Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (19)

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (19)Traveler Digital Camera

Brasilien gegen Kolumbien und Niederlande gegen Costa Rica sind die ersten feststehenden Viertelfinalbegegnungen.

Heute könnte sich mit Deutschland gegen Frankreich die nächste Paarung herauskristallisieren. Doch dazu müssen beide Mannschaften erst ihre Achtelfinalspiele gegen Algerien und Nigeria gewinnen. Die zahlreichen internationalen Buchmacher sehen die europäischen Mannschaften klar vorne.

Frankreich – Nigeria  

Montag, 30. Juni, 18.00 Uhr, Brasilia, im ZDF

Deutschland – Algerien

Montag, 30. Juni, 22.00 Uhr, Porto Alegre, im ZDF

Didier Deschamps: „Es geht nur um die nackten Ergebnisse.“ 

Frankreich hat mich bisher überzeugt. Wenn sie Nigeria nicht unterschätzen, haben sie gute Chancen in die Runde der letzten Acht einzuziehen. Klar gegen Ecuador büßte man ein wenig an Rhythmus ein, es ist immer etwas schwierig als bereits qualifiziertes Team in eine letzte Gruppenbegegnung zu gehen. Doch insgesamt wirkte die französische Mannschaft, wenn sie ernst machte wie gegen die Schweiz bis zur zwischenzeitlichen 5:0 Führung oder dem 3:0 Auftakt gegen Honduras, wie ein gutes Rennpferd das für den Galopp in der Zielgerade noch Steigerungspotenzial hat.  Didier Deschamps hat als Spieler selbst die Weltmeisterschaft geholt. In Sachen Glaubwürdigkeit ein nicht zu unterschätzender Aspekt. Der Teamspirit ist ein ganz anderer wie 2010. Reden wir nicht weiter drüber. Der französische Trainer Didier Deschamps dieser Tage:

,,Es geht nur um die nackten Ergebnisse.“

Der heutige Kontrahent Nigeria hat sich bisher gut verkauft und belegte hinter Argentinien und vor Bosnien-Herzegowina  sowie dem Iran den 2. Gruppenplatz. Doch genau kann ich sie immer noch nicht einschätzen. Mir fehlt generell bei afrikanischen Mannschaften bei WM-Turnieren diese Abgezocktheit, auch einen knappen Vorsprung mal mit Zeitspiel über die Runde bringen. Nervenstärke zeigen, den Ball auch durchaus aufreizend durch die eigenen Reihen zirkulieren lassen und die Uhr im Stile einer Turniermannschaft runterlaufen lassen. An dieser Stelle eine Gedächtnisminute für die Elfenbeinküste um Didier Drogba. Auch der nigerianische Fußball kennt sich mit dem späten Ausscheiden aus. Nigerias Trainer Stephen Keshi hat 1994 selbst als Spieler an der WM teilgenommen und kam auf einen Einsatz in der Vorrunde im Spiel gegen Griechenland. Im Achtelfinale unterlag Nigeria damals nur den abgezockten Italienern in der Verlängerung. Bis zur 89. Minute führten die  Super Eagles mit 1:0. Dann kam Roberto Baggio. Sein spätes Ausgleichstor rettete dem späteren Vizeweltmeister beim WM Turnier in den USA und brachte wieder eine afrikanische Mannschaft zum weinen. Und heute Nigeria? Daniel Theweleit hat sich bei Neue Zürcher Zeitung unter dem Titel Konflikt und Frieden der Achtelfinalpartie und der Besonderheiten bei den Super Eagles gewidmet.Traveler Digital Camera

Deutschland hat noch nie gegen Algerien gewonnen

Übungsleiter Löw sollte heute gegen Algerien nicht ausscheiden, um einer Personaldiskussion aus dem Weg zu gehen. In der Vorrunde gab es durchaus gute Ansätze. Bei aller Indisponiertheit der Portugiesen im Auftaktspiel, dem schwachen Nervenkostüm von Pepe, dem fehlenden Fingerspitzengefühl vom Schiedsrichter,  vier Tore gegen die Mannschaft um Superstar Ronaldo muss man auch erst hinlegen. Die zweite Hälfte gegen Ghana war ein intensives Auf und Ab, fern jeglicher taktischer Sachzwänge. Es wurde mit offenem Visier gekämpft und gespielt. Den zwischenzeitlichen 1:2 Rückstand gegen konditionsstarke und leidenschaftliche rennende Spieler von Ghana zu egalisieren ist auch ein Wert und spricht für mentale Stärke. Die eine oder andere unrunde Abwehrgeschichte in der deutschen Mannschaft wird Übungsleiter Löw gesehen haben. Doch für die Moral ist ein Wiederkommen nach einem Rückstand fast unbezahlbar. Siehe die turniertechnisch clever agierende Niederlande, die bei diesem Turnier bisher zweimal Rückstände aufholen konnte. Der Abschlusserfolg der deutschen Elf gegen die USA mit Jürgen Klinsmann und anderen zahlrechen Bekannten war nicht glamourös, jedoch konzentriert eingetütet. Das war für die Vorrunde ordentlich. Jetzt beginnt die Kür. Die bisherige Länderspielstatistik von Deutschland gegen Algerien lautet 2 Spiele, zwei Niederlagen bei 1:4 Toren. In den letzten 34 Jahren gab es seit der WM-Partie am 16. Juni 1982 keine weiteren Spiele gegeneinander. Auf Betriebstemperatur am heutigen Tag ist auch der powernde Linksammler Fokus Fussball, wie immer haut man die Lesehinweise nicht nur so in den Raum, sondern verbindet sie erfrischend und charmant mit eigenen Gedanken. Zu Wochenbeginn haben sich Julian Ritter und Klaas Reese in den Tastaturstrafraum begeben.

Auf die 82er Thematik zwischen Deutschland/Österreich und Algerien bin ich vor wenigen Tagen hier im Blog bereits eingegangen. Schenke ich mir heute. Die algerische Mannschaft benötigte in den Play-off Partien zur WM-Qualifikation gegen Burkina Faso nach dem Hinspiel 2:3 einen entsprechenden Sieg. Mit dem Minimalerfolg von 1:0 wurden die Flugtickets nach Brasilien gebucht. Zum Turnierauftakt in Brasilien gegen Belgien konnten sie einen 1:0 Vorsprung nicht über die Zeit bringen. Auch die zwischenzeitliche 3:0 Führung gegen Südkorea schmolz noch und im Abschlussspiel mit Russland wirkten sie auch nicht so überzeugend. Der Rückstand und ein mögliches Aus vor Augen merkte man ihnen die Nervosität an. Doch dann kam der 1:1 Ausgleich und mit ihm der Einzug ins Achtelfinale. Ich will jetzt gar nicht die Laserpointerattacke auf den russischen Torhüter  Akinfejew vor dem algerischen Ausgleichstreffer thematisieren. Im Kader von Algerien sind 17 Spieler mit einem französischen Pass. 16 Akteure sind in Frankreich auf die Welt gekommen. Claudio Catuogno kürzlich in der Süddeutschen Zeitung:

,,Und wenn man sich nun fragt, ob das Zufall sein kann, dass Algerien 1982 und 1986 bei Weltmeisterschaften auftauchte und dann erst wieder 2010 und 2014, dann stößt man unweigerlich auf eine Sitzung des Weltverbands Fifa im Jahr 2009, auf der Algeriens Fußballchef Hamit Haddadj den Antrag stellte, dass Spieler mit mehreren Nationalitäten sich nicht schon mit 21 für ein Land entscheiden müssen. Sondern dass sie auch danach noch den Verband wechseln können – solange sie kein Pflichtspiel in einer A-Nationalelf bestritten haben.“

Ich erwarte ein Weiterkommen von Frankreich und Deutschland.

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (18)

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (18)

Heute greifen auch die ersten europäischen Mannschaften im Achtelfinale ein. Die Niederlande belegte in meinem persönlichen Power Ranking der Vorrunde Platz 1 vor Kolumbien, Frankreich, Mexiko, Costa Rica, Deutschland und Chile. Der Demonstration gegen Spanien folgte ein mental starkes drehen eines zwischenzeitlichen Rückstandes gegen unbequeme Australier und dann das taktische gut herausgespielte 2:0 gegen Chile. Louis van Gaal hat bisher alles richtig gemacht. Die Spieler folgen ihm bereitwillig. Individuelle Klasse ist eh da. Arjen Robben sticht aus dieser Mannschaft noch heraus. Unglaublich sein Speed, seine Lust Richtung Tor zu gehen, seine Ballbehandlung. Vereinzelt las ich in den letzten Tagen Stimmen von niederländischen Spielern, die bereits in richtig Pokal gingen. Robben war da immer einer der Bremser. Und erinnerte an die furios begonnene EM 2008 und dem folgenden Aus gegen Russland. K.o. Spiele folgen oft einer arteigenen Dramaturgie. Mexiko wird ein unbequemer Gegner sein. Sie wirkten unheimlich kompakt, treten als Team auf, zweikampfstark, stehen in der Defensive sehr gut. Nur ein spätes Gegentor gegen Kroatien in 270 Minuten der Vorrunde, spricht für sich. Es ist auch das Duell des Vizeweltmeister 2010 gegen den Olympiasieger  2012. Meine Jahrhundertliebe würde beide Mannschaften gerne weiter im Turnier sehen.

Niederlande – Mexiko   

Sonntag, 29. Juni, 18.00 Uhr, Fortaleza, im ARD

Costa Rica – Griechenland

Sonntag, 29. Juni, 22.00 Uhr, Recife, im ARD

Ja, wer hätte vor der WM auf ein Achtelfinale Costa Rica gegen Griechenland gesetzt. Ich nicht. Klar, mir war die starke Quali der Mannschaft von Costa Rica bekannt. Klar, Griechenland hatte sich auch qualifiziert und dabei Nervenstärke und Routine bewiesen. Aber ich hätte sie nicht vor der Elfenbeinküste gesehen. Und Costa Rica, ohne despektierlich zu sein, nie als Gruppensieger vor Uruguay, Italien und England vermutet. Der Ausgang scheint trotzdem offen. Das Power Ranking sah Costa Rica weit vorn, doch jetzt haben sie erstmals etwas zu verlieren. Die Griechen haben Aufwind durch den Last Minute Erfolg gegen die Elfenbeinküste und scheinen gute Nerven zu haben, die in engen Situationen hilfreich sein können.Traveler Digital Camera

Am heutigen Tag erwarte ich ein Weiterkommen der Holländer und von Costa Rica. Gestern hatte ich ja ein Weiterkommen von Brasilien und Kolumbien prognostiziert. Die Brasilianer mit sehr viel Glück weiter. Jedoch erinnert mich ihre Art im Turnier voranzukommen etwas an die Franzosen 1998. Ihr bestes Spiel zeigte Frankreich da im Finale. Kolumbien bärenstark, jetzt im Viertelfinale der Gegner des Gastgebers. Auch nicht schlecht. Dazu haben sie ein echtes Juwel in der Mannschaft. James Roudrigez vom AS Monaco wird am 12. Juli, einen Tag vor dem Endspiel der WM 2014 übrigens 23.

Da wir gerade bei Prognosen waren, Derweil hat sich Übungsleiter Löw im Interview mit Bild am Sonntag zu seinen Vorhersagen geäußert:

,,Es ist das eingetreten, was ich vorhergesagt habe: Ich habe noch nie erlebt, dass so große Nationen so früh ausgeschieden sind. Das zeigt, dass die Süd- und Mittelamerikaner hier auf ihrem Kontinent zeigen wollen, wie gut sie sind. Sie sind unglaublich laufstark, sie wollen sich beweisen – und das klappt. Auch weil sie es gewohnt sind, auch mal mittags zu spielen, unter klimatischen Bedingungen, die wir nicht kennen.“

Das Klima alleine macht jedoch keinen Weltmeister. Dazu bedarf es schon noch einiger anderer Bausteine. Der Basilianer Gustavo zum Beispiel verwies vor dem Spiel gegen Mexiko darauf, dass er noch nie Mittags Fußball gespielt hat. Der beim Bundesligisten VfB Wolfsburg spielende Mittelfeldspieler wird übrigens durch seine zweite Gelbe Karte im Turnier beim Spiel gegen Kolumbien zuschauen müssen.

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (17)

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (17)

Heute fängt das Achtelfinale an.

Brasilien – Chile   

Sonnabend, 28. Juni, 18.00 Uhr, Belo Horizonte, im ARD

Kolumbien – Uruguay

Sonnabend, 28. Juni, 22.00 Uhr, Rio de Janeiro, im ARD

Zwei südamerikanische Duelle. Derweil können es sich Andrea Pirlo, Iker Casillas, Wayne Rooney und Cristiano Ronaldo auf dem heimischen Sofa bequem machen. Allerdings ist es noch nicht an der Zeit den Stab über Europa zu brechen. Bei der WM 2010 waren nur 6 Mannschaften vom alten Kontinent ins Achtelfinale gekommen. Auf diese Zahl kommt man auch dieses Jahr wieder mit der Niederlande, Deutschland, Schweiz, Belgien, Frankreich und Griechenland. 2010 belegten dann allerdings drei europäische Mannschaften die Plätze 1 bis 3. Das kann ich mir dieses Jahr in dieser Ausprägung nicht vorstellen.Traveler Digital Camera

Am heutigen Tag erwarte ich ein Weiterkommen von WM-Favorit Brasilien und Kolumbien. Vielleicht sehen wir auch die erste Verlängerung. Man wird sehen. Ich mag ja in den K.o. Spielen die Spannung der Verlängerung.

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (16)

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (16)

Heute ist Ruhetag. Zeit zum durchschnaufen.copy-045.jpgDerweil gibt es vielleicht auch die Gelegenheit noch ein wenig zu stöbern in interessantem Zahlenmaterial. Eine gute visualisierte Übersicht der Körpergrößen und Gewichtsmaße aller Teams der WM-Endrunde gibt es hier gut aufbereitet zu sehen.

Die Leichtgewichte bei Deutschland sind Philipp Lahm mit 66 Kilo, Mario Götze mit 68 Kilo und Kevin Großkreutz mit 72 Kilo. Das meiste Gewicht in der DFB-Elf bringt Manuel Neuer mit 92 Kilo auf die Waage. Das sind 30 Kilo mehr wie Argentiniens Lionel Messi.

48 Vorrundenspiele sind um. Jetzt geht es in die K.o. Phase. Die Entscheidung fällt nach 90 Minuten, bei Bedarf nach Verlängerung oder dem sagenumwobenen Elfmeterschießen. Einer der 16 Achtelfinalisten wird am Ende der Weltmeister 2014 sein. Vor dem Turnier war mein WM-Favorit Brasilien. Das hat sich auch nach der Vorrunde nicht geändert. Wie sagte Schauspieler und Fußballfreund Heiner Lauterbach am 16. Juni so schön im Südkurier:

,,Ich habe noch nie eine WM gesehen, bei der der Weltmeister sieben gute Spiele gemacht hat. Der ist immer auch mal gestolpert.“

In der Geschichte der WM haben Uruguay, Italien, England, Deutschland, Argentinien und Frankreich vor heimischem Publikum ihre Weltmeisterschaften 1930, 1934, 1966, 1974, 1978 und 1998 zu Titeln genutzt. Dieser nicht zu unterschätzende Heimvorteil der Elf von Felipe Scolari kann gerade in engen Spielen die entscheidenden 2 bis 3 oder auch 4 Prozent ausmachen. Da haben wir jetzt noch gar nicht über Wunderstürmer Neymar gesprochen.

Ein Dauerthema der WM ist natürlich die Berichterstattung von ARD und ZDF. 11 Freunde Chefredakteur Philipp Köster im lesenswerten Interview bei Meedia:

,,Nervig ist eigentlich nur, dass sich die Sender offenbar durchgehend als versteckte PR-Kompanie des DFB verstehen. Ständig ist von “wir” die Rede, wenn es um die Nationalelf geht. Und ein Reporter, der im Morgenmagazin der deutschen Nationalelf zuruft: “Gebt Gas, Jungs!” – da fragt man sich ja wirklich, ob der noch alle Latten auf dem Zaun hat.“

Stammleser wissen, dass ich nicht zum Fanclub von KMH (Katrin Müller-Hohenstein) gehöre. Kürzlich hatte ich bei einem sogenannten Interview mit Mario Götze umgeschaltet. Auch Philipp Köster hatte sich die Fußball fremdelnde Plauderei zwischen dem Bayern Spieler Götze und der ehemaligen Antenne Bayern Moderatorin zeitweise angeschaut.

,,Trotzdem drängt sich die Frage auf, warum Müller-Hohenstein jedes Gespräch in Rekordschnelle in Richtung Kaffeeklatsch steuert. Wenn man Mario Götze schon mal ausführlicher vors Mikrofon bekommt, wäre das doch eine feine Gelegenheit, ihn mal zu ein paar fußballerischen Dingen zu befragen. Stattdessen geht es dann um Frühstücksrituale und darum, ob er sich nicht der Schafkopfrunde der Kollegen anschließen möchte. Da schaltet man doch gerne schnell mal um.“

Richtig, Fußball wurde gestern auch noch gespielt. Unter anderen Deutschland gegen USA. Für ein Fazit der Tätigkeit von Übungsleiter Löw ist es noch zu früh. Es war übrigens auch keine „Todesgruppe“ wie Jürgen Klinsmann nach dem Spiel kund tat. Diese Überhöhung von Fußball nervt manchmal. Die DFB Elf kommt am Ende ihrer Pflichtaufgabe nach. Jetzt also gegen Angstgegner Algerien. Die bisherige Länderspielstatistik sieht zwei Spiele mit Verlustpartien. Die erste gab es vor 50 Jahren. Am Neujahrstag 1964 gab es eine 0:2 Niederlage der deutschen Nationalmannschaft gegen das algerische Team. Und dann war da ja noch 1982. Jener 16. Juni mit der 1:2 Niederlage der Derwall-Elf gegen Algerien, der zwischenzeitliche Ausgleich durch Karl-Heinz Rummenigge nur Makulatur.

Russland wahr wahrlich nicht von Glück überschüttet bei dieser WM. Erst der Torwartpatzer zum halben Eigentor gegen Südkorea, dann der nicht gegebene Elfmeter im Spiel mit Belgien und jetzt vor dem Ausgleichstreffer durch Algerien diese Laserpointerattacke auf den russischen Keeper Akinfejew. Ein Glück für das Nationalteam Russlands, sie müssen für das nächste Turnier durch keine Qualifikation.

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (15)

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (15)

Kommen wir heute ohne den Verweis auf Gijón 1982 aus? Jenen unsäglichen und Algerien benachteiligenden Nichtangriffspakt zwischen den Fußballmannschaften von Deutschland und Österreich? Oskar Beck auf Welt Online erinnert daran mit WM-Schande: Nur „Schoko“ brach den Nichtangriffspakt von Gijón.

In aller Deutlichkeit meine Grußadresse an US-Coach Klinsmann und Übungsleiter Löw: Ich will bei einer WM kein Freundschaftsspiel mit Standfußball wie vor 32 Jahren sehen.

Auch andere Medien nehmen sich der Sache von 1982 im Vorfeld der Partie Deutschland gegen USA an. Sportspool.tv (inklusive Bildmaterial vom Ballgeschiebe) merkt an:

,,Beim Rumgeschiebe von Gijón blieb Algeriens WM-Team auf der Strecke. Die deutschen Spieler damals: ‚Toni‘ Schumacher, Manfred Kaltz, Uli Stielike, Karl-Heinz Förster, Hans-Peter Briegel, Karl-Heinz Rummenigge (Lothar Matthäus), Wolfgang Dremmler, Paul Breitner, Felix Magath, Horst Hrubesch (Klaus Fischer) und Pierre Littbarski. Fußballprofis, von denen einige heute Ämter im deutschen Fußball haben.

Das Thema hat man heute nicht mehr so gern. Geschichte wiederholt sich nicht, heißt es. Manchmal vielleicht doch?“

Der heutige Teammanager der DFB-Elf, Oliver Bierhoff, war damals 14 Jahre alt und spielte bei Schwarz-Weiss Essen in der Jugend. Der Tagesspiegel nahm sich in diesen Tagen eines speziellen Wunsches vom ehemaligen Stürmer an:

,,Der Teammanager hatte noch vor dem beeindruckenden Auftritt der US-Auswahl gegen Portugal in der Nacht zum Montag deutscher Zeit ein ideales Drehbuch für die 90 Minuten in Brasilien parat gehabt: „Ich würde liebend gerne unterschreiben, dass wir als Erste durchgehen und die Amerikaner als Gruppenzweiter.“ Ein schiedlich-friedliches Unentschieden der punktgleichen Teams (4 Zähler, Ghana und Portugal jeweils 1) würde Bierhoffs Wunsch Realität werden lassen.“

Unglückliche Formulierung. Aus PR-Sicht klar optimierbar. Bereits im Trainingslager war Funktionär Bierhoff nicht immer gut beraten, etwa bei der Verniedlichung der Abgabe des Führerscheins von Übungsleiter Löw. Manch Berufskraftfahrer muss doch arg die Stirn gerunzelt haben, beim Verweis auf die vielen gefahrenen Kilometer auf der Straße von Joachim Löw. Überhaupt das Vorbereitungslager in Südtirol. Da gab es diesen unsäglichen Unfall mit Personenschaden von Sponsor Mercedes-Benz. Der Tagesspiegel damals:

,,Dass der Werbedreh für den Sponsor der Nationalmannschaft als PR-Desaster endete, war noch das geringste Übel.“

Der Hype um Ronaldo verdeckte die Durschnittlichkeit der Mannschaft

Portugal enttäusche im Auftaktspiel gegen Deutschland. Im zweiten Duell gegen die Amerikaner gingen sie früh in Führung. Mussten den Ausgleich und Rückstand hinnehmen. Das eigene Tor zum 2:2 fiel sehr, sehr spät in der Nachspielzeit. Überkreuzvergleiche sind ja immer so eine Sache. Doch ich wage ihn nochmals. In der WM-Qualifikation kamen sie nicht an Russland vorbei. Die russischen Fußballer sind solide, jedoch keine Übertruppe unter Fabio Capello. Der Hype um Ronaldo im Vorfeld verdeckte die Durchschnittlichkeit der portugiesischen Mannschaft. Der Superstar scheint überspielt zu sein, geniale Blitze kann er dennoch bei Unaufmerksamkeit der Abwehr von Ghana durchaus setzen. Aber bei dem aktuellen Blick auf das Torverhältnis wäre ein knapper Sieg nur Makulatur. Spielen heute Deutschland gegen die USA Unentschieden, können Portugal oder auch Kontrahent Ghana so hoch gewinnen wie sie wollen, es wird als nächstes Zwischenziel dann nur die Heimreise bleiben.

USA gegen Deutschland auch ein Duell von Nike kontra Adidas

Medial ist zum Spiel USA gegen Deutschland eigentlich alles im Vorfeld gesagt und durchdekliniert. Es wird auch der marketingtechnische Showdown in der Vorgruppe zwischen den Sportartikelherstellern inklusive Marketinggiganten Nike und Adidas sein. Die Herzogenauracher haben schon bluten müssen mit dem Ausscheiden von Spanien. Da gibt es nichts schönzureden. Ging Puma 2010 mit dem Ausscheiden des damaligen Weltmeister Italien in der Vorrunde ähnlich. Dieses Szenario ist für alle Marketingstrategen der denkbar schlechteste Turnierverlauf ihres Champions. Nike kann auf die grandios aufspielenden Holländer blicken, um den in der Form seines Lebens agierenden Arjen Robben in einer Mannschaft die auch unglaublich sympathisch rüberkommt. Dazu gab es auch schon Bonuspunkte. Griechenland hatte der amerikanische Konzern vielleicht auch nicht auf der ganz sicheren Liste für das Achtelfinale. Allerdings wollen wir beim Blick auf die Branche nicht vergessen, das Adidas bei genaueren Hinsehen durchaus noch ein paar Hausaufgaben zu erledigen hat.Traveler Digital Camera

Geheimfavorit Belgien trifft im Abschlussspiel auf Südkorea

Belgien hat aus zwei Spielen 6 Punkte geholt. Haben damit den Vorschusslorbeer bestätigt, ohne jetzt sich ganz zwingend als Titelfavorit aufzudrängen. Sowohl gegen Algerien als auch gegen Russland (der Mannschaft von Capello wurde ein Elfmeter verwehrt) gab es auch schwächere Phasen der Belgier. Aber eine Turniermannschaft muss Ergebnisse bringen. Das hat das Team von Marc Wilmots getan. Nein, ich beteilige mich heute noch nicht an detailierten Spekulationen ob Belgien gegen Deutschland oder die USA im Achtelfinale trifft. Südkorea, WM-Vierter der 2002er Veranstaltung im eigenen Land hat bisher einen mageren Punkt aufzuweisen. Bei der Niederlage gegen Algerien deutete vieles auf einen vorzeitigen Heimflug nach der Vorrunde hin. Aber vielleicht nehmen sie auch eine Anleihe bei Griechenland auf.

Fabio Capello mit Russland bisher unter Wert geschlagen

Ich würde mich nicht wundern, wenn Russland am letzten Spieltag die Tabelle nochmals gehörig durcheinanderwirbelt. Ein Sieg muss her, dazu gibt es keine Alternative. Im Spiel gegen Südkorea gab es einen russischen Torwartpatzer und gegen Belgien wurde ihnen ein Elfmeter verwehrt. Russland ist für mich bisher unter Wert geschlagen. Kontrahent ist Algerien, jene 1982 so ausgetrickste Mannschaft. Haben die damaligen Teams von Deutschland und Österreich für ihr unsägliches Ballgeschiebe eigentlich bereits Entschädigungszahlungen an den algerischen Fußballverband getätigt? Zurück zur Neuzeit. Algerien unterlag Belgien denkbar knapp und trumpfte dann selbstbewusst beim 4:2 gegen Südkorea auf. Ich hatte diese Woche ja bereits stark die Daumen für Didier Drogba und die Elfenbeinküste gedrückt. Doch wie so oft fehlte am Ende jene Abgezocktheit bei einer afrikanischen Mannschaft, die ein besseres Abschneiden bei einer WM verhinderte. Algerien kann ins Viertelfinale ziehen, die tabellarische Situation ist gut. Anders wie als Zaungast bei der Kaffeekranzrunde von Gijón 1982 haben sie es selber in der Hand. Sind sie so nervenstark? Die russische Mannschaft wird unter Umständen alles von Algerien abverlangen in puncto Physis und Psyche.

Portugal – Ghana

Donnerstag,, 26. Juni, 18.00 Uhr, Brasilia, im ZDFinfo

USA – Deutschland

Donnerstag, 26. Juni, 18.00 Uhr, Recife, im ZDF

Südkorea – Belgien

Donnerstag, 26. Juni, 22.00 Uhr, Sao Paulo, im ZDFinfo

Algerien – Russland

Donnerstag, 26. Juni, 22 Uhr, Curitiba, im ZDF

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (14)

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (14)

Oh, Italien raus. Deutschland kann gegen Italien in diesem Sommer nicht mehr gewinnen. Traveler Digital CameraDafür gibt es Jubel bei Uruguay, die ja mit einer 1:3 Niederlage gegen Costa Rica undenkbar schlecht ins Turnier gestartet waren. Auch Griechenland, ich prophezeite ihnen eine vorzeitige Abreise, starteten nach meiner wenig optimistischen Prognose ins Turnier mit einer deutlichen Niederlage. 0:3 gegen Kolumbien. Am Ende schickten sie die Elfenbeinküste um Oldie Didier Drogba nach Hause. Jetzt gibt es die smarte Achtelfinalbegegnung zwischen Costa Rica und Griechenland.Traveler Digital Camera40 Vorrundenspiele von insgesamt 48 liegen hinter uns. Das 64. Spiel der WM ist dann in Rio de Janeiro am 13. Juli terminiert. Einem Sonntag. In der 28. Kalenderwoche. Das Endspiel im Estádio do Maracanã. Bis dahin ist also noch einiges zu spielen. Deutschland bestreitet morgen noch seine letzte Partie in der Gruppenphase. Die Vorberichterstattung der Medien läuft auf Hochtouren. Der Tagesspiegel nimmt sich unter anderen der strebsamen Personalie Philipp Lahm an und titelt: Grenzenlos gut oder überschätzt?

Inwieweit ist Übungsleiter Löw eigentlich in der Pflicht ernsthaft um den Titel mitzufighten, zu spielen und ihn nach endlos langen 24 Jahren nach Deutschland wieder zu holen? Jochen Schlosser brachte es in seinem Leitartikel auf Seite 1 der Schwäbischen Zeitung hier unten am Bodensee auf folgende Worte vor dem ersten deutschen WM-Spiel am 16. Juni in der vergangenen Woche:

,,Diesmal muss Löw liefern. All seine Entscheidungen deuten darauf hin, dass er selbst dies ebenso sieht. Scheitert er erneut, sollte er die Konsequenzen ziehen.“

Wie tickt die Mannschaft? Sportreporter Delling am 18. Juni 2014 um 23.22 Uhr über das Innenleben der deutschen Mannschaft im Fernsehen:

,,Das ist eine absolut funktionierende Kolchose.“

Das lasse ich mal so stehen.

Argentinien mit Lionel Messi bisher noch nicht in einer Frühform wie 2006 und 2010

Heute treten zwei Weltmeister an, die einst ihren Heimvorteil in den Titel umwandeln konnten. Argentinien und Frankreich. Beide führen ihre Gruppen mit jeweils zwei Siegen an. Argentinien konnte bisher noch nicht richtig überzeugen, jedoch war Messi jeweils mit einem entscheidenden Tor zuverlässig. Ihm reichen wenige Gelegenheiten um dem Gegner weh zu tun. Vielleicht ist dies für weltmeisterliche Ambitionen gar nicht so schlecht, sich genügend Steigerungspotenzial offen zu lassen. 2006 und 2010 spielten sie kräftige und dominante Vorrunden, um später nicht den erhofften Sprung in die Runde der letzten vier zu schaffen. Endstation 2006 und 2010 jeweils die DFB-Elf. Auf Lionel Messi ruhen all die Hoffnungen die einst Diego Maradona 1986 überzeugend schulterte. Christoph Wesemann, in Buenos Aires lebender Journalist, in seinem Argentinischen Tagebuch:

,,Nur Leo Messi mit seinem Traumtor hat die weißhimmelblaue Nationalelf am Sonnabend vor einem peinlichen Unentschieden gegen Iran bewahrt. Irgendjemand hat mal gesagt: Wenn Diego Maradona Neuseeländer wäre, hätte Neuseeland 1986 in Mexiko den Titel geholt. Die Weltmeisterschaft gewann Argentiniens ewiger Goldjunge mit einer eher durchschnittlichen Mannschaft um sich herum.“

Nur Leo Messi mit seinem Traumtor hat die weißhimmelblaue Nationalelf am Sonnabend vor einem peinlichen Unentschieden gegen Iran bewahrt. Irgendjemand hat mal gesagt: Wenn Diego Maradona Neuseeländer wäre, hätte Neuseeland 1986 in Mexiko den Titel geholt. Die Weltmeisterschaft gewann Argentiniens ewiger Goldjunge mit einer eher durchschnittlichen Mannschaft um sich herum. – See more at: http://argentinisches-tagebuch.de/#sthash.D64eXK7Q.dpuf
Nur Leo Messi mit seinem Traumtor hat die weißhimmelblaue Nationalelf am Sonnabend vor einem peinlichen Unentschieden gegen Iran bewahrt. Irgendjemand hat mal gesagt: Wenn Diego Maradona Neuseeländer wäre, hätte Neuseeland 1986 in Mexiko den Titel geholt. Die Weltmeisterschaft gewann Argentiniens ewiger Goldjunge mit einer eher durchschnittlichen Mannschaft um sich herum. – See more at: http://argentinisches-tagebuch.de/#sthash.D64eXK7Q.dpuf
Nur Leo Messi mit seinem Traumtor hat die weißhimmelblaue Nationalelf am Sonnabend vor einem peinlichen Unentschieden gegen Iran bewahrt. Irgendjemand hat mal gesagt: Wenn Diego Maradona Neuseeländer wäre, hätte Neuseeland 1986 in Mexiko den Titel geholt. Die Weltmeisterschaft gewann Argentiniens ewiger Goldjunge mit einer eher durchschnittlichen Mannschaft um sich herum. – See more at: http://argentinisches-tagebuch.de/#sthash.D64eXK7Q.dpuf
Nur Leo Messi mit seinem Traumtor hat die weißhimmelblaue Nationalelf am Sonnabend vor einem peinlichen Unentschieden gegen Iran bewahrt. Irgendjemand hat mal gesagt: Wenn Diego Maradona Neuseeländer wäre, hätte Neuseeland 1986 in Mexiko den Titel geholt. Die Weltmeisterschaft gewann Argentiniens ewiger Goldjunge mit einer eher durchschnittlichen Mannschaft um sich herum. – See more at: http://argentinisches-tagebuch.de/#sthash.D64eXK7Q.dpuf

Läuft eigentlich alles auf einen Showdown der Superstars Neymar und Messi hinaus? Gemach, gemach. Für die Gauchos steht noch eine Pflichtaufgabe in der Vorrunde an. Die Südamerikaner treffen heute auf Nigeria. Nigeria bisher mit vier Punkten Gruppenzweiter, zerstörten die Hoffnungen von Bosnien-Herzegowina. Ja, Bosnien-Herzegowina. Peter Schmeichel hatte ihnen eine sehr gute WM zugetraut. Adidas stattete sie kurzfristig aus und löste Legea ab. Am Ende bleibt das frühzeitige Ausscheiden aus dem Turnier.  Der Iran braucht heute einen Sieg um etwaige Chancen auf ein Weiterkommen anmelden zu können. In der Qualifikation war der Iran bereits sehr abwehrstark und ließ wenig Gegentore zu. Diese Defensivstärke zeigten sie auch bei der WM. Im Spiel gegen Argentinien wurde ihnen ein Elfmeter nicht zugesprochen, den der eine oder andere Schiedsrichter durchaus gegeben hätte. Ein Weiterkommen der iranischen Fußballer wäre auch ein großartiger Marketingerfolg für den deutschen Ausstatter Uhlsport.

Schweiz mit Moral, starkes Frankreich mit neuem Teamspirit

In den Spielen um 22.00 Uhr treffen Honduras gegen die Schweiz und Ecuador mit Frankreich aufeinander. Die Schweizer wollen das 2010er Szenario von Südafrika vermeiden, mit Auftaktsieg dann am Ende doch in der Gruppe zu scheitern. Erfolgscoach Hitzfeld beantwortete kürzlich im Tagesanzeiger jeweils eine Frage von 24 Prominenten unter dem Titel Was Roger Federer von Ottmar Hitzfeld wissen will. Der Sänger Kuno Lauener stellte dabei mit Blick auf das heutige Spiel gegen Honduras folgende Frage inklusive einem kleinen Wortspiel:

,,Können die Honduraner uns auf dem Hitzfeld von Manaus das Wasser reichen.“

Der einstige Championsleague Triumphator und Trainer von Borussia Dortmund und Bayern München ist um eine Antwort nicht verlegen.

,,Ich hoffe nicht, denn das Wasser in jenem Gebiet ist ziemlich ungeniessbar. Zudem darf nomen nicht omen sein: Wir wollen möglichst kühlen Kopf bewahren und mit einer konzentrierten Teamleistung drei Punkte holen.“

Ottmar Hitzfeld seine Mannschaft zeigte nach dem zwischenzeitlichen beängstigenden 0:5 Rückstand gegen Weltmeister Didier Deschamps wiedererstarktes Frankreich noch eine gute Moral und schoss in der Schlussviertelstunde zwei ergebniskosmetische Tore. Darauf lässt sich aufbauen. Ein Sieg gegen Honduras ist dabei nicht zwingend erforderlich, bei einem Unentschieden und gleichzeitiger Niederlage von Ecuador gegen Frankreich wäre die Schweiz auch im Achtelfinale. Siehe auch die kicker Tabelle. Ein Weiterkommen würde auch Sponsor Puma, der die Eidgenossen ausstattet, in puncto Sportmarketing erfreuen. Gar keine Frage.Traveler Digital Camera

Frankreich weit vorn im Power Ranking

Die französische Elf ist in meinem persönlichen Power Ranking bei dieser WM sehr weit vorn. Irgendwie wirkt die Elf wie mit einem neuen Teamspirit versehen. Benzema scheint, anders wie manch anderer Real Madrid Spieler, nicht überspielt zu sein. Können sie diese Form konservieren in die K.o. Runde, kann es noch eine Weile ganz tolle Freudentänze in Paris geben. Der nach der WM 2010 neue Ausstatter Nike wird aus marketingtechnischer Sicht zufrieden sein. Heute gegen Ecuador wird es vielleicht den ersten Härtetest auf die Turnierfrühform geben. Die Südamerikaner waren gegen die Schweiz mit dem Last Minute Tor unglücklich geschlagen. Drehten die Tabelle dann am 2. Spieltag. Sie liegen zur Zeit auf Platz zwei, punktgleich mit der Schweiz, haben aber das bessere Torverhältnis. Gewinnt Ottmar Hitzfeld braucht Ecuador auch einen Sieg um nicht auszuscheiden. Genug Spannung für den geneigten Fußballzuschauer.

Nigeria – Argentinien

Mittwoch, 25. Juni, 18.00 Uhr, Porto Alegre, im ARD

Bosnien-Herzegowina – Iran

Mittwoch, 25. Juni, 18.00 Uhr, Salvador, im EinsFestival von ARD

Honduras – Schweiz

Mittwoch, 25. Juni, 22.00 Uhr, Manaus, im ARD Konferenz sowie auf EinsFestival

Ecuador – Frankreich

Mittwoch, 25. Juni, 22 Uhr, Rio de Janeiro, im ARD Konferenz

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (13)

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (13)

Die große Fußballnation Italien hat Deutschland bei den Weltmeisterschaften mehrfach weh getan in den Jahren 1970, 1982 und 2006. Übungsleiter Löw machte dann auch noch die Halbfinalerfahrung bei der EM 2012. Lieblingsgegner sehen anders aus.

Nach dem italienischen Auftaktsieg gegen England gab es dann keine weiteren Punkte für die Männer um Buffon, Pirlo, Balotelli und Co. Italien und Uruguay kämpfen heute um den Einzug ins Achtelfinale ab 18.00 Uhr in Natal. Italien war gegen Costa Rica zeitig platt. Die Pässe von Pirlo waren insgesamt zu wenig, um ernsthaften Druck aufzubauen auf die einsatzstarke Abwehr von Costa Rica. Reporter Tom Bartels bei der Liveübertragung im ARD:

,,Costa Rica wird den Eindruck bekommen, wenn der Ball nicht zu Pirlo kommt, kann es nicht gefährlich werden.“

Auch der Uraltdoppelweltmeister Uruguay (1930, 1950) wirkte im ersten Spiel gegen Costa Rica zeitig matt und sie fanden sich zu Recht mit einer 1:3 Niederlage ins Turnier gestartet, am Ende der Gruppentabelle. Im zweiten Spiel gegen England dann mit Superstar Luis Suarez, mit einer ganz anderen Körpersprache und Laufbereitschaft. Können sie diese Intensität nochmals abrufen wird es eng für Italien. Andererseits reicht den Italienern ein Unentschieden. Die Südamerikaner müssen gewinnen. Eine Kleinigkeit, die am Ende durchaus den Unterschied ausmachen kann.

Costa Rica ist durch. England erinnert an die Situation im deutschen Handball.

Costa Rica mit 6:0 Punkten nach den beiden ersten Spielen. Damit konnte das Achtelfinale gebucht werden. Für England wieder ein Turnier der Enttäuschung. Irgendwie erinnern sie mich an die Situation der deutschen handballer. Da haben die Engländer mit der Premier League eine hochgradig starke Liga, doch die eigenen Talente kommen meist nicht an den Schaltstellen zum Einsatz, da qualitativ starke Ausländer diese Positionen in den englischen Vereinen besetzen. Die deutsche Handballbundesliga wirbt damit, die stärkste Liga der Welt zu sein, doch auch hier kommen die einheimischen Talente nicht an den ausländischen Weltklassespielern vorbei. Ein Problem auf das einst Heiner Brand nach Peking im focus hinwies.

„Seit nahezu zwölf Jahren haben ich immer wieder angemahnt, dass junge Spieler gefördert werden müssen, sonst wird irgendwann dieser Zustand, den wir jetzt gerade erleben, zum Normalfall, und das darf im Sinne des Handballs nicht sein.“

Man beachte den von Heiner Brand benanten Zeitraum der angemahnten Versäumnisse. Keine drei Jahre, keine fünf Jahre, keine 6 Jahre. Unglaubliche zwölf Jahre. Der Rufer in der Wüste. 2011 im FAZ Interview unter dem Titel Im deutschen Handball gibt es zu viele Stinkstiefel legte er nach:

,,Dass sich allerdings zum Beispiel bei der Ausländerregelung in der Bundesliga gar nichts tut, dass ein Großteil der Leute nur kurzfristige egoistische Ziele anpeilt und sich nicht strategisch mit der Zukunft des Handballs beschäftigt, ist für mich auf Dauer zermürbend. Das Drumherum im Handball ist nicht das, was ich mir vorstelle. Das bringt die Sportart nicht weiter.”

Auch die englische Fußballnationalmannschaft kommt seit Jahren nicht so richtig weiter. Dabei mag ich den englischen Fußball sehr. Habe die goldene Ära des FC Liverpool erlebt, klar Manchester United und das Barcelona Spektakel oder Chelsea mit dem Sachsen Michael Ballack. Die englischen trinkfesten Fans bei der WM 2006 bei ihrer Stippvisite in Nürnberg. Eine gute Heimreise. Der Tagesspiegel meint:

,,In England ist die Diskussion über das eigene Nationalteam mal wieder bei der Premier League angelangt. Spieler aus der Liga jubeln ja viele bei der WM in Brasilien – nur nicht im England-Trikot. Die eigene Top-Spielklasse wird für die Misere der Engänder verantwortlich gemacht. Eine Lösung ist nicht in Sicht.“

Japan trifft auf Kolumbien 

Von Japan kam bisher nicht so viel. Der Auftaktniederlage gegen die Elfenbeinküste schloss sich die Nullnummer gegen Griechenland an. Selbst gegen dezemierte Griechen gelang kein Sieg. Es war bisher nicht die WM der Asiaten. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.  Wenn Kolumbien nicht volle 100% gibt, da sie schon durch sind, können die Japaner durchaus punkten. Man wird sehen. Um eigene Chancen auf ein Weiterkommen zu beanspruchen, bedarf es eines Sieges der Asiaten gegen die Südamerikaner.

Griechenland bisher noch ohne Tor, Elfenbeinküste mit guter Ausgangslage.

Die Griechen sah ich vor der WM nach der Vorrunde nach Hause fahren. Dass sie noch Chancen haben auf ein Weiterkommen bei der Konstellation der Gruppe C (siehe dazu auch die Tabellenübersicht beim kicker), spricht für die Unausgeglichenheit von Japan und der Elfenbeinküste. Aber ehrlich, wenn ich mir etwas wünschen darf, würde ich dann doch lieber die Elfenbeinküste mit ihrem sympathischen Oldie Didier Drogba im Achtelfinale sehen. Sie haben es selber in der Hand. Bei einem Sieg gegen Griechenland sowieso. Bei einem Unentschieden kommt es auf den Ausgang vom Spiel Japan gegen Kolumbien an. Ein Sieg der Kolumbianer oder ein Unentschieden würden Drogba und Co. dann auch reichen. Bei einem Sieg kommt es auf das Torverhältnis an. Aber vielleicht geht es auch ohne Taschenrechner. Man wird sehen. Das ist ja oft bei solchen Konstellationen in den Gruppen am letzten Spieltag, dieses kribbeln. Die Weltmeisterschaften halten da immer wieder Hitchcock-Thriller bereit.

Italien – Uruguay

Dienstag, 24. Juni, 18.00 Uhr, Natal, im ZDF

Costa Rica – England

Dienstag, 24. Juni, 18.00 Uhr, Belo Horizonte, im ZDFinfo

Japan – Kolumbien

Dienstag, 24. Juni, 22.00 Uhr, Cuiaba, im ZDFinfo

Griechenland – Elfenbeinküste

Dienstag, 24. Juni, 22.00 Uhr, Recife, im ZDF

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (12)

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (12)

Irgendwie hatte ich an jenem 13. Juni, einem Freitag, ein gutes Gefühl für den Start der Niederlande. Beim Einkauf mit meiner Jahrhundertliebe im Bio-Supermarkt grüßte ein Schild uns so:Traveler Digital CameraAbends stand dann jener grandiose 5:1 Sieg gegen den Weltmeister Spanien fest. Die geniale und ultimative Robben Show. Die prägnante Demontage von Casillas und Ramos. Mittlerweile ist der Titelverteidiger raus, er spult noch ein Spiel gegen Australien heute ab.

Auf geht es in die letzte Phase der Vorrundenspiele. Daher jetzt vier Spiele pro Tag bis zum Ende der Gruppenphase. Im Modus, der ein Gijon von 1982 verhindern soll. Also zeitgleich, anders wie vor 32 Jahren werden die letzen beiden Gruppenspiele einer jeden Gruppe angepfiffen. Pikant: Die Fußballteams von Deutschland und der USA könnten trotzdem einen sicheren Nichtangriffspakt diese Woche fahren. Aber Gemach, gemach. Coach Klinsmann hat bereits den amerikanischen Teamspirit beschworen und Gijon sei kein Teil der Geschichte des USA Fußballs. Doch jetzt zum heutigen Spieltag am Montag.

Australien – Spanien

Montag, 23. Juni, 18.00 Uhr, Curitiba, im ARD EinsFestival

Niederlande – Chile

Montag, 23. Juni, 18.00 Uhr, Sao Paulo, im ARD

Kamerun – Brasilien

Montag, 23. Juni, 22.00 Uhr, Brasilia, im ARD in Konferenz

Kroatien – Mexiko

Montag, 23. Juni, 22 Uhr, Recife, im ARD in Konferenz, sowie auf ARD EinsFestival

Die Niederlande und Chile spielen den Gruppensieg aus. Beide Mannschaften begeisterten bisher. Wenngleich ich immer gerne an Argentinien erinnere. Die dampften auch teilweise grandios durch die Vorrunden 2006 und 2010, um dann im Viertelfinale jeweils an Deutschland hängenzubleiben. Apropos Chile. Christoph Wesemann mit seinem WM-Gezwitscher:

„Chile? Niemals!“, sagt der Kioskbesitzer in Buenos Aires. Aber die haben doch einen argentinischen Trainer. „Achso. Na, Finale.“

Brasilien trifft auf Kamerun, die bisher mit 0:6 Punkten und 0:5 Toren keine Akzente im Turnier mit Coach Volker Finke setzten konnten. Brasilien überzeugte bisher weder gegen Kroatien noch gegen den ungeliebten Gegner Mexiko. Der Gastgeber konnte auch keine Revanche für die 1:2 Niederlage im Endspiel bei den olympischen Spielen in London nehmen. Olympiasieger Mexiko bisher sehr souverän und ohne Gegentor. Kroatien im ersten Spiel mit einem Elfmeter verschaukelt, braucht einen Sieg um an den Mexikanern vorbeizuziehen.

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (11)

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (11)Traveler Digital CameraDeutschland hatte bereits 2010 gegen Ghana seine Schwierigkeiten. Das war diesmal nicht anders. Die körperlich robuste, lauffreudige, einsatzstarke und mit Herzblut gepowerte Spielweise der Black Stars setze der Elf um den sein 100. Länderspiel bestreitenden Per Mertesacker auch in Fortaleza arg zu. Das 2:2 sieht tabellentechnisch trotzdem für die Mannschaft von Übungsleiter Löw besser aus. Ghana hatte sich durch die Auftaktniederlage gegen die USA bereits in eine schwierige Ausgangslage gebracht.

Heute stehen 3 Partien auf dem Programm.

Belgien – Russland

Sonntag, 22. Juni, 18.00 Uhr, Rio de Janeiro, im ZDF

Südkorea – Algerien

Sonntag, 22. Juni, 21.00 Uhr, Porto Alegre, im ZDF

USA – Portugal

Sonntag, 22. Juni, 24.00 Uhr, Manaus, im ZDF

Wo steht Geheimfavorit Belgien genau?

Belgien, allgemein als der Geheimfavorit gehandelt, musste sich im ersten Spiel gegen widerstandsfähige Algerier zur Wehr setzen. Sie drehten aber einen 0:1 Rückstand in einen Auftaktsieg. Gut für die Moral der Elf von Marc Wilmots. Wo die Belgier genauer stehen werden wir nach der heutigen Partie gegen Russland vielleicht besser sehen können. Belgien hat zahlreiche Legionäre bei namhaften Clubs im Kader. Ein anderes Prinzip vertritt Russland. Der Kader greift ausschließlich auf Spieler aus der eigenen russischen Liga zurück. Ihren Trainer Fabio Capello habe ich noch 1974 im Dress der italienischen Mannschaft bei der WM in Deutschland gesehen. In der Vorrunde mit Haiti, Olympiasieger Polen und Argentinien kam jedoch das frühzeitige Aus. Im Auftaktspiel gegen Südkorea gab es ein 1:1 inklusive groben Torwartfehler beim Gegentor. Aus deutscher Sicht ist die Partie auch besonders interessant. Im Achtelfinale, wenn Übungsleiter Löw weiterkommt, würde die deutsche Mannschaft auf einen Gegner aus Gruppe H (Belgien, Russland, Algerien, Südkorea) treffen.  Traveler Digital CameraSüdkorea und Algerien kreuzen in Porto Alegre die Klingen

Südkorea gegen Algerien zu bester dann bereits 45 Minuten laufender Tatortzeit. Der Trend der afrikanischen Mannschaften Ghana und Nigeria zeigte im 2. Spiel nach oben. Vielleicht kann auch Algerien noch eins draufsetzen auf die beachtliche Auftaktpartie gegen Belgien. Die algerische Mannschaft besiegte ja vor 32 Jahren Deutschland mit 2:1. Ein Weiterkommen machte der „Nichtangriffspakt“ der deutschen Elf und Österreich in Gijon zunichte. Ein Wiedersehen im Achtelfinale wünschen sich viele Protagonisten von damals. Gegen Südkorea gab es bisher ein Spiel miteinander. Im Jahr 1985 gab es eine 0:2 Niederlage. Der Trainer Algeriens, Vahid Halilhodzic nahm genau vor 3 Jahren am 22. Juni 2011 seine erfolgreiche Tätigkeit für die Nationalmannschaft auf. Er führte die Mannschaft zur vierten WM-Endrundenteilnahme. In den Play-off Spielen gegen Burkina Faso ging es jedoch sehr knapp zu. Das Hinspiel setze eine 2:3 Niederlage. Im Rückspiel gab es das  knappe 1:0. Auch der heutige Kontrahent musste zittern. Südkorea kam in seiner WM-Qualifikationsgruppe hinter dem Iran auf Platz 2. Nur durch das um 2 Treffer bessere Torverhältnis gegenüber Usbekistan gelang der Sprung nach Brasilien.

US-Coach Jürgen Klinsmann kann gegen Portugal das Achtelfinale klarmachen

Die Vorrundengruppenarithmetik ist ja manchmal verblüffend einfach. Die USA mit dem ehemaligen Sommermärchenarchitekten und späteren Vereinstrainernovizen bei Bayern München,  dem motiviationsstarken Jürgen Klinsmann, kann heute ab 24.00 Uhr im Spiel gegen die enttäuschend gestarteten Portugiesen das Achtelfinale klarmachen. Ein Sieg und Weltmeister Jürgen Klinsmann wäre eher unter den letzten 16 wie sein einstiger Assistent Joachim Löw. Mental wirkten die Amis gegen Ghana bärenstark. Den späten Ausgleich der afrikanischen Powermannschaft konterten sie mit dem späten Siegtor. Portugal versemmelte das Auftaktspiel. Sie wirkten indisponiert, Cristiano Ronaldo überspielt von der langen Real Madrid Saison und nicht fit, die Abstände zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen zu groß. Dazu kam der schnelle Rückstand und Pepes fehlende Abgezocktheit im Duell mit Müller, die zur roten Karte führte. Auf einen Schiedsrichter mit Fingerspitzengefühl konnten sie nicht bauen. Zu allem Unglück gab es dann auch noch Verletzungspech. Im Spiel gegen die USA muss eigentlich eine runderneuerte Elf antreten, um nicht bereits vorzeitig den Heimflug organisieren zu müssen.

Nachdenkenkenswert #241

,,Weil Konkurrent Sony die Fußball-WM sponsert, erlaubt die Fifa keine „Beats“-Kopfhörer in den Fußballstadien – so berichtet es die Nachrichtenagentur Reuters. Dabei haben Fifa und Sony offenbar nicht an den Willen der Spieler gedacht. Denn die hören offenbar fast nur auf „Beats“. Das gehört zur Marketing-Strategie des Unternehmens von Rapper Dr. Dre. Schon seit Jahren versorgt Beats Top-Sportler kostenlos mit Kopfhörern.“

Neues aus der FIFA-Regel Welt bei der FAZ unter dem Titel WM-Fußballer dürfen keine Beats-Kopfhörer tragen