Nachdenkenswert #289

„Der Wettbewerb in Deutschland ist nicht der beste. Italien und Polen. Oder, und das ist mein großes Ziel: Russland.“

Jenia Grebennikov, französischer Libero und mit dem VfB Friedrichshafen Double Sieger 2014, weist auf das Manko der deutschen Volleyball-Bundesliga hin, indem mit den Häflern und Berlin Recycling nur zwei wettbewerbsfähige Mannschaften für den Kampf um den Meistertitel vorhanden sind. Inklusive weniger Geld wie in den angesprochenen Ligen. Ihn selber zieht es bei der Verfolgung des Karriereplans mit dem Ziel Russland vorläufig zur Zwischenstation nach Italien zum Spitzenverein Cucine Lube Treia, Volleyballfreunden auch unter Macerata bekannt. Hier geht es zur Website vom italienischen Volleyballclub.

Reblog: Das hohe Loblied auf König Blatter

Nein, die Wahl von SED Politbürochef Erich Honecker Sepp Blatter, in der heute Show vom ZDF despektierlich als „Der sprechende Geldkoffer“ bezeichnet, ist keine Überraschung. Ein Favoritensieg. Man hätte das Bruttosozialprodukt der Bundesrepublik Deutschland auf die Wiederwahl von König Blatter setzen können. Königsmessen sind ja in der Regel vorhersehbar. Jens Weinreich ist mit live aus Zürich: Der Tag danach im Home of FIFA auch bereits wieder auf Sendung.

Fokus Fussball hat unter #Link11: Der Proceß das Scheinwerferlicht auf Pressestimmen geworfen und eine illustre Presserundschau zusammengestellt.

König Blatter, König Blatter. Er steht wie kein zweiter für das System FIFA. Gelegenheit ins Blogarchiv zu greifen.

Reblog [21. Juli 2012]: Das hohe Loblied auf König Blatter

Blatter ist seit Jahrzehnten in bestechender Form. Er ist der emotionale Leader eines exklusiven Weltklasseteams. Alleine seine Seitenwechsel. Oder die legendäre Abseitsfalle für missliebige Funktionärskollegen oder überkritische Sportjournalisten. Auch seine Schussstärke ist beeindruckend. Sein Distanzschuss kürzlich an das deutsche 2006er Bewerbungsgebälk war in aller Munde. Seine taktische Vielfalt ist einmalig in dieser Liga. Er beherrscht Tackling in höchster Ausführung. Rückfallzieher, Seitfallzieher oder die spezielle Art des Kopfballspiels (bei Gefahr auch einfach den Kopf kurz einziehen und abwarten) erhöhten stetig seinen Wert auf dem Transfermarkt.

Auch bei der Medienarbeit, oft von sehr laschen Bundesligafußballern nur mit semiprofessionellen 0815 -Interviews notdürftig verrichtet, zeigt Blatter seine Eleganz und intellektuelle Weitsicht sowie rhetorische Überlegenheit. Er brilliert auf dem Podium wie auf dem Rasen. Blatter beherrscht in kritischen Situationen das Zeitspiel und hat stets die Uhr im Blick. Berühmt-berüchtigt sein Teamgeist. Manch Mannschafskamerad aus dem inneren Zirkel kann ein Lied davon singen. Auch die Personalplanung hat er stets stringent durchgezogen. Mannhaft. Fernab falscher Sentimentalitäten.

Blatter ist belesen. Nicht immer gefallen ihm vielleicht die aktuellen Schlagzeilen. Journalistische Vollblutstürmer wie Jens Weinreich titeln auf ihrem Blog Lösung für die FIFA? Kollektiv-Rücktritt der Führungsclique!

Stärke zeigen. Mit Power sich über die Kritiken souverän hinwegsetzen. Der König ist wendig, kann Haken schlagen und beendet seine Laufbahn nicht nach Willen des Publikums. Er hat doch einen Matchplan. Das einzige was man aufgibt ist ein Brief. Doch nie das Amt. Die Geschichtsbücher in der Sparte Fußball werden ihm für seine Beharrlichkeit die entsprechenden Seiten bereithalten. Lasst Champagnerkorken knallen.

Kommentar von Michael Wiemer zur Fußball-Bundesliga 2014/2015 (3)

Nach dem Rückblick auf die Saison beim Branchenprimus Bayern München und dem ambitionierten Vizemeister VfL Wolfsburg dröseln wir heute die Tabelle weiter auf. Es geht mit dem Tabellendritten der Fußball-Bundesliga 2014/2015 weiter. In aller Ruhe.

Heute Borussia Mönchengladbach.

Michael Wiemer über die Platzierung von Borussia Mönchengladbach

Borussia Mönchengladbach war in den Siebzigern ein Versprechen. Sie heimsten Titel ein und machten sich mit ihrem Angriffsstil Freunde über die regionalen Grenzen. Die Fohlen Elf begeisterte mit atemberaubenden Fußball. 1970, 1971, 1975, 1976 und 1977 wurde Borussia deutscher Meister. Dazu kam die Vizemeisterschaft in den Jahren 1974 und 1978 sowie DFB-Pokalsieger 1973. Jenem Pokalfinale mit der spektakulären Selbsteinwechslung von Günter Netzer, der im vergangene Jahr hier am Bodensee in der Uni Konstanz über seine Laufbahn inklusive den Umständen seiner Einwechslung entspannt plauderte.

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Foto:  © Copyright – Michael Wiemer  

Auch auf internationalen Parkett gab es für Borussia Mönchengladbach großartige Erfolge die sich heute noch auf dem Vereinsbriefkopf gut machen. UEFA-Cup Sieger 1975 und 1979. Dazu der Einzug ins UEFA-Cup Finale in den Jahren 1973 und 1980. 1977 war Borussia Mönchengladbach zudem Finalist im Europapokal der Landesmeister gegen den FC Liverpool in Rom. Doch wir wollen nicht zu sehr in Nostalgie baden. Am 1. August 2015 feiert Borussia Mönchengladbach seinen 115. Geburtstag der Gründung. Schneidig sahen die Herren um 1900 aus.

Schwenk in die Neuzeit. Borussia Mönchengladbach wird in der Bundesligasaison 2014/2015 zu Recht Tabellendritter und schafft die direkte Qualifikation für die Champions-League. 19 Siege, 9 Unentschieden und nur 6 Niederlagen (Bayern München und der VFL Wolfsburg mussten 5 Verlustpartien hinnehmen) ergaben 66 Punkte und ein Torverhältnis von 53:26. Die Borussia mit dem souveränen Torwart Sommer musste die zweitwenigsten Gegentore in der Saison nach Bayern München hinnehmen. In der vergangenen Saison waren es 43 Gegentreffer und insgesamt 55 Punkte bei 11 Niederlagen. Verbunden mit dem Tabellenplatz 6 im Sommer 2014. Der Trend zeigt bei der Mannschaft von Lucien Favre nach oben. 2011 musste Borussia ja bekanntlich gar um den Abstieg bangen und sich in die Nervenprüfung Relegation in zwei Duelle mit dem VfL Bochum begeben. Jetzt kann man genüsslich die Duelle des Hamburger SV mit dem Karlsruher SC von der Couch aus beobachten.

Michael Wiemer über Max Eberl

Erfolg hat viele Väter. Im Misserfolg ist man Waisenkind. So der Volksmund gerne an Stammtischen. Der Erfolg von Borussia Mönchengladbach hat aber auch zwei Namen. Zum Trainer kommen wir gleich. Jetzt wird hier erst eine Lanze für Sportdirektor Max Eberl gebrochen. Ich mag seine unaufgeregte Art. Sein Geschick in Interviews, das verschmitzte Lächeln. Kein Jammern wenn Leistungsträger in den letzten Jahren (erinnert sei an Dante oder Reus) den Weg in monetär stärkere Fußballclubs suchten. Er fand immer wieder neue Spieler, harmonierte mit dem Trainer sehr gut zusammen. Spieler die nicht zu halten waren wurden durch smarte Transfers ersetzt. Nehmen wir für die letzte Saison nur die Torwartposition. Marc-André ter Stegen wechselste letzten Sommer von der Borussia zum FC Barcelona und hat in Kürze einen Betriebsausflug mit den Katalanen nach Berlin im Terminkalender. Max Eberl holte Keeper Yann Sommer vom FC Basel. Ein weiterer gelungener Transfercoup vom Sportdirektor.

Michael Wiemer über den Trainer vom VfL Wolfsburg

Soll ich ehrlich sein? Als Lucien Favre damals in Berlin im Hotel Adlon eine Pressekonferenz einberief um seine Sicht der Dinge in Sachen Demission bei Hertha BSC darzulegen, dachte ich: Ihn werden wir wohl nicht wieder in der Bundesliga sehen. Das fand ich schade. Vom Typ mochte ich ihn. Die Pressekonferenz muss man sich erst mal trauen. Das zog er durch. Aber Bundesligavereine sind ja zuweilen sehr nachtragend. Es wird zwar auch immer ein Charakterkopf auf der Trainerbank ins Anforderungsprofil geschrieben, jedoch zu viele Ecken und Kanten schreckt Präsidenten sowie Sportdirektoren auch oft ab. Selbstverständlich gab es damals in Deutschland ein großes Medienecho auf den Auftritt von Lucien Favre im Nobelhotel Adlon. Tauchen wir doch einfach in einen Text von Welt Online unter dem Titel Die Selbstmontage des höflichen Monsieur Favre aus dem Herbst 2009.

,,Die private Pressekonferenz des früheren Hertha-Trainers Lucien Favre geriet zu einer Farce im Berliner Hotel „Adlon“. Der Schweizer demontierte sich bei seiner Abschiedsrede selbst. Nach dieser Vorstellung dürfte es für den 51-Jährigen schwer werden, noch einmal einen Bundesligisten zu trainieren.“

Nun, Max Eberl hatte im Februar 2011 den Mut Lucien Favre nach Gladbach zu holen. Die Borussia stand im tiefen Abstiegskampf. 7 Punkte Rückstand auf einen Relegationsplatz. Tabellenschlusslicht. Es gibt bequemere Ausgangspositionen für einen Coach. Der Schweizer Trainer brachte die Mannschaft über die besagte Relegation mit Bochum in den sicheren Bundesligahafen. Favre ist ein Trainer, der die Puzzleteile geschickt zusammensetzt, der Mannschaft eine Spielphilosophie nicht nur als schicke Phrase sondern als Erfolgswerkzeug mit an die Hand gibt. Als Spieler war er 1983 Schweizer Fußballer des Jahres. Lucien Favre wird eine akribische Arbeitsweise nachgesagt. Er tüftelt an jedem Detail. Er ist konsequent bei der Ausübung dieser Detailarbeit.

Michael Wiemer vergibt eine Zeugnisnote für Borussia Mönchengladbach

Tabellenplatz 3 mit 66 Punkten und dem Einzug in die Champions-League ist aller Ehren Wert. Unter Berücksichtigung der Ausgangslage ist dies sehr gut. Die Mannschaft wirkte gefestigt, war in der Lage auch Spitzenduelle wie bei Bayern München zu gewinnen. Gladbach war für die Bundesligakonkurrenten kein Wunschgegner. Ambitionierte Mannschaften wie Schalke oder Borussia Dortmund distanzierte man mit 18 bzw. 20 Punkten. Max Eberl und Lucien Favre strahlen eine Ruhe aus, die ich im hektischen Bundesligaalltag als sehr angenehm empfinde. Borussia Mönchengladbach bekommt von mir für den 3. Platz in der Bundesligasaison 2014/2015 die Zeugnisnote 1.

Sport am Bodensee: Offizielle Meisterfeier von Alpla HC Hard

Lust auf ein wenig Sport fernab der FIFA Welt? Doch vorab vielleicht noch ein Blick auf ein paar internationale Pressestimmen zum Korruptionsskandal.

Die New York Post:

,,Loretta Lynch mistet die Jauchegrube aus. Hol die Roten Karten raus, Loretta!“

Die USA Today:

,,Der Fifa-Skandal erinnert an Robert F. Kennedys Kampf gegen die Mafia. Loretta Lynch bereitet die große Bühne für den Kampf der Schwergewichte: Die US-Justiz gegen den omnipräsenten Fußball-Weltverband.“

Die New York Times:

,,Korruption verdunkelt den Fußball. Die Fifa hat immer gehofft, dass die USA sich mehr für ihren Sport interessieren – jetzt hat sie es geschafft.“

Das Wall Street Journal:

,,Der größte Skandal des modernen Sports. Die Fifa ist seit Jahrzehnten eine perverse Mischung aus verhätschelter Oligarchie und der Schurkerei von James-Bond-Bösewichten.“

Auch in Frankreich hat die Presse eine Meinung zu den Vorgängen um die FIFA.

L’Equipe:

,,Der eine Skandal zu viel. Es stinkt. Und die Abwasserkanäle der Fifa reichen nicht, um die Gerüche zu verbergen, selbst wenn man sich die Nase zuhält.“

Libération:

,,Fifa nostra. Die USA und die Schweiz greifen an.“

Le Figaro:

,,Blatter will wiedergewählt werden, obwohl die Fifa die größte Krise ihrer Geschichte durchläuft.“

Gewohnt prägnant auch die Pressestimmen aus England.

Guardian:

,,Bestechung folgt Bestechung folgt Bestechung. Der Gestank der Korruption liegt über der gesamten Fifa.“

The Sun:

„Die WM-Schande. Der vergiftete Sepp. Jetzt gebt England die WM!“

Daily Mail:

,,Die Fifa erlebt ihre Kernschmelze. Wie kann Blatter das noch überleben?“

Auch in Italien geht die Presse hart mit der FIFA ins Gericht.

La Repubblica:

,,Hier herrscht ein mittelalterliches System, das auf Verschwiegenheit, Komplizenschaft und Erpressung basiert.“

Corriere dello Sport:

,,Der Fifa-Schock! Wer weiß, am Schluss wird der internationale Fußball noch von den Nordamerikanern gerettet, die erst viele Jahre nach der WM 1994 begonnen haben, diesen Sport zu lieben.“

Corriere della Sera:

,,Die Fifa ist erstmals wirklich in Bedrängnis. Das Reich Blatters droht einzustürzen.“

Aus Spanien sind ebenfalls harsche Töne in Richtung FIFA und Joseph Blatter zu vernehmen:

Sport:

,,Ein ganz harter Schlag für die Glaubwürdigkeit der Fifa, die von Skandal in Skandal tappt. Eine Bande von Lebemännern, die sich für unangreifbar halten.“

Marca:

,,Das FBI demontiert die Fifa. Es kann einfach nicht sein, dass unter diesen Umständen die Wahl zum Fifa-Präsidenten stattfindet. Das ist ein Witz.“

AS:

,,Die US-Justiz erklärt der Korruption im Fußball den Krieg. Das Fifa-Erdbeben wird man auch bei der Uefa spüren.“

Aus der Schweiz sind ebenfalls Pressestimmen zu vernehmen, die auch FIFA Präsident Blatter ins Visier nehmen:

Tagesanzeiger:

,,In keiner anderen Geschäftswelt wäre Blatter noch tragbar. Bei der Fifa aber darf er jetzt den Erneuerer spielen.“

Blick:

,,Wildwest im Nobelhotel Baur au Lac. Die Welt schaut auf die Schweiz. Und schüttelt ungläubig den Kopf. Der Weltfußballverband wird durchgeschüttelt wie noch nie in seiner Geschichte. Wenn die Wahl zum Präsidenten tatsächlich stattfindet, wird Sepp Blatter im Amt bestätigt. Es gibt momentan und in dieser Krisensituation keine überzeugende Alternative.“

Neue Zürcher Zeitung:

,,Die dunklen Geister bleiben. Immer mehr Funktionäre fallen im Zuge der Fifa-Reformen von der Stange, einer aber bleibt unverrückbar. Und er geht vielleicht sogar noch gestärkt aus allem hervor: Blatter.“

Aus Österreich noch zwei Pressestimmen zum FIFA Skandal.

Krone:

,,Die Fifa steht vor der größten Zerreißprobe ihrer skandalumtosten Geschichte. Die heikle Frage: Ist Blatter der Nächste?“

Der Standard:

,,Ein Mittwoch, der als ein schwarzer Tag in die Geschichte der 1904 gegründeten Fifa eingeht. Der Doppelschlag von Zürich erschüttert die Fußballwelt. Blatter versucht es noch als seinen Erfolg zu verkaufen, dass in seinem engsten Umfeld auf Teufel komm raus verhaftet wird. Schlechter Chef.“

Tief durchatmen.

Wie kriegen wir jetzt am besten die Psychohygiene hin? Nun, vielleicht am ehesten sich auf die Schönheiten des Sports konzentrieren. Hier am Bodensee wäre da zum Beispiel die offizielle Meisterfeier der Handballer von Alpla HC Hard am Sonntag zu nennen. Sie siegten ja bekanntlich im Playoff-Finale um die österreichische Meisterschaft gegen den Erzrivalen Bregenz Handball in 2 Duellen. Am Sonntag wird die 4. Meisterschaft in Serie gefeiert. Alpla HC Hard hatte in der laufenden Siason kein Duell gegen den Konkurrenten aus Bregenz gewinnen können. Im Playoff-Finale waren sie jedoch präsent. Wie schrieb ich gestern hier im Blog:

,,Die Ländle-Fans sahen ein würdiges Playoff-Finale mit dem verdient besseren Ende für Alpla HC Hard. In der laufenden Saison konnten die Harder gegen Bregenz Handball nicht gewinnen. Doch in der “Best of three”-Finalserie zeigte sich der alte und neue Titelträger hochkonzentriert, einsatzstark, effektiv, physisch sowie psychisch auf den Punkt fit und zogen somit Bregenz den Zahn.“

Der österreichische Handball hatte ja bekanntlich dieses Jahr bei der WM in Katar doch gehadert mit der Schiedsrichterleistung. Katar kam im Duell mit Österreich weiter. Nein, ich will das jetzt nicht weiter vertiefen oder Quervergleiche zur FIFA ziehen. Auch Deutschland scheiterte an Gastgeber Katar bei der Handballweltmeisterschaft und war mit dem Schiedsrichtergespann ebenso wenig zufrieden wie unsere Nachbarn.

Da ist die Meisterfeier bei Alpla HC Hard ein sonniges Ereignis.

Aber auch die Freunde des Segelsports haben mit der Internationalen Bodenseewoche in Konstanz ein freudiges Ereignis vor sich. Heute der 1. Tag. Die Internationale Bodenseewoche geht bis zum Sonntag.  Der Konstanzer Altstadthafen versprüht in jenen Tagen immer mediterranes Flair. Also wer als Bodenseetourist gerade in der Region ist und später ein paar positive Urlaubserinnerungen mit südländischen Touch daheim erzählen will, der kann sich mit Vorfreude nach Konstanz aufmachen.

Heute Abend gibt es auch für Freunde des Radsports ein Event. Der WD Dittus Bahncup in Singen. Radsport lebt noch. Auch in Deutschland. Ohne Sponsor geht es selbstverständlich nicht. Namensgeber WD Dittus ist ein Bauunternehmen mit der Spezialisierung auf Hoch-, Tief- und Straßenbau und Sitz in Konstanz.

Fußball gibt es in der Bodenseeregion in diesen Zeiten auch noch. Der FC Schaffhausen, einst der Verein von Roberto Di Matteo, spielt am Wochenende gegen  den FC Biel / Bienne. Der bei Schalke 04 gerade seinen Spint räumende Di Matteo wurde am 29. Mai 1970 in Schaffhausen geboren. Seine Spielerlaufbahn hatte die Stationen, FC Schaffhausen, FC Zürich, FC Aarau, Lazio Rom und FC Chelsea. Seine Trainerkarriere hatte bisher ihren absoluten Höhepunkt mit dem Gewinn der Champions-League im durch Elfmeterschießen entschiedenen Endspiel gegen Bayern München 2012, im marketingtechnisch zum Desaster geratenen Heimspiel des deutschen Rekordmeisters. Stichwort „Finale dahoam“.

Sportkalender am Bodensee

28.05.2015 Radsport: WD Dittus Bahncup in Singen ab 18.30 Uhr

28.05. – 31.05.2015 Segeln: Internationale Bodenseewoche in Konstanz

30.05.2015 Fußball: FC Schaffhausen – FC Biel / Bienne ab 17.45 Uhr

31.05.2015 Handball: Offizielle Meisterfeier des Alpla HC Hard – Thaler-Areal beim Strandbad Hard ab 11.00 Uhr

Die Auswahl der Termine ist subjektiv und unvollständig.

Reblog: FIFA kürt in Zürich die Fußball-WM Ausrichter 2018 + 2022

Die FIFA. Immer wieder die FIFA. Jener überaus sympathische Männerbund mit dem schlagzeilenträchtigen Geschäftsgebaren. Der beharrliche Recherchejournalist und kritische Blogger Jens Weinreich titelt auf seinem Kultblog SPORTS AND POLITICS live aus Zürich: Götterdämmerung im Home of FIFA.  Einleitend merkt er an:

,,Moin moin. Und sie dreht sich noch, die Welt des Joseph Blatter. Noch. Doch seit gestern ist vieles anders. Dieser 27. Mai 2015 war ein historischer Tag. Seit gestern dürfen sich korrupte Funktionäre, und davon gibt es im Weltsport ja noch einige Tausendschaften mehr als jene 14, gegen die Anklage erhoben wird inklusive jener sieben, die im Baur au Lac verhaftet wurden, seit gestern dürfen sich diese Typen in der Schweiz nicht mehr sicher fühlen. Dazu habe ich ein wenig gedichtet, u.a. hier auf SpOn.

Ich denke, es ist völlig offen, ob am Freitag auf dem FIFA-Kongress gewählt wird.“

Gelegenheit für mich ins eigene Blogarchiv zu steigen und einen FIFA Text aus dem Jahr 2010 herauszuholen.

Reblog [vom 01. Dezember 2010]

FIFA kürt in Zürich die Fußball-WM Ausrichter 2018 + 2022

Dieser Tage steht Zürich allerorts im Mittelpunkt. Nachdem am Wochenende Schachweltmeister Viswanathan Anand in der Stadt gesichtet wurde und einen entspannten Eindruck machte, steht jetzt die Mischung von Funktionärspolitik und Fußball auf dem Programm. Die älteren Herren der FIFA küren die WM-Ausrichter für 2018 und 2022. Korruptionsvorwürfe hin oder her. Mich erinnern die Funktionäre und die Firma doch immer etwas an das Politbüro. Alte Männer, ihre eigenen Pfründe im Blick, eigener Moralkodex, fehlende Transparenz für das gemeine Volk und eine arteigene Arroganz der Macht .

Das Politbüro verlor übrigens nicht erst 1989. Auch nicht nach dem Amtsantritt von Gorbatschow. Die Niederlage der Genossen setzte bereits 1976 ein. Einem Liedermacher mit Gitarre gestatteten die Herren Honecker und Co. keine Wiedereinreise in die DDR. Wolf Biermann musste nach seinem Konzert in Köln draußen bleiben. Sein damaliges Statement nach der Ausbürgerung im November 1976 spricht Bände:

Doch zurück zur aktuellen Tagespolitik im Sport in Zürich. Journalist Jonathan Sachse gibt auf seinem Blog Hinweise für interessanten Lesestoff rund um die FIFA:

,,Wer top informiert werden will, der folgt den üblichen Verdächtigen (Jens Weinreich, Thomas Kistner, Francois Tanda, Andrew Jennings…), die wiederum über die üblichen Verdächtigen (Sepp Blatter, João Havelange, Ricardo Teixeira, Nicolás Léoz… ) diese Tage aus Zürich berichten werden. Insbesondere Jennings Beitrag in der Panorama-Sendung des BBC gehört in diesem Rahmen zur Pflichtlektüre.“

Diese Woche fing ja bereits mit exzessiven Sportbloggen an. Sidan war am Tag des El Clasico auf  El Fútbol   von 8.00 Uhr bis 23.55 imposante 15 Stunden und 55 Minuten im Einsatz. Okay, mit Unterbrechungen:

10:00 Damit geht es in die Pause. Die Uni ruft.

Zurück zur FIFA und ihren ehrenwerten Herren. Power-Blogger und Qualitätsjournalist Jens Weinreich hat ebenfalls die Maschine angeworfen und ist mit seinem Live-Blog aus Zürich hautnah dabei. Ihn werden die Funktionäre innerlich manchmal…

Am Anfang hatte ich die kleine Schachsequenz eingestreut. Natürlich gibt es auch beim Königlichen Spiel auf den 64 Feldern hinter den Kulissen die eine oder andere unschöne Geschichte in Sachen Korruption. Chess Vibes berichtet über Korruptionsvorwürfe gegenüber dem türkischen Schachverband.

Kommentar von Michael Wiemer zur Fußball-Bundesliga 2014/2015 (2)

Nach dem Rückblick auf die Saison beim Branchenprimus Bayern München dröseln wir heute die Tabelle weiter auf. Es geht mit dem Tabellenzweiten der Fußball-Bundesliga 2014/2015 weiter. In aller Ruhe.

Heute VfL Wolfsburg.

Michael Wiemer über die Platzierung vom VfL Wolfsburg

Die Konstellation Automobilbauer und Fußballclub stößt ja nicht immer auf Gegenliebe.  Sei es drum. Auf die getaktete Vorbereitung der abgelaufenen Bundesligasaison überlies der VfL Wolfsburg und VW nichts dem Zufall. Nach einem 3:3 bei Cardif City ging es in die Bodenseeregion. Am 5. August  2014 um 19.00 Uhr im Bodensee-Stadion von Konstanz trafen sich die Wölfe zum Vorbereitungsspiel gegen die Ostschweizer Fußballer vom FC St. Gallen. Knapp 14 Tage später später setzte sich die VW-Werkself in der 1. Runde des DFB Pokals bei Darmstadt 98 im Elfmeterschießen durch. Coach Dirk Schuster vom damaligen Zweitligisten nach dem Spiel prägnant:

,,Heute stehen sich grundsätzlich zwei total verschiedene Welten gegenüber, da trifft ein Marktwert von knapp 175 Millionen Euro auf 7,5 Millionen.”

Nun, der spätere Lauf der Saison zeigte den Fußballfans von Rostock bis zum Bodensee, das ein Marktwert von 7,5 Millionen Euro zum Aufstieg in die Bundesliga reicht …

Traveler Digital Camera

Foto:  © Copyright – Michael Wiemer  

Aber ich will mich nicht verplaudern. Wolfsburg ist heute unser Thema. Damals im August 2014 schrieb ich hier im Blog nach dem DFB-Pokalsieg der Mannschaft von Dieter Hecking in der 1. Runde mit Blick auf die Bundesligasaison:

,,Wo Wolfsburg im Moment steht, eine Woche vor dem Bundesligaauftakt bei Bayern München, ist immer noch nicht genau zu beziffern. Nach dem 1:1 in Konstanz gegen den FC St. Gallen gab es ja die Heimpleite mit 1:5 gegen Atletico Madrid. Gestern dann jenes knappe Spiel in Darmstadt, die frisch aus der 3. Liga in die 2. Bundesliga aufgestiegen waren. Dieter Hecking hat noch viel Arbeit vor sich. Vom angesprochenen Marktwert, den generellen finanziellen Möglichkeiten der VW-Werkself, den seriösen Arbeitern Allofs und Hecking sowie dem Kader muss die Mannschaft eigentlich mehr machen wie den 5. Platz in der letzten Saison.“

Nun, jetzt nach Saisonende steht Tabellenplatz 2 auf dem Tableau. Die Vizemeisterschaft ist der größte Erfolg seit dem Überraschungstitel unter Felix Magath im Jahr 2009. Dazu steht man noch im DFB-Pokalendspiel und hatte in der Euro-League bemerkenswerte Sternstunden wie gegen Inter Mailand zu bieten. Über das Heimdesaster später gegen den SSC Neapel schweigen wir heute. Ich sah einst Diego Maradona Live im Dress des italienischen Fußballclubs im Leipziger Zentralstadion beim UEFA-Cup Spiel gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig im Oktober 1988. Alleine diese Verbindung – Diego Maradona und SSC Neapel – die Namen und Theatralik wie eine große Oper. Meine Augen waren damals fast 90 Minuten auf den Grenzgänger zwischen Genie und Wahnsinn gerichtet. Ein andermal mehr.

Michael Wiemer über Wolfsburgs 69 Punkte

Doch wir wollen hier ja über die abgelaufene Bundesligasaison reden. Die Vizemeisterschaft wurde mit 69 Punkten eingefahren. 69 Punkte hatte der VfL Wolfsburg auch im Meisterjahr 2009. Dies zeigt auch wie gut Bayern München die nationale Saison 2014/2015 gespielt hat. Und meine Berechtigung der Zeugnisnote 1 für den deutschen Rekordmeister. DFB-Pokal und CL Aus flossen nicht in meine Benotung mit hinein. Da bin ich konsequent. Das wird auch für die Niedersachsen gelten. Wolfsburg musste sich dieses Jahr im Bundesligaspielbetrieb nur 5 Mal geschlagen geben. So viele Niederlagen musste auch Bayern München einstecken. Dazu kam der spektakuläre 4:1 Heimsieg zum Rückrundenauftakt am 18. Spieltag gegen die Mannschaft von Pep Guardiola. Wolfsburg ist ein verdienter Vizemeister. Im vergangenen Jahr mussten die Wölfe 10 Niederlagen in der Bundesliga einstecken. Die Halbierung der Verlustpartien spiegelte sich letztendlich im Punktekonto und der Qualifikation für die Champions-League wieder. 

Michael Wiemer über den Trainer vom VfL Wolfsburg

Was haben Ludwig Lachner, Imre Farkaszinski, Wilfried Kemmer, Horst Hrubesch,  Uwe Erkenbrecher, Eckhard Krautzun und Gerd Roggensack gemeinsam? Sie waren alle Trainer beim VfL Wolfsburg in der Ära vor dem Bundesligaaufstieg 1997. Dieter Hecking trainiert die Niedersachsen seit dem 1. Januar 2013. Vorher stieg er beim 1. FC Nürnberg aus. Dieter Hecking machte von einer Ausstiegsklausel Gebrauch. Bei den Franken hinterließ der unaufgeregt agierende Coach eine Riesenlücke, die Sportchef Bader nicht schließen konnte. Dieter Hecking arbeitete sich über die Trainerstationen SC Verl, VfB Lübeck, Alemannia Aachen, Hannover 96 und dem 1. FC Nürnberg hoch zum perspektivisch gut aufgestellten VfL Wolfsburg. Doch das wird allzu schnell und gerne vergessen, der Trainer des Vizemeisters übernahm die VW-Werkself auf dem 15. Tabellenplatz. Hievte sie bis zum Saisonende 2012/2013 noch auf Position 10. Danach gelang 2013/2014 der Sprung auf Tabellenplatz 5. Jetzt die Rolle als etwaiger Bayern Jäger mit einem eindrucksvollen Rang 2. Das ist Heckings Handschrift.

Michael Wiemer vergibt eine Zeugnisnote für den VfL Wolfsburg

Tabellenplatz 2 mit 69 Punkten, eindrucksvollen Spielauftritten, einem hoffnungsvollen Kader mit Juwelen wie Kevin De Bruyne   und solider Führung der Herren Hecking und Allofs (sein unnötiger Kommentar einen Spieltag vor Schluss zum Auftritt der Bayern lasse ich hier großzügig unter den Tisch fallen – Karl-Heinz Rummennige setzte da bereits den entsprechenden Konter) haben den Niedersachsen durchaus den einen oder anderen neuen Sympathisanten gebracht.  Die Wölfe hatten ebenfalls sehr viele WM-Teilnehmer im Kader, die mit der Verarbeitung der Strapazen souverän umgingen und in die Saison starteten.  Zählen wir kurz durch: Diego Benaglio (Schweiz), Ricardo Rodriguez (Schweiz), Luiz Gustavo (Brasilien), Kevin de Bruyne (Belgien), Vierinha (Portugal), Ivica Olic (Kroatien) und Ivan Perisic (Kroatien). Zum Jahresanfang 2015 wechselte „Pferdelunge“ Olic dann nach Hamburg. Dafür kam Weltmeister André Horst Schürrle zu den Niedersachsen. Der VfL Wolfsburg bekommt von mir für die Vizemeisterschaft in der Bundesligasaison 2014/2015 die Zeugnisnote 1.

Sport am Bodensee: Alpla HC Hard holt sich bei Bregenz Handball den 4. Meistertitel in Folge

Playoff-Time mag ich sehr. Diese prickelnde Atmosphäre, dieser oft bis zur Thriller Qualität zu fühlende Spannungsbogen. Hier am Bodensee hatten wir dieses Jahr bereits ein paar Hitchcock Duelle in den Playoffs. Erinnert sei an die dramatischen Duelle der Eishockeycracks vom EV Lindau auf ihrem Weg zur ersten Meisterschaft in der Bayernliga. Oder die Duelle der Volleyballgiganten VfB Friedrichshafen gegen den Erzrivalen Berlin Recycling Volley. Weniger dramatisch und spannend war hingegen der Playoff-Viertelfinalauftritt der Eishockeyspieler der Ravensburg Towerstars gegen die bissigen Löwen Frankfurt.

Ausverkaufte Handball-Arena Rieden/Vorkloster in Bregenz

2 Handballplayoff-Finals fanden gestern ihr Ende in der Bodenseeregion. Alpla HC Hard sichert sich durch einen 24:20 Auswärtssieg bei Bregenz Handball den 4. Meistertitel in Folge in Österreich. Das 1. Playoff-Endspiel hatte Hard mit 30:26 gegen die Festspielstädter gewonnen. Damit stand gestern Abend nach dem Auswärtssieg der 2:0 Finalserien Endstand fest.  Es war wieder ein Feiertag für den Kassenwart. Glückliche Ticketmaster. Alpla HC Hard sicherte sich vor ausverkauftem Haus in Bregenz nach 2003, 2012, 2013 und 2014 die 5. Meisterschaft in der Handball Liga Austria. Der Playoff-Konkurrent und Erzrivale Bregenz Handball kennt das entspannende und freudige Gefühl gewonnener Meisterschaften auch. Die Vereinshistorie weist die Meistertitel  in den Jahren 2001, 2002, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, 2009 und 2010 auf. Aufmerksamen Handballfreunden wird die Vorarlberger Dominanz im Handball Österreichs nicht entgangen sein. In den letzten 15 Jahren ab 2001 ging der Titel nur ein einziges Mal nicht nach Bregenz oder Hard. 2011 gab es eine Unterbrechung. Da siegte der Handballclub Fivers Margareten und holte sich den österreichischen Meistertitel.

Die Handball-Arena Rieden/Vorkloster in Bregenz war wie gesagt ausverkauft. 1500 Bregenzer Handballfans und 500 Fans von Alpla HC Hard strömten nach dem Einlass um 18.00 Uhr in die Arena. Interessante Konstellation. Am Ende konnten die Harder Handballfans jubeln, ihrer Freude freien Lauf lassen. Spiele haben ja immer Kulminationspunkte. Nach den ersten 20 Minuten lag Bregenz Handball bereits mit 4:10 hinten. Ein 6 Tore Rückstand, der sich als an diesem Abend nicht zu stemmende Hypothek für den Gastgeber erwies. Bregenz Sportdirektor Roland Frühstück merkte nach dem Spiel an:

,,Das war heute ein Verdienter Start-Ziel-Sieg für Hard. Sie haben uns am Anfang gleich extrem überrascht und sind leicht zu Toren gekommen. Hinten haben sie uns beinhart und konsequent abmontiert, dadurch sind wir nie ins Spiel gekommen. Die sechs Minuten vor der Pause waren die einzige Phase, in der wir wirklich Leistung gezeigt haben. In der zweiten Hälfte hat Hard die Führung gut verteidigt und somit verdient gewonnen – Gratulation zum Meistertitel. Trotzdem finde ich, dass wir eine tolle Saison gespielt haben und ein würdiger Vizemeister sind.“

Kürzer fiel das Statement vom Alpla HC Hard Trainer Markus Burger in der Stunde des Erfolgs aus:

,,Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Bregenz war ein würdiger Gegner und hat uns alles abverlangt. Wir mussten vollen Einsatz bringen um diesen Titel heute feiern zu können. Ich bin wahnsinnig stolz auf die ganze Mannschaft, alle Betreuer und den gesamten Verein!“

Die Ländle-Fans sahen ein würdiges Playoff-Finale mit dem verdient besseren Ende für Alpla HC Hard. In der laufenden Saison konnten die Harder gegen Bregenz Handball nicht gewinnen. Doch in der „Best of three“-Finalserie zeigte sich der alte und neue Titelträger hochkonzentriert, einsatzstark, effektiv, physisch sowie psychisch auf den Punkt fit und zogen somit Bregenz den Zahn.

Weltmeister Markus Baur verteidigt mit den Kadetten den Titel

 Doch es gab gestern neben dem Playoff-Finale in der Handball-Arena Rieden/Vorkloster in Bregenz auch noch ein weiteres Playoff-Endspiel mit anschließender Meisterschaft. In der Schweiz trafen die Kadetten Schaffhausen mit Coach Markus Baur, der als Spieler mit der deutschen Handballnationalmannschaft 2007 in Köln Weltmeister wurde, auf TSV St. Otmar St. Gallen. Die Kadetten gingen mit einer 2:0 Führung in der Finalserie hinein. Sie benötigten noch einen Sieg für den erneuten Meistertitel. Die Mission Titelverteidigung stand auf dem Plan von Weltmeister Markus Baur. Dem Kantersieg von 31:13 zum Auftakt der Playoff-Finalserie folgte ja bekanntlich jener spektakuläre Hitchcock-Thriller beim 26:25 Auswärtssieg, bei dem Anton Mansson 5 Sekunden vor Schluss den Siegtreffer erzielte. Gestern dann ein souveräner 37:22 Sieg. der 8. Meistertitel für Kadetten Schaffhausen. Erstmalig feierten sie 2005 die Meisterschaft in der Schweiz. Kontrahent TSV St. Otmar St. Gallen hatte im Halbfinale gegen Pfadi Winterthur sehr viele Körner gelassen. Dazu kam die lange Verletztenliste. Aber ihnen gebührt der Verdienst das 2. Playoff-Spiel gegen die Kadetten zu einem wahren Hitchcock-Thriller gemacht zu haben.

Weltmeister Markus Baur und seine Trainerstationen

Noch ein paar Worte zu Coach Markus Baur. Die Spielerlaufbahn ist geschmückt mit 228 Länderspielen und 712 Toren, davon 356 eingenetzte Siebenmeter. Die Krönung fand bei der Handballweltmeisterschaft 2007 in Deutschland statt. Der Weltmeistertitel zum Abschluss der Nationalmannschaftsspielerkarriere. Perfektes Timing. Jeder Drehbuchautor hätte es nicht besser schreiben können. Der am Bodensee in Meersburg geborene Handballweltmeister von 2007 begann seine Trainerkarriere wenige Monate nach dem Kölner Endspiel gegen Polen im Sommer bei Pfadi Winterthur. Es folgte im Januar 2008 der TBV Lemgo . Am 2. Dezember 210 übernahm er das Trainerengagement bei TuS N-Lübbecke und blieb bis zum Vertragsende der Saison 2011/2012. Danach übernahm Markus Baur ab dem 1. Juli 2012 das Junioren-Nationalteam beim DHB. 12 Monate später übernahm er zusätzlich ab dem 1. Juli 2013 das Schweizer Spitzenteam Kadetten Schaffhausen. Im ersten Jahr gelang ihm das Double mit SHV-Cup und Meisterschaft. Jetzt verteidigte der 44-Jährige Coach den Meistertitel.

Diesen Sommer hat Markus Baur als Trainer des Junioren-Nationalteam Deutschlands auch noch einen Höhepunkt vor sich. Es ist die U21-Weltmeisterschaft in Brasilien zwischen dem 19. Juli und dem 2. August. Beim kürzlichen Lehrgang für die Junioren-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbundes vom 26. bis 30. April hatte Coach Baur mit Torwart Jonas Maier (Kadetten Schaffhausen) und dem im Rückraum links spielenden Marcel Engels (St. Otmar St. Gallen) auch zwei Akteure der Playoff-Finalkonkurrenten eingeladen.

Sportkalender am Bodensee

28.05.2015 Radsport: WD-Dittus Bahn-Cup in Singen ab 18.30 Uhr

28.05. – 31.05.2015 Segeln: Internationale Bodenseewoche in Konstanz

30.05.2015 Fußball: FC Schaffhausen – FC Biel / Bienne ab 17.45 Uhr

Die Auswahl der Termine ist subjektiv und unvollständig.

Kommentar von Michael Wiemer zur Bundesliga 2014/2015 (1)

Skandal: Die finanzschwächeren Clubs des SC Paderborn und SC Freiburg müssen in die 2. Bundesliga absteigen. Nein, so hoch würde ich den Abstieg der punktearmen Vereine nicht hängen wollen. Geld alleine sortiert die Fußballbundesligatabelle nicht. Augsburg hätte da ja andererseits auch nie auf dem 5. Platz landen dürfen, vor finanziellen Schwergewichten wie Schalke 04 mit dem russischen Trikotsponsor Gazprom und dem an der Börse notierten Borussia Dortmund, bei verdienter Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb bei seriöser Arbeit von Coach Weinzierl. Übrigens die beiden Ruhrgebietsmannschaften werden die nächste Saison mit einem neuen Trainer beginnen. Aber dröseln wir die Analyse zur abgelaufenen Bundesligasaison 2014/2015 von oben auf. In aller Ruhe.

Heute Bayern München.

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Michael Wiemer über die Platzierung von Bayern München

Der deutsche Rekordmeister beendet die Saison souverän auf Tabellenplatz 1 und feiert den Meistertitel dann dennoch ein wenig Freude gebremst. Zum Glück brachten die Frauen, die ebenfalls deutscher Meister wurden, ein wenig positive und ausgelassene Stimmung auf den Balkon auf dem Marienplatz in München. Okay, der Fluch der Triple Erwartungshaltung zog die Stimmung bereits spürbar nach unten. Das Elfmeter-Aus im DFB-Pokalhalbfinale gegen Borussia Dortmund und das klare 0:3 im Hinspiel des CL-Halbfinales beim Starensemble FC Barcelona und der damit vorhersehbaren verpassten Reise zum Finale nach Berlin hätten sich die Verantwortlichen und Spieler von Bayern München anders vorgestellt.

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Michael Wiemer über 33 Punkte Vorsprung auf einen Erzrivalen

Doch wir wollen hier ja über die abgelaufene Bundesligasaison reden. Da war die Meisterschaft beizeiten und sehr souverän eingetütet. 10 Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten VfL Wolfsburg. 20 Gegentore weniger wie die Wölfe. 80:18 Tore. 25 Siege und 4 Unentschieden in 34 Spielen. Nach der vorzeitigen Meisterschaft war der Spannungsbogen nicht mehr so hoch, so dass Niederlagen wie zu Hause gegen Augsburg oder in Freiburg die Bilanz sogar etwas trübten. Doch am Ende standen zum Beispiel 33 Punkte Vorsprung auf den Erzrivalen Borussia Dortmund zu Buche. Auch 18 Punkte auf die Elf von Bayer Leverkusen, den Tabellenvierten mit der monetären Power vom Bayer Konzern im Rücken,  lesen sich nicht schlecht. Nein, für die deutsche Fußballmeisterschaft muss sich Bayern München nicht entschuldigen. Auch wenn es nach einer Phrase klingen mag, wer nach 34 Spieltagen so dominant die Bundesligatabelle anführt hat zu Recht den Meistertitel errungen.

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Michael Wiemer über den Trainer von Bayern München

Felix Magath holte einst in seinen ersten beiden Trainerjahren bei Bayern München jeweils das Double. Er musste in der Saison darauf seinen Hut nehmen. Die nationale Bilanz in Deutschland von Pep Guardiola mit 2 Meistertiteln und einem DFB-Pokalsieg liest sich auf den ersten Blick nüchtern im Vergleich zu der Bilanz von Felix Magath. Der Katalane verwies kürzlich nach dem Aus gegen Barcelona im CL-Halbfinale auf die 4 Titel in seinem ersten Jahr. Er hatte UEFA-Supercup und Weltpokal mit eingerechnet. Doch diese beiden Wettbewerbe haben in Deutschland nicht einen so hohen Stellenwert, das Nonplusultra ist im internationalen Klubfußball für den deutschen Fußballfan und Interessierten nach wie vor der Gewinn der Champions-League.

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Das neue Saisonziel wird sicher Richtung Triple gehen. Pep Guardiolas Ehrgeiz ist noch nicht gestillt. Das schwere Erbe von Jupp Heynckes trat er 2013 selbstbewusst an. Begleitet von einem deutschen Medienhype, der den Katalanen fast in den Status eines Messias erhob. Dem Hype misstraute ich damals und wurde bestätigt. Aber um mich geht es hier nicht.

Michael Wiemer vergibt eine Zeugnisnote für Bayern München

Wenn der Blick nur auf den Meisterwettbewerb fällt und DFB-Pokal und Champions-League Aus bewusst ausgeklammert werden, kommt man nicht Drumherum eine gute Note zu verteilen. Selbstverständlich trübte das klare 1:4 am 18. Spieltag beim VfL Wolfsburg oder die Heimniederlage gegen Borussia Mönchengladbach inklusive dem Spannungsabfall zum Saisonende etwas den Gesamteindruck. Doch angesichts der klaren Punktedominanz auf die Konkurrenz, dem bemerkenswerten Torverhältnis und dem Verletzungspech – hier seien nur Robben und Ribery erwähnt – gibt es von mir die Zeugnisnote 1.

Sport am Bodensee: Stoke City, Sparta Prag und Tomislav Basic gewinnen an Pfingsten

Das Pfingstwochenende am Bodensee ist durch.  Stoke City gewinnt das 35. Amtzeller B-Junioren-Pfingstturnier. Die tschechische Nachwuchsschmiede Sparta Prag trägt sich beim 45. Internationalen U-19 Juniorenfußballturnier in Ostrach in die Siegerliste ein.

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In Amtzell kickten beim Nachwuchsturnier ja einst die Weltmeister Benedikt Höwedes, Thomas Müller und Mats Hummels. In Ostrach gab einst Lukas Podolski, ebenfalls Weltmeister, seine Visitenkarte beim Turnier ab.

Schwenk zum Segeln. Das Match Race Germany 2015 in Langenargen gewinnt der Kroate Tomislav Basic mit seinem Team. Organisator und Sportdirektor der Veranstaltung, Eberhard Magg, kennt den routinierten Segler Basic seit Jahren und kommentierte die kleine Segelsensation vom Pfingstwochenende so.

„Wir freuen uns, dass wir alle anstehenden Rennen regulär austragen konnten. Wir haben eine Reihe sportlicher Leckerbissen gesehen und sind mit unserem begeisterten Publikum der Meinung, dass die Segler das Match Race Germany erneut zu einer herausragenden Regatta gemacht haben. Den Sieger Tomislav Basic kenne ich seit Jahrzehnten. Ich wusste, dass er zu Großem fähig ist und freue mich, dass ihm hier mit dem Triumph eine kleine Segelsensation gelungen ist.“

Als Favorit ging Eric Monnin aus der Schweiz mit dem Team SailBox in die Veranstaltung.

 Der Endstand vom Match Race Germany 2015 schaut so aus:

1. Tomislav Basic (TB Race Team, CRO)
2. Eric Monnin (Team SailBox, SUI)
3. Joachim Aschenbrenner (Aschenbrenner Racing Team, DEN)
4. Matthew Jerwood (Redline Racing, AUS)
5. Tino Ellegast (Ellegast Racing, Konstanz)
6. Mark Lees (GBR Match Racing, GBR)
7. Reuben Corbett (Corbett Racing, NZL)
8. Max Trippolt (Trippolt Sailing Team, AUT)
9. Przemek Tarnacki (Energa Yacht Racing Team, POL)
10. Dejan Presen (Lumba Match Race Team, SLO)
11. Christian Binder (Flat Lake Sailing Team, AUT)
12. Tim Kröger (New Wave by adidas, Hamburg) & Felix Schrimper (New Wave by adidas, Konstanz)

Schwenk zum Handball. Heute stehen Playoff-Final Leckerbissen auf dem Programm. Tatort Bregenz und Schaffhausen. Mit Siegen würden die Kadetten Schaffhausen gegen TSV St. Otmar St. Gallen und Alpla HC Hard bei den Festspielstädtern die Meisterschaften in der Schweiz und Österreich einfahren. Schaun mer mal.

Sportkalender am Bodensee

26.05.2015 Handball: Kadetten Schaffhausen – TSV St. Otmar St. Gallen ab 19.30 Uhr

26.05.2015 Handball: Bregenz Handball – Alpla HC Hard ab 20.20 Uhr

28.05. – 31.05.2015 Segeln: Internationale Bodenseewoche in Konstanz

30.05.2015 Fußball: FC Schaffhausen – FC Biel / Bienne ab 17.45 Uhr

Die Auswahl der Termine ist subjektiv und unvollständig.

Nachdenkenswert #288

 „Wir haben hier gut gesegelt und uns als Gesamt-Fünfte in einem WM-Lauf der World Match Racing Tour deutlich besser als erwartet platzieren können. Wir sind mit unseren Leistungen zufrieden. Es wäre ja auch merkwürdig, wenn wir hier die Profis reihenweise schlagen würden. Der FC Konstanz gewinnt ja auch nicht einfach so gegen Bayern München. Aber es bleibt die Erkenntnis, dass wir gut mitsegeln konnten und am Ende vielleicht nur ein Quentchen Routine fehlte.“

Tino Ellegast, Steuermann aus Konstanz, nach seinem Viertelfinal-Aus beim Duellsegeln Match Race Germany 2015 in Langenargen.

Ergebnisse Viertelfinale beim Match Race Germany 2015

Eric Monnin (Team SailBox, SUI) vs. Mark Lees (GBR Match Racing, GBR) 3:0
Matthew Jerwood (Redline Racing, AUS) vs Tino Ellegast (Konstanz) 3:1
Joachim Aschenbrenner (DEN) vs. Reuben Corbett (NZL) 3:1

Ergebnisse Halbfinale beim Match Race Germany 2015

Tomislav Basic (TB Race Team, CRO) vs. M. Jerwood (Redline Racing, AUS) 3:2
Eric Monnin (Team SailBox, SUI) vs. Joachim Aschenbrenner (DEN) 3:0

Die Routiniers Eric Monnin vom Team SailBox aus der Schweiz und Tomislav Basic vom TB Race Team aus Kroatien bestreiten am heutigen Pfingstmontag das Finale auf dem Bodensee.