Chris Froome zeigt sich beim Thema Doping sehr dünnhäutig. Auch wenn Christian Spiller auf Zeit Online dem Briten mit viel Wohlwollen Geduld attestiert und Verständnis für zwei verpasste Dopingkontrollen aufbringt:
,,Er duckt sich nicht weg beim Thema Doping, er wird nicht patzig, er beantwortet alle Fragen geduldig. Er selbst hatte vorgeschlagen, auch Nachtkontrollen einzuführen und gab sogar zu, in den vergangenen Jahren zweimal eine Dopingkontrolle verpasst zu haben. Einmal habe er sich die Uhr falsch gestellt, ein anderes Mal schickte Hotelpersonal die Kontrolleure nach Hause. Er verlange nur „ein gewisses Maß an Respekt“, weil er „extrem hart“ gearbeitet habe.“
Lassen wir das mal so stehen. Nein, mich juckt es in den Fingern. Ich muss die Tastatur bemühen. Froome kann also auf 2 verpasste Dopingkontrollen verweisen. Die Ausrede mit der falsch gestellten Uhr … Nun, ja. Und immer dieses überaus engagierte Hotelpersonal. Aber nicht doch. Bei genauerem Hinsehen und hören ist für mich Froome schon beim Thema Doping sehr dünnhäutig. Ich wiederhole mich da gerne.
Einst zeigte sich vor 5 Jahren auch Lance Armstrong sehr dünnhäutig. Gelegenheit ins Blogarchiv zu steigen und einen Artikel über den einstigen Tourgott hervorzuholen.
Reblog [10. August 2010]
Radsport: Die Einschläge für Lance Armstrong kommen näher
Frankreich, 2010. Die Einschläge für Lance Armstrong kommen näher. Der einstige unantastbare Tourgott wirkte gehetzt. Armstrong zeigte ungewohnte Schwächen, mangelnde Konzentration, zahlreiche Stürze und desaströse Zeitrückstände auf einzelnen Etappen. An manchen Tagen der Höllentour sah der Texaner schlaff aus wie einer dieser teuren Heliumballons, die schon die Luft verloren hatten, bevor man zu Hause ankam.
War er in Gedanken bei Jeff Novitzky?
Bei dem Namen von «Special Agent» Novitzky dürfte die Doperin und einstige schnellste Frau der Welt, Marion Jones, heute noch feuchte Augen bekommen. Der 43-Jährige Kalifornier machte sich im Balco-Skandal einen Namen. Die Berufung von Novitzky ist die Jagd auf Dopingsünder mit dem Status von Sportikonen. Ein wirklich großer Gegner für Armstrong. In seiner Unerbittlichkeit erinnert er mich an Al Pacino in Heat. Atemberaubend. In dem Kultfilm jagte Al Pacino den fast unantastbaren Robert De Niro. Der Jäger war besessen, seine Hartnäckigkeit in jeder Minute spürbar.
Heat Shootout Scene
Für Leser mit starker mentaler Power habe ich eine 10-minütige Jagdsequenz aus Heat ausgegraben. Zartbesaitete überspringen bitte die Verlinkung zum Video. Achtung! Leser unter 21-Jahren bitte ich den Ausschnitt erst bei Erreichen des einundzwanzigsten Lebensjahres anzusehen.
Robert De Niro hat mit seinen vertrauten Team gerade eine Bank ausgeraubt. Al Pacino, im Stil eines Bluthundes, hat Witterung aufgenommen und nimmt mit seinen Männern die Verfolgung auf. Die Jagd beginnt.
********** Hier geht es zum Filmausschnitt von Heat. **********
Noch konnte Robert de Niro seinem Jäger Al Pacino entkommen. Es gab jedoch die ersten Verluste zu beklagen.
Armstrong kennt die Jagdbilanz von Novitzky
Lance Armstrong ist auch noch nicht von Jeff Novitzky gefasst. Doch die Einschläge kommen näher. Die Sponsoren Nike und die Fahrrad-Manufaktur Trek kündigten ihre Kooperationen mit den Behörden in den USA an. Kein gutes Zeichen. Plaudertasche Floyd Landis läßt in seinem Fernsehinterview kein gutes Haar am einstigen Teamkollegen und siebenfachen Tour de France Gewinner. Unschöne Dinge wie Bluttransfusion und Testosteronpflaster kommen zur Sprache.
Die Frankreich-Rundfahrt wird gerne auch als Tour der Märchen bezeichnet. Mit der Wahrheit nimmt es da nicht jeder so genau. Oder es wird geschwiegen. Redselige Radprofis wie Jörg Jaksche taten sich schwer anschließend bei der Suche nach einem neuen Radteam. Jeff Novitzky ist für Detailbesessenheit und der Jagd nach der Wahrheit berühmt-berüchtigt. Lance Armstrong weiß das und verschließt auch nicht die Augen davor. Er kennt die erfolgreiche Jagdbilanz seines Kontrahenten.
In Heat behielt am Ende der Jäger Al Pacino die Oberhand und brachte Robert De Niro zur Strecke.