Nachdenkenswert #360

,,So eine Sache kann natürlich nicht mit einem einfachen „Jo, nettes Ding. Hat Spaß gemacht.“ kommentiert werden. Das Pendel schlägt zu beiden Seiten aus. Etliche Zeitungsredakteure fühlen sich bemüssigt inhaltsleere Kommentare wie „Kerber ist ein Vorbild. Sport ist schön” abzulaichen. Auf der anderes Seite des Pendels ist die Verbitterung, dass die Masse auf einmal auch auf dem Fernsehsofa sitzt und Tennis guckt – um dann beim Doppel-Finale gleich auszuschalten. Es wird über die fehlende Authentizität der Tennisfreude geklagt. Wie? Ein Hype? In dieser Gesellschaft? Echt?“

Kai Pahl, Gründer von allesaussersport, über das mediale Rauschen zum unerwarteten Tenniserfolg von Angelique Kerber. Er vergibt in seinem Artikel dabei auch Bonuspunkte für Babara Rittner, Teamchefin der deutschen Fed-Cup-Mannschaft, und merkt an:

,,Den Bonuspunkt gibt es für Barbara Rittner, die sich unter der Woche beklagt hatte, dass die Öffentlich-Rechtlichen ihrem Auftrag nicht nachgekommen sind, weil sie keine Sublizenz des Free-TV-Senders Eurosport gekauft haben, um das Kerber-Williams-Finale zu übertragen. Ja, schlimm, Frau Rittner, dass es das Finale nur in 87,8% aller Fernsehhaushalte zu sehen gab. Sport wird erst dann zum Sport, wenn die Siege im ÖR zu sehen sind. Ich wünsche Frau Rittner viel Spaß, wenn sie am nächsten Wochenende die erste Fed-Cup-Runde bestreitet. Beim TV-Partner SAT.1 Gold.“