VfB Friedrichshafen legt Fehlstart hin. Das Ding ist noch nicht durch.

Nein, die Favoriten Berlin Recycling Volleys und VfB Friedrichshafen haben ihre ersten Auftritte im deutschen Playoff-Halbfinale nicht souverän hingelegt. Die Berliner, dieses Jahr bereits mit zwei Titeln im nationalen Pokal und im internationalen CEV Cup dekoriert, gewannen gestern ihr Spiel in der heimischen Max-Schmeling-Halle knapp mit 3:2 gegen das Low Budget Team SVG Lüneburg. Nochmal gut gegangen. Doch der amtierende Volleyballmeister VfB Friedrichshafen kann dies vom heutigen Abend nicht sagen. 2:0 Satzführung. Den 3. Satz abgegeben. Dann auch Satz 4 an die United Volleys RheinMain.  Am Ende ein 2:3 (25:21, 25:19, 9:25, 28:30, 8:15) für die Männer von Noch-Trainer Stelian Moculescu in der heimischen ZF Arena. Der Aufsteiger kann damit am Samstag in Frankfurt gleich in seinem ersten Bundesliga-Jahr das Playoff-Finale um die deutsche Meisterschaft erreichen. Für das Weiterkommen benötigt man in dieser Playoff-Halbfinal Serie nach dem Modus «Best of three» zwei Siege.

Die Niederlage benötigt ein Symbolfoto? Das Archiv gibt den Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 3. Dezember 2015 unter dem Titel Schock am See her.

Foto:  © Michael Wiemer

Kopf hoch. Playoffs, Baby. Die Playoff-Dramaturgie beginnt jetzt zu greifen. Stelian Moculescu steht mit seinem Team mit dem Rücken zur Wand. Das standen sie im vergangenen Jahr im Playoff-Finale gegen Berlin ebenfalls und drehten die Serie auswärts in der Max-Schmeling-Halle. Selbiges ist auch am Samstag bei den United Volleys machbar. Wie titelte ich gleich nochmal am 12. April? Playoff-Dramaturgie und am Ende stehen sich wieder Berlin und Friedrichshafen im Finale gegenüber …

Von der österreichischen Bodenseeseite kommt aus Vorarlberg eine Veranstaltung vom Fanclub Alpla HC Hard. Hard ist amtierender Handballmeister in Österreich.

Der Fanclub des ALPLA HC Hard lädt alle Interessierten zum Info-Abend am Freitag, 22. April, 19 Uhr, in die Sporthalle am See (1. Stock) ein:

T A G E S O R D N U N G

  1. Eröffnung und Begrüßung durch Fanclub-Sprecher Burkhard Huber
  2. Referat ÖHB-Schiedsrichter Peter Füchsl (Feldkirch) zu den Regeländerungen ab 1. Juli sowie zum Schiedsrichterwesen in Vorarlberg
  3. Referat Dominik Schmid zu seinen Stationen in Hard und Bietigheim sowie seine Ziele im Nationalteam
  4. Vorstellung Maturaprojekt Magdalena Hagen, Victoria Müller und Antonia Thaler: Der belastende Weg des Leistungssports anhand des ALPLA HC Hard
  5. Allfälliges

Derweil gibt es aus Hard auch eine Personalie zu vermelden. Der Office-Leiter Dominik Faigle beendet mit der laufenden Saison nach knapp vier Jahren seine Tätigkeit beim ALPLA HC Hard. Der Verein mit der offiziellen Verlautbarung:

,,Am 31. Mai beendet Dominik Faigle seine Tätigkeit als Office-Leiter beim ALPA HC Hard und wechselt in den im Jahre 1907 am Sägenkanal in Hard gegründeten elterlichen Familienbetrieb nach Hörbranz, in dem die Büffel-Pflegeprodukte und Reinigungsmittel hergestellt werden.“

Soweit für heute der Blick nach Hard.

Sport Mixed Zone Bodensee

Handball: Erlebt Konstanz, die größte Stadt am Bodensee, in Kürze den Aufstieg in die 2. Handballbundesliga? Die HSG Konstanz hat ein Meisterschafts-Matchball beim Tabellenzweiten Leutershausen vor der Brust. Kreisläufer Simon Flockerzie im bemerkenswerten Interview mit HSG-Pressesprecher Andreas Joas:  ,,Daraus ergibt sich für mich eine klare Konstellation: Leutershausen muss unbedingt gewinnen, wir wollen unbedingt gewinnen. Natürlich wird Leutershausen in eigener Halle richtig heiß sein, uns wurde zugetragen, dass sie uns „aus der Halle fegen, verprügeln“ wollen. Sie werden uns definitiv alles abverlangen, allerdings sind wir gerade auswärts sehr konstant und gut. Wir fahren dort mit 20:6 Punkten als bestes Auswärtsteam hin – man muss uns also erst einmal schlagen.“ +++ Fußball: Der FC St. Gallen empfängt am Wochenende den Schweizer Branchenprimus FC Basel. Basel führt die Tabelle nach 27 Spieltagen mit 66 Punkten an. St. Gallen mit Coach Joe Zinnbauer und Bayern München Leihgabe Gianluca Gaudino liegt auf Platz 7 mit 31 Punkten. +++ Eishockey: Kaum sind die Hitchcock-Thriller im Playoff-Halbfinale der DEL2 beendet, da vermeldet Ravensburg Towerstars einen Wechsel auf der Torhüterposition. Matthias Nemec verlässt die Bodenseeregion und heuert beim SC Riessersee an. Dafür kommt der 24-Jährige Jonas Langmann von den Fischtown Pinguins Bremerhaven. Zum Abgang von Nemec äußerte sich Towerstars Geschäftsführer Rainer Schan: „Wir hatten Matthias ein neues Vertragsangebot gemacht und zuletzt auch noch nachverhandelt. Leider sind wir uns dann letztlich nicht einig geworden“.

Rückblick auf die Chess Tigers Berichterstattung zum Schach-WM Kandidatenturnier

Noch hat Sergey Karjakin den Weltmeister Magnus Carlsen nicht vom Thron gestoßen. Doch Karjakin erinnert mich mit seinem Kampfgeist und seiner klaren Fokussierung auf den Weltmeistertitel an andere große Schachheroes. Das Fernbleiben vom in wenigen Tagen beginnenden Norway Chess Turnier und die damit verbundene kleinliche Reaktion der norwegischen Organisatoren hatte auch eine Bobby Fischer Komponente. Fischer unterwarf vor seinem Kampf 1972 gegen Weltmeister Boris Spasskij auch alles dem Ziel des Titels. Genörgle, kleinkarierte Sicht oder der Vorwurf von Respektlosigkeit  und Provokation fochten Bobby Fischer nicht an.

Foto:  © Michael Wiemer

Sergey Karjakin hat sport-express.ru ein Interview gegeben. Er bezieht sich da auch auf das Schachmatch des Jahrhunderts 1972 in Reykjavik zwischen Herausforderer Bobby Fischer und dem damals als Weltmeister in die isländische Hauptstadt reisenden Leningrader Boris Spasskij. Auf chessbase gibt es das Interview auch in deutscher Übersetzung. Schauen wir hinein:

,,Ja, ich habe schon jetzt einen Plan bis zum 10. November aufgestellt (dem Tag des Matchbeginns – Anm. der Red.). Jetzt, wo es die Möglichkeit gibt, Werbung für das Schachspiel zu machen, tue ich trotz großer Müdigkeit nach dem Kandidatenturnier noch etwas für unsere Sportart. Ich bin davon überzeugt, dass wir dank meines Sieges und des bevorstehenden Duells mit Carlsen das Schachspiel Schach wieder so populär wie, sagen wir mal, 1972 machen können, als Spasski und Fischer um die Krone gekämpft haben und tatsächlich die ganze Welt ihren Wettkampf verfolgt hat.“

Das ist ein Statement von Sergey Karjakin. Ein Hauch Fischer Selbstbewusstsein fegt da in die gute Stube. Es könnten für Carlsen schwierigere Zeiten anstehen.

Magnus Carlsen hat ja 2013 und 2014 den Titel zu Recht erlangt. Doch Vishy Anand war 2013, wenn ich da alleine an die Körpersprache denke, nicht in einem Top-Zustand. Anand kam auch mit dem Druck vor eigenem Publikum in Chennai zu spielen nicht klar. Magnus Carlsen gewann 3 Partien und remisierte 7 Mal.  Auch 2014 gewann der Norweger bei seiner Titelverteidigung in Sotschi 3 Spiele und musste nur die 3. Partie am 11. November abgeben. Doch das ist alles Geschichte. In der amerikanischen Metropole New York heißt es im November 2016: Alles auf Anfang. Sergey Karjakin wird unter Umständen Carlsen ein sehr unangenehmer Gegner sein und mit Entschlossenheit seine sowie die Sehnsucht Russlands nach dem Schachweltmeistertitel vehement stillen wollen.

Ilja Schneider attestierte dem ehrgeizigen Schachgroßmeister und seit 2009 für Russland startenden Karjakin beim Schach-WM Kandidatenturnier in Moskau bereits nach 6 Runden Top-Siegchancen für das New York Ticket im November inklusiver einer Zähigkeit, die du auch brauchst um bei Gegenwind auf dem Brett nicht zu schwächeln. Schneiders  Ritterschlag las sich seinerzeit auf dem Schachblog von Zeit Online so:

,,Sechs Runden sind beim Kandidatenturnier 2016 in Moskau absolviert und das Feld fängt langsam an, sich zu sortieren. Der Weg zum Sieg wird dieses Jahr allerdings wohl nur über Sergey Karjakin führen – der Russe agiert bisher sicher und gut vorbereitet, schlechte Stellungen sitzt er mit großer Geduld und Zähigkeit aus.“

Okay.

Vielleicht ist es an dieser Stelle auch ganz gut, einen Rückblick auf den Turnierverlauf vom Schach-WM Kandidatenturnier inklusive dem verdienten Sieg von Sergey Karjakin zu werfen. Ich bin seit Jahren immer wieder positiv angetan von der Arbeit von Mike Rosa auf Chess Tigers. Hier die chronologische Berichterstattung von ihm über die 14 Runden im März sowie die flankierenden Traffic Zahlen, die am Ende der jeweiligen Artikel von Mike Rosa immer mit aufgeführt sind.

Chess Tigers Berichte zum Schach-WM Kandidatenturnier von Moskau 2016

Anand startet traumhaft (Runde 1) 396  Mal aufgerufen

Karjakin schlägt Nakamura und zieht mit Anand gleich (Runde 2) 329 Mal aufgerufen

Anand, Karjakin und nun auch Aronian führen beim Kandidatenturnier (Runde 3) 378 Mal aufgerufen

Karjakin übernimmt alleinige Führung in Moskau (Runde 4) 303 Mal aufgerufen

Nullrunde in Moskau (Runde 5) 299 Mal aufgerufen

Anand und Aronian siegen in Runde 6 (Runde 6) 308 Mal aufgerufen

Aronian und Karjakin führen auch zur Halbzeit in Moskau (Runde 7) 318 Mal aufgerufen

Caruana macht Boden gut (Runde 8) 235 Mal aufgerufen

Anand schlägt Aronian und zieht mit Karjakin gleich (Runde 9) 280 Mal aufgerufen

Caruana erreicht die Spitze in Moskau (Runde 10) 227 Mal aufgerufen

Anand stürzt Karjakin von der Spitze (Runde 11) 215 Mal aufgerufen

Karjakin siegt, Anand verliert (Runde 12) 195 Mal aufgerufen

Karjakin oder Caruana – wer fordert Carlsen? (Runde 13) 263 Mal aufgerufen

Sergey Karjakin ist der nächste WM-Herausforderer (Runde 14) 274 Mal aufgerufen

So, für heute soll es dies an Schach-Content gewesen sein. Einen schönen Abend.