In der Bodenseeregion sind dieses Jahr schon ein paar Meisterschaftsträume geplatzt. Die Ringer vom SV Germania 04 Weingarten mussten sich im Finale dem ASV Nendingen geschlagen geben. EV Lindau Islanders, der Vorjahrsmeister in der Eishockey-Bayernliga, musste sich im Playoff-Halbfinale dem EHC Waldkraiburg beugen. Dann stand da ja bekanntlich noch das Playoff-Halbfinale in der DEL2 zwischen den Kassel Huskies und den Ravensburg Towerstars auf dem Programm. Letzte Woche bat ich den Eishockeyexperten und Pressesprecher der Towerstars, Frank Enderle, zu einem längeren Statement vor dem Freitagabend Hitchcock-Thriller zwischen den Kassel Huskies und den Ravensburg Towerstars. Zur Erinnerung seine Sequenz in Sachen Puls.
Wegen den Pulswerten….eine nette Frage. Ehrlich gesagt bin ich diese Saison trotz heißer Szenen zum Finale der Hauptrunde, im Viertelfinale gegen Bad Nauheim und auch gegen Kassel überraschend ruhig und ausgeglichen. Ich denke, das liegt daran, dass ich in den letzten Jahren so einiges – immer hautnah am Geschehen dran – miterlebt habe. Nicht…dass das jetzt alles bloße Routine ist. Aber ich habe während der Spiele, egal ob zu Hause oder auswärts, immer sehr viel zu tun. Man wird da automatisch etwas gelassener. Wobei ich mich über einen Sieg immer noch genauso freue und einer Niederlage auch nachtrauere.
Gewisse Ruhe und Gelassenheit kann man sich natürlich auch aus der Vergangenheit ziehen. Die unfassbar dramatischen Spiele im Finale 2011 gegen Schwenningen und den ersten Meistertitel. Oder die Folgesaison, als wir als Tabellensechster den Dritten Heilbronn rausgeworfen haben. Da lagen wir übrigens mit 0:3 in der Serie zurück und haben Heilbronn dann in dessen Halle souverän im 7. Spiel düpiert. Ein weiteres Jahr später kam es dann zur dramatischen und ziemlich “schmutzigen” Serie gegen Bremerhaven, als wir 3-0 führten und dann in eigener Halle erst in Spiel 7 gewannen. Fazit: Da kann einen nichts mehr “schocken”.
Nun, das Spiel ging mit 1:4 für die Towerstars im Huskies Zwinger verloren. Die Ravensburger führten nach dem ersten Drittel und der Knackpunkt sollte im zweiten Drittel mit dem Ausgleich der Gastgeber in der 39:55 Minute passieren. 5 Sekunden waren da noch auf der Uhr. Dieser Ausgleich tat weh. Im dritten Drittel dann wieder so ein Hitchcock-Element. Der Thriller kulminierte mit dem schnellen 2:1 nur 51 Sekunden nach Wiederbeginn in der 40:51 Minute. Jetzt war die Uhr ein zusätzlicher Kontrahent für die Oberschwaben. Das Team von Daniel Naud versuchte alles, doch der Augleich gelang nicht. Das Momentum war auf Seiten von Kassel. In Minute 55:49 der entscheidende Treffer zum 3:1 für die Huskies. Die Herausnahme des Torhüters bei den Ravensburger führte dann letztlich noch zum 4:1 für die Hausherren. Frank Enderle fasst es prägnant zusammen: Stark gespielt, gut gekämpft, dennoch ausgeschieden.
Eine Woche nach der Niederlage und dem verarbeiten des Playoff-Aus gibt es jetzt am Samstag, den 16. April vor der Eissporthalle in Ravensburg die Saisonabschlussfeier. Hier gibt es die Details.
Die Decheffrierung des Interviews mit Vital Heynen in der Schwäbischen Zeitung
Schwenk zu einem anderen Playoff-Halbfinale. Die Entscheidung im deutschen Volleyball naht. In der Dienstagpartie stehen sich Berlin Recycling Volleys und SVG Lüneburg gegenüber. Am Mittwoch schlägt hier am Bodensee der VfB Friedrichshafen gegen United Volleys RheinMain auf. Beide Spiel werden auf sportdeutschland.tv gezeigt. Die Häfler haben noch eine Rechnung offen mit dem Team der United Volleys. Im Pokal flogen die Friedrichshafener als Titelverteidiger gegen die Spieler vom RheinMain im November 2015 raus. Das war vielleicht mit die schmerzhafteste Niederlage in einer bisher sehr turbulenten Saison, auf die ich intensiver am 2. April hier auf sportinsider geschaut habe. Nichtsdestotrotz gehe ich von einem Finale zwischen Berlin Recycling Volleys und dem VfB Friedrichshafen aus. Die individuelle Klasse, die nötige Erfahrung für solche Playoff-Halbfinalspiele, die anziehende Formkurve sollte den Volleyballfans in Deutschland den erneuten Evergreen in der ZF Arena und Max-Schmeling-Halle bescheren.
Foto: © Michael Wiemer
Interessant sind ja immer Entscheidungen in puncto Trainer. Kultcoach Stelian Moculescu hatte rechtzeitig vor Beginn der heißen Playoff-Phase seinen Rücktritt nach Saisonende angekündigt. Mister Volleyball prägte eine Ära am Bodensee. Meine Decheffrierung des Interviews mit Vital Heynen in der Schwäbischen Zeitung bekam eine Woche danach die offizielle Bestätigung. Der Noch-Volleyballbundestrainer Deutschlands, der ehrgeizige Belgier Vital Heynen, trainiert in der neuen Saison den VfB Friedrichshafen. Sein Rückzug vom Geschäft auf dem Trainerposten der Nationalmannschaft war seit Jahresanfang bekannt. Heynen konnte sich Engagements in der Bundesliga in Berlin oder Friedrichshafen vorstellen. Der Tagesspiegel titelte Die unterhaltsame Kampfansage an die BR Volleys. Allerdings ist es mehr Klischee beladener Text aus der Schublade, denn präzise Analyse. Heynen bekommt das Etikett „Typ Klassenclown“ von Martin Einsiedler umgehängt und Friedrichshafens Erfolgstrainer bezeichnet er „als den muffeligen Moculescu“. Über diese schlechtgezimmerte Holzbrücke würde ich nicht mitgehen wollen.
Im Sportinsider Interview am 23. Oktober 2012 mit Rudi Krafcsik, dem Fanbeauftragten vom VfB Friedrichshafen, stellte ich die Frage:
Stelian Moculescu ist ein erfolgreicher Kulttrainer. Welche 3 Dinge fallen Ihnen spontan zum Chefcoach ein?
Rudi Krafcsik darauf:
a) Ein Mensch der alles , aber auch wirklich alles über Volleyball weiß.
b) Der beste Trainer den ich mir vorstellen kann.
c) Ein ganz feiner Mensch mit dem ich gerne zusammen bin und das Beste was dem VfB je passieren konnte.
Auch auf den perfekten Spieltag wusste Rudi Krafcsik eine prägnante Antwort:
Ein idealer Spieltag ist es wenn alles rechtzeitig aufgebaut ist, die Halle zum Brechen gefüllt und ein Sieg der Mannschaft den Abend abrundet. Danach ein gemütliches Bierchen im Kreise der Mannschaft und der Fans.
Gelegenheit zu einem idealen Abend gibt es am Mittwoch 20.00 Uhr in der ZF Arena beim 1. Playoff-Halbfinalspiel in der Best-Of-Three Serie zwischen dem VfB Friedrichshafen und den United Volleys RheinMain. Mission Finale. Hier gibt es die Vorschau auf der Website des Gastgebers inklusive Spielerstimmen und statistischen Details.
Sport Mixed Zone Bodensee
Radsport: RSV Seerose Friedrichshafen vermeldet auf der Facebook Seite erfreuliches von der Energiewacht Tour in den Niederlanden. Mit dabei im erfolgreichen Deutschen Nationalteam die talentierte Radrennfahrerin und Seerose Liane Lippert. +++ Fußball: Der FV Ravensburg scheint seine Krise überwunden zu haben. Nach vier Punktspielniederlagen in Serie in der Oberliga Baden-Württemberg gab es erst den Auswärtssieg beim Freiburger FC, dann über der Woche der Auswärtserfolg im WVF-Pokalviertelfinale beim SSV Ulm 1846 und jetzt am letzten Wochenende den 5:0 Heimsieg über den FC 08 Villingen. In der Tabelle bedeutet dies Niemandsland mit Tabellenplatz 9. Doch das ungeliebte Abstiegsgespenst dürfte sich andere Ansprechpartner diese Saison suchen. Derweil glimmt die Hoffnung im Pokal weiter, mit der Chance auf die Teilnahme am monetär interessanten DFB-Pokal. +++ Marathon: Sportevents am Bodensee, die etwas auf sich halten, kommen mit dem Countdown Zähler auf der Website daher. Der 3-Länder-Bodensee Marathonlauf mit Start in Lindau und Zwischenstation in St. Margrethen und Ziel in Bregenz hat die Eckdaten mit noch 179 Tagen, 13 Stunden, 58 Minuten und 13 Sekunden bis zum 9.10.2016 aufzuweisen. +++ Segeln: Ebenfalls mit einem Countdown Zähler ist Match Race Germany auf seiner Website vertreten. Das Segelevent weist noch 29 Tage, 11 Stunden, 45 Minuten und 16 Sekunden auf. Die Veranstaltung in meinem Nachbarort Langenargen ist vom 12. – 16. Mai terminiert. +++ Schach: Es geht auch ohne Countdown Zähler. Das 2. Int. Bodensee-Open vom Schachklub Bregenz 1920 findet vom 30. April bis 8. Mai 2016 im Hotel Mercure in Bregenz statt. Vorher gibt es noch den Vier-Länderkampf mit Württemberg – Schweiz – Baden und Vorarlberg vom 22. bis 24. April im Hotel Messmer in Bregenz.