Sport am Bodensee: Eurobike 2015 wirft ihre Schatten voraus

Von den 3 deutschen Tour de France 2015 Fahrern mit Wohnsitz in der Bodenseeregion ist am Ende von einem Trio nur 1 Fahrer in Paris angekommen. Emanuel Buchmann, aktueller deutscher Straßenmeister im Radsport aus Ravensburg, kam bei seinem Tour-Debüt durch. Tony Martin und Dominik Nerz bekanntlich nicht. Ist die Tour sauber gewesen? War das gelbe Trikot mit ehrlichen Mitteln erkämpft? Radsport-Journalist David Walsh kürzlich in der Neuen Zürcher Zeitung: „Ich wäre am Boden zerstört.“ , in einer Art aktiver Verteidigungsrolle für Tourgott Froome, den er für sauber hält.

,,Froome fährt seit drei Jahren an der Spitze. Als Armstrong seit drei Jahren an der Spitze fuhr, hatte ich Betsy Andreu, die Frau von Armstrongs früherem Teamkollegen Frankie, die mir sagte, sie wisse, dass Armstrong dope. Ich hatte Armstrongs frühere Masseurin Emma O’Reilly, die mir sagte, das ganze Team dope. Ich wusste, dass Armstrong mit Michele Ferrari arbeitet, dem «Dottore EPO». Und der frühere Tour-Sieger Greg LeMond hatte mir von einem Gespräch mit Armstrong erzählt, in dem Armstrong gesagt hatte: «Es ist simpel. Du warst gedopt, ich dope. Du nahmst EPO, ich nehme EPO.»“

Ach, Greg LeMond. Bei der Tour 2015 der smarte Radsportexperte für Eurosport. Gab er danach nicht auch noch kluge Ratschläge an Jan Ullrich via Sport Bild? Andererseits, die Leichtathletik scheint ja nach den Wochenendmeldungen ebenfalls durchsetzt mit Problemen zu sein, die man nicht am Abendbrottisch mit seiner Jahrhundertliebe besprechen möchte. Da sind Erinnerungen an die eigene Radtour am Bodensee, frei von Doping und im wärmenden Licht der Abendsonne, viel angenehmer.

Foto:  © Michael Wiemer

Da sind die Probleme der Leichtathletik oder dem Radsport weit weg. Nicht zu vergessen die Thematik der spektakulären Verhaftungswelle der FIFA-Funktionäre in Zürich und diese unendliche Geschichte um Blatter und Co. Blatter ist doch noch Präsident? Es gab dazu noch keine Breaking News von N24.

Foto:  © Michael Wiemer

Aber ich will noch ein paar Worte zu Radsport-Journalist David Walsh verlieren. Wird er von Sky bezahlt? Er wirft sich für Froome doch arg in den Staub. Jede PR-Agentur hätte da ihre helle Freude dran. Wir hatten hier kürzlich auf dem Blog ja an die für Lance Armstrong im Jahr 2010 näher kommenden Einschläge in einer Reminiszenz zurückgeblickt. Was wird man in einigen Jahren rückblickend auf die Tour von 2015 von Chris Froome, dem Mann im gelben Trikot mit diesen unglaublichen Kraftreserven, erzählen? Was für eine Geschichte wird dann vom britischen Velo-Jesus und seinen Jüngern erzählt werden?

Schwenk zum Sport am Bodensee. Diesen sommerlichen Monat haben wir hier im Süden noch die Eurobike in Friedrichshafen auf dem Programm. Im Terminkalender haben sich Aussteller, Radsportenthusiasten, Materialtüftler, Hobbyfahrer, Marketingprofis, Fachhändler, Konsumenten etc. die Zeitschiene vom 26. bis 29. August eingetragen. Anders wie die OutDoor, die immer noch keinen Publikumstag anbieten mag oder kann, setzt die Eurobike weiterhin auf den Publikumstag. Der 29. August 2015 ist dafür erkoren. Die Messe wird jetzt bereits in Friedrichshafen am Straßenrand plakatiert. Auf einem Rad übrigens ein Mann, dem man die Rolle passionierter Amateurradler durchaus zugestehen mag, in einem gelben Trikot.

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