Sport am Bodensee: Emanuel Buchmann wird für die Schwäbische Zeitung von der Tour de France berichten

Hier in der Bodenseeregion haben ehemalige Tour de France Fahrer wie Andreas Klöden und Jan Ullrich ihr Domizil aufgeschlagen. Auch der bei der heutigen Tagesetappe minimal am Gelben Trikot vorbeigeschrammte Tony Marin wohnt hier in der Region. Der aktuelle deutsche Straßenradsportmeister Emanuel Buchmann, Tourneuling , ist in Ravensburg geboren. Sein Teamkollege und Kapitän Dominik Nerz kam in Wangen zur Welt. Damit könnte man eigentlich eine kleine Berichterstattung über die Höllentour basteln.

Foto:  © Michael Wiemer

Inwieweit ist eigentlich der Radsport schon wieder aus der Schmuddelkind Ecke raus? Gut, der Fußball mit seiner massiven Verhaftungswelle bei der FIFA in Zürich bekam dieses Jahr genug schlechte Schlagzeilen. Die Hassliebe Tour de France fährt auf Bewährung?

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Sport am Bodensee: Windbrecher Tony Martin und der Blick von Dr. Eckart Diesch auf die Wetterprognose

Kürzlich war hier unten am Bodensee ja die Eurobike. Im flankierenden Rahmen dieser Veranstaltung sind dann immer auch einige Fahrräder am Hafen zu sehen, die den normalen Rahmen eines landläufig handelsüblichen Rades sprengen.Traveler Digital Camera

Über olympische Medaillenspiegel und darauf fixierte Funktionäre hat man schon viel gelesen, gesehen, gehört. Das gilt auch für Weltmeisterschaften. Gäbe es einen regionalen WM-Medaillenspiegel für die Bodenseeregion, wäre diese Woche aus Spanien eine Silbermedaille dazugekommen. Zeitfahrspezialist Tony Martin wohnt in Kreuzlingen, auf der Schweizer Seite vom Bodensee. Die Stadt Kreuzlingen ist mit 20.950 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Kantons Thurgau und die größte Schweizer City am Bodensee. Autogrammwünsche lässt der Einzelzeitfahrweltmeister der Jahre 2011, 2012 und 2013 von TeamSpirit GmbH aus Erfurt bearbeiten. Dazu kamen 2012 und 2013 noch die Weltmeistertitel im Teamzeitfahren in der sportlichen Vita.

Die Schweiz hat über Jahre Magnetwirkung für einige prominente Radsportler gehabt. Jan Ullrich wohnt in Scherzingen, Andreas Klöden in Landschlacht. Scherzingen und Landschlacht sind jeweils Ortschaften der Gemeinde Münsterlingen des Bezirks Kreuzlingen des Kantons Thurgau in der Schweiz.

Am Mittwoch in Ponferrada also kein vierter Einzelzeitfahrweltmeistertitel hintereinander für Tony Martin. Martin Eder attestierte diese Woche in der FAZ dem Radprofi besondere Qualitäten unter dem Titel Der Windbrecher und schaut auch auf die Optimierung im Windkanal und das Equipment.

,,Martin hat seine Position im Windkanal des Formel-1-Teams McLaren optimiert. Was dort ein paar Sekunden Zeitersparnis verspricht, wird später auf der Bahn und auf der Straße getestet. Wichtig auch der aerodynamische Zeitfahrhelm.“

Der Helm, bei zivilen Radlern immer wieder in der Diskussion. Manch Sicherheitsdebatte füllte schon TV-Sendezeit. Martins Kopfbedeckung hat andere Aufgaben.

,,Er dient nicht der Sicherheit, hat kein schützendes Innenleben, er dient allein dem schnelleren Fortkommen. Drei bis vier Watt bringt er auf Martins Niveau beim selben Krafteinsatz. Selbst mit der Kleidung wird permanent experimentiert. Martins Rennanzug ist als Einteiler maßgeschneidert, die Nähte sind an Stellen, die einen optimalen Strömungsfluss versprechen.“

Themawechsel. Segeln. Maßgeschneidert war das Konzept der 1. Segel-Bundesliga, die in der erfolgreichen Premiere 2013, wie gestern bereits ausgeführt, auch die Installierung der 2. Segel-Bundesliga nach sich zog. Zusätzliche Aufmerksamkeit kommt auch durch die Interboot 2014 in Friedrichshafen hinzu. Jeweils 18 Segelvereine gehen in der Zeppelinstadt an diesem Wochenende an den Start. Der Württembergische Yacht-Club merkt in einer ausführlichen Vorschau unter dem Titel Hochspannung vor dem Doppelevent der Segel-Bundesliga in Friedrichshafen an:

,,Die Wettfahrtleitung für die erste Liga wird Diesch selbst in die Hand nehmen: „Die Wind- und Wettervorhersagen verfolge ich zur Zeit sehr angespannt mehrfach am Tag – mit der Hoffnung, dass sich Friedrichshafen wie vergangenes Jahr von seiner besten Windseite zeigen wird. Allerdings sehen die Prognosen derzeit nicht so rosig aus.“ Der Olympiasieger von 1976 schaut natürlich nicht nur als Liga-Vorsitzender und Wettfahrtleiter auf das Wochenende, sondern auch als Club-Präsident. „Obwohl es bei den bisherigen Regatten nicht so gut gelaufen ist, liegt unsere WYC-Mannschaft auf dem vierten Tabellenplatz. Offensichtlich hatten die anderen Mannschaften auch ihre Patzer in dieser Saison“, so Diesch.“

Dr. Eckart Diesch wurde bei den olympischen Sommerspielen 1976 in Montreal Olympiasieger in der Klasse Flying Dutchman als 22-Jähriger. Bitter war das Jahr 1980 für ihn und seinen Bruder Jörg. Sie waren für die olympischen Segelwettbewerbe in Tallinn qualifiziert. Durch den Boykott der olympischen Sommerspiele von Moskau blieb ihnen die Teilnahme verwehrt.

Eishockey: Die Ravensburg Towerstars wollen im Heimspiel gegen Bietigheim Steelers ihre Scharte vom 2:7 Desaster in Kassel auswetzen. Zu einem Heimsieg gibt es eigentlich keine Alternative. Derweil hat der Towerstars Pressesprecher Frank Enderle auch einen Blick auf das Auswärtsspiel am 4. Oktober nach Bad Nauheim geworfen und den geplanten Start mit einem Weißwurst-Frühstück:

,,Die Abfahrt zum Spiel gegen die Roten Teufel in Bad Nauheim ist um 13 Uhr vorgesehen. Ab 12 Uhr gibt es im Restaurant „1881“ ein Weißwurstfrühstück zum Fan-Sonderpreis. Inbetriffen ist 1 Paar Weißwürste, 1 Brezel und 1 Weißbier – alles zusammen zum attraktiven Preis von nur 5 Euro.“

Manch Ernährungsberater oder selbsternannte Guru wird bei dem Frühstück vielleicht die Stirn falten. Sandra Maischberger hatte wohl dieser Tage eine illustre Runde im Fernsehen zum Thema Essen. Sebastian Pfeffer titelte auf Welt-Online Falsche Gurus rauben uns die Lust am Essen und outet sich am Ende seines Artikels mit einer unglaublichen Essenssünde.

Doch zurück zum Eishockey am Freitagabend in der Puzzlestadt. Der Tabellenfünfte Ravensburg Towerstars empfängt den Tabellenzweiten und amtierenden Vizemeister. Auch Servus TV hat sich angesagt. Ebenso wird der DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch in Ravensburg erwartet.

Eishockeyenthusiast Frank Enderle in seiner gewohnt akribischen Vorschau auf die Partie zur österreichischen Servus-TV Komponente:

,,Zu Gast sein wird auch ein Kameramann im Auftrag von Servus-TV für einen kompakten Zusammenschnitt des BW-Derbys gegen Bietigheim. Gesendet wird dieser am Sonntag ab 17.30 Uhr im Rahmen der Sendung Servus Hockey Night, die das DEL-Spiel Hamburg gegen Köln überträgt.“

Soweit für heute. Meinen Lesern einen prima Freitag und einen guten Start ins Wochenende.

Sport am Bodensee Terminkalender

20.09. – 28.09.2014 Interboot in Friedrichshafen

26.09. – 28.09.2014: Segeln: Regatta der 1. Deutsche Segel-Bundesliga Friedrichshafen

26.09. – 28.09.2014: Segeln: 2. Bundesliga in Friedrichshafen (Ausrichter Konstanzer Yacht Club)

26.09.2014 Eishockey: Ravensburg Towerstars – Bietigheim Steelers ab 20.00 Uhr

27.09.2014 Schach: Schnellschach-Turnier in Bregenz, Park Mariahilf ab 09.00 Uhr

27.09.2014: Handball: Alpla HC Hard – HC Linz AG ab 19.00 Uhr

27.09. – 28.09.2014: Segeln: Herbstregatta beim Yacht-Club Romanshorn

28.09.2014: Karate: Tag der offenen Tür in der Sporthalle der TSV Eriskirch ab 12.00 Uhr

28.09.2014 Segeln: Absegeln mit Clubregatta beim Yacht Club Lindau

02.10.2014 Eishockey: Ravensburg Towerstars – Lausitzer Füchse ab 20.00 Uhr

03.10. – 04.10.2014 Segeln: RVB Final Race beim Segel-Club Bodman e.V.

04.10.2014 Handball: Bregenz Handball – Moser Medical UHK Krems ab 19.00 Uhr

04.10.2014 Fußball: FC St. Gallen – FC Basel ab 20.00 Uhr

04.10. – 05.10.2014 Segeln: Internationales Konstanzer Schlusslicht der Folkeboote

04.10. – 05.10.2014 Segeln: Blue Planet Flug Trophy Rohrspitzregatta (Yachtclub Rheindelta)

04.10.2014 Basketball: TSV Eriskirch – Rathiopharm Ulm2 (Frauen) ab 15:45 Uhr

04.10.2014 Basketball: TSV Eriskirch – VfL Kirchheim (Männer) ab 18.00 Uhr 

05.10.2014 Marathon: Sparkasse-Marathon der 3 Länder am Bodensee ab 11.00 Uhr

05.10.2014 Lauf: 22. Gehrenberglauf der TV Markdorf 1880 ab 11.00 Uhr 

10.10.2014 Eishockey: Ravensburg Towerstars – ESV Kaufbeuren ab 20.00 Uhr

10.10.2014 Volleyball: Volley YoungStars – TSV GA Stuttgart ab 20.00 Uhr

11.10.2014 Handball: Bregenz Handball – Skjern Handbold (Dänemark) ab 19.00 Uhr

11.10.2014 Handball: Alpla HC Hard – St. Pölten ab 19.00 Uhr

12.10.2014: Volleyball: Teamvorstellung VfB Friedrichshafen in der ZF Arena ab 18.00 Uhr

17.10.2014 Eishockey: Ravensburg Towerstars – Löwen Frankfurt ab 20.00 Uhr

18.10.2014 Rudern: Abrudern beim Ruderverein Friedrichshafen e.V

18.10.2014 Handball: Bregenz Handball – Sparkasse Schwaz HB Tirol ab 19.00 Uhr

22.10.2014 Handball: Alpla HC Hard – Sparkasse Schwaz HB Tirol ab 19.00 Uhr

26.10.2014 Volleyball: VfB Friedrichshafen – SWD powervolleys Düren ab 18.00 Uhr

26.10.2014 Eishockey: Ravensburg Towerstars – Heilbronner Falken ab 18.30 Uhr

31.10.2014 Volleyball: VfB Friedrichshafen – VCO Berlin ab 20.00 Uhr

Frauenfußball: Deutschland schaut zu oder Katzenjammer für Favoritenwetter

Deutschlands Sportfunktionäre und Politiker haben eine verheerende Woche an Niederlagen hinter sich. Erst das klare Abstimmungs Nein gegen München 2018 beim Kampf um die monetären Spiele unter den Ringen. Jetzt auch noch das Aus der eigentlich für den WM-Titel vorgesehenen Elf von Übungsleiterin Neid. Der PR-Zirkus hat damit wohl auch ein Ende.

 Die deutschen Frauen sind bei diversen Buchmachern als 1,3 Favorit gehandelt worden. Für alle Nicht-Sportwetter: Für einen Tausender Wetteinsatz hätte es 1300 Euro wieder gegeben. Da dürfte der Katzenjammer bei dem einen oder anderen Favoritenwetter heute nachklingen. Was machen jetzt eigentlich die öffentlich-rechtlichen Sender mit dem Rest der Fußball-WM? Abschalten? Sich verstärkt der Tour de France widmen? ARD und ZDF werden sich schon etwas einfallen lassen.

Das so oft und unsinnigerweise herbeigeredete Sommermärchen 2.0 oder 2011 ist wie eine Seifenblase gestern Abend zerplatzt. Deutschlands erfolgreichster Frauenfußballtrainer Bernd Schröder dürfte sich mit seinen Aussagen im Zeit Online Interview vor der WM ,,Wir brauchen Persönlichkeiten, keine Barbie Puppen“ bestätigt fühlen.

Allerdings hatte der Kulttrainer von Turbine Potsdam bei der konkreten Vorschau auf das Japan Spiel auch falsch gelegen. In seiner Kolumne bei B.Z. unter der Überschrift Gegen Japan sind wir klar im Vorteil schrieb er unter anderen:

,,Jetzt geht’s also ins erste K.o.-Spiel. Ab dem Viertelfinale gibt es keinen zweiten Versuch mehr. Wir haben dabei formell die besseren Voraussetzungen.“

Ich konnte mit dem Begriff formell noch nie viel anfangen.

Für ein deutsches Sportmärchen im ausstehenden Sommer 2011 bleibt da jetzt eigentlich nur noch ein Tour de France Sieg von Andreas Klöden. Mehr Einzelheiten zur aktuellen Situation bei der Frankreich Rundfahrt gibt es bei eurosport.yahoo unter dem Titel Tour de France – Saint-Flour, sieben Jahre danach.

Jonathan Sachse und der Versuch eines Interviews mit Andreas Klöden

Vor einigen Wochen habe ich eine historische Sequenz aus dem Alltag vom Wahlschweizer und Freund von Jan Ullrich unter dem Titel Flauschcontent für alle Freunde und Gegner von Andreas Klöden meinem treuen Publikum offeriert.

Sportjournalist Jonathan Sachse schrieb seinerzeit seinen Kommentar dazu:

,,Damals als sich Andreas noch in der Öffentlichkeit präsentierte und deutsch sprach… Schönes Fundstück!“

Nun, jetzt ist Jonathan Sachse live vor Ort bei der Tour de France und versucht es mit Beharrlichkeit und der Konzentration auf den sportlichen Fragebereich um ein Interview mit Andreas Klöden zu bekommen. Der Sportjournalist Sachse zeigt auf seinem Blog die Bemühungen per twitter an das gewünschte Interview zu kommen:

,,Und Klöden hat geantwortet und ich bleibe dran.“

Mal schauen wie weit Jonathan Sachse kommt. Ich drück ihm die Daumen. 

Fragen des Monats

Zwischen dem Umzug stellen sich mir ein paar Fragen.

Hat Ralf Rangnick sich eigentlich bereits bei Dietmar Hopp bedankt?

Warum kommt Uli Hoeneß nicht an die Leichtigkeit der Amtsführung von Vorgänger Franz Beckenbauer heran?

Reicht es für die Wolfsburger Eishockeycracks diesmal zum ganz großen Triumph? Lesenswert dazu die Anmerkungen im Eishockey-Blog unter dem Titel Darf ein Retorten-Club nicht Meister werden?

Kann Andreas Klöden die Form der Baskenland-Rundfahrt bis zur Tour de France konservieren?  

Was macht eigentlich Louis van Gaal diese Woche?

Zwischen dem Umzug finden die Kätzchen einen Geldgeber

Zum Glück habe ich nicht die Probleme der FDP oder von St. Pauli. Die Partei hatte immer von Leistung gepredigt. Leistungsbereitschaft. Leistung muss sich wieder lohnen. All dieser PR-Trommelwirbel ist einem Katzenjammer gewichen. Peinlich. Zu den Münchner Kätzchen im Fußball komme ich gleich. Noch ein paar Worte zum Verlust der Unschuld vom Bundesligist St. Pauli.

 Ralf Mittmann plädiert nicht für mildernde Umstände im SüdkurierUnabhängige Tageszeitung in Baden-Württemberg – und erinnert an das Strafmaß der Stuttgarter Kickers im Jahr 2006:

,,Milde für St. Pauli? Die Stuttgarter Kickers erhielten 2006 nach einem Bierbecherwurf gegen Schiedsrichterassistent Kai Voss im DFB-Pokal gegen Hertha BSC (0:2) als Strafe eine Geldbuße von 10 000 Euro und ein Heimspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit auferlegt. Das ist das Maß.“

Das wird ein richtig preisintensiver Bierbecher für St. Pauli. Es gibt da nichts zu beschönigen. Es wird ein fatales Nachspiel geben.

Jetzt zu 1860 München. Das scharren mit den Füßen in der Bayernliga ist verstummt. Der Verein bleibt vorerst in der 2. Bundesliga. Die Kätzchen haben offenbar einen Geldgeber gefunden. Der Investor mit dem klangvollen Namen Hasan Abdullah Ismaik kommt aus Jordanien. Er hat offensichtlich tiefe Taschen. Mehr dazu bei der Süddeutschen Zeitung unter dem Titel 33 Millionen für den Aufstieg. Das Thema sorgt natürlich für Diskussionen. Auch bei Armina Bielefeld brennt finanziell der Baum. Eigentlich sollte mit der neuen Tribüne alles besser werden.

Der Präsident von Energie Cottbus, Ulrich Lepsch, hat im Interview mit bild.de eine klare Meinung zu dem Finanzgebaren, den Problemen mit der Liquidität bei 1860 München und Arminia Bielefeld während der laufenden Saison und trifft die Aussage:

„Vereine, die mehrfach ihre Auflagen nicht erfüllen, gehören raus! Ungeachtet von Tradition, Größe oder Lobby.”

Wechsel der Sportart. Andreas Klöden übernimmt bei der Baskenland-Rundfahrt die Führung in der Gesamtwertung.  Überhaupt ist wieder Bewegung im Radsport. Immer einen Blick auf das Geschehen der Pedalritter hat Sportjournalist Jonathan Sachse auf seinem Sportblog. Seine Einleitung zu Saxo Bank 2011 VS. Saxo Bank 2010 beginnt mit den neugierig machenden Worten:

,,Etwas in Eile. Zeit- und Schlaf sind gefragt, aber die Geschichte ist zu schön, um sie offline stehen zu lassen:“

Höhepunkt seiner Ausführungen ist ein Video  aus dem Auto der Sportlichen Leiter Bjarne Riis und Tristan Hoffman. Vor Begeisterung wird da kurzzeitig auch das  Lenkrad losgelassen.

Da ist unser Projekt Umzug fast ein Erholungsurlaub. Meine Liebste und ich waren mit dem Malerergebnis  am Wochenende sehr zufrieden. Gestern Abend ging es dann nach der Fahrt vom Bodensee, mit Zwischenstopp in München, nach Nürnberg. Ein wenig das Bücherregal ausräumen. Umzugskartons sind etwas sehr praktisches. Anschließend gab es noch ein meditatives Kieser Training. Durchblutungsübungen im puritanischen Maschinenraum. Der charismatische Werner Kieser wurde einst im Porträt von wz-newsline mit folgenden Worten zum Thema Politik zitiert:

,,Was würde er tun, wenn er Kanzler wäre? „Alle Politiker abschaffen. Und das Volk abends nach den Hauptnachrichten darüber abstimmen lassen, wie es mit dem Land weitergeht“, antwortet der Schweizer Werner Kieser unverblümt.“

Das wären dann wohl momentan ganz schlechte Zeiten für die FDP.

Damit wären wir für heute fast durch. Ich werd noch weiter Kartons packen, das Bücherregal demontieren. Heute habe ich auch den Nachsendeauftrag für die Post an das Auftragszentrum der Deutschen Post AG in 81999 München gesandt. Der Umzug durch die Spedition wird dann wie geplant am 15. und 16.  April durchgezogen. Bis dahin ist noch einiges zu tun. Meine Jahrhundertliebe und ich freuen uns sehr auf den Bodensee. Es war ja am Sonnabend und Sonntag dieses verdammt klare Wetter mit Sicht auf die Berge in Österreich und der Schweiz. Vor dem Malern leisteten wir uns am frühen Morgen noch eine kurze Entspannungsphase im Cafe Aran. Die Sicht auf den See und die Berge waren traumhaft. Emotionales Glücksgefühl. Ein wunderbarer Vorgeschmack auf kommende Zeiten.

Flauschcontent für alle Freunde und Gegner von Andreas Klöden

Einst war er der starke Mann zur Unterstützung von Jan Ullrich im Duell gegen den Tourgott Lance Armstrong. Momentan macht er wieder bei der Basken-Rundfahrt mit starken Leistungen auf sich aufmerksam. Die Rede ist von Andreas Klöden. Hier ein kleiner historischer Einblick in den Alltag des Wahlschweizers.

Die Höllentour im Juli – Tour de France

Für die einen ist es die größte rollende Apotheke auf Rädern und für die anderen das faszinierendste Radrennen der Welt. Die Höllentour im Juli. Die Tour der Leiden. Die Tour der Berge. Kaum eine Sportveranstaltung polarisiert so wie die Tour de France. 2004 brachte Pepe Danquart den Film Höllentour in die Kinos.

Meine Liebste und ich haben uns damals diesen Film in Nürnbergs größten Kino angeschaut. Die Bilder sind faszinierend. Ich steh dazu. Im vergangenen Jahr hat Matthias Dell für Der Freitag ein bemerkenswertes Interview mit dem Filmregisseur Pepe Danquart und Theatermacher René Pollesch unter dem Titel Die Moral der Käfer geführt. Danquart zum Mythos der Tour:

,,Für mich ist der Mythos nicht zerstört. Der wurde mir genommen von denjenigen, die glauben, mir ihr verlogenes Moralgehabe mitgeben zu müssen. Dass gedopt wurde in dem legalen und halblegalen Rahmen, war immer bekannt. Das Faszinosum für mich ist der Held, der Gott, auch sein Fall, wenn er wieder Mensch wird.“

In seinem Film ist auch die Szene mit Andreas Klöden aus dem Tourjahr 2003 zu sehen. Schwer angeschlagen besteigt er den Besenwagen. Diese Bilder sieht der Fernsehzuschauer normal bei Eurosport oder den Öffentlich-Rechtlichen nicht.

,,Die wahren Helden sind die, die niemand wahrnimmt, die aussteigen, im Besenwagen weinen, über die keiner berichtet. Darum ging es mir in meinem Film. Natürlich ist der Kampf um die Spitze interessant. Aber die Frage ist doch: Was macht einer, wenn er auf die Fresse fliegt und am nächsten Tag wieder aufs Rad steigen muss? Das kannst du nicht mit Doping erklären. Und es interessiert sich kein Massenmedium, wenn ein Team Telekom immer nur sechster wird.“

Das Thema Doping wird einem beim Radsport immer entgegengebracht. Eigentlich hat Ralf Meutgens in seinem Buch Doping im Radsport fast alles dazu gesagt. Unbedingt Lesen.

Eurosport konnte einst folgende Bilder zeigen. Ein deutscher Radheld im Gelben Trikot. Jan Ullrich auf Platz 1 der  Gesamtwertung mit phänomenalen Abstand zum Zweitplazierten.  Oder die Bilder vom nicht mehr unter unter den Lebenden weilenden italienischen Radprofi Marco Pantani. Oder den einstigen französischen Bergspezialisten Richard Virenque im rot-weiß gepunkteten Bergtrikot.

Heute schreiben wir das Jahr 2010. Der bestplatzierte deutsche Radsportler ist Andreas Klöden. Er fährt im Armstrong Team RadioShack. Der Texaner erlebt bei seiner letzten Tour gerade den Absturz vom Radgott zum Mensch. Alberto Contador fährt wieder im Gelben Trikot. Das deutsche Team Milram wird es nächstes Jahr nicht mehr geben. Radsportler mit bewegter Vergangenheit wie Basso und Winokurow sind ebenfalls wieder munter mit im Peleton. Die Karawane zieht weiter.