Nachdenkenswert #285

,,Wenn Bayern München so einen Vertrag mit Adidas abschließt, der mehrere hundert Millionen wert sein soll, dann wird das weniger kritisiert als die Sponsoring-Aktivitäten beispielsweise in Wolfsburg, Hoffenheim oder Leipzig. Im Gegenteil, bei den Bayern ist dann alles super. Aber wo ist der Unterschied – abgesehen von den wesentlich höheren Summen, die die Münchner generieren?“

Rudi Völler, Sportdirektor bei Bayer Leverkusen, zum neuen Vertrag zwischen Adidas und Bayern München, mit Querverweis auf das Sponsoring von Automobilbauer VW, SAP-Gründer und Milliardär Dietmar Hopp sowie Getränkegigant plus Marketing – und Eventspezialist Red Bull

Sport am Bodensee: Reiner Calmund auf CALLIONTOUR in Friedrichshafen zur 66. IBO-Messe

Manchmal weiß man selbst nicht wieso ein Artikel durch die Decke knallt. Es läuft ja im Vorfeld kein mathematisches Experiment ab. Den Texten wird Leidenschaft, Kompetenz und Herzblut mit auf den Weg gegeben. Das ist eh klar. Inwieweit sich dann der Traffic entwickelt liegt nicht in meiner Hand. Der Artikel Doping im Sport ist Bullshit rauschte durch die berühmte Decke. Dabei dachte ich, dass das Thema Doping den Lesern vielleicht mittlerweile auch zum Halse heraushängen könnte. Die Liste der bizarren Ausreden der Ertappten, die Anzahl verseuchter Sportarten, die Dreistigkeit der Manipulation kann ja auch zu einem Sättigungsgefühl führen. Nein, nicht schon wieder das Thema Doping …

Wenden wir uns erfreulicheren Dingen zu. Heute also in der Zeppelinstadt Friedrichshafen die IBO Messe  Kochshow mit Bundesligaurgestein Reiner Calmund. Okay. Seine seit vielen Jahren gepflegte Leidenschaft ist das Thema Kochen. Wenngleich aktuell auf seiner Website der Terminhinweis für den Besuch im Süden der Republik fehlt.

Reiner Calmund

Screenshot: www.reinercalmund.de

CALLIONTOUR. Jetzt also die Station am Bodensee. Bayer Leverkusens Ex-Manager kocht in Friedrichshafen auf der 66. IBO Messe in der XXXL-Kocharena. Seine Sprüche sind Kult und selbstverständlich will ich mich da gar nicht um 2 bis 3 Beispiele drücken. Also hier ein Trio an herausgehauenen Sätzen von Reiner Calmund:

,,Ich würde am liebsten zu Hause die Rolladen runter lassen, aus der Konserve essen und mit einem Sack über den Kopf Feldwege laufen.“

,,Wichtig ist, dass wir auch kämpferisch überzeugen und nicht nur Eiskunstlaufen machen.“

,,Ich habe gesagt in Frankfurt Würstchen verkaufen und nicht in Frankfurt wie Würstchen rumlaufen.“

Die 66. IBO-Messe in Friedrichshafen wirbt im Vorfeld der Messe auch intensiv mit dem ehemaligen Fußballmanager Calmund. Unter dem Titel Calli kocht und grillt auf der Frühjahrsmesse. Projektleiter Rolf Hofer merkt an:

„Reiner Calmund passt zur IBO wie Sahne zum Apfelkuchen, schließlich haben wir sowohl Fußball als auch jede Menge kulinarische Genüsse zu bieten und beide sind 66 Jahre alt.“

Okay.

Sport am Bodensee Terminkalender

18.03.2015 Sportpromi: Reiner Calmund kocht in Friedrichshafen auf der 66. IBO Messe in der XXXL-Kocharena

20.03.2015 Segeln: Die 104. Jahreshauptversammlung vom Württembergischen Yacht-Club im Ludwig-Dürr-Saal des Graf-Zeppelin-Haus in Friedrichshafen ab 19.00 Uhr

20.03.2015 Eishockey: Ravensburg Towerstars – Löwen Frankfurt ab 20.00 Uhr

21.03.2015: Segeln: Arbeitsdienst im Clubgelände beim Yacht-Club Radolfzell

21.03.2015: Schach: IBO-Jugend-Blitzturnier von 11.00 Uhr bis 12.00 Uhr 

21.03.2015 Fußball: FV Ravensburg – FC 08 Villingen ab 15.00 Uhr

21.03.2015 Kampfsport: Bodensee Fight Night in Uhldingen-Muhlhofen ab 18.00 Uhr

21.03.2015 Handball: Bregenz Handball – SG INSIGNIS HB Westwien ab 19.00 Uhr

21.03.2015 Handball: HSG Konstanz – SG H2 KU Herrenberg ab 20.00 Uhr

22.03.2015 Basketball: TSV Eriskirch – TSG Sölfingen 2 ab 17.00 Uhr

22.03.2015 Eishockey: EV Lindau – Höchstadter EC ab 17.30 Uhr

 26.03.2015 Handball: Kadetten Schaffhausen – Wacker Thun ab 19.30 Uhr

28.03.2015 Handball: SV Allensbach – TSV Travemünde ab 19.30 Uhr

28.03.2015 Basketball: Baskets Konstanz – TBB Trier II ab 20.00 Uhr

29.03.2015 Basketball: TV Konstanz – MTV Stuttgart ab 17.30 Uhr 

Die Auswahl der Termine ist subjektiv und unvollständig.

Lieber Fußballgott,

grüß Dich. Paulaner Cup, Telekom Cup, Uli Hoeneß Cup, Super Cup und Audi Cup. Es wird Zeit für ernsthaften Fußball. Pfeif den Fußballbetrieb zur Bundesliga wieder an.Traveler Digital Camera

Warum bist Du eigentlich so unbarmherzig all die Jahre zu Schalke 04 und Bayer Leverkusen gewesen? Wenigstens der Leverkusener Elf von 2002 hättest Du einen Meistertitel geben können. Es war doch damals der beste Fußball national. Auch Schalkes zwischenzeitlichen Vorsprung 2007 vor den Konkurrenten hättest Du doch nicht wie ein Stück Butter in der Mittagshitze schmelzen lassen müssen. Am Ende wählst Du die Stuttgarter Variante. Die haben dann erfahrungsgemäß nach einer Meisterschaft immer ihre speziellen Probleme. Warum so kleinlich zu Bayer Leverkusen und Schalke 04? Der Werkself vom Automobilbauer hast Du 2009 auch eine Meisterschaft gegönnt. Manch normaler Fußballbürger war überrascht bei der improvisierten feierlichen Automesse in Wolfsburg wer mittlerweile alles zum VW Konzern gehört. In der Denkschublade waren Käfer, Golf, Polo oder Passat verankert. Und dann sieht das Publikum stylische Luxuskarosserien mit den Wolfsburger Spielern.Traveler Digital CameraHingegen 2001 hast Du es richtig gemacht. Nie aufgeben, der Glaube an sich selbst und ein unerschütterliches Selbstbewusstsein wurde von Dir gebührend belohnt. Inklusive der Dramatik für das Publikum. Ein Gläschen Heidsieck auf die Dramaturgie. Im vergangenen Jahr hattest Du keine Lust an einem Herzschlagfinale. Musste der Punkteabstand zwischen der Heynckes Elf und dem sich wenig glaubhaft zum Arbeiterverein 2013 stilisierenden Dortmundern jedoch so groß sein wie der Abstand der Umfragewerte zwischen Fußballfreundin Merkel und Schachspieler Steinbrück?Traveler Digital CameraLieber Fußballgott, was hast Du eigentlich gegen die Fußballvereine aus dem Osten? Lässt Dynamo Dresden, den VfB Leipzig (jetzt wieder unter 1. FC Lokomotive Leipzig firmierend), Hansa Rostock und Energie Cottbus einfach wieder aus der Bundesliga abschmieren. Okay, Hansa Rostock und Energie Cottbus hatten in der DDR Oberliga eher das Etikett Fahrstuhlmannschaft. Eine dieser berühmt-berüchtigten Serien von Hansa Rostock waren die 6 Abstiege und Aufstiege zwischen 1975 und 1980. Wahnsinn. Ich war damals am Ende der Serie 17. Aber Du bist ja ganz im inneren Deines Herzen auch ein Fußballromantiker und gibst einer aufstrebenden Leiziger Mannschaft die Chance sich in der Bundesliga in den nächsten Jahren zu etablieren. Dazu brauchte es eines seriösen österreichischen Unternehmens mit einem Marketinggenie Dietrich Mateschitz. Darauf ein gekühltes Red Bull.Traveler Digital CameraDu gehst ja mit Aufsteigern manchmal etwas mitleidslos um. Erinnert sei an die Ausflüge ins Oberhaus von Tasmania Berlin, Ulm oder im letzten Jahr Greuther Fürth. Hast Du bereits eine Entscheidung für dieses Jahr getroffen? Ich meine Eintracht Braunschweig war in der Historie Meister. Ohne jetzt bei Bruder Wikipedia nachzufragen, glaube ich, es war der 67er Jahrgang. Überragende Defensive. Später waren die Braunschweiger die ersten mit dem Mut zum Trikotsponsoring. Nein, darauf nicht einen Jägermeister. Ich muss hier noch seriös weiterarbeiten. Was machst Du mit Hertha? Diesem Hauptstadtverein der so zwischen manchen Berliner Stühlen sitzt? Ein wenig schläfrig bist Du ja manchmal schon. Sonst hättest Du bereits ein Bundesliga Duell Hertha gegen Union kreiert. Gemach, Gemach. Der 51. Saison folgen auch weitere Jahrgänge.Traveler Digital CameraMainz 05, Freiburg hast Du ja auch besonders lieb und in Dein Herz geschlossen. Ich will auch nächstes Jahr einen Streich in der Bundesliga haben. Bei Hannover 96 schwankst Du immer mal wieder. Der 1. FC Nürnberg, dank deiner Hilfe 2007 DFB-Pokalsieger, geht in seine 5 Bundesligasaison hintereinander im neuen Jahrtausend. Du magst Sie schon auch wieder. Anders wie bei 1860 München. Da bist Du irgendwie nachtragend. Irgendwie hast Du Dich auch an Schaaf sattgesehen gehabt. Schade . Ich hätte ihn auch dieses Jahr gerne noch auf der Bank gesehen. Lass mir übrigens Augsburg drin. Der Weinzierl ist mir sehr sympathisch. Ich kann mich doch auf Dich verlassen?Traveler Digital CameraTraditionell hat der HSV seit den Neunzigern einen schweren Stand. Lass sie doch vielleicht mal diesen DFB-Pokal gewinnen dieses Jahr. Diese lange titellose Serie geht doch ans Gemüt. Was hast Du eigentlich mit Eintracht Frankfurt dieses Jahr vor? Haben bereits die Banker bei Dir angerufen? Borussia Möchengladbach hast Du ja in den Siebzigern mit Titeln überhäuft. Waren die irgendwann mal undankbar zu Dir? Bin mir da nicht so sicher. Schaust ja gerne auch im Kraichgau vorbei. Der TSG Hoffenheim wolltest Du im letzten Jahr einen Denkzettel verpassen. Zwischenzeitlich hatte die Mannschaft auch bei mir einen schweren Stand. Der neue Coach, Herr Gisdol, macht Freude auf mehr. Vielleicht gelingt der Gang zu den Wurzeln zurück.

Sportsponsoring in der Schweiz

Das sport.forum.schweiz 2012 in Luzern ist durch. Ein Blick auf das Programm der letzten zwei Tage (14./15.November) zeigt die Themen und handelnden Personen im Sportbusiness. Plattform auch für Unternehmen und Vereine. Netzwerke vertiefen, Ideen austauschen, genau hinhören, eigenen Konzepte präsentieren oder von Erfolgsgeschichten im Sponsoring reden. Im illustren Teilnehmerkreis fanden sich unter anderen Allianz Suisse, AXA Winterthur, Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund, Emmi, FC Zürich, FC Luzern, FC St. Gallen, Feldschlösschen, FIFA, Grasshopper Club Zürich, Groupe Mutuel, McDonald’s Schweiz, Migros, Milka, Ochsner Sport, P&G, PostFinance, Rivella, SC Bern Eishockey, Swiss Ice Hockey Federation, Swiss Olympic, Würth u.v.m. In die Veranstaltung in Luzern war auch das fussball.forum eingebettet.

Auf der Website der Europäischen Sponsoring Börse findet sich dann auch ein kleines Vorbild aus der Bundesliga für die Schweiz unter dem Titel „Doppelpass für die volle Hütte“ – Lernen von der Bundesliga:

,,Bayer 04 Leverkusen hat auf lokaler Ebene mit dem 1.FC Köln und seit dieser Saison auch mit Fortuna Düsseldorf zwei Traditionsvereine als direkte Konkurrenten um die Gunst der Zuschauer. Trotz der Beliebtheit der „beiden grossen Nachbarn“ ist die BayArena regelmässig mit über 30.000 Zuschauern ausverkauft. Meinolf Sprink (Direktion Kommunikation/Marketing, Bayer 04 Leverkusen) erläutert wie der Doppelpass zwischen Club und Sponsoren auf Marketingebene funktioniert, um die Attraktivität des Stadionbesuchs für Zuschauer und Sponsoren zu steigern. Anschliessend zeigt Simon Trägner (Geschäftsführer akzio!, München) anhand konkreter Beispiele und Konzepte wie es gelingt, die Verweildauer der Fans im Stadion durch kreative Vorevents mit Einbindung der Sponsoren zu erhöhen.“

Ausverkaufte Stadien in der Schweiz in der Raiffeisen Super League sind selten zu vermelden. Dabei ist es ja mit der Vergleichbarkeit von Ländern und spezifischen Situationen im Sport immer so eine Sache. Das betrifft auch das Thema Sportsponsoring in der Schweiz. Es gibt länderspezifische Besonderheiten. Ganz gut illustrierte dies eine Sendung im schweizer Fernsehen mit 3 unterschiedlichen Beispielen und Beweggründen der handelnden Sportler, Verbände und Sponsoren.

Sport am Bodensee: VfB Friedrichshafen, Bayer Leverkusen, FC Augsburg, VfB Stuttgart und die Kätzchen

Hier am Bodensee gibt es in Friedrichshafen ein sportliches Kronjuwel. Die Volleyballer vom VfB Friedrichshafen spielen einen Titel nach dem anderen ein. Okay, in der abgelaufenen Saison funkten die Berlin Recycling Volleys beim Thema Meisterschaft dazwischen. Eine Momentaufnahme. Die Vorbereitungen auf die neue Saison sind im vollen Gang. Jürgen Hauke, Stefan Mau und Stelian Moculescu wollen im nächsten Jahr die Meisterschaft wieder nach Friedrichshafen holen. Dazu gab es hinter den Kulissen viel Detailarbeit und einige interessante Neuverpflichtungen.

Victor Aristides Batista Lemos kam aus Frankreich von GFCO Ajaccio. Victor Batista blickt auf eine intensive Profilaufbahn zurück. Der 2-Meter Mann aus der Dominikanischen Republik unterschrieb kürzlich einen Jahresvertrag bei den Häflern. Er spielte in seiner Karriere auch bereits in Spanien, Italien, Türkei und Puerto Rico. Der Österreicher Thomas Tass, 22-Jähriger Diagonalangreifer, kam von Paris Volley. Mittelblocker Max Günthör kehrt in bekannte Gefilde an den Bodensee zurück. Er kommt von Generali Haching. Yannick Harms stößt von  den Volley YoungStars Friedrichshafen zum Kultteam von Trainerlegende Stelian Moculescu.

Außerdem positiv zu vermelden sind die Weiterverpflichtungen von Nikola Rosic, serbischer Nationalspieler und Teilnehmer an den olympischen Spielen in London, sowie Libero Späth,  Mittelblocker Matthew Denmark und Zuspieler Juraj Zatko.  

Ein paar Abwanderer gab es auch. Marcus Böhme wechselt nach Italien zum Verein von San Giustino. Bas van Bemmelen geht zum TV  Bühl und Milos Vemic zieht es in die Türkei zu Maliye Milli Piyango Ankara. Weiterhin sind auch Thomas Jarmoc, Zoran Jovanovic und Leonardo dos Santos zu den Abgängen zu zählen.

So schaut der aktuelle 2012/2013er Kader vom VfB Friedrichshafen für die neue Saison aus:

Juraj Zatko, Nikola Jovovic (Zuspiel), Nikola Rosic, Thilo Späth (Libero), Idi, Victor Batista, Yannick Harms (Außen-Annahme), Joao José, Max Günthör, Matthew Denmark (Mittelblock), Thomas Zass (Diagonalangriff)

Sportartwechsel. In Friedrichshafen wird auch Fußball gespielt. Im Zeppelinstadion gastieren diese Woche Bundesligisten um in Testspielen ihre Form zu überprüfen, an den Stellschrauben zu drehen und das eine oder andere taktische Element auf den Prüfstand der Praxistauglichkeit zu stellen. Am Mittwoch, den 25. Juli stehen sich Bayer Leverkusen und der FC Augsburg gegenüber. Am Sonntag, den 29. Juli stehen sich der deutsche Meister von 2007 VfB Stuttgart und der TSV 1860 München gegenüber. Die Kätzchen sind gerade wieder im Begriff sich zum Löwen zu wandeln. Alle Infos zu beiden Spielen gibt es hier auf der offiziellen Website des VfB Friedrichshafen Abteilung Fußball. 

Tag 1 nach dem Rücktritt vom Interimspräsident

Für alle An- und Mitnehmer: Das Schloss Bellevue bleibt in Berlin.

Wird der mündige Bürger eigentlich solch fotografisch abgebildetes Glück vermissen?

Derweil geht es mit der Bundesliga weiter. Hoffentlich konzentrieren sich die Leverkusener Souvenirsammler diesmal ein wenig mehr auf den Fußball.

Meine Liebste und ich sind heute traditionell wieder mit großer Begeisterung beim Kieser Training in Friedrichshafen. Die Welt dreht sich auch nach dem Rücktritt vom Interimspräsident weiter.

Interview von Magnus Carlsen auf chessbase und Souvenirsammler aus Leverkusen

Aufgeweckte Schachfreunde sollen ja bereits vor dem ersten Kaffee beim Frühstückstisch auf chessbase vorbeischauen. So ist den Frühaufstehern auch das kurzweilige und gut zu lesende Magnus Carlsen Interview nicht entgangen. Es steht bereits seit 14.02.2012 für jeden online zur Verfügung. Ich nehm mir die Freiheit meinen eigenen Rhytmus zu spielen und erst jetzt darauf zu verweisen. Magnus Carlsen seine Interviews lese ich immer gerne. Noch lieber würde ich den Norweger in einem WM-Schachkampf sehen. Hat er das Holz zum Champion? Die Nervenstärke? So ein Kampf würde mich brennend interessieren. Magnus Carlsen – ein Herausforderer?

Weniger Holz zum Champion zeigten gestern Abend die Fußballer  von Bayer Leverkusen. Ich fasse es ja nicht. Nein, gegen Barcelona kann man verlieren. Jedoch diese alberne Trikotbettelei nervt doch wohl ein wenig und müsste den Verantwortlichen bei der Werkself doch glatt die Zornesröte in das Gesicht treiben. Spiegel Online (HAT-Tip geht an Leser miraculi bei allesaussersport)  hat diese Anekdote entsprechend aufbereitet:

,,Kadlec und Innenverteidiger Manuel Friedrich, die das Gegentor in einer Co-Produktion verbockt hatten, zeigten anschließend mehr Einsatzbereitschaft – allerdings ging es dabei weniger um den Ausgleich.

Das Duo eilte mit dem Halbzeitpfiff in strammem Tempo auf Messi zu und diskutierten mit großer Vehemenz mit dem Argentinier darüber, wer das durchgeschwitzte Trikot der Nummer zehn ergattern darf. „Manuel hat es mir quasi vor der Nase weggeschnappt“, sagte Kadlec. Messi war jedoch so gütig und versprach dem Tschechen nach dem Schlusspfiff das zweite Jersey.“

Geht es noch!? Da wird Champions-League gespielt, eigentlich sollten alle Sinne auf den sportlichen Sieg geschärft sein. Nein, die Herren lassen sich ablenken. Haben Souvenirschnäppchen im Kopf. Wer wissen wollte warum es Bayer Leverkusen nie gelang das Verliererimage Vizekusen abzustreifen, findet hier vielleicht einen plausiblen Erklärungsgrund. Der unbedingte Siegeswille fehlt einfach. Okay, ich trete damit dem einen oder anderen Fan von Leverkusen auf die Füße. Ich geh auch gleich wieder runter.

Noch ein paar Worte zu Little Hoffenheim. Ex-Hoffenheim Coach Holger Stanislawski nimmt jetzt wohl eine Auszeit. Rückblickend mag ein Blick in das Interview bei Zeit Online vom 23.12.2012 unter dem Titel „Keiner muss uns lieben!“ auch den einen oder anderen Aufschluss darüber geben, warum die Zusammenarbeit im Kraichgau dann so schnell im Februar beendet worden ist. Nebenbei erwähnt der ehemalige St. Pauli Kulttrainer seinen Kaffeekonsum. Das ist rekordverdächtig.

Nachdenkenswert #110

,,In der Bundesliga gilt: Bayern München ist jedes Jahr der Topfavorit. Sie haben das beste Potenzial, sie sind der beste Verein. Darüber muss man überhaupt nicht diskutieren, auch nicht als Leverkusen-Fan. Aber ich sage ganz klar: Ich gönne den Bayern national keine Schale und keinen Pokal. Warum? Weil die von dem Zeug an der Säbener Straße genug herumliegen haben. Die wissen gar nicht, wo sie das alles aufhängen sollen.
Das gilt aber nicht international: Da drücke ich denen nicht nur meine Daumen, sondern auch meine dicken Zehen, weil Bayern München ohne Wenn und Aber das Flaggschiff des deutschen Fußballs ist. Die haben für die wichtige Uefa-Rangliste die mit Abstand meisten Punkte geholt. Da bin ich Patriot. So bescheuert kann ich gar nicht sein, dass ich da die Rivalität noch fortsetze.“

Reiner Calmund, Fußball-Urgestein, im Interview mit Main-Netz

Perfektion hat einen Namen. Neuer oder Adler?

Red Bull Salzburg verpflichtete im vergangenene Jahr den deutschen Nachwuchskeeper  Niclas Heimann von Chelsea. Dort durfte er öfters mit Torwart Cech und Stürmerstar Drogba trainieren. Im interessanten Spox Interview taucht auch die Frage aller Torwartfragen in  Deutschland auf:

,,Und wer gefällt Ihnen besser: Neuer oder Adler?

Heimann: Eindeutig Adler. Neuer ist womöglich in der Spieleröffnung einen Tick besser, aber für mich ist Adler der kompletteste von allen. Seine Präsenz, seine Technik, einfach nur Weltklasse. Ich glaube, Rüdiger Vollborn hat sich mit Adler den aus seiner Sicht perfekten Torhüter geschmiedet.“

Menschenskinder, mit dem Wort Weltklasse wird mir bei beiden, Neuer wie Adler, zu oft und schnell rumgeworfen. Zu Neuer habe ich mich hier, hier und hier geäußert.  Bei Adler vermisse ich ein wenig den mentalen Punch.  Auf seiner Website beschreibt die ehemalige Nr. 1 des DFB-Tors in der Rubrik Über mich die Anfänge der Laufbahn und erwähnt sein großes Vorbild. Peter Schmeichel. Jener hatte den mentalen Punch.

Mit der Perfektion ist es ja immer so eine Sache. Brasilien hat fünfmal die Fußball-WM gewonnen, jedoch nie reihenweise sensationelle Welttorhüter in ihren Reihen gehabt. Über Englands fast sprichwörtliche Misere auf der Position Torwart ganz zu schweigen. Gordon Banks oder Ray Clemence  ausdrücklich ausgenommen.  Shilton fällt mir auch noch ein. Den habe ich selber noch im Leipziger Zentralstadion zwischen den Pfosten gesehen.

Welcher Torwart kam der Perfektion am nähsten? Von Lew Jaschin schwärmten Onkel, Opa und Vater. Sepp Maier sammelte Titel wie andere Briefmarken oder Coupons (wird gerade wieder in den USA populär – in der Haut von Obama möchte ich nicht stecken). Dino Zoff brachte die gegnerischen Reihen oft zum Verzweifeln. Jürgen Croy spielte bei der BSG Sachsenring Zwickau und war der einzige DDR-Torwart der je bei einer Fußball-WM im Kasten stand. Mir ist da auch noch eine unglaubliche Partie gegen Celtic Glasgow in Erinnerung. Die Schotten berannten das Tor der Zwickauer. Croy war die Ruhe selbst. Er hielt unglaubliche Sachen. Auch Rene Müller, Schumacher, Shilton, Jennings, Buffon, Schmeichel, Kahn oder van der Sar haben in vielen Spielen überragendes Torwartspiel gezeigt und Erfolg magisch angezogen. Für Neuer und Adler noch ein weiter Weg.

Bayern München wird durch den Herausgeber der Zeitschrift Schach verstärkt

1987 und 1990 war er DDR-Meister. Es ist einer der prominentesten Spielerwechsel zur neuen Saison 2010/2011 in der Schachbundesliga. Großmeister Raj Tischbierek, Herausgeber der Zeitschrift Schach, wechselt nach 10 Jahren vom SC Kreuzberg zu Bayern München. Dies ist eine klare Verstärkung für den Münchner Schachclub.

Turm in der Schlacht

© Michael Alber: Pixelio 

Im Interview mit Georgios Souleidis auf der Website der Schachbundesliga äußert sich Raj Tischbierek zu seinem Engagement bei Bayern München:

,,Einmal lässt mein Leistungsvermögen kein Engagement in einem Spitzenverein mehr zu. Bei Bayern gibt es mit dem Klassenerhalt ein klar umrissenes Saisonziel, das gefällt mir. Zudem bin ich kein Freund der Ausländerpolitik in der Liga; bei Bayern finden sich fast nur deutsche Akteure, von denen ich zudem – inkl. Mannschaftsführer – viele kenne. Ich hoffe und denke, dass das Mannschaftsklima ausgezeichnet ist. Ein weiterer positiver Aspekt – und das nicht nur für mich als Berliner aus territorialen Erwägungen – ist Reisepartner Aue, einem – für mich – bislang weißen Fleck auf der Schachlandkarte.“

Mit dem Leistungsvermögen stapelt der Großmeister etwas tief. Das Jubiläumsopen vom Schachclub Bayer Leverkusen gewann Tischbierek vor zwei Monaten gegen favorisierte Großmeister mit höherer ELO-Wertung.