Das Beständigste am Leben ist die Veränderung. Dies betrifft selbstverständlich auch Personalien in der Sportbranche. Alleine in den letzten 12 Monaten gab es davon reichlich hier in der Bodenseeregion. Erinnert sei an den Wechsel in der Geschäftsführung vom deutschen Volleyballmeister VfB Friedrichshafen. Dem verdienstvollen und erfolgreichen Geschäftsführer Jürgen Hauke folgte Sebastian Schmidt. Oder der Abschied von Jeff Saibene auf der Trainerbank vom FC St. Gallen und die Nachfolge von Coach Joe Zinnbauer. Oder der Abschied von Jenia Grebennikov 2015 nach dem Double mit dem VfB Friedrichshafen in italienische Gefilden zu Cucine Lube Treia. Bei der Volleyball-WM 2014 in Polen wurde Grebennikov als bester Libero ausgezeichnet. Auch die Trennung des VfB Friedrichhafens vom langjährigen Manager Stefan Mau am 10. Dezember 2015 sorgte für Schlagzeilen. Ebenso die Breaking News zwischen den Weihnachsfeiertagen beim Schweizer Handballmeister Kadetten Schaffhausen. Deutschlands Handballweltmeister von 2007 und erfolgreicher Coach bei den Ostschweizern – Markus Baur, wurde entlassen. Dafür folgte der dänische Trainer Lars Walther.
Foto: © Michael Wiemer
Da wäre auch noch Gianluca Gaudino zu erwähnen. Auch die Leihgabe von Bayern München zum FC St. Gallen sorgte für mediales Interesse und scheint beiden Seiten zu bekommen. Gaudino bekommt Spielpraxis und der FC St. Gallen holte mit dem Nachwuchstalent aus den ersten 4 Punktspielen 2016 smarte 2 Siege, 1 Unentschieden und 1 Niederlage. Der deutsche Rekordmeister kann nächstes Jahr im Sommer immer noch entscheiden ob er dann einen Spielpraxis Intus habenden Gianluca Gaudino wieder in die bayerische Landeshauptstadt zurück haben möchte oder man sich monetär halt mit St. Gallen einigt. Man wird sehen.
Österreichs Handballmeister Alpla HC Hard lässt nach dem Ende der Saison Meistertrainer Markus Burger gehen. Eine Vertragsverlängerung wollten die Verantwortlichen von Hard nicht. Burger holte 4 Meisterschaften mit dem Handballspitzenteam vom Bodensee. Nachfolger wird der Tscheche Petr Hrachovec, derzeit Co-Trainer der Schweizer Nationalmannschaft und Co-Trainer von Pfadi Winterthur.
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Doch diese Woche folgte dann ein ganz spektakulärer Coup hier in der Bodenseeregion. Ringerweltmeister Frank Stäbler wechselt vom Meister ASV Nendingen zu Vizemeister SV Germania 04 Weingarten. Weingartens Trainer Frank Heinzelbecker ist dann auch im Videoausschnitt auf der Website vom SWR voller Vorfreude während der Pressekonferenz in Musberg und erwähnt ein paar Eckdaten von Frank Stäbler. Der Weltmeister hat in der Ringer-Bundesliga bisher 76 Kämpfe bestritten und davon 62 gewonnen. In der Saison 2015/2016 legte Frank Stäbler eine bemerkenswerte Serie hin. 12 Kämpfe und 12 Siege. Dabei hat er in der abgelaufenen nationalen Ringersaison nur 2 technische Wertungen gegen sich zugelassen. Auch bei den olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro geht er mit aussichtsreicher Medaillenperspektive in die Kämpfe. Bei der heute in der lettischen Hauptstadt Riga beginnenden Europameisterschaft geht Frank Stäbler in der Gewichtsklasse bis 71 kg an den Start.
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Ringerweltmeister Frank Stäbler mit klarem Statement zum neuen Verein:
,,Die sportlichen Perspektiven, die Weingarten mir über längere Zeit hinaus bietet, sind toll. Es ist an der Zeit für eine Weiterentwicklung. Die kann man nur haben, wenn man eine neue Herausforderung meistert.“
Das lasse ich mal so stehen.
Frank Stäbler war ja zum Jahresanfang mit dem ASV Nendingen zum dritten Mal in Folge deutscher Mannschaftsmeister geworden. Da zwei Ringer von Nendingen positiv auf Meldonium getestet wurden, droht die Aberkennung des Meistertitels. Der Titel ginge dann nachträglich an den SV Germania 04 Weingarten.
Doping im Sport ist Bullshit
Apropos Doping mit Meldonium. Die russische Weltklassetennisspielerin Maria Scharapowa ist positiv auf Doping getestet worden. Während der Australian Open sei bei Schaparowa die verbotene Substanz Meldonium in ihrem Körper gefunden worden, sagte die 28-Jährige Tennisspielerin in Los Angeles. Maria Scharapowa wird mit Wirkung zum 12. März 2016 suspendiert, die Dauer der Doping-Sperre ist noch unklar. Vor fast genau einem Jahr am 10. März 2015 schrieb ich den Text Doping im Sport ist Bullshit. Er hat an seiner Aktualität nichts verloren.
Richard Ringer gewinnt Deutsche Crossmeisterschaft
Der in Überlingen am Bodensee geborene Läufer Richard Ringer vom VfB LC Friedrichshafen gewinnt erwartungsgemäß die Deutsche Crossmeisterschaft und kommt damit seiner Favoritenrolle gerecht. Auf runnersworld sind die Details nachzulesen. Die Eckdaten: Für die 10,4 km benötigte Richard Ringer 32:30 Minuten.
Der sympathische Richard Ringer auf seiner Website:
,,Bei den Deutschen Crosslaufmeisterschaften in Herten konnte ich meinen 3. Titel nach 2013 und 2014 einfahren. Es war ein schwieriges Geläuf mit einigen Anstiegen, Hindernissen (Strohballen), Matsch- und Rindenmulchpassagen. Auf der abschließenden Aschebahnrunde konnte man jede Runde aber nochmal sehr viel Geschwindigkeit aufbauen.“
Der 27-Jährige Läufer Ringer fasst das Rennen prägnant zusammen und zeigt auch Respekt vor der anspruchsvollen Strecke.
,,Von Anfang an setzte ich mich an die Spitze und die Führung vergrößerte sich bis 3 Runden vor Schluss doch recht deutlich auf bis zu 80m. Doch auch ich musste der Strecke Tribut zollen und eine Runde etwas rausnehmen, sodass es für den Zuschauer noch einmal spannend wurde, weil Mitku nochmal nahe ran kam. In der letzte Runde zeigte ich aber nochmal was ich über den Winter trainiert habe und vergrößerte den Vorsprung auf 26‘‘ vor Mitku Seboka und 38‘‘ vor Karsten Meier und kam auf dem selektiven 10,4km Kurs nach 32:30‘ ins Ziel.“
Der nächste Termin für Richard Ringer ist am 13./14.05.2016 beim Adidas-Meeting in Herzogenaurach. Sponsoren sind für deutsche Läufer immer ein Thema. Für den Läufer vom LC VfB Friedrichshafen stehen als Hauptsponsoren der fränkische Sportartikelhersteller Adidas und MTU. MTU ist Stammlesern von Sportinsider durch die Berichterstattung vom internationalen U-15 Hallenfußballturnier in Friedrichshafen ein Begriff.
Siehe Sport am Bodensee: Marktwert ehemaliger MTU-Hallencup-Spieler.
MTU steht für Motoren- und Turbinen-Union Friedrichshafen und ist eine Marke der Rolls-Royce Power Systems. Das Häfler Unternehmen vom Bodensee zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Großdieselmotoren und kompletten Antriebssystemen.
Co-Sponsoren von Richard Ringer sind die Deutsche Sporthilfe, ZF, ultra sports und Sport Reischmann.
Sport Mixed Zone Bodensee
Handball: Beim österreichischen Meister Alpla HC Hard wird ab nächster Saison Torwart Thomas Hurich den Kader der Vorarlberger verstärken. Er kommt von Ligakonkurrent Union Juri Leoben. Der 23-Jährige Psychologie-Student mit klarem Statement: „Hard war immer mein Wunschverein. Ich bin wahnsinnig glücklich, dass ich hier spielen kann. Von Torwart Golub Doknic kann ich sehr viel lernen. Ich unterstützen ihn, wo ich kann und werde bereit sein, wenn er einen schlechten Tag hat.“ +++ Handball: In der Finalrunde der NLA mussten die Kadetten Schaffhausen eine bittere 19:29 Niederlage bei Pfadi Winterthur hinnehmen. Der Schweizer Handballmeister titelt auf seiner Website: Auch ,,Trompeten-Sigi“ konnte die Niederlage nicht verhindern. +++ Eishockey: EV Lindau will seinen Meistertitel in der Bayernliga verteidigen. Im Playoff-Halbfinale wartet bekanntlich Waldkraiburg auf die Inselstädter. In puncto Tickets gibt es neues zu vermelden. Die Lindauer starten morgen den Vorverkauf und merken dazu auf ihrer Website an: ,,Die Eishockey-Euphorie am Bodensee ist wieder in vollem Gange: Am kommenden Wochenende startet die Bayernliga-Halbfinal-Serie für die EV Lindau Islanders gegen den EHC Waldkraiburg. Im Kampf um die bayrische Meisterschaft müssen die Lindauer zunächst am Freitag auswärts antreten, ehe es am Sonntag (17:30) zum mit Spannung erwarteten aufeinandertreffen in der Eissportarena Lindau kommt. Für dieses Spiel starten die Islanders am Mittwoch den Kartenvorverkauf.“