Arjen Robben und eines seiner berüchtigten Solos

Es gab viele Helden an diesem vorletzten Bundesligaspieltag. Nein, Bayer Leverkusens Geschäftsführer Michael Schade zählte nicht dazu. Seine Äußerungen zur bevorstehenden Trennung von Trainer Tayfun Korkut waren einfach nur Schade.

Heldenstatus bekamen andere Protagonisten. Der symphatische Mainz Coach Martin Schmidt etwa. Oder Hamburgs Stürmer Pierre-Michel Lassoga. Oder Schiedsrichterassistent Thorsten Schiffner aus Konstanz, der sich nicht scheute beim vermeintlichen Siegtor von Schalke seinem Chef Markus Schmidt in Kenntnis zu setzen, dass der Eckball vom Gelsenkirchener Johannes Geis in seiner Flugbahn die Torauslinie überschritten hatte.

Doch der Akteur des Tages war Arjen Robben. Was für ein Solo. Unnachahmlich. Wie der niederländische Weltklassespieler den Ball von Thomas Müller annahm und sich dann in Bewegung setzte, die komplette Spielhälfte der Mannschaft von RB Leipzig vor sich, dass war das Sahnehäubchen der bemerkenswerten Aufholjagd von Bayern München. Robben wollte dieses Tor. Unglaublich dieser Siegeswille bei seinem langen, sensationellen Solo in der Red Bull Arena von Deutschlands erfolgreichsten Fußballprojekt der letzten Jahre. Keiner konnte ihn stoppen. Arjen Robben schloss das preisträchtige Solo dann nervenstark ab. Die Statistik wird die Spielzeit 90. plus 5 ausweisen. Ein Tiefschlag für das RB Leipzig Team mit ihrem österreichischen Trainer Ralph Hasenhüttl.

Anschliessend bekam Arjen Robben Streicheleinheiten. Von Carlo Ancelotti. Küsschen auf die Wange, die Hände emotional im Nacken von Arjen Robben. Der italienische Meistercoach bedankte sich bei seinem Siegtorschützen. Großes Kino. Dieses Robben Tor wird in keinem Jahresrückblick fehlen.

 

Erinnerung an eine Plauderei zwischen Hinz und Kunz über den Klassiker Deutschland-Argentinien

Vor zweieinhalb Jahren im März 2010 gab es das letzte Freundschaftsspiel auf deutschen Boden zwischen Deutschland und Argentinien. Ein Klassiker. Damals noch mit dem berühmt-berüchtigten Diego Maradona an verantwortlicher Trainerstelle des zweifachen Weltmeisters aus Südamerika. Ein kleiner Auszug einer damaligen Plauderei zwischen Hinz und Kunz zur Vorbereitung auf den Klassiker:

Hinz: Hallo Kunz, schön Dich zu sehen. Du hast ja so richtig glänzende Augen vor Freude.

Kunz: Ja, endlich wieder ein Fußball-Klassiker. Herr Ober, bitte zwei Havanna Zigarren Upmann Connaisseur No.1 aus dem Humidor, 2 argentinische Rindersteaks mit frischen Champignons, Frühlingsgemüse, Butterreis, einen kleinen Salat und bitte den Fernseher etwas leiser stellen. Kommentar des TV Senders brauchen wir nicht. Die Moderatoren sind uns zu geschwätzig. Zum Essen nehmen wir einen kraftvollen Malbec aus Mendoza.

Hinz: Mensch, Kunz. Du gehst ja ganz schön ran. Ich habe längere Zeit keine Zigarre mehr geraucht. Wir sollen wohl eine Diego Maradona Gedächtnis Zigarre rauchen?

Kunz: Ich nenne das mentale Einstimmung auf ein Fußballspiel. Wir Fans müssen das viel mehr zelebrieren. Der Maradona schert sich einen feuchten Kehricht was Leute über ihn denken oder schreiben.

Das Beste von Hinz und Kunz

Irgendwann habe ich die Kunstfiguren Hinz und Kunz erschaffen. Beide treffen sich in losen Zeiträumen ohne Agenda und plaudern weniger über Gott und die Welt, sondern mehr über Sport mit seinen liebenswürdigen Macken, faszinierenden Momenten und emotionalen Achterbahnen. Heute eine kleine Sammlung der besten Dialoge von Hinz und Kunz.

Hinz: Hallo Kunz, wir sind wie so mancher Sportfunktionär. Ein wenig schläfrig. Wir wollten schon lange eine spektakuläre Partie spielen. Kunz, wie ich Dich kenne hast Du die Ruhe weg.

Kunz: Gemach, gemach mein Hinz. Erzähle mir erst von Deinen echten Sorgen.

Hinz: Ach, Kunz. Heute wieder sehr angriffslustig. Wollen wir denn nicht endlich eine Partie Schach spielen? Ohne Null-Karenz-Regel, ohne engstirnige Schachfunktionäre und ohne Handy.

Kunz: Herr Ober, bitte zwei Espresso, zwei Glas Wasser dazu und zwei Stück von dem gedeckten französischen Apfelkuchen mit Nüssen aus der Vitrine. Bitte noch das Schachbrett. Danke.

Hinz: Ich beginne gern mit Weiß.

Kunz: Dann läuft es auf eine Niederlage für Dich hinaus.

Hinz: Vielleicht hast Du diese Meinung nach der Partie exklusiv. Unser Kuchen und das Schachbrett kommen. Vielen Dank.

Kunz: Hinz, schau Dir diese Schachfiguren an, so glatt und leicht. Wundervoll gedrechselt und keinerlei Kanten. Ein wundervolles Spiel. Hier, fühl nur diese Dame an.

Hinz: (versucht sich zu konzentrieren) Ich beginne. 1. e2-e4

Kunz: Dann läuft es auf eine Sizilianische Verteidigung raus. 1. …  c7-c5.

Hinz: Die Handy Affäre bei der Deutschen Schachmeisterschaft war ein Aufreger. Will denn keiner mehr im Sport ehrlich gewinnen? Überall die Seuche. Schau Dir nur den Fleischliebhaber Contador an. Oder auch die FIFA Story mit den älteren Herren. Da wird die Einstellung zum Sport von uns Fans auf den Prüfstein gelegt. 2. Sg1-f3

Kunz: Ich finde den Apfelkuchen … der mundet. Phantastisch. Da will ich an die Firma in Zürich oder die Handy Geschichte aus Bonn oder den spanischen Velo-Jesus nicht denken. 2. …  d7-d6

Hinz: Velo-Jesus nannte einst Jürgen Kalwa den Bericht über Lance Armstrong. 3. d2-d4

Kunz: Natürlich kenne ich diesen genialen Artikel von Kalwa. Auch seine Analyse dieses umstrittenen Nike Spots mit Armstrong waren mir im Gedächtnis geblieben. 3. … c5Xd4

Hinz: Jan Ullrich fuhr auch wieder in Bad Saulgau. 4. Sf3Xd4

Kunz: Andreas Klöden fährt sogar immer noch ernsthafte Rennen. Der eine oder andere Sportjournalist mag ihn ja nicht so besonders. 4. …  Sg8-f6

Hinz: Damit wird Andreas leben können. 5. Sb1-c3

Kunz: Sehe ich auch so. 5. …  a7-a6

Hinz: Menschenskinder, die gute alte Najdorf-Variante. Bobby Fischer spielte sie ab 1958 sehr gerne. Da werde ich scharf drauf antworten müssen. Der Espresso ist auch unschlagbar. Herr Ober, bitte noch zwei Espresso und ein 2. Stück von diesem himmlischen Apfelkuchen. Danke. 6. Lc1-g5  

Kunz: Hinz, Du gehst ja ran. Nicht nur bei der Bestellung. Ich werde dann die Kalorien wieder beim surfen auf Spox mental abtrainieren. 6. …  e7-e6

Hinz: Unser 2. Stück Kuchen kommt. Dabei hat es das Sportportal ja nicht so mit Schach. 7. f2-f4

Kunz: Spox hat halt uns noch nicht entdeckt. Aber die ganze Bandbreite jenseits des Schachs decken sie gut ab. 7. …  Dd8-b6

Hinz: Du surfst ja regelmäßig bei Spox. Ist mir aufgefallen. Was gefällt Dir besonders an denen? 8. Dd1-d2

aus Hinz und Kunz über Schach und Spox

Hinz: Wow. Was für ein Blues. Von wann ist die Aufnahme?

Kunz: Hinz, das war ein Auftritt vom 8. Oktober 2004. Du siehst jetzt schon viel entspannter aus.  Unser Espresso und der Kuchen kommen. Danke. Bringen Sie uns noch bitte zwei Kaffee.

Hinz: Mir fehlte in letzter Zeit bei der Flut an monatlichen, täglichen und stündlichen Meldungen sowie überraschenden Entwicklungen auch ein wenig der Kompass.

Kunz: Du klammerst Dich einfach zu sehr an preußische Tugenden.  Lass es fließen. Es zwingt Dich doch keiner jeder Meldung oder jedem Ereignis hinterherzuhecheln. Oder jedem hochgejazzten Sportevent die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken wie einer guten Partie Schach.

aus Hinz und Kunz über die Flut an Sportereignissen und die Nachrichtenströme

Hinz: Da muss man aber auch auf die Bühne wollen. Eine Art Rampensau. Oder? 19. Sd6Xb5

Kunz: Messner macht gar nicht den großen Zampano auf der Bühne. Er kommt einfach authentisch rüber. Oliver Fritsch kann ja gerne auch gelegentlich Marcel Reif mit auf die Bühne mitnehmen oder die Männer von den Medienpartnern der Hartplatzhelden,  Tagesspiegel und Spox. Oliver Fritsch braucht nicht Anthony Robbins, Bodo Schäfer oder Jürgen Höller zu imitieren. Die Jungs haben es natürlich auf der Bühne rocken lassen. Jeder auf seine Art und Weise. Alle Veranstaltungen haben Geld eingespielt. Doch den nachhaltigsten Eindruck hat Messner auf mich ausgeübt. Bei Ihm ist es kein kurzfristiger Hype, sondern eine Langzeitstrategie. 19. … Da3-e7   

Hinz: Herr Ober, bitte noch zwei Espresso und für jeden von uns einen Apfelstrudel mit Vanillesoße und ein paar Erdbeeren. Danke. Oliver Fritsch – Hartplatzheld mit Thermoskanne auf Tournee. Im Gepäck seine Story, sein Buch, immenses Videomaterial. Du meinst dann stehen die Sponsoren Schlange? 20. Dd2-f4

aus Hinz und Kunz über Schach und den Hartplatzhelden Oliver Fritsch

Hinz: Eurosport begrüßte aber auch neue Zuschauer.
Kunz: Wir beide sind dem Spektakel ja auch seit Jahren verfallen. Diese herrlichen Landschaftsaufnahmen, die Duelle Mann gegen Mann. Die bunte Karawane. Doping wird auch von uns Zuschauern gerne ausgeblendet. Andererseits haben wir auch Jim Morrison, Janis Joplin oder Jimi Hendrix bewundert und ihre Musik gehört. Trotz aller Drogen. Alle 3 starben mit 27 Jahren. Oder Du legst auch gerne noch die Falco CD beim Autofahren ein.
Hinz: Ich steh zu meinen Schwächen. Wir haben noch zwei Themen. Kommen wir zuerst zum Schach. Die Dortmunder Schachtage – Wie fällt dein Fazit aus?
Kunz: Ruslan Ponomariov gewann das Sparkassen Chess-Meeting von Dortmund 2010 souverän. Ein Teilnehmerfeld von sechs Spielern ist mir jedoch insgesamt etwas dünn. Ich wünsche mir einfach mehr Mut von den Organisatoren. Warum nicht wirklich ein großes Dortmunder Turnier zusammenstellen. Mit Anand, Carlsen, Topalov, Kramnik, Aronian, Grischuk, Nakamura, Naiditsch etc. Durchaus unter Einbindung von Schachmäzenen. Die Weltmeister Anand und Carlsen (Blitz) stehen in der Mannschaft des deutschen Schachmeisters OSG Baden-Baden. Der deutsche Spieler Naiditsch ist ebenfalls Mitglied des Teams des Mannschaftsmeisters der Schachbundesliga. Ein richtiges internationales Top-Turnier. Mit einer Außenwirkung über die Dortmunder Grenzen hinweg.
Hinz: Bleibt noch die Monopoly Nummer im Eishockey. Ilya Kovalchuk sollte in 17 Jahren geschmeidige 102 Millionen  bei den New Jersey Devils verdienen. 95 Millionen Dollar sollte er in den ersten 7 Jahren bekommen. Auf dem Eishockey-Blog sind alle Details zum Kovalchuk Monopoly zu lesen.
Kunz: Ich habe alles mit großen Interesse verfolgt. Während hier in Deutschland fast der deutsche Meister ausgestiegen wäre und Ratlosigkeit und Traurigkeit in Hannover hinterlassen hätte, scheint Geld andernorts keine Rolle zu spielen. Diese Summen und Eckdaten des Vertragskonstrukt wirken auf den ersten Blick bizarr. Andererseits wurde Schauspieler Tom Cruise vor Jahren gefragt was er denn zu seinen teilweise 20 Millionen Dollar Filmgagen sage. Der Hollywodstar entgegnete in einer Charmeoffensive: -Ich bin es wert, und sollte ich es eines Tages nicht mehr wert sein wird mir auch keiner mehr 20 Millionen Dollar zahlen-. Augen auf bei der Berufswahl.
Ich darf erinnern das Marlon Brando Anfang der 60er Jahre eine Gage von 1 Million Dollar erhielt. Die Frage ist ja eine andere. Wie lange sind Fans bereit die Ticketpreise zu zahlen, ihren Vereinen die Treue zu halten, im Merchandising die neuesten Trikots und all die anderen Artikel zu kaufen.
Hinz: Da ist unsere Rechnung ja heute schlank. Ich übernehm sie gerne.
Kunz: Dann sage ich Danke und wünsche noch einen schönen Tag.

aus Hinz und Kunz über den Sportmonat Juli

Hinz und Kunz über Schach und den Hartplatzhelden Oliver Fritsch

Hinz: Hallo Kunz, schön Dich zu sehen. Du gehst aufrecht durchs Leben. Wie die beiden ehemaligen deutschen Kapitäne der Fußballnationalmannschaften Prinz und Ballack. Ein wenig schade finde ich beide Abgänge schon. Themawechsel Schach. Der Fischer Film wurde auch nicht auf Arte gezeigt und auf unbestimmt verschoben. Immer diese Spartensender. Schade. Wir wollten schon lange unsere spektakuläre Partie weiterspielen. Kunz, wie ich Dich kenne hast Du die Ruhe weg.

Kunz: Gemach, gemach mein Hinz. Erzähle mir erst von Deinen echten Sorgen.

Hinz: Ach, Kunz. Heute wieder sehr angriffslustig. Wollen wir denn nicht endlich unsere Partie Schach fortsetzen? Ohne Formalien von Schachfunktionären oder kleinkarierten Vorschriften.

Kunz: Herr Ober, bitte unser Schachbrett mit der Aufstellung von unserem letzten Besuch, dazu zwei Espresso, zwei Glas Wasser und zwei Stück von dem gedeckten französischen Apfelkuchen mit Nüssen aus der Vitrine. Die Erinnerung ist noch frisch. Es war ein Festtag für den Gaumen. Danke.

Hinz: Unser Schachbrett kommt. In der Stellung wie bei unserer letzten Plauderei über Schach und Spox. Ich bin dran. 13. Sc3Xe4

Kunz: Unser französischer Apfelkuchen mit den Nüssen kommt. Danke, Herr Ober. Dann nehmen wir mit unser Partie Fahrt auf. 13. … Le7Xh4

Hinz: (zieht schnell und unbeirrt) 14. f4-f5

Kunz: Was hast Du zum Frühstück gegessen? Du gehst ja ran wie ein Radsportler im Anstieg an einer dieser steilen Bergwände. 14. … e6Xf5

Hinz: Ist Evans für Dich sauber? 15. Ld3-b5+

Kunz: Nun er war unter anderen von 2003 bis 2004 beim Team T-Mobile. Da kann er eigentlich nur sauber sein. Tour de France ist eh Entertainment. Mir persönlich bereitet sie mehr Spaß wie eine Gewichtheber-WM. Alleine die Landschaftsaufnahmen. Superb. Hinz, Du kommst mir mit einem Figurenopfer. Da sage ich nicht Nein. 15. … a6Xb5!

Hinz: Hast Du letztens den Artikel vom Hartplatzhelden Oliver Fritsch in brand eins gelesen? 16. Se4Xd6+

Kunz: Das war Pflichtlektüre. Irgendwann wird er auch noch den monetären Dreh für seine Seite rauskriegen. Wir trinken hier gemütlich Espresso, verspeisen genüßlich französischen Apfelkuchen. Oh, die Nüsse. Köstlich. Und er trinkt gratis Kaffee aus der Thermoskanne. Ich finde es bemerkenswert das Marcel Reif zu seinem Statement von einst über die Qualität von Hartplatzhelden steht. Andere haben da nicht soviel Rückgrat bewiesen. Ich muss meinen König bewegen. Hinz, Du nervst ein wenig. 16. … Ke8-f8

Hinz: Wie kriegt Hartplatzheld Fritsch Schwung in die Sache? Ich meine mit den Moneten. Er ist ja ein Fußballbesessener. Journalist Fritsch hat viel in der deutschen Internetszene für die Berichterstattung um das Spiel mit dem runden Leder geleistet. Stichwort auch sein Baby indirekter-freistoss. 17. Sd6Xc8

Kunz: Es wird nur über die Akquisition von Sponsoren gehen. Dazu braucht es eine spannende Story. Die hat Fritsch. Sein juristischer Auswärtssieg in Karlsruhe kann er ja in einen modernen Fußball-Thriller in Buchform fassen. Dann reist er durch die Bundesrepublik, Österreich und die Schweiz und erzählt über die Hartplatzhelden. Funktionäre mit kleinen Herzen und eigenartiger Sicht auf die Dinge. Er muss natürlich auch in alle machbaren TV-Shows. Also ich würde ihn bei Plasberg und Hart aber fair sehen wollen, bei Böttinger ihrer Kölner Runde, im Doppelpass, in der Sportschau. Immer dabei seine Thermoskanne. Als Erkennungszeichen. Später dann sein Markenzeichen. Er muss den Weg eines Stars gehen. Irgendwann hat er die Aufmerksamkeit, die auch Geldströme nach sich zieht. 17. … Sb8-c6

Hinz: Du meinst er sollte den Weg in das Fernsehen gehen? Du verteidigst Dich geschickt. 18. Sc8-d6

Kunz: Hartplatzheld Oliver Fritsch muss das als einen Baustein sehen. Von vielen. Er soll und muss dann mit seinem Fußball-Thriller auch auf die Bühne. Wie Messner. Schau Dir die Performance vom Extrembergsteiger an. Volle Häuser. Einsatz von Videomaterial, begeisternde philosophische Erklärungen, Charisma pur, in den Pausen der Veranstaltungen signiert Messner seine Bücher. Begeisternde Zuschauer zahlen gern mehrfach. Erst den Eintritt für den Messner Abend, liegt in der Regel über 20 Euro, dann meistens noch 1-2 Bücher in den Pausen kaufen. Wenn Messner, das weiss ich jetzt nicht, auch noch am Catering in den jeweiligen Hallen beteiligt wäre, ist das schon eine interessante Mehrfach-Vermarktung des Namens. In Kooperation mit dem jeweiligen Buchhändler vor Ort, wie in Oberstdorf passiert, ist dann das Schaufenster vom Buchladen mit über 25 verschiedenen Büchern von Messner geschmückt. Das zieht in der Regel Nachkäufe mit sich. Messner hat den Geldkreislauf in Schwung gebracht. Hinz, spielst Du auf Remis? 18. … Ta8-d8

Hinz: Da muss man aber auch auf die Bühne wollen. Eine Art Rampensau. Oder? 19. Sd6Xb5

Kunz: Messner macht gar nicht den großen Zampano auf der Bühne. Er kommt einfach authentisch rüber. Oliver Fritsch kann ja gerne auch gelegentlich Marcel Reif mit auf die Bühne mitnehmen oder die Männer von den Medienpartnern der Hartplatzhelden,  Tagesspiegel und Spox. Oliver Fritsch braucht nicht Anthony Robbins, Bodo Schäfer oder Jürgen Höller zu imitieren. Die Jungs haben es natürlich auf der Bühne rocken lassen. Jeder auf seine Art und Weise. Alle Veranstaltungen haben Geld eingespielt. Doch den nachhaltigsten Eindruck hat Messner auf mich ausgeübt. Bei Ihm ist es kein kurzfristiger Hype, sondern eine Langzeitstrategie. 19. … Da3-e7   

Hinz: Herr Ober, bitte noch zwei Espresso und für jeden von uns einen Apfelstrudel mit Vanillesoße und ein paar Erdbeeren. Danke. Oliver Fritsch – Hartplatzheld mit Thermoskanne auf Tournee. Im Gepäck seine Story, sein Buch, immenses Videomaterial. Du meinst dann stehen die Sponsoren Schlange? 20. Dd2-f4 

Kunz: Sponsoren stehen bei Bayern München Schlange. Nicht bei der Schachabteilung. Nicht beim Frauenfußballbundesligisten, sondern bei der Marke Bayern München – Rekordmeister. Erfolg macht sexy. Doch in der Regel musst Du um Sponsoren kämpfen, frag bei den Kätzchen in München nach. Für die Akquisition musst Du schon viele Jahre und Zeit und Power investieren. Doch wenn Fritsch im Gespräch ist, Tagesspiegel und Spox können so eine Tournee durch den deutschsprachigen Raum ja begleiten und pushen, ist die Akquise leichter. 20. … g7-g6

Hinz: Unsere Espresso kommen und der Apfelstrudel. Wie würde ein konkreter Handlungsplan aussehen? 21. a2-a4

Kunz: Ich spiele hier mit Dir gemütlich Schach, wir plaudern ein wenig, und Du willst mir jetzt am Wochenende Arbeit aufhalsen. Nein, dass kriegt Hartplatzheld Fritsch schon hin. Wenn er es ernsthaft will. Bobby Fischer, mein persönlicher Schachheld in der Geschichte, hat ja einst so treffend auf den Mut und den Willen zum Sieg hingewiesen. Beides, Mut und einen starken Willen, hat Oliver Fritsch in der Auseinandersetzung mit dem Funktionärsgebiet bewiesen. 21. … Lh4-g5

Hinz: Hartplatzhelden 2.0 und der Kampf im Funktionärsgebiet. Würde ich im Buchladen erstmal in die Hand nehmen. Drin blättern. Aber vielleicht gibt es auch noch spannendere, sprich griffigere Buchtitel für den Fußball-Thriller von Fritsch. Du spielst scharf. 22. Df4-c4

Kunz: Ich muss noch in den Baumarkt ein paar Bretter holen. 22. … Lg5-e3+

Hinz: Herr Ober, die Rechnung bitte. Danke. Ich mach noch einen letzten Zug für heute.23. Kg1-h1

Kunz: Okay, setzen wir die Partie demnächst fort. Die Plauderei mit Dir hat mir Spaß gemacht. Mein heutiger letzter Zug. 23. …  f5-f4

Hinz: (zum Ober gewandt begleicht er die Rechnung und gibt ein sehr großzügiges Trinkgeld) Stimmt so. Können Sie das Schachbrett in dieser Stellung bis zum nächsten Besuch von uns aufbewahren. (Ober nickt zustimmend und ist erfreut). Danke.

Hinz und Kunz über Schach und Spox

Hinz: Hallo Kunz, wir sind wie so mancher Sportfunktionär. Ein wenig schläfrig. Wir wollten schon lange eine spektakuläre Partie spielen. Kunz, wie ich Dich kenne hast Du die Ruhe weg.

Kunz: Gemach, gemach mein Hinz. Erzähle mir erst von Deinen echten Sorgen.

Hinz: Ach, Kunz. Heute wieder sehr angriffslustig. Wollen wir denn nicht endlich eine Partie Schach spielen? Ohne Null-Karenz-Regel, ohne engstirnige Schachfunktionäre und ohne Handy.

Kunz: Herr Ober, bitte zwei Espresso, zwei Glas Wasser dazu und zwei Stück von dem gedeckten französischen Apfelkuchen mit Nüssen aus der Vitrine. Bitte noch das Schachbrett. Danke.

Hinz: Ich beginne gern mit Weiß.

Kunz: Dann läuft es auf eine Niederlage für Dich hinaus.

Hinz: Vielleicht hast Du diese Meinung nach der Partie exklusiv. Unser Kuchen und das Schachbrett kommen. Vielen Dank.

Kunz: Hinz, schau Dir diese Schachfiguren an, so glatt und leicht. Wundervoll gedrechselt und keinerlei Kanten. Ein wundervolles Spiel. Hier, fühl nur diese Dame an.

Hinz: (versucht sich zu konzentrieren) Ich beginne. 1. e2-e4

Kunz: Dann läuft es auf eine Sizilianische Verteidigung raus. 1. …  c7-c5.

Hinz: Die Handy Affäre bei der Deutschen Schachmeisterschaft war ein Aufreger. Will denn keiner mehr im Sport ehrlich gewinnen? Überall die Seuche. Schau Dir nur den Fleischliebhaber Contador an. Oder auch die FIFA Story mit den älteren Herren. Da wird die Einstellung zum Sport von uns Fans auf den Prüfstein gelegt. 2. Sg1-f3

Kunz: Ich finde den Apfelkuchen … der mundet. Phantastisch. Da will ich an die Firma in Zürich oder die Handy Geschichte aus Bonn oder den spanischen Velo-Jesus nicht denken. 2. …  d7-d6

Hinz: Velo-Jesus nannte einst Jürgen Kalwa den Bericht über Lance Armstrong. 3. d2-d4

Kunz: Natürlich kenne ich diesen genialen Artikel von Kalwa. Auch seine Analyse dieses umstrittenen Nike Spots mit Armstrong waren mir im Gedächtnis geblieben. 3. … c5Xd4

Hinz: Jan Ullrich fuhr auch wieder in Bad Saulgau. 4. Sf3Xd4

Kunz: Andreas Klöden fährt sogar immer noch ernsthafte Rennen. Der eine oder andere Sportjournalist mag ihn ja nicht so besonders. 4. …  Sg8-f6

Hinz: Damit wird Andreas leben können. 5. Sb1-c3

Kunz: Sehe ich auch so. 5. …  a7-a6

Hinz: Menschenskinder, die gute alte Najdorf-Variante. Bobby Fischer spielte sie ab 1958 sehr gerne. Da werde ich scharf drauf antworten müssen. Der Espresso ist auch unschlagbar. Herr Ober, bitte noch zwei Espresso und ein 2. Stück von diesem himmlischen Apfelkuchen. Danke. 6. Lc1-g5  

Kunz: Hinz, Du gehst ja ran. Nicht nur bei der Bestellung. Ich werde dann die Kalorien wieder beim surfen auf Spox mental abtrainieren. 6. …  e7-e6

Hinz: Unser 2. Stück Kuchen kommt. Dabei hat es das Sportportal ja nicht so mit Schach. 7. f2-f4

Kunz: Spox hat halt uns noch nicht entdeckt. Aber die ganze Bandbreite jenseits des Schachs decken sie gut ab. 7. …  Dd8-b6

Hinz: Du surfst ja regelmäßig bei Spox. Ist mir aufgefallen. Was gefällt Dir besonders an denen? 8. Dd1-d2

Kunz: Ein Tag ohne Spox ist ein verlorener Tag. Die sind nicht langweilig. Immer hochgradig aktuell. Nimm alleine den RSS Feed. Immer dran am Puls der Zeit. Auch die Interviews sind lesenswert. Teilweise spektakulär. Egal ob Goosen, Klinsi oder Ehrhoff. Die Leute von Spox haben es einfach drauf. Dabei habe ich viele Sportportale gecheckt. Erfolg macht sexy. Genug der Lobeshymnen. 8. …  Db6Xb2 

Hinz: Du wandelst immer noch auf den Pfaden von Fischer. Er ist ja Dein persönlicher Schachkaiser. 9. Sd4-b3

Kunz: Bobby Fischer ist ein Schachgenie gewesen. Selbst Kasparow hat ihn auf den alleinigen Olymp der Schachgeschichte gestellt. Ich fand auch seinen permanenten Kampf für bessere Spielbedingungen und angemessene Preisgelder bemerkenswert und einzigartig. Du spekulierst mit Deinem letzten Zug auf meine Dame. Schlitzohr. Solche wie Dich bräuchte es auch in der Fußballnationalelf. Die sind mir alle zu brav. Stromlinienförmig. Es fehlt ein Rebell. Da werde ich doch meine Dame gleich einmal in Sicherheit bringen. Ich bin nämlich auch nicht grün hinter den Ohren. 9. …  Db2-a3

Hinz: Die Löw Buben werden auch bei den nächsten zwei Titelkämpfen leer ausgehen. Darauf würde ich das deutsche Bruttosozialprodukt drauf wetten. Dein Damenzug war geschickt. 10. Lf1-d3

Kunz: Nimm lieber das griechische Bruttosozialprodukt für Deine Wette. Auf Neuer seinen ersten Meistertitel 2012 würde ich das ganze europäische Bruttosozialprodukt und mein Sparbuch setzen. Diese Wette ist unverlierbar. Da kann Herr Watzke bereits einmal die Schale putzen und sie auf Reisen schicken. Der deutsche Fußballmeister 2012 heißt Bayern München. Ähnlich klar wie einst Gidron mit Martin Rölke im Scheibenholz. Ich glaube es war eine 12:10 Wette. Bei den Buchmachern auf der Tribüne sind teilweise von einzelnen Großwettern 1000 Mark gesetzt worden. 10. …  Lf8-e7

Hinz: Interessant und gut für den Geldbeutel fand ich bei unserer gemeinsamen Wettzeit in unserer Sturm und Drang Zeit ja damals die Tauwind Quote. Jürgen Szydzik war der Jockey. Eigentlich über die Hürden nicht zu verlieren. Er kam frisch aus Pardubice. Und dann gab es eine 42:10 Quote. Unglaublich. Ich muss in 20 Minuten meine Frau vom Friseur abholen. Ob wir die Partie demnächst fortsetzen wollen. Ich würde auch die Rechnung begleichen. 11. 0-0

Kunz: Die Frauenfußball WM hat noch nicht angefangen und Du spielst bereits defensiv. Okay, die Sache mit der Rechnung ist ein feiner Zug von Dir. Die eigene Frau warten lassen … geht gar nicht. Bestell Ihr schöne Grüße von mir. Bis demnächst. 11. …  h7-h6

Hinz: Herr Ober, die Rechnung bitte. Danke. Ich mach noch einen letzten Zug für heute. 12. Lg5-h4

Kunz: Okay, setzen wir die Partie demnächst fort. Mein heutiger letzter Zug. 12. …  Sf6Xe4

Hinz: (zum Ober gewandt) Stimmt so. Können Sie das Schachbrett in dieser Stellung bis zum nächsten Besuch von uns aufbewahren. (Ober nickt zustimmend). Danke.

Hinz und Kunz über die Flut an Sportereignissen und die Nachrichtenströme

Hinz: Grüß Dich Kunz. Du bist ja in bester Stimmung. Da hast Du sicherlich ein offenes Ohr für meine Probleme.

Kunz: Selbstverständlich habe ich beste Laune. Du hattest 4 Wochen Urlaub. Da konnte ich mich gut von Dir erholen. Dann ist meine Vorfreude auf die London Chess Classic. Ich freu mich weiterhin auf die Aufholjagd von Bayern München und RB Leipzig in ihren jeweiligen Ligen. Hallo Kunz, jetzt hallt es erst richtig in meinen Ohren nach. Du hast Probleme? War Dein Urlaub zu kurz oder hast Du Dich mit Deiner Frau gestritten?

Hinz: Nein, Unsere Liebe ist gefestigt. Der Urlaub war auch entspannend. Es treibt mich etwas anderes. Mir macht die Flut an Meldungen und Informationen im Sport Sorgen. Normal wären wir jetzt mit einem Monatsrückblick wieder dran. Doch bei dieser Vielzahl an Ereignissen können wir doch kaum bei einer Tasse Kaffee die Dinge im Plauderton erfassen oder nachskizzieren.

Kunz: Herr Ober, bitte zwei Espresso, zwei Glas Wasser dazu und zwei Stück von dem gedeckten Apfelkuchen aus der Vitrine. Danke. Hinz komm auf den Punkt.

Hinz: Ich glaube es ist besser wir sprechen über einzelne Sportereignisse und gehen tiefer in die Analyse als uns im Monatsrückblick an der Oberfläche zu verhaken und nicht so recht vom Fleck zu kommen.

Kunz: Mensch, Hinz. Entspann Dich. Du redest ja fast wie ein ARD oder ZDF Mann mit verkrampften Blick auf die Einschaltquoten. Ich fand unsere Plaudereien mit dem jeweiligen Monatsrückblick immer sehr unterhaltsam. Aber ich will nicht schon wieder wie einst Effenberg die Dinge dominieren und den Chef raushängen lassen. Dann lassen wir in Zukunft den Monatsrückblick und gehen vereinzelt auf Sportereignisse ein. Aber jetzt entspann Dich bitte. Warte. Ich fahr den Schlepptop kurz hoch. Ich such ein wenig Entspannungsblues bei Bruder YouTube für Dich raus. Ich denke ein Blues von Engerling wäre gut für Dich. Bodag ist ein richtig relaxter Bursche. So Sehschlitz. Engerling eingeben. Ich hab einen bestimmten Titel für Dich vor meinen Augen So, Hinz entspann Dich beim Mama Wilson Blues.

Hinz: Wow. Was für ein Blues. Von wann ist die Aufnahme?

Kunz: Hinz, das war ein Auftritt vom 8. Oktober 2004. Du siehst jetzt schon viel entspannter aus.  Unser Espresso und der Kuchen kommen. Danke. Bringen Sie uns noch bitte zwei Kaffee. 

Hinz: Mir fehlte in letzter Zeit bei der Flut an monatlichen, täglichen und stündlichen Meldungen sowie überraschenden Entwicklungen auch ein wenig der Kompass.

Kunz: Du klammerst Dich einfach zu sehr an preußische Tugenden.  Lass es fließen. Es zwingt Dich doch keiner jeder Meldung oder jedem Ereignis hinterherzuhecheln. Oder jedem hochgejazzten Sportevent die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken wie einer guten Partie Schach.

Hinz: Schach ist ein gutes Stichwort. Sind wir auch nicht mehr zu gekommen. Wir beide. Vor einigen Monaten haben wir uns die Hand gegeben und gesagt: Wir müssen auch mal wieder Schach spielen. Habe jetzt wieder richtig Lust darauf bekommen.

Kunz: Okay, Hinz. Die Sache nehmen wir beim nächsten Besuch hier im Kaffeehaus in Angriff. Eine gemütliche Partie. Sizilianische Verteidigung.

Hinz: Ich übernehm die Rechnung.

Kunz: Feiner Zug. Ich wünsch Dir ein schönes Wochenende.

Hinz und Kunz über den Sportmonat September

Noch einen Kaffee . . .

  © Hans Snoek: Pixelio 

Hinz: Hallo Kunz, wir sind spät dran mit dem Rückblick auf den Sportmonat September, wie ich Dich kenne hast Du die Ruhe weg.

Kunz: Gemach, gemach mein Hinz. Erzähle mir erst von Deinen echten Sorgen.

Hinz: Ach, Kunz. Heute wieder sehr angriffslustig. Wollen wir in den Rückblick auf den Sportmonat September einsteigen?

Kunz: Herr Ober, bitte den gedeckten Schweizer Apfelkuchen aus der Vitrine. Schaut gut aus. Danke. Hinz was steht auf dem Programm?

Hinz: Ich hätte die eigenartige Ernährungsweise von Contador anzubieten. Du sagtest bei unserem Rückblick auf die Tour de France 2010:

,,Wir beide sind dem Spektakel ja auch seit Jahren verfallen. Diese herrlichen Landschaftsaufnahmen, die Duelle Mann gegen Mann. Die bunte Karawane. Doping wird auch von uns Zuschauern gerne ausgeblendet. Andererseits haben wir auch Jim Morrison, Janis Joplin oder Jimi Hendrix bewundert und ihre Musik gehört. Trotz aller Drogen. Alle 3 starben mit 27 Jahren. Oder Du legst auch gerne noch die Falco CD beim Autofahren ein.“               

Kunz: Ja, ich erinnere mich noch gut an unser Gespräch. Zu Contador hattest Du damals ein unmissverständliches Statement abgegeben:

,,Alberto Contador oder A.C. ist immer suspekt. Bei den Schleck Brüdern gibt es jedoch auch eine Überweisung an Fuentes.“

Also, die Fleischstory erinnert doch sehr an die Märchen der Brüder Grimm. Vegatarier sind da klar im Vorteil. Die Frage ist jedoch wirklich, wie lange wollen wir Zuschauer uns diese Geschichten eigentlich antun. Umgekehrt ist die Sportunterhaltungsindustrie ja gerade deswegen so populär weil das Spektakel, die Dramen, die Enthüllungen, die Skandale etc. in allen Schattierungen gezeigt werden.

Hinz: Eine Sauerei ist es trotzdem.

Kunz: Keine zwei Meinungen. Doch meidest Du nächstes Jahr Eurosport?

Hinz: Ich hab mir das bezüglich des Radsports ein paar mal bereits überlegt.

Kunz: Ich weiß. Du bist letztendlich immer wieder rückfällig geworden. Das ist wie mit einem Robert De Niro Film. Hast Du einen gesehen, willst Du alle Filme sehen.

Hinz: Ich wollte bereits bei Landis aussteigen. Doch irgendwie bin ich dann doch jedes Jahr wieder an der Glotze.

Kunz: Sonst sprichst Du immer von Sport-TV etc. Da müssen die Zweifel schon groß sein. Quo vadis Radsport? Auch nächstes Jahr zieht die Karawane weiter.

Hinz: Unser Kuchen kommt. Danke. Was sagst Du zu den Vorwürfen gegen Bayern München? Medial hat es viel Staub aufgewirbelt.

Kunz: Ich lese das ehemalige Nachrichtenmagazin seit jenem Vorfall mit den gefälschten Hitler-Tagebüchern nicht. Meine tiefste Überzeugung: An den Vorwürfen ist nichts dran.

Hinz: Bayern München hat also eine blütenweiße Weste?

Kunz: Natürlich. Die Entlassung von Boksic durch die UEFA sprach bereits eine deutliche Sprache. Augen auf bei der Personalwahl. Etwas später lässt  UEFA-Ermittler Limacher alle Tätigkeiten ruhen

Hinz: Bayern München stellte damals ja auch sofort Strafanzeige gegen die UEFA Mitarbeiter Boksic und Limacher. In normalen Zeiten hätte ich jetzt sagen können: Lass uns über die Siegesserie von Bayern und der Tabellenführung sprechen. Sah im September nicht wirklich souverän aus.

Kunz: Hinz, Du bist gerade dabei die gute Stimmung etwas zu trüben. Immer noch besser wie der sportliche und politische Tabellenletzte Stuttgart.

Hinz: Themawechsel. Die DEL ist gestartet. Nach all den Aufregungen in den Monaten zuvor eine willkommene Gelegenheit, sich auf sportliche Dinge wieder zu konzentrieren. Die grandiose Euphorie der Heim-WM ist wie weggewischt. Schade.

Kunz: Ja, die DEL und ihre Probleme. Das Eishockeymagazin Starting6 schrieb treffend  einen längeren, hochinteressanten Kommentar und titelte Start in die Krise.

,,Sicher, der Zuschauerschnitt der DEL ist höher als in den 90er Jahren, dank den Arenen in Mannheim oder in Berlin. Aber die Kosten für die Spielstätten, für Spieler, für Energie und vieles mehr sind ebenso und vermutlich in größerem Umfang gestiegen und die Medienpräsenz quasi auf Null gesunken. Früher kamen Eishockey-WM-Spiele der deutschen Mannschaft live auf ARD und ZDF – sogar die 20-Uhr-Tagesschau wurde einst verschoben. Heute würde man dort nicht einmal eine Wiederholung eines Heimatfilms für Eishockey verschieben.“

Dabei ist Eishockey eine faszinierende Sportart.  Doch ich habe so ein Gefühl, die unendliche Geschichte der Probleme der DEL geht weiter. Aber da könnten wir jetzt Stunden drüber diskutieren. Ich muss noch meine Frau vom Fitness-Studio abholen.

Hinz: Ich übernehm die Rechnung. Grüß Deine Frau von mir. Die kleine Plauderei mit Dir hat wieder Spaß gemacht.

Kunz: Hinz, ein feiner Zug von Dir. Grüß auch Deine holde Frau von mir.

Hinz und Kunz über den Sportmonat August

Hinz: Hallo Kunz. Ich hol nachher meine Frau vom Schneiderkurs ab, wollen wir trotzdem den Rückblick auf den Sportmonat August wagen?

Kunz: Hallo Hinz. Dann leg gleich los. Was hast Du heute auf der Agenda?

Hinz: Nun ich habe zum Beispiel die Schwimm EM von Budapest auf dem Zettel. Wahnsinn die Rekordflut vor einem Jahr bei der WM in Rom. Dann kam die neue Kleiderordnung und die Bestzeiten-Welle ebbte ab. Kannst Du mir eigentlich erklären worin das Geheimnis dieser Anzüge bestand?

Kunz: Wie Du weißt, zieh ich im Freibad eine ganz normale schwarze Badehose an. Aber ich kann mich an ein Interview von Britta Steffen mit Schrot & Korn vor 12 Monaten im August 2008 erinnern. Herr Ober, bitte zwei Espresso und zwei Stück vom gedeckten Apfelkuchen. Danke. Britta Steffen wurde gefragt: ,,Macht so ein Anzug so viel aus?“ Ihre Antwort:

,,Aber sicher. Als Frau erreiche ich eine Absprunggeschwindigkeit von etwa vier Meter pro Sekunde, die im Wasser sofort auf zwei Meter pro Sekunde heruntergebremst wird. Ein Anzug, der mich nur halb so stark bremst, verschafft mir auf den ersten 25 Metern einen Gewinn von einer Sekunde, ohne dass ich dafür mehr tun muss. Außerdem erhöht er wie ein Kompressionsstrumpf die Fließgeschwindigkeit des Blutes, es kommt mehr Sauerstoff in die Muskeln und die Entschlackung geht schneller. Die Muskeln sind stärker vorgespannt, ohne dass man dafür vor dem Wettkampf wertvolle Energie mit Kniebeugen vergeuden muss.“

Die Rekordwelle in Rom war ja auch etwas inflationär. Da fand ich Budapest mit den beruhigten Zeiten nach Änderung der Kleiderordnung okay.

Hinz: Oh, unser Kuchen und Espresso kommt. Danke. Paul Biedermann ist ja mittlerweile der Freund von Britta Steffen. Konnte er mit seiner EM Bilanz in Budapest zufrieden sein?

Kunz: Natürlich war er über die 400 Meter enttäuscht. Frankreichs Schwimmstar Yannick Agnel stahl ihm dort die Show. Doch der Hallenser ist keine Maschine. Für den einstigen durch die Seepferdchen Prüfung  gefallenen Biedermann war dann ja Gold über 200 m Freistil drin.

Hinz: Was sagst Du zum Aufreger in Herzogenaurach bezüglich dem Sponsoringengagement von Schaeffler bei Bayern München?

Kunz: Nun da gibt es wie immer zwei Seiten der Medaille. Reifenhersteller Continental ist seit vielen Jahren Sponsoring-Partner von Bayern München. Im Zuge des Neuerwerbs von Conti durch den Herzogenauracher Wälzlagerhersteller ergab sich dann das Sponsoring. Natürlich erinnert sich jeder an den Hilferuf nach Geld vom Staat und die legendären Bilder. Da wirkt ein Sponsoring beim Rekordmeister, Branchenführer und Championsleague-Finalist von 2010 auf den  ersten Blick vielleicht gewöhnungsbedürftig. Die Süddeutsche Zeitung titelte „Aber was ist mit uns?“ und bemerkte unter anderen an: 

,,Seit Jahren fordern Betriebsrat und Gewerkschaft vergeblich, die Beschäftigten in guten Jahren finanziell am Erfolg zu beteiligen. Bisher zeigten die Eigentümerfamilie und die Geschäftsleitung diesbezüglich stets die kalte Schulter. Umgekehrt aber, wenn die Zeiten schlecht sind, fordert Schaeffler von der Belegschaft regelmäßig Beiträge ein – etwa in Form von unbezahlter Mehr-, zuletzt in Kurzarbeit. Aber auch generell wird im Unternehmen an der Sinnhaftigkeit von Sportsponsoring durch einen Wälz- und Kugellagerhersteller gezweifelt.“

Schmunzeln muss ich dann jedoch über die Worte von Wolfgang Niclas, Bevollmächtigter der IG Metall Erlangen gegenüber dem Bayrischen Rundfunk:

 „Wenn schon, sollte Schaeffler das Geld lieber dem 1. FC Nürnberg geben, damit er wieder nach oben kommt. Die Bayern haben genug Geld.“

Vielleicht sollten die Verantwortlichen beim 1. FC Nürnberg einfach ihren Sportvermarkter Sportfive nach neuen Sponsoren fragen.

Hinz: Ich muss gleich los. Ich übernehm heute die Rechnung.

Kunz: Der Rechnungsübernahme ist hiermit zugestimmt.

Hinz: Die ersten Spiele der Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Liga etc. können wir ja sowieso noch nicht zu einer ersten seriösen Bilanz heranziehen.

Kunz: Meine Rede. Lass erstmal 10 Spieltage vergehen, dann macht eine erste Zwischenbilanz Sinn. Obwohl ja bei Schalke 04 neben dem katastrophalen Start in die Saison mit 0:6 Punkten, dem Debakel im Freundschaftsspiel gegen Bayer Leverkusen und dem Theater um die monetären Dinge der Baum jetzt schon brennt. Auf breitnigge gab es zu den in der Öffentlichkeit kolportierten finanziellen Zahlen eine mehr wie angeregte Diskussion.

Hinz: Was sagst Du eigentlich zum Sieg von Kaiserslautern gegen Bayern?

Kunz: Mein lieber Hinz, Du bist gerade dabei die gute Stimmung etwas zu trüben. Das ist eine einmalige Episode. Sie erinnert mich an die Zeilen von Franz Kafka an seine Freundin Milena:

,,Ich bin wirklich nur die Maus in deinem großen Haushalt, der man höchstens einmal im Jahr erlauben kann, offen quer über den Teppich zu laufen.“

Hinz: Herr Ober, stimmt so. Kunz noch zum Abschluß ein paar Worte zur zweiten nennenswerten Nachricht im August aus Herzogenaurach. Der Kontrakt von Usain Bolt mit Puma. Es soll der beste aktuelle Vertrag für einen Leichtathleten sein.

Kunz: Bisher galt ja Stabhochsprung-Queen Jelena Issinbajewa mit den kolportierten 7,5 Millionen Dollar von ihrem chinesischen Partner Li Ning als höchstdotierte Ikone in der Rubrik Mammon. Puma kokettiert einerseits mit dem neuen Kontrakt und der finanziellen Rekordmarke und nennt auf der anderen Seite keine konkrete Bolt Zahl. Mir sind die schnellen Beine von Arjen Robben eh lieber. Möge er eine gute und unkomplizierte Genesung haben.

Hinz: Lieber Kunz, ich muss los. Meine Frau wartet bestimmt schon beim Schneiderkurs. Es war schön mit Dir geplaudert zu haben. Bis bald. Ich wünsche Dir und Deiner Frau noch einen schönen Abend.

Hinz und Kunz über den Sportmonat Juli

Hinz: Hallo Kunz, wir sind spät dran mit dem Rückblick auf den Sportmonat Juli, wie ich Dich kenne hast Du die Ruhe weg.

Kunz: Gemach, gemach mein Hinz. Erzähle mir erst von Deinen echten Sorgen.

Hinz: Ach, Kunz. Heute wieder sehr angriffslustig. Wollen wir in den Rückblick auf den Sportmonat Juli einsteigen?

Kunz: Herr Ober, bitte den gedeckten Schweizer Apfelkuchen aus der Vitrine. Schaut gut aus. Danke. Hinz was steht auf dem Programm?

Hinz: Ich hätte Viertelfinale, Halbfinale und Endspiel der Fußball WM im Juli anzubieten, die belanglose Makulatur-Platzierung der Truppe von Übungsleiter Löw und der eigenartige Abgang auf dem Flughafen in Frankfurt. Dann wäre da noch die Tour de France, die Dortmunder Schachtage und die Eishockey Personalie Ilya Kovalchuk mit dem Batzen Geld zu besprechen. 

Kunz: Brasilien und Argentinien nahmen sich in den Viertelfinalspielen ihre Melancholie-Auszeit. Spanien kämpft Paraguay nieder. Unser Kuchen und der Kaffee kommt. Danke, Herr Ober.   Der Kulminationspunkt war der gehaltene Elfmeter von Casillas. Doch der Krimi schlechthin war Uruguay gegen Ghana. 120. Minute mit der Hitchcock Komponente. Handspiel von Suarez auf der Linie. Rot. Elfmeter für Ghana. Die Südamerikaner fast 5 Meter unter dem Rasen bereits mausetot. Doch dann die Auferstehung.

Hinz: Im Halbfinale dann die Entzauberung der Löw Truppe durch clevere, technisch starke  und selbstbewußte Spanier. An dem Tag wirkte die Mannschaft ängstlich. Angst vor der eigenen Courage. Eine Meisterleistung in Sachen Coaching war es auch nicht. Holland schlägt Uruguay. Die letzten Minuten wurde es nochmals eng, da waren van Bommel und Co. mental fast schon in der Kabine. Ging nochmal gut. Im überharten Finale dann ein Sieg von Spanien. Deutschland spielte um die Makulatur-Platzierung. Anschließend der seltsame Abgang über den Nebenausgang auf dem Frankfurter Flughafen.

Kunz: Ich hab den Laptop bei. Ich fahr ihn kurz hoch. Der Kuchen schmeckt aber auch. Er ist jedesmal eine Versuchung. Zurück zur deutschen Nationalmannschaft. Es gab Zeiten da wurde der Empfang auf dem Frankfurter Flughafen zelebriert. Ich such noch kurz bei youtube. So lieber Hinz. Schau dir die Sequenz von 1990 einmal an.

Kunz: Das ist jetzt 20 Jahre her. Beckenbauer hatte Männer um sich herum. Da passte alles.  Was für ein Empfang auf dem Frankfurter Flughafen. Keine enttäuschten Fans. Alle in bester Laune. Kein stiller Abgang über den Nebenausgang.  Solche mentalen Bilder hätte der Übungsleiter Löw der Mannschaft vor dem Spiel gegen Spanien zeigen sollen. Die Stimmung in Frankfurt damals war euphorisch.  Hinz, traust Du Löw eigentlich den Titel bei den nächsten Wettkämpfen zu?

Hinz: Er hat ja nach den ganzen Turbulenzen um die geplatzte Vertragsverlängerung im Februar nur eine halbherzige Verlängerung getätigt. Der Vertrag ist nur bis zur EM 2012 in der Ukraine und Polen datiert. Ein Weltmeister-Masterplan für 2014 sieht anders aus. Nein, ich glaube nicht an einen WM-Titel und wie eine Europameisterschaft zu holen ist  hat letztmalig Berti Voigts 1996 gezeigt.

Kunz: Lass uns über die Tour de France sprechen und den einstigen Tourgott Armstrong.

Hinz:   Alberto Contador oder A.C. ist immer suspekt. Bei den Schleck Brüdern gibt es jedoch auch eine Überweisung an Fuentes. Stichwort Armstrong. Also ich gehe da mit Peter Sloterdijk. Er sagte damals in jenem bemerkenswerten Spiegel-Interview im Juli 2008 auf die Frage: Armstrong war vielleicht gedopt?  

,,Wie alle Übrigen, doch das spielte in dieser Szene keine wesentliche Rolle – der Jump war authentisch. Man versteht übrigens sehr gut, warum Barthes im Doping ein Sakrileg sah: Das war für ihn, als stehle man Gott das Vorrecht des Funkens. Dass Barthes letztlich recht hatte, hat man im vorigen Jahr bei der Tour de France grausam erlebt. Plötzlich ist der Schleier hochgezogen, und man sieht keine Kämpfer mehr, nur noch Radproletarier bei einem dubiosen Job. Die Poesie ist dahin, das Erhabene ist eingeebnet, die Fahrer sind plötzlich hundsgewöhnliche Berufstätige, sie leben nicht mehr in der Sphäre des Glanzes, sie sind nur noch Fachidioten für Sprinten, Rollen, Klettern. Noch ärger ist die Vulgarität, mit der ein früherer Tour-de-France-Sieger wie Bjarne Riis seine Enttarnung als Doper kommentierte: „Das Gelbe Trikot liegt in einem Pappkarton in meiner Garage. Ihr könnt es abholen.““

Das Radsportteam Milram wird es nächstes Jahr nicht mehr geben. Nach Telekom und Gerolsteiner beendet mit Nordmilch ein weiterer deutscher Sponsor sein Engagement im Radsport. Financial Times Deutschland schrieb vor der Tour einen Artikel mit dem Titel Jan-Ullrich Land ist abgebrannt.

,,So geht der Radsport den Bach hinunter – würde man meinen. Und doch sieht man die von ungezählten Skandalen zerzauste Velogemeinschaft frohgemut an den Rotterdamer Quais stehen. In den Niederlanden ist die Begeisterung an der Strecke ungebrochen, ähnlich in Belgien. Da passt es gut, dass das Rennen mit dem Prolog in Rotterdam beginnt und von dort nach Brüssel, Spa und Wanze führt, bevor es in Frankreich weitergeht. Und in ihrem Heimatland steht der Juli unerschütterlich ganz im Zeichen der Tour. Auch für dieses Jahr vermeldet der Veranstalter Amaury Sport Organisation (ASO), dass seine Werbekarawane ausgebucht sei.“
 
Hinz: Eurosport begrüßte aber auch neue Zuschauer.   
                                            
Kunz: Wir beide sind dem Spektakel ja auch seit Jahren verfallen. Diese herrlichen Landschaftsaufnahmen, die Duelle Mann gegen Mann. Die bunte Karawane. Doping wird auch von uns Zuschauern gerne ausgeblendet. Andererseits haben wir auch Jim Morrison, Janis Joplin oder Jimi Hendrix bewundert und ihre Musik gehört. Trotz aller Drogen. Alle 3 starben mit 27 Jahren. Oder Du legst auch gerne noch die Falco CD beim Autofahren ein.                
                                                                                                                                          
Hinz: Ich steh zu meinen Schwächen. Wir haben noch zwei Themen. Kommen wir zuerst zum Schach. Die Dortmunder Schachtage – Wie fällt dein Fazit aus?
 
Kunz: Ruslan Ponomariov gewann das Sparkassen Chess-Meeting von Dortmund 2010 souverän. Ein Teilnehmerfeld von sechs Spielern ist mir jedoch insgesamt etwas dünn. Ich wünsche mir einfach mehr Mut von den Organisatoren. Warum nicht wirklich ein großes Dortmunder Turnier zusammenstellen. Mit Anand, Carlsen, Topalov, Kramnik, Aronian, Grischuk, Nakamura, Naiditsch etc. Durchaus unter Einbindung von Schachmäzenen. Die Weltmeister Anand und Carlsen (Blitz) stehen in der Mannschaft des deutschen Schachmeisters OSG Baden-Baden. Der deutsche Spieler Naiditsch ist ebenfalls Mitglied des Teams des Mannschaftsmeisters der Schachbundesliga. Ein richtiges internationales Top-Turnier. Mit einer Außenwirkung über die Dortmunder Grenzen hinweg.
 
Hinz: Bleibt noch die Monopoly Nummer im Eishockey. Ilya Kovalchuk sollte in 17 Jahren geschmeidige 102 Millionen  bei den New Jersey Devils verdienen. 95 Millionen Dollar sollte er in den ersten 7 Jahren bekommen. Auf dem Eishockey-Blog sind alle Details zum Kovalchuk Monopoly zu lesen.
 
Kunz: Ich habe alles mit großen Interesse verfolgt. Während hier in Deutschland fast der deutsche Meister ausgestiegen wäre und Ratlosigkeit und Traurigkeit in Hannover hinterlassen hätte, scheint Geld andernorts keine Rolle zu spielen. Diese Summen und Eckdaten des Vertragskonstrukt wirken auf den ersten Blick bizarr. Andererseits wurde Schauspieler Tom Cruise vor Jahren gefragt was er denn zu seinen teilweise 20 Millionen Dollar Filmgagen sage. Der Hollywodstar entgegnete in einer Charmeoffensive: -Ich bin es wert, und sollte ich es eines Tages nicht mehr wert sein wird mir auch keiner mehr 20 Millionen Dollar zahlen-. Augen auf bei der Berufswahl.
Ich darf erinnern das Marlon Brando Anfang der 60er Jahre eine Gage von 1 Million Dollar erhielt. Die Frage ist ja eine andere. Wie lange sind Fans bereit die Ticketpreise zu zahlen, ihren Vereinen die Treue zu halten, im Merchandising die neuesten Trikots und all die anderen Artikel zu kaufen.
 
Hinz: Da ist unsere Rechnung ja heute schlank. Ich übernehm sie gerne.
 
Kunz: Dann sage ich Danke und wünsche noch einen schönen Tag.

Hinz und Kunz über den Sportmonat Juni

Hinz: Hallo Kunz, wir sind spät dran mit dem Rückblick auf den Sportmonat Juni. So eine Fußball WM bringt einen komplett aus dem Rhytmus.

Kunz: Gemach, gemach mein Hinz. Erzähle mir erst von Deinen echten Sorgen.

Hinz: Ach, Kunz. Heute wieder sehr angriffslustig. Wollen wir in den Rückblick auf den Sportmonat Juni einsteigen?

Kunz: Ja. Sonst laufen uns noch die Leser weg. Herr Ober, zwei Kaffee und den gedeckten Apfelkuchen aus der Vitrine. Schaut gut aus. Danke.

Ein Verlängerter in Wien

© Rainer Sturm: Pixelio 

Hinz: Der Juni stand ja im Zeichen des Königs Fußballs. Vielleicht fange ich erst mit den anderen Höhepunkten wie dem Deutschen Meistertitel der Brose Baskets aus Bamberg, dem hochinteressanten Projekt von Bayern München in der Randsportart  Basketball oder den Nachrichten um Schachgenie Bobby Fischer an und komme am Ende auf die Vorrunde und das Achtelfinale der Fußball WM zu sprechen.

Kunz: Mensch Hinz, Du gehst ja richtig systematisch und strukturiert vor. Hast wohl zuviel Öffentlich Rechtliches Fernsehen geschaut? Unser Kaffee kommt. Danke. Hinz leg einfach los.

Hinz: Die Brose Baskets aus Bamberg zeigen großen Sport und werden Meister.

Kunz: Ein nervenzerfetzendes 72:70 in der Frankenhölle gegen die Frankfurter im 5. Playoff-Finalspiel. Mein Respekt. Der bayrische Ministerpräsident  Seehofer mit Fanschal mittendrin. Die Politiker wissen halt meistens sich in Szene zu setzen. Ich erinnere an den Pokalsieg der Fußballer vom 1. FC Nürnberg 2007. Wer kam damals aus München angereist zu den Gratulationsbildern im Rathaus?

Hinz: Der damalige Ministerpräsident Stoiber.

Kunz: So ist es. Aber zurück zum Basketball. Manager Wolfgang Heyder macht seit Jahren einen riesigen Job in Bamberg.  Heyder ist der Architekt der Bamberger Meisterschaft. In Bamberg, einer wunderschönen Stadt mit ca. 70000 Einwohnern, gibt es seit Jahren nur eine ernstzunehmende Sportart. Basketball. Seine Sponsorenakquise weitet er geschickt über den Regionalrand der Stadt Bamberg aus. Seine Philosophie in der Jugendarbeit und der Umgang mit den Entscheidungsträgern in der Wirtschaft sind exzellent und authentisch. Als die Fußballer von Eintracht Bamberg im Herbst 2006 von höheren träumten, mussten sie feststellen wie stark Basketball bei den Sponsoren der Bamberger Basketballer verankert ist. In Bamberg gibt es faktisch nur die Sportart Basketball.

Hinz: Wolfgang Heyder hat immer einen Plan. Er begrüßt auch das Basketballprojekt von Bayern München.  

Kunz: Ein richtig interessantes Projekt. Die Galionsfigur Dirk Bauermann als Coach verpflichtet zu haben ist ein guter Auftakt. München hat ja eine Monokultur im Bezug auf Fußball. Es ist jedoch über den Tellerrand geschaut worden. Madrid oder Barcelona haben auch sehr erfolgreiche Basketballteams. Das Projekt wird professionell angegangen und verspricht Erfolg.

Hinz: Kommen wir zum Schach. Bobby Fischer , der Hauptakteur des Schachmatch des Jahrhunderts von 1972, ging durch die Presse.

Kunz: Die Schachwelt titelte Bobby Fischer wird exhumiert. Es geht um Geld. Um sehr viel Geld. Das Erbe von Bobby Fischer wird auf 2 Millionen Dollar geschätzt. Jörg Hickl erinnert dabei an die Börse von 3,5 Millionen im RE-Match 1992 von Sveti Stefan gegen Spasskij.  Ich mag solche Geschichten eigentlich nicht.

Hinz: Dann noch etwas erfreuliches. THW Kiel wird zum 16. Mal Deutscher Meister im Handball. Der Apfelkuchen schmeckt wieder himmlisch. Der Kaffee ist frisch geröstet. Ich fühl mich gut.

Kunz: Kiel ist diesmal noch nicht vom Thron gestoßen worden in der Ära nach dem Abschied von Schwenker. Sie haben den Angriff der Konkurrenz abgewehrt. THW Kiel ist weiter eine Marke im Handball.

Hinz: Kommen wir zum Fußball. Was sagst Du zur Vorrunde der Fußball WM. Du magst dieses Vorgeplänkel nicht so.

Kunz: Das zieht sich immer wie Gummi. Das Achtelfinale brachte ja dann dieses Spiel mit dem regulären 2:2 von England. Die Engländer sind um ein klares Tor betrogen worden. Neuer wollte keinen Fairnesspreis. Übungsleiter Löw gab nicht die Anweisung an seine Mannschaft im Gegenzug mit dem nächsten Spielzug durch ein Selbsttor die sportliche Fairness herzustellen. Die anderen Spiele im Achtelfinale haben mich nicht vom Sessel gehauen. Eher Hausmannskost. Lass uns  heute Abend bei Spanien gegen Holland richtigen Fußball schaun.

Hinz: Ich übernehm heute die Rechnung.