Die Zeit der Fußball-WM Bücher

Kannn sich noch jemand an 2006 erinnern? Da wurden die Buchläden der Republik von unzähligen Publikationen rund um die Fußball-WM geflutet. Dieses Spiel um Auflage und Bücherverkauf war durch den Heimvorteil der deutschen Nationalelf noch verstärkt. Ich mag ja gut gemachte Fußballbücher. In meiner kleinen bescheidenen Bibliothek findet sich denn auch die Reihe der WM Bücher der Süddeutschen Zeitung.Traveler Digital CameraDie Bücher sind eine gute Quelle für interessante Statistiken, gut erzählte Geschichten, markante Fotos, Details die selbst einem Fußballliebhaber wie mir immer noch neues zu berichten weiß. In ihnen finden sich namhafte Autoren, die ihre Sicht der Dinge in einem angenehmen Ton rüberbringen.Traveler Digital CameraDabei müssen sich die Fußballbücher aus der spannenden WM-Reihe den Platz durchaus teilen. Olympiabücher, atemberaubende Erzählungen von dem Sportheld Reinhold Messner, jenem selbstbewussten Bergsteiger und Grenzgänger mit dieser unglaublichen Willenskraft, mit Biografien wie über den Chelsea Eigner Roman Abramowitsch, Sportmarketingbücher oder die Werke vom Groundhopping Informer. Traveler Digital CameraDa wären noch die Schachbücher. Angefangen von der Schachbibel schlechthin, jenem Buch was für Schachfreunde ein Standardwerk ist. Das Schachmatch des Jahrhunderts. Inklusive der Spuren eines vielgelesenen und auch jetzt noch sehr oft in die Hand genommenen Buches.Traveler Digital CameraUnd es kommen immer neue Bücher dazu. Wie kürzlich an jenem Sonnabend wo der Postbote für Michael Wiemer die Himmlischen Züge bereit hält. Ein Zuwachs der Bibliothek. Das lässt sich gar nicht vermeiden. Irgendwann stellt sich die Platzfrage.Traveler Digital CameraDoch bis zum Schach-WM Kampf zwischen Vishy Anand und Champion Magnus Carlsen ist ja noch ein paar Monate Zeit. Momentan ist Fußball im Blickpunkt. Stärker denn je. Der Buchmarkt signalisiert dies prägnant. Ruben Schönenberger hat dies schön auf Fokus Fussball skizziert und leitet seinen Text mit diesen schwungvollen Worten ein:

,,Die Weltmeisterschaft in Brasilien naht und damit startet auch die Vermarktungsmaschinerie durch. Bücher, Musik und Filme über das Land, die Geschichte des (Welt-)Fussballs und vieles mehr überschwemmen den Markt. Weil meine Begeisterung für Fussball und Literatur bekannt ist, erreichen mich in dieser Zeit viele Buchvorschläge. Diesen begegne ich meist skeptisch. Zu oft wird Massenware produziert, die man angesichts des bevorstehenden Grossereignisses so einfach verkaufen kann, dass dabei die Qualität auf der Strecke bleibt. „Gooool do Brasil“ von Alois Gstöttner stellt eine angenehme Ausnahme dar.“

Das mit der Massenware würde ich sofort mit dem Füllfederhalter unterschreiben. Es ist wirklich sehr viel in den Regalen zu finden, wo einfach die Qualiät den Ansprüchen an eine gute, sachkundige, emotionale und fundierte Fußballlektüre hinterherhechelt. Das von Ruben Schönenberger herausgepickte Buch Gooool do Brasil – Kartografie einer nationalen Leidenschaft ist offensichtlich eine der Rosinen, die es jedes Jahr immer wieder auch zu finden gibt.

Brasilien mit breiter Brust und guten Chancen bei der Heim-WM 2014

Brasiliens smarter Erfolgscoach Felipe Scolari benannte vorige Woche 23 Spieler für seinen vorläufigen Weltmeisterschaftskader ohne Ersatz. Er nannte dabei nicht die sieben Akteure, die Scolari der FIFA als erweiterten Kader für den Fall von verletzungsbedingten Ausfällen mitteilen wird. Die Nominierung ist ein Statement und macht Appetit auf 7 Spiele bei der WM. Hohe Qualität in jedem Mannschaftsteil. Im einzelnen sieht der Kader von einem der am meisten genannten Favoriten für die WM ( unter anderen Günter Netzer) so aus:

Torhüter:

Julio Cesar (Toronto FC/Kanada), Jefferson (Botafogo FR/Brasilien), Victor (Atletico Mineiro/Brasilien)

Abwehr:

Daniel Alves (FC Barcelona/Spanien), Maicon (AS Rom/Italien), Marcelo (Real Madrid/Spanien), Maxwell (Paris St. Germain/Frankreich), Dante (Bayern München), David Luiz (FC Chelsea/England), Henrique (SSC Neapel/Italien), Thiago Silva (Paris St. Germain/Frankreich)

Mittelfeld:

Fernandinho (Manchester City/England), Hernanes (Inter Mailand/Italien), Luiz Gustavo (VfL Wolfsburg), Oscar (FC Chelsea/England), Paulinho (Tottenham Hotspur/England), Ramires (FC Chelsea/England), Willian (FC Chelsea/England)

Sturm:

Bernard (Schachtjor Donetsk/Ukraine), Fred (Fluminense FC/Brasilien), Hulk (Zenit St. Petersburg/Russland) Jo (Atletico Mineiro/Brasilien), Neymar (FC Barcelona/Spanien)

Ein Kader um mit der Zunge zu schnalzen. Es ist Brasiliens 20. Turnier. Bei keinem fehlten sie. Ein prägnanter Dauerteilnehmer. Stolz verweisen sie auf fünf Titel in den Jahren 1958, 1962, 1970 (vielleicht die spektakulärste und beste Elf), 1994 und 2002. Der traditionsreiche brasilianische Fußballverband Confederação Brasileira de Futebol (CBF) hatte sein Gründungsjahr vor 100 Jahren im Jahr 1914. Ein sechster Titel käme im Jubiläumsjahr ganz recht. Die Sehnsucht ist groß. Mit dem disziplinstarken und von den Spielern respektierten Felipe Scolari wurde der WM Coach von 2002 wieder verpflichtet. Der Kader hat eine gesunde Mischung aus Defensivarbeitern und Offensivkünstlern. Sie sind hungrig nach dem Titel.

Weltmeisterschaften sind auch die Hochzeit vom beliebten Tippspiel. Dabei gerne auch im Kreise von Kollegen und Familienmitgliedern. Viele sachkundige Fußballfans und Experten wollen auch mit Freunden neben den WM Spielen tippen, dafür eignet sich das WM Tippspiel wm-tippspiel.org gut, da man hier auch Tippgemeinschaften gründen kann. Der Ehrgeiz kann in der Gruppe dann nochmals anders ausgelebt werden wie im stillen Kämmerlein als Solist.

Brasilien überzeugte voriges Jahr mit der Vorstellung beim Confed Cup. Das war eine Ansage. Italien und Spanien wurden auf Distanz gehalten. Die Italiener mussten eine 2:4 Niederlage in der Vorrunde gegen Scolaris Elf hinnehmen. Der spanische Weltmeister war bei der 0:3 Niederlage gegen Brasilien im Endspiel chancenlos. Im Halbfinale gab es den psychologisch wichtigen Erfolg der Brasilianer gegen Urugay. Die mentale Verfassung der brasilianischen Elf war stark. Die Zweikampfstärke war gepaart mit spielerischen Ideen und schönen Toren. Die taktische Marschroute von Weltmeistercoach Felipe Scolari wurde diszipliniert umgesetzt. Am Ende standen 14:3 Tore und 5 Siege aus 5 Spielen inklusive dem Turniersieg beim Confed Cup zu Buche. Das sah stark nach WM-Favorit aus und begründete auch meine Meinung, die Elf vom Zuckerhut dieses Jahr ganz vorne zu sehen.

Brasilien ist auch bei den Buchmachern Favorit. Regelmäßig aktualisierte Wettquoten auf den Weltmeister findet man hier. Aktuell führt Brasilien vor Argentinien, Deutschland und Spanien.

Wenn sie nicht am Erwartungsdruck scheitern, führt kaum ein Weg an der Mannschaft von Felipe Scolari vorbei. Ein dritter Platz oder eine Finalniederlage wären mehr wie eine große tränenreiche Enttäuschung. Der Heimvorteil muss eigentlich zum Sieg tragen. So wie es 1966 England, 1974 Deutschland und 1998 Frankreich erlebten. Andererseits ist tief im brasilianischen Gedächtnis jene Heimniederlage bei der WM 1950 gegen Uruguay noch verankert. Ein zweites Trauma möchte sich bei der Seleção keiner vorstellen.