Wolfram Eilenberger sein Text Die Alternative für Deutschland schlug hohe Wellen, gegen die die Skyline der Bankenmetropole Frankfurt wie eine Siedlung von Flachbungalows wirkt. Was war passiert? Der Philosoph Eilenberger thematisierte nach dem Gewinn der Europameisterschaft im Handball durch die deutsche Nationalmannschaft den fehlenden Migrationshintergrund und schüttete literweise ungefiltertes kalkhaltiges Leitungswasser in den Wein des Jubels. Das Team von Dagur Sigurdsson, einem Isländer, hatte eine sensationelle EM im Nachbarland Polen gespielt. Deutschland setzte dann im Finale noch einen drauf und deklassierte die zur absoluten Weltklasse gehörenden Spanier. Diese Mannschaft schrieb durchaus ein wenig Geschichte, wissend wie groß die Anzahl an außergewöhnlichen Momenten in der Geschichte des Sports ist.
Foto: © Michael Wiemer
An jenem Sonntag, den 31. Januar, war ich vormittags noch zum Schachpunktspiel in Tettnang. Meine Mannschaft gewann. Anschließend bat meine Jahrhundertliebe mich liebevoll nach dem Schachduell noch aktiv zu werden in puncto Entsorgung des Weihnachtsbaumes. Traditionell kommt der Baum erst Ende Januar bei uns raus. Wir waren also noch im Plan. Okay, die festlichen Weihnachtskugeln abgenommen, die Lichterkette sorgsam abgehangen und im Originalkarton wieder einsortiert. Die zahlreichen Weihnachtsutensilien dann in den Keller gebracht.
Es stand ja auch noch ein EM-Finale Deutschland-Spanien an. Der Gebührenfinanzierte Sender hatte sein Programm dafür freigeräumt. Keine Wintersportexzesse, kein Fußball. Keine Lobeshymnen auf die protestantische Pfarrerstochter Merkel. Den Baum habe ich dann fast mediativ zerkleinert. Die so zerlegten Einzelteile kamen in die großen Müllbeutel mit der signifikanten Farbe Gelb. Anschließend die Fahrt zur Weihnachtsbaumsammelstelle, die Zeit bis zum Anpfiff des EM-Finales Deutschland vs. Spanien rückte spürbar näher. Die fast immer noch grünen Zweige aus den gelben Müllbeuteln auf den bereits Dimensionen angenommenen Berg von entsorgten Bäumen geschüttet. Die 3 Plastebeutel wieder in den Kofferraum und zurück zum EM-Finale, indem sich die spanischen Handballer einen Wolf warfen. Der einst am Bodensee bei Bregenz Handball angeheuerte Coach Dagur Sigurdsson, der seinerzeit bereits Titelqualitäten offerierte, hatte die deutsche Nationalmannschaft optimal eingestellt. Die Sieben mit Rückhalt Andreas Wolff im Tor legte eine atemberaubende Endspielleistung hin und besiegte Spanien klar.
Wolfram Eilenberger thematisierte Tage später den fehlenden Migrationshintergrund der deutschen Handballnationalmannschaft und wurde aufgeklärt in einer Replik von Christian Cimalla, dem Chefredakteur von handball-world im Artikel mit dem Titel Weltanschauung: Versenkt im Senhsuchtsloch oder Kabinenpredigt für Eilenberger.