Blattkritik: touchpoint – Das Magazin für Sponsoring

Reblog [vom 4. Dezember 2013]

Der Markt für Branchenmagazine im Sponsoring mit Schwerpunkt Sport hat dieses Jahr einen neuen Mitspieler bekommen. Das neue Blatt hört auf den Namen touchpoint und kommt aus dem Hause Verlag Werben & Verkaufen GmbH. Traveler Digital CameraAm Markt agieren in Deutschland bereits seit vielen Jahren SPONSORs und sponsor news. Beide alteingesessenen Titel kommen selbstbewusst daher und spielen gekonnt auf der Klaviatur des Eigenmarketings.

Das in Hamburg ansässige Magzin SPONSORs mit dem Gründungsjahr 1996 auf seiner Online-Site im selbstbewussten Ton:

,,SPONSORs ist der führende deutschsprachige Aufbereiter und Anbieter von Informationen im Sportbusiness.”

,,Das monatlich erscheinende SPONSORs MAGAZIN bietet den Entscheidern der Sportbusiness-Szene tiefgründige Analysen, umfangreiches Datenmaterial, spezifische Rechtsberatung, personenspezifische Hintergründe, journalistisch sauber aufbereitete Themen und vieles mehr.”

Auch sponsor news kommt mit offensiven Charme und dem Selbstbewusstsein eines Branchenführers daher:

,,sponsor news ist das richtungsweisende Fachblatt für Sponsoring im deutschsprachigen Raum und erscheint seit Februar 1992 monatlich.
sponsor news berichtet über aktuelle Sponsoring-Strategien und die Herausforderungen, vor denen Sponsoren stehen. Was führt zum Erfolg? Wer bewegt was in der Branche und wo gibt es neue Trends?”

Wer ein Gefühl für den Sound vom Münchner Branchenmagazin bekommen möchte, schaut in das Interview mit dem Borussia Dortmund Marketingleiter Carsten Cramer hinein.

Nun gesellt sich touchpoint im Markt der Sponsoringmagazine dazu. Im November gab es die zweite Ausgabe des neuen Branchenblattes mit Sitz in München.Traveler Digital CameraWas offeriert touchpoint im Heft? Die Titelstory auf den Seiten 18 bis 23 ist ganz auf den anstehenden Winter zugeschnitten und geeicht. Wintersport-Sponsoring wird unter die Lupe genommen. Die beiden namhaften Autobauer Audi und BMW aus Bayern liefern sich dabei ein Kopf-an-Kopf Rennen um begehrte Sponsorships.

,,Optisch kommt es zu mancher Kollision: Aktuell sehen Biathlon-Zuschauer mitunter das BMW-Emblem auf der Startnummer und die Audi-Ringe am Rennanzug. Das pikante PS-Werbeduell ist für Branchenbeobachter fast spannender als der sportliche Wettkampf.”

Dabei ist der bekannteste Wintersport-Sponsor laut dem Repucom Wintersport Kompass 4/2013 Milka. Danach gruppieren sich Adidas und Red Bull auf den Podiumsplätzen ein. Platz 4 verzeichnet Audi vor Erdinger Alkoholfrei und Jack Wolfskin. Auf Platz 7 notiert Intersport vor BMW sowie der DKB und Viessmann. Das neue Sponsoringmagazin touchpoint arbeitet generell gerne mit Material vom Beratungsunternehmen Repucom. Dazu später noch mehr.

Biathlon ist weiterhin Medienliebling. Die TV-Präsenz bei den öffentlich-rechtlichen ist trotz Rückgang der Reichweiten nach wie vor für Sponsoren hochinteressant. In der abgelaufenen Wintersaison 2012/2013 waren 254 Millionen Zuschauer im Fernsehsessel im frei empfangbaren Fernsehen zugegen, wenn Schießen und Laufen sich in einer Sportart abwechselten. In der Saison 2010/2011 waren gar 309 Millionen Biathlonfreunde vor den TV-Geräten der Republik bei den Biathlon-Wettkämpfen Augenzeuge. Sponsoren mögen die telegene Umsetzung des Wettkampfs auf dem Bildschirm. Die Qualität der Fernsehübertragungen und die spannende Inszenierung einer einst eher als unspektakulär daherkommenden Wintersportart sorgt für die gewünschte Aufmerksamkeit.

Wintersport und richtiger Winter sind auch immer ein Thema.  Prof. Dr. André Bühler, Direktor Deutsches Institut für Sportmarketing kommt in der Titelstory zu Wort mit dem Hinweis:

,,Wenn die Rennstrecke zwar kunstschneeweiß ist, daneben aber grüne Flächen zu sehen sind, wirkt das recht künstlich und nimmt etwas von der Faszination.”

Dem kann ich nur zustimmen. Irgendwie sehen Grünflächen abseits der Pisten und Loipen immer wie ein Wetterunfall aus und nehmen etwas von der Atmosphäre.

Noch ein Wort zu Milka. Die Schokolade mit dem arteigenen Erkennungszeichen. Milka Kühe am Rand der Skipisten sind übrigens seit 1995 festes Ritual. Im Magazin liest sich dies dann mit dem erreichten Sponsorziel so:

,,Die Alpenwelt als Heimat – das erscheint authentisch und ist gelernt. Erinnerungsdepots in den Köpfen auch internationaler TV-Zuschauer sind mit lila Farbe angefüllt.”

Im Wintersport sind auch Bridgestone, Vissmann, Jack Wolfskin aktiv. Letzterer erzählt jetzt verstärkt seine Geschichten abseits der Bandenwerbung im Fußballstadion. Markus Lichti von Repucom über die Kunst begnadeter Geschichtenerzähler:

,, Wintersport eignet sich noch besser als Fußball, um spannende Geschichten zu erzählen. Ich muss nicht nur alle Gegner besiegen, sondern habe auch oft noch eine Naturgewalt gegen mich.”

Apropos Repucom. Im Magazin touchpoint finden sich vom Beratungsunternehmen neben dem oben bereits angesprochenen Wintersportkompass zu den bekanntesten Sponsoren auch weitere Übersichten wie die Reichweiten im deutschen Free-TV oder das Interesse am Biathlon, Skispringen, Ski alpin, Nordische Kombination, Bob und Rennrodeln, Eiskunstlauf, Snowboarding und Skicross im Vergleich zwischen 2005 und 2013. Auch ein Testimonials Celebrity fehlt nicht. Namen wie Vitali und Wladimir Klitschko, Steffi Graf, Sebastian Vettel, Dirk Nowitzki, Magdalena Neuner, Manuel Neuer, Jürgen Klopp oder Martin Kaymer tauchen darin auf. Oder die Top-10-Testimonials deutscher Sportler mit den geschätzten Sponsoring-Einnahmen pro Jahr.

Im Magazin gibt es  auch einen Artikel über den Sponsor-König Red Bull. Für Red Bull Experten gab es jetzt nicht gravierend Neues zu erfahren. Die “Rasenschach” Anekdote von Dortmunds Geschäftsführer Watzke wird erzählt. Sie sollte sich aber mittlerweile bis in den hintersten Winkel der Fußballrebuplik herumgesprochen haben. Herr Watzke arbeitet sich seit Jahren an RB Leipzig ab. Da wirkt er auch immer etwas verkniffen. Sympathiepunkte holt er sich damit nicht bei mir ab.  Auch die 2009er Sache mit dem Markranstädter Deal beim damaligen Fünftligisten wird im Text erwähnt. Auch ein Schwenk zum 1. FC Lokomotive Leipzig gibt es.

,,In DDR-Zeiten war Lokomotive Leipzig einer der führenden Klubs. Doch nach der Wende war es in der Stadt rasch vorbei mit dem Erfolgsfußball.”

Nun, ich habe die Leipziger Jahre damals selber Live miterlebt. Das Jahr 1993 führte zum spektakulären Aufstieg von Lok in die Bundesliga. Damals firmierten sie unter dem Namen VfB Leipzig. Das entscheidende Spiel gegen Mainz 05 wurde im Zentralstadion (jetzt nach den Umbaumaßnahmen und der Platzverkleinerung auf den Namen Red Bull Arena hörend) von den Probstheidaern gewonnen. Die Situation im Leipziger Fußball ist komplex, emotionsgeladen und nicht in 4-5 Sätzen zu erklären. Da weder Chemie Leipzig (DDR-Meister 1964) noch der Europapokalfinalist von 1987 Kontinuität entwickelten in dieser Goldgräberzeit nach der Wende (zeitweise fühlte ich mich in Leipzig wie in die Erzählungen von Jack London über die abenteuerliche Jagd nach Gold hineinversetzt), gab es in der Messestadt immer weniger seriösen Fußball. Dadurch entstand ein fußballerisches Vakuum. Red Bull, durchaus nicht sentimental, jedoch vernünftig wirtschaftlich kalkulierend, ergriff mit RB Leipzig im Jahr 2009 eine gute Chance sich selber in der Königsdisziplin Fußball in Deutschland zu positionieren. Die ersten Spiele in Markranstädt haben bereits jetzt eine nostalgische Note. Mittlerweile spielen sie im einstigen Zentralstadion, damals im Land der hohen sportlichen Ambitionen ein Stadion der Hunderttausend. Okay, 2-Nichtaufstiege aus der vierten Liga in die 3. Liga haben Red Bull Zeit gekostet, doch die Österreicher haben einen langen Atem. Wer übrigens kompetente und kontinuierliche  Berichterstattung über RB Leipzig mag, dem sei rotebrauseblogger empfohlen.

Im Text bei touchpoint über Red Bull wird auch auf die geplante Multifunktionsarena in München verwiesen und die 50+1 Regel gestreift. In der bayerischen Landeshauptstadt sollen später die Eishockeycracks von EHC Red Bull und die Basketballer von Bayern München ihren sportlichen Leibesübungen vor Publikum nachgehen. Auch der Verweis auf die Meistertitel vom FC Red Bull Salzburg fehlt nicht. Was wäre ein Red Bull Artikel ohne die Erwähnung von Formel-1 Serienweltmeister Sebstian Vettel. Den Kontrahenten schwillt ja zuweilen der Hals. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff steht dafür exemplarisch mit seiner kernigen Aussage:

,,Auf Dauer ist es nicht akzeptabel, dass ein Brausehersteller Mercedes vor der Nase herumfährt.”

Red Bull lässt solche Äußerungen souverän abprallen.

Themenwechsel. Es gibt im Magazin einen Artikel über Frauen – eine (noch) unverstandene Zielgruppe. Den Text gebe ich zu gegebener Zeit meinen beiden Schwestern zum lesen. Gastautorin Diana Jaffé sieht ein großes Potenzial in Sachen Sponsoring-Strategien mit der Zielgruppe Frau. So richtig hat mich das Thema nicht begeistert. Vielleicht gibt es da wirklich stärkeres Feedback wenn Frauen über die Zeilen schauen. Oder ich nehme den Text auch nochmal in einer etwas ruhigeren Minute zur Hand.

Spannend fand ich den Beitrag von Gastautor Reiner Schlump über die Sponsoring-Idee Trail Running. Der Sportmarketing-Manager ist seit 1978 für Salomon tätig. Ab 2007 erfolgte der konzentrierte Ausbau des Sponsoring-Segments Trail Running. Salomon hat einen guten Namen in der Berglaufszene. Berg- und Crosslaufevents wurden gesponsert. Mit der Nähe zur Szene ging die Produktentwicklung bei Salomon für Bergläuferspezifische Ausrüstung einher. Parallel dazu trat Salomon kontinuierlich bei einer Veranstaltungsserie auf:

,,2007 trat Salomon erstmals als Namensgeber der Trail Runnung Cup-Event-Serie in Deutschland in Erscheinung. Diese vereinigte 14 bestehende Events zu einer zusammenhängenden Serie. Ziel der Event-Reihe war es, neben der Markenkommunikation, die Läufer deutschlandweit zusammenzuführen und eine Trail-Running-Community zu bilden.”

Das wirkte sich durchschlagend auf den steigenden Bekanntheitsgrad der Marke Salomon aus. Die Anmeldungen zu den Events stiegen von jahr zu Jahr, die Umsätze steigerten sich bei den bergspezifischen Produkten für das Marktsegment Trail Running.

Insgesamt hat das Sponsoringmagazin touchpoint Potenzial. Die Münchner sind auf einem guten Weg. Abgerundet wird die 2. Ausgabe durch einen Terminkalender, einen Blick auf Bücherneuerscheinungen, ein kurzes Interview mit DTM Fahrer Pascal Wehrlein und einem ausführlicheren ganzseitigen Interview mit Oliver Müller, geschäftsführender Gesellschafter der Firma MSC Sports in Karlsruhe, über Public Affairs und Sponsoring.

Mercedes-Benz gibt Boris Becker den Laufpass

In dem sozialistischen Laborversuch DDR war die Situation komplett anders. Kunden warteten auf Autos. Teilweise sehr lange. Bestellungen, die bereits 4-5 Jahre auf dem Buckel hatten, wurden wie Gold unter der Hand auf dem dafür empfänglichen Markt gehandelt. Ganz nebenbei bemerkt: Für den Gebrauchten gab es in der Regel den Preis, der für den Neukauf ausreichte. Irre Situation. Selbst miterlebt. Der Autokauf der Eltern war ein Nullsummenspiel. Nach der Probefahrt mit dem alten Modell gab es grünes Licht. Die Scheine wechselten über den Tisch. Die Bezahlung des neuen und langersehnten Autos war damit gewährleistet.

Heute warten Autos auf die Käufer. Überproduktionskapazitäten. Gefüllte Autohäuser und der Flaschenhals beim Absatz. Die Automarken müssen in Szene gesetzt werden. Anders wie beim Trabant oder Wartburg, deren Verkauf in der kleinen dummen Republik ein Selbstläufer war. Heute muss richtig in das Marketing investiert werden. Traveler Digital CameraEs ist Bewegung drin im Markt der Markenbotschafter für Automobile. Golfprofi Martin Kaymer ist nicht mehr das Gesicht für BMW. Der ehemalige Zweitligatrainer Jürgen Klopp verspricht im Opel Werbespot, dass es mit der Rüsselsheimer Marke nicht mehr bergab geht. Einst flimmerte der emotionale Übungsleiter im Seat über die Bildschirme.Traveler Digital CameraTraveler Digital CameraTennisstar Novak Djokovic ist neuer Markenbotschafter für Peugeot. Sein neuer Trainer Boris Becker ist hingegen laut dem Branchenmagazin Sponsoring Extra bei der Marke mit dem Stern eher weniger gelitten. Die Schweizer titeln Mercedes-Benz gibt Laufpass und merken an:

,,Markenbotschafter sollen Prominente sein, die für ein Unternehmen mit ihrem „guten Namen“ die Werbetrommel rühren. Ob Becker in den Augen der Mercedes-Bosse diesen guten Namen nicht mehr besitzt? Der zuverlässige Schlagzeilenlieferant Becker besitzt selbst drei Mercedes-Autohäuser.“

Okay, es wurde also eine Entscheidung gefällt. Einst verlor Steffi Graf ihren Vertrag bei Opel im Zuge der Schlagzeilen um ihren Vater. Zahlt Boris Becker nachträglich den Preis für seinen umstrittenen Fernsehauftritt mit den Fliegenklatschen bei der Show mit Pocher? Ich selber habe die Sendung nicht gesehen. Ist nicht mein Ding. Aber in den Tageszeitungen sah ich später ein Foto. Mein erster Gedanke – Mensch, Boris. Muss das sein?

Blattkritik: touchpoint – Das Magazin für Sponsoring

Der Markt für Branchenmagazine im Sponsoring mit Schwerpunkt Sport hat dieses Jahr einen neuen Mitspieler bekommen. Das neue Blatt hört auf den Namen touchpoint und kommt aus dem Hause Verlag Werben & Verkaufen GmbH. Traveler Digital CameraAm Markt agieren in Deutschland bereits seit vielen Jahren SPONSORs und sponsor news. Beide alteingesessenen Titel kommen selbstbewusst daher und spielen gekonnt auf der Klaviatur des Eigenmarketings.

Das in Hamburg ansässige Magzin SPONSORs mit dem Gründungsjahr 1996 auf seiner Online-Site im selbstbewussten Ton:

,,SPONSORs ist der führende deutschsprachige Aufbereiter und Anbieter von Informationen im Sportbusiness.“

,,Das monatlich erscheinende SPONSORs MAGAZIN bietet den Entscheidern der Sportbusiness-Szene tiefgründige Analysen, umfangreiches Datenmaterial, spezifische Rechtsberatung, personenspezifische Hintergründe, journalistisch sauber aufbereitete Themen und vieles mehr.“

Auch sponsor news kommt mit offensiven Charme und dem Selbstbewusstsein eines Branchenführers daher:

,,sponsor news ist das richtungsweisende Fachblatt für Sponsoring im deutschsprachigen Raum und erscheint seit Februar 1992 monatlich.
sponsor news berichtet über aktuelle Sponsoring-Strategien und die Herausforderungen, vor denen Sponsoren stehen. Was führt zum Erfolg? Wer bewegt was in der Branche und wo gibt es neue Trends?“

Wer ein Gefühl für den Sound vom Münchner Branchenmagazin bekommen möchte, schaut in das Interview mit dem Borussia Dortmund Marketingleiter Carsten Cramer hinein.

Nun gesellt sich touchpoint im Markt der Sponsoringmagazine dazu. Im November gab es die zweite Ausgabe des neuen Branchenblattes mit Sitz in München.Traveler Digital CameraWas offeriert touchpoint im Heft? Die Titelstory auf den Seiten 18 bis 23 ist ganz auf den anstehenden Winter zugeschnitten und geeicht. Wintersport-Sponsoring wird unter die Lupe genommen. Die beiden namhaften Autobauer Audi und BMW aus Bayern liefern sich dabei ein Kopf-an-Kopf Rennen um begehrte Sponsorships.

,,Optisch kommt es zu mancher Kollision: Aktuell sehen Biathlon-Zuschauer mitunter das BMW-Emblem auf der Startnummer und die Audi-Ringe am Rennanzug. Das pikante PS-Werbeduell ist für Branchenbeobachter fast spannender als der sportliche Wettkampf.“

Dabei ist der bekannteste Wintersport-Sponsor laut dem Repucom Wintersport Kompass 4/2013 Milka. Danach gruppieren sich Adidas und Red Bull auf den Podiumsplätzen ein. Platz 4 verzeichnet Audi vor Erdinger Alkoholfrei und Jack Wolfskin. Auf Platz 7 notiert Intersport vor BMW sowie der DKB und Viessmann. Das neue Sponsoringmagazin touchpoint arbeitet generell gerne mit Material vom Beratungsunternehmen Repucom. Dazu später noch mehr.

Biathlon ist weiterhin Medienliebling. Die TV-Präsenz bei den öffentlich-rechtlichen ist trotz Rückgang der Reichweiten nach wie vor für Sponsoren hochinteressant. In der abgelaufenen Wintersaison 2012/2013 waren 254 Millionen Zuschauer im Fernsehsessel im frei empfangbaren Fernsehen zugegen, wenn Schießen und Laufen sich in einer Sportart abwechselten. In der Saison 2010/2011 waren gar 309 Millionen Biathlonfreunde vor den TV-Geräten der Republik bei den Biathlon-Wettkämpfen Augenzeuge. Sponsoren mögen die telegene Umsetzung des Wettkampfs auf dem Bildschirm. Die Qualität der Fernsehübertragungen und die spannende Inszenierung einer einst eher als unspektakulär daherkommenden Wintersportart sorgt für die gewünschte Aufmerksamkeit.

Wintersport und richtiger Winter sind auch immer ein Thema.  Prof. Dr. André Bühler, Direktor Deutsches Institut für Sportmarketing kommt in der Titelstory zu Wort mit dem Hinweis:

,,Wenn die Rennstrecke zwar kunstschneeweiß ist, daneben aber grüne Flächen zu sehen sind, wirkt das recht künstlich und nimmt etwas von der Faszination.“

Dem kann ich nur zustimmen. Irgendwie sehen Grünflächen abseits der Pisten und Loipen immer wie ein Wetterunfall aus und nehmen etwas von der Atmosphäre.

Noch ein Wort zu Milka. Die Schokolade mit dem arteigenen Erkennungszeichen. Milka Kühe am Rand der Skipisten sind übrigens seit 1995 festes Ritual. Im Magazin liest sich dies dann mit dem erreichten Sponsorziel so:

,,Die Alpenwelt als Heimat – das erscheint authentisch und ist gelernt. Erinnerungsdepots in den Köpfen auch internationaler TV-Zuschauer sind mit lila Farbe angefüllt.“

Im Wintersport sind auch Bridgestone, Vissmann, Jack Wolfskin aktiv. Letzterer erzählt jetzt verstärkt seine Geschichten abseits der Bandenwerbung im Fußballstadion. Markus Lichti von Repucom über die Kunst begnadeter Geschichtenerzähler:

,, Wintersport eignet sich noch besser als Fußball, um spannende Geschichten zu erzählen. Ich muss nicht nur alle Gegner besiegen, sondern habe auch oft noch eine Naturgewalt gegen mich.“

Apropos Repucom. Im Magazin touchpoint finden sich vom Beratungsunternehmen neben dem oben bereits angesprochenen Wintersportkompass zu den bekanntesten Sponsoren auch weitere Übersichten wie die Reichweiten im deutschen Free-TV oder das Interesse am Biathlon, Skispringen, Ski alpin, Nordische Kombination, Bob und Rennrodeln, Eiskunstlauf, Snowboarding und Skicross im Vergleich zwischen 2005 und 2013. Auch ein Testimonials Celebrity fehlt nicht. Namen wie Vitali und Wladimir Klitschko, Steffi Graf, Sebastian Vettel, Dirk Nowitzki, Magdalena Neuner, Manuel Neuer, Jürgen Klopp oder Martin Kaymer tauchen darin auf. Oder die Top-10-Testimonials deutscher Sportler mit den geschätzten Sponsoring-Einnahmen pro Jahr.

Im Magazin gibt es  auch einen Artikel über den Sponsor-König Red Bull. Für Red Bull Experten gab es jetzt nicht gravierend Neues zu erfahren. Die „Rasenschach“ Anekdote von Dortmunds Geschäftsführer Watzke wird erzählt. Sie sollte sich aber mittlerweile bis in den hintersten Winkel der Fußballrebuplik herumgesprochen haben. Herr Watzke arbeitet sich seit Jahren an RB Leipzig ab. Da wirkt er auch immer etwas verkniffen. Sympathiepunkte holt er sich damit nicht bei mir ab.  Auch die 2009er Sache mit dem Markranstädter Deal beim damaligen Fünftligisten wird im Text erwähnt. Auch ein Schwenk zum 1. FC Lokomotive Leipzig gibt es.

,,In DDR-Zeiten war Lokomotive Leipzig einer der führenden Klubs. Doch nach der Wende war es in der Stadt rasch vorbei mit dem Erfolgsfußball.“

Nun, ich habe die Leipziger Jahre damals selber Live miterlebt. Das Jahr 1993 führte zum spektakulären Aufstieg von Lok in die Bundesliga. Damals firmierten sie unter dem Namen VfB Leipzig. Das entscheidende Spiel gegen Mainz 05 wurde im Zentralstadion (jetzt nach den Umbaumaßnahmen und der Platzverkleinerung auf den Namen Red Bull Arena hörend) von den Probstheidaern gewonnen. Die Situation im Leipziger Fußball ist komplex, emotionsgeladen und nicht in 4-5 Sätzen zu erklären. Da weder Chemie Leipzig (DDR-Meister 1964) noch der Europapokalfinalist von 1987 Kontinuität entwickelten in dieser Goldgräberzeit nach der Wende (zeitweise fühlte ich mich in Leipzig wie in die Erzählungen von Jack London über die abenteuerliche Jagd nach Gold hineinversetzt), gab es in der Messestadt immer weniger seriösen Fußball. Dadurch entstand ein fußballerisches Vakuum. Red Bull, durchaus nicht sentimental, jedoch vernünftig wirtschaftlich kalkulierend, ergriff mit RB Leipzig im Jahr 2009 eine gute Chance sich selber in der Königsdisziplin Fußball in Deutschland zu positionieren. Die ersten Spiele in Markranstädt haben bereits jetzt eine nostalgische Note. Mittlerweile spielen sie im einstigen Zentralstadion, damals im Land der hohen sportlichen Ambitionen ein Stadion der Hunderttausend. Okay, 2-Nichtaufstiege aus der vierten Liga in die 3. Liga haben Red Bull Zeit gekostet, doch die Österreicher haben einen langen Atem. Wer übrigens kompetente und kontinuierliche  Berichterstattung über RB Leipzig mag, dem sei rotebrauseblogger empfohlen.

Im Text bei touchpoint über Red Bull wird auch auf die geplante Multifunktionsarena in München verwiesen und die 50+1 Regel gestreift. In der bayerischen Landeshauptstadt sollen später die Eishockeycracks von EHC Red Bull und die Basketballer von Bayern München ihren sportlichen Leibesübungen vor Publikum nachgehen. Auch der Verweis auf die Meistertitel vom FC Red Bull Salzburg fehlt nicht. Was wäre ein Red Bull Artikel ohne die Erwähnung von Formel-1 Serienweltmeister Sebstian Vettel. Den Kontrahenten schwillt ja zuweilen der Hals. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff steht dafür exemplarisch mit seiner kernigen Aussage:

,,Auf Dauer ist es nicht akzeptabel, dass ein Brausehersteller Mercedes vor der Nase herumfährt.“

Red Bull lässt solche Äußerungen souverän abprallen.

Themenwechsel. Es gibt im Magazin einen Artikel über Frauen – eine (noch) unverstandene Zielgruppe. Den Text gebe ich zu gegebener Zeit meinen beiden Schwestern zum lesen. Gastautorin Diana Jaffé sieht ein großes Potenzial in Sachen Sponsoring-Strategien mit der Zielgruppe Frau. So richtig hat mich das Thema nicht begeistert. Vielleicht gibt es da wirklich stärkeres Feedback wenn Frauen über die Zeilen schauen. Oder ich nehme den Text auch nochmal in einer etwas ruhigeren Minute zur Hand.

Spannend fand ich den Beitrag von Gastautor Reiner Schlump über die Sponsoring-Idee Trail Running. Der Sportmarketing-Manager ist seit 1978 für Salomon tätig. Ab 2007 erfolgte der konzentrierte Ausbau des Sponsoring-Segments Trail Running. Salomon hat einen guten Namen in der Berglaufszene. Berg- und Crosslaufevents wurden gesponsert. Mit der Nähe zur Szene ging die Produktentwicklung bei Salomon für Bergläuferspezifische Ausrüstung einher. Parallel dazu trat Salomon kontinuierlich bei einer Veranstaltungsserie auf:

,,2007 trat Salomon erstmals als Namensgeber der Trail Runnung Cup-Event-Serie in Deutschland in Erscheinung. Diese vereinigte 14 bestehende Events zu einer zusammenhängenden Serie. Ziel der Event-Reihe war es, neben der Markenkommunikation, die Läufer deutschlandweit zusammenzuführen und eine Trail-Running-Community zu bilden.“

Das wirkte sich durchschlagend auf den steigenden Bekanntheitsgrad der Marke Salomon aus. Die Anmeldungen zu den Events stiegen von jahr zu Jahr, die Umsätze steigerten sich bei den bergspezifischen Produkten für das Marktsegment Trail Running.

Insgesamt hat das Sponsoringmagazin touchpoint Potenzial. Die Münchner sind auf einem guten Weg. Abgerundet wird die 2. Ausgabe durch einen Terminkalender, einen Blick auf Bücherneuerscheinungen, ein kurzes Interview mit DTM Fahrer Pascal Wehrlein und einem ausführlicheren ganzseitigen Interview mit Oliver Müller, geschäftsführender Gesellschafter der Firma MSC Sports in Karlsruhe, über Public Affairs und Sponsoring.

touchpoint – Das Magazin für Sponsoring

Der November ist durch. Er war geprägt vom Schach-WM Kampf in Chennai zwischen dem exzellent vermarkteten Magnus Carlsen und Viswanathan Anand. Es gab auch die 2. Ausgabe von touchpoint. Das Magazin für Sponsoring ist ein branchenspezifisches Verlagsprodukt aus dem Hause Verlag Werben & Verkaufen GmbH. Das Magazin bietet Hintergründe, Analysen und Handlungsempfehlungen aus der großen Welt des Sponsorings und Sportbusiness.Traveler Digital CameraDurch die Schach-WM ist bei mir einiges liegen geblieben. Die genaue Heftbesprechung von touchpoint gibt es diese Woche noch von mir. Es wird die Wintersport-Sponsoring Strategie von Audi und BMW besprochen, es wird ein Blick auf den Sponsor-König Red Bull geworfen, der Fluch und Segen von Testimonials  für Unternehmen unter die Lupe genommen, Sponsoring für Frauen und seine Fallstricke untersucht oder wie Salomon Manager Reiner Schlump über die Sponsoring-Idee Trail Running denkt und schreibt.

Meinen Leserinnen und Lesern wünsche ich eine entspannte Woche!

Marketing in der BMW Welt und im Museum

Versprochen ist versprochen. In Als Golfprofi Martin Kaymer sich gegen einen Ferrari und Lamborghini entschied versprach ich einen Einblick in die BMW Welt und das sich anschließende Museum. Die Autos wollen unter marketingtechnischer Hinsicht präsentiert werden. Emotionen sollen geweckt werden. Die sportive Fahr-Power von BMW zur Geltung kommen. Glanz und Gloria des bayerischen Automobilbauers soll den Besucher umwehen. Es wird nichts dem Zufall überlassen. Auch ein Klassiker wird ins rechte Licht gesetzt. Traveler Digital CameraVielleicht darf ich an dieser Stelle noch eine These von Thomas Knüwer auf seinem Blog Indiskretion Ehrensache im Beitrag Der Wahlsieg der alten Menschen zum Besten geben.

,,Wer jünger ist, setzt andere Schwerpunkte – erst recht als Zögling des digitalen Wandels. Während Gerda Hasselfeldt, CSU-Landesgruppenvorsitzende, am Sonntag von Infrastruktur sprach und allein Straßen meinte, fragen sich jüngere Wähler: “Wozu der ganze Bohai mit den Autobahnen?” Für sie sind Autos kein Statussymbol mehr, ihnen ist es wichtiger, gute Datenleitung und surffähige Handys zu haben.“

Ist das wirklich so? Nach einem längeren Aufenthalt in der BMW Welt (es war die Woche des Audi Cup in München)  habe ich da so meine Zweifel. Auto ist weiterhin In. Ob bei Jung oder Alt. Männlich oder weiblich.Traveler Digital CameraTraveler Digital CameraDie BMW Welt ist eine Konzept-Welt. Es wird nicht semiprofessionell agiert wie bei der SPD im Wahlkampf mit ihrem uninspirierten Schachspieler Peer Steinbrück. Die Ware wird präsentiert mit Liebe zum Detail, dem nötigen charmanten weiblichen Personal und der entsprechenden Power. Traveler Digital CameraTraveler Digital CameraIn der BMW Welt von München, ganz in der Nähe der olympischen Schwimmhalle, dreht sich alles um das Auto. Ein herausfallen der FDP aus dem bayerischen Landtag ist da kein Beinbruch. Die Staatspartei hat ja Erfahrung im regieren ohne Koalitionspartner. Bayern kennt die Zeiten unter Franz Joses Strauß oder Edmund Stoiber. Auch die temporäre Phase mit einem Duo. Waren es die Parteifreunde Beckstein und Huber? Bin mir da gar nicht so sicher. Habe gerade keine Lust auf wikipedia nachzuschauen. Die Zeit ist schnelllebig. Wie gesagt, ungestört aller politischen Kapriolen, hier dreht sich alles um das Auto. Showtime.Traveler Digital CameraTraveler Digital Camera Traveler Digital Camera Traveler Digital Camera Traveler Digital CameraWir haben heute hier noch gar nicht über Umsatz gesprochen. Die Präsentation hat das Ziel eines Verkaufs. Oder? Nun, manch einer der Schaulustigen entpuppte sich schon als – nur mal schauen – Bummler.Traveler Digital Camera Traveler Digital CameraNun, die Kleidung sollte zum Fahrzeug passen. Automobile Klassik trifft weisse Socken mit Joggingschuhen. Ästheten wie Karl Lagerfeld würden dies vermutlich Stilbruch nennen. Andererseits kennen dies ja auch Makler. Sie sprechen gerne in dem Zusammenhang von Reihenhaustourismus. Nur schauen, nicht ernsthaft kaufen wollen. Aber alles anfassen wollen. Die Musterküche in Besitz nehmen. Gedanklich zumindest. Die Kühlschranktür auf und zu machen. Erst die interessierte Gattin. Später der nicht ganz so interessierte Gatte.

Andererseits kriegen die smarten Immobilienburschen in der Regel ihre auf dem Reißbrett entworfenen Siedlungen an den Mann. Inklusive Minigarten. Aber auch Luxusimmobilienmakler haben mit den Auswirkungen von Haustourismus zu kämpfen. Doch wir schweifen ab. Der Mann mit den blassen Waden, weissen Socken und Joggingschuhen hat Platz genommen. Er wird für einen Moment fast unsichtbar. Das weibliche Verkaufspersonal hält sich mit Handschuhen und spontaner Gestik wacker.Traveler Digital Camera Traveler Digital CameraDie Show muss weiter gehen. Gar keine Frage. Es wird gelächelt. Ein kleiner Knicks. Haltungsnoten werden hier nicht vergeben. Vielleicht gibt es irgendwann olympische Winterspiele in München. Da sollte dann auch weiterhin Eiskunstlaufen auf dem Programm stehen. Inklusive der Haltungsnoten der Kampfrichter.Traveler Digital Camera Traveler Digital CameraEnde der Vorstellung. Das Publikum hat auch noch viele weitere Anlaufstellen. Es gibt viel zu sehen. BMW und Motorsport. Klar doch. Auch gediegene Zivilfahrzeuge für den Alltag. Manch Touristin aus Asien hat die Muse sich in eins dieser Fahrzeuge zu setzen und entspannt wieder auszusteigen. Traveler Digital Camera Traveler Digital CameraTraveler Digital CameraAuch der legendäre Mini ist im Angebot. Ein richtiges Arbeitsgerät. Mit Gebrauchsspuren. So viel authentische Produktpräsentation muss sein.Traveler Digital Camera Traveler Digital Camera Traveler Digital CameraIm sich an die BMW Welt anschließenden Museum sind dann auch historische Rückblicke zu sehen, die jeden Designer einen Freudentanz vollführen lassen. Aber auch Menschen ohne Designer-Ausbildung kriegen glänzende Augen beim Anblick dieser Kurven.Traveler Digital Camera Traveler Digital CameraAber wir wollen auch hier auf meinem Blog keine Hektik reinbringen. Mehr Bilder und Text gibt es demnächst. Allen meinen Lesern eine entspannte Woche.

Sponsoring-Index 2013 sieht Red Bull vor Adidas, Nike und Mercedes Benz vorn

Spieglein, Spieglein an der Wand. Wer ist der schönste Sponsor im ganzen Land? Seriös gefragt: Wer ist der erfolgreichste Sponsor in der Bundesrepublik Deutschland? Tief durchatmen. Ja, es werden jährlich die Budgets intensiv in Deutschland eingesetzt um die Marken mit Sex-Appeal aufzuladen. Marktanteile ausbauen. Die Markenbotschaft in die Köpfe und Herzen der Kundschaft zu bringen und sie dort möglichst dauerhaft verankern. Sponsoring wird strategisch eingesetzt. Dahinter steht ein Plan. Es geht um den Bekanntheitsgrad, die unvermeidliche Authentizität, die Power der Emotionalität und die wirksame Aktivierung. Das schweizer Branchenblatt Sponsoring extra berichtet denn auch diese Woche:

,,Welchen Mehrwert Marken durch Sponsoring erzielen und wie ein solches Engagement beim Verbraucher ankommt, analysiert der Deutsche Sponsoring-Index 2013, der in diesem Jahr zum zweiten Mal erscheint. Das wirksamste Sponsoring betreiben Red Bull, Adidas, Nike, Mercedes-Benz, Coca-Cola, Audi und Volkswagen. Das ist das Ergebnis der grössten und repräsentativen Sponsoring-Marktforschungsstudie Deutschlands mit mehr als 9000 Befragten und 645 analysierten Sponsoring-Objekten, die von Facit Research im Auftrag von Serviceplan Sponsoring & Live und Sky Media Network durchgeführt wurde.“

Auf Platz 65, dem Tabellenkellerplatz vom Spondoring-Index 2013, befindet sich übrigens der Werder Bremen Trikotsponsor Wiesenhof. Die negativen Schlagzeilen sind offensichtlich nicht so schnell abzuarbeiten.

Vom Geflügel zu Energy-Drinks. Dem smarten Sponsorprimus Red Bull wird von Serviceplan ein hocheffizientes Sponsoring bescheinigt.Traveler Digital CameraAufwand und Nutzen liegen bei den Aktivitäten von Marketinggenie Dietrich Mateschitz in einem guten ausbalancierten Mix. Serviceplan adelt denn auch die Österreicher mit folgenden Worten:

,,Beachtlich ist dabei auch, dass Red Bull seine Top-Platzierung in Deutschland mit einem Einsatz von rund 20 Millionen Euro erzielt und damit für ein hocheffizientes Sponsoring steht – international budgetierte Projekte wie „Stratos“ konnten für die Effizienzanalyse nicht berücksichtigt werden, haben aber natürlich einen Abstrahleffekt auf die Wahrnehmung der Befragten.“

Ja, der Felix Baumgartner und sein technisches Abenteuer wirkte grenzüberschreitend. Red Bull gelang damit ein erneuter Marketing-Coup. Fassen wir kurz zusammen: Im Sponsoring-Index 2013 belegt der Energy-Drink Hersteller also Platz 1 vor dem fränkischen Sportartikelhersteller Adidas aus Herzogenaurch, dem amerikanischen Konkurrenten Nike und Mercedes Benz. Auf Platz 5 folgt Coca-Cola. Alles keine Überraschungen. Ein Newcomer war nicht dabei.

Mit den viertplazierten Mercedes Benz, Audi auf Platz 6, Volkswagen auf Platz 7 und BMW auf Platz 9 sind gleich 4 Autobauer unter der TOP 10.

Artverwande Artikel zum lesen

Red Bull und das Sportsponsoring

Adidas und das Sportsponsoring

Als Golfprofi Martin Kaymer sich gegen einen Ferrari und Lamborghini entschied

Sponsorspiegel 30.01.10

Der heutige wöchentliche Sponsorspiegel ist etwas autolastig. Nein, ich beginne nicht mit der PR Show im Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart.

Zuerst zu einer kleineren Marke. Subaru. Sie haben sich auch positioniert. Der Allrad-Spezialist sponsert die FIS-TelDaFax-Team-Tor 2010. Im Zeitraum vom 29. Januar bis 7. Februar stellt Subaru erneut das offizielle Auto und setzt damit auf Kontinuität im Wintersport-Sponsoring.

Jetzt kommen wir zu Mercedes. Ganze Generationen von Taxifahrern schwören auf ihn. Doch keiner war je so schnell unterwegs wie der siebenfache Formel-1 Weltmeister Michael Schumacher.

Dieter Zetsche mag keine halbe Sachen. Der Weltmeistertitel solle es schon sein. Anno Hecker schreibt in der faz einen lesenswerten Artikel: Schumachers Neustart: Mission Schwarz, Rot, Silber.

,,Zwar warb der Vorstandsvorsitzende um „ein bisschen Zeit“. Am Leistungsdiktat aber ließ er keinen Zweifel: Bei der Sternfahrt über den Planeten haben seine Steuermänner Michael Schumacher und Nico Rosberg neben den Titeln binnen zwei Jahren mit Speed und Sympathie jede Menge Kunden zu werben.“

Im alten Jahr hatte es ja Bedenken beim Betriebsrat gegeben. Die kolportierten Summen für Michael Schumacher sind nicht jedem zu vermitteln. Motorsportchef Norbert Haug meint dazu:

,,Das Thema Schumacher wird weltweit Autos verkaufen.“

Auf spox kann die Präsentation im Live-Ticker nachgelesen werden.

Wer selber mit seiner Familie oder dem Kumpel ins Mercedes-Benz Museum möchte, findet hier auf der Homepage alle nötigen Informationen von den Öffnungszeiten bis zu den Besucherführungen.

Schwenk. Es gibt ja auch noch Audi und BMW. Zum Beispiel. Audi ist bei der Kieler Woche ein weiterer Sponsoring Coup gelungen. Das Handelsblatt schreibt im Artikel Audi Coup stößt BMW bitter auf:

,,Ein weiterer Audi-Coup im Sportsponsoring setzt BMW mächtig unter Druck: Sieben Jahre lang wehten blau-weiße BMW-Flaggen an der Kieler Förde, nun übernimmt Konkurrent Audi das Haupsponsoring des Top-Segelevents Kieler Woche.“

Gegenüber dem Magazin Segeln gab BMW folgendes Statement (Auszug) ab:

 „Ende letzten Jahres wurden wir unerwartet darüber informiert, dass der Kieler Woche Marketing GmbH ein Gegenangebot eines Wettbewerbers vorliegt. BMW (…) hat sich vor dem Hintergrund dieser unprofessionellen Situation entschlossen, sein Engagement in Kiel nicht weiterzuführen und sein Angebot, das seit August 2009 Kiel vorliegt, zurückzuziehen.“

Audi hatte im vergangenen Jahr bereits das lukrative Engagement mit Bayern München weiter ausgebaut. Auch beim weltweit größten Sportereignis, dem Super Bowl 2010, ist Audi präsent. Weiterhin gehören Chrysler, Honda, Hyundai und Kia zu den Werbeaktiven beim Sportevent des Jahres . Der Reifenhersteller Bridgestone sponsert in diesem Jahr die Halbzeit-Show.

Zum Schluss der heutigen Ausgabe vom Sponsorspiegel will ich noch auf ein gelungenes Beispiel für Fahrzeugsponsoring verweisen. Der bereits am Anfang erwähnte Allrad-Spezialist Subaru investiert auch in das Personensponsoring. Rosi Mittermaier und Christian Neureuther sind bereits seit 1981 Partner von Subaru. Auf der Homepage von Subaru gibt es einen interessanten Einblick in die damalige Zeit.

,,Besonders Christian Neureuther ist der Marke Subaru seit dem 15. Juni 1981 auf doppelte Weise innig verbunden. An jenem Tag der Vertragsunterzeichnung mit Subaru in Bad Hersfeld sollte Neureuther auch noch zum ersten Mal Vater werden. Tochter Ameli meldete ihr Erscheinen auf der Welt an, und Vater Christian stürzte sich nach der Signatur des Vertrages direkt in seinen neuen Subaru und jagte nach München. Pünktlich um 18:30 Uhr traf er dort „live“ zur Geburt seiner Tochter Ameli in der Klinik ein.“

Ein schönes winterliches Wochenende  wünscht

sportinsider