,,Sie wird bald vorbei sein. Es ist, wie wir erwartet haben, der typische Verlauf einer Arbovirus-Epidemie: Ein ganz schnelles Anfluten und dann bricht das alles schlagartig in sich zusammen, weil eine sogenannte Herdimmunität hergestellt ist: Ein bestimmter Anteil der Bevölkerung hat Immunität erlangt und dann wird es für das Virus immer schwieriger, sich in empfänglichen Wirten zu vermehren. Das kann aber auch in Wellen verlaufen. Aber in dem Ausmaß, wie wir das vor zwei, drei Monaten im Nordosten Brasiliens gesehen haben, ist es vorbei. Auch in Kolumbien gehen die Fallzahlen runter. In den Gebieten, wo das Zika-Virus vor kurzem erst angekommen ist, geht es natürlich zunächst noch hoch. Nach fünf, sechs Monaten ist der Gipfel erreicht und dann bricht die Epidemie in sich zusammen.“
Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit, Leiter der Virus-Diagnostik am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg und Zika-Experte, spricht sich gegen die von 150 Wissenschaftlern in einem Brief an die World Health Organization (WHO) geforderte zeitliche oder räumliche Verlegung der Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro aus. Schwangeren Frauen rät er im Interview auf der Website der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V. jedoch dringend von einer Reise nach Brasilien ab.
Hier geht es zum kompletten Interview mit Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit.
Hier geht es zum Offenen Brief der 150 Wissenschaftler an die WHO.
Hier geht es zu den WHO-Empfehlungen im Hinblick auf die Olympischen Spiele.