Die Fußball WM in Brasilien rückt näher. Der Fahrplan von Übungsleiter Löw steht fest und erlebt heute das Testspiel in Hamburg gegen Polen. Die tz merkt an:
,,Es braucht keinen Fernseher, um Deutschland gegen Polen zu verfolgen. Ein internetfähiges Gerät tut es auch. Denn: Es gibt einen kostenlosen Live-Stream. Das ZDF zeigt die Partie auf der Webseite zdfsport.de.“
Zwei Tage später wird der Rasen im Norden bereits wieder belastet. Dann steht das Relegationsspiel Hamburger SV gegen Greuther Fürth an. Detailplanung im voraus hat manchmal so seine Tücken. Doch zurück zur Fußball WM in Brasilien. Auf dem ARD Videotext gibt es seit geraumer Zeit einen Zähler der die verbleibende Zeit bis zum Auftakt des Turnieres runterzählt.Auch das Branchenblatt W&V für Marketing, Media und Digitale Kommunikation hat jetzt jede Woche WM-Themen parat. In der Ausgabe Nr. 18 gab es auf den Seiten 22 bis 34 unter dem Schwerpunkt Sportmarketing folgende Auswahl:
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Seite 22 Fußball-WM: Für die Sponsoren beginnt die heiße Phase
Seite 26 Golf: Werbungtreibende schätzen das – immer noch – elitäre Image
Seite 30 Werbeartikel: Hersteller zeigen neue Ideen zur Fußball-WM
Seite 34 Sport1:Der TV-Sender hat sich die Übertragungsrechte der Basketball-WM gesichert
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Auf jener Seite 34 findet sich neben dem Text über die Sicherung der Übertragungsrechte der Constantin Medien Tochter Sport 1 für die Basketball-WM 2014 in Spanien auch ein Hinweis auf die den hiesigen Fußballfreund zu erwartende Flut an WM-Sonderheften und die dazugehörigen Anzeigenpreise für die Werbetreibenden. Am preisselbstbewusstesten tritt der Kicker auf. Für eine 4c Seite wird von den Nürnberger der Preis von 29.000 Euro aufgerufen. Sport Bild veranschlagt 28.000 Euro. Die 11 Freunde rufen 17.6000 Euro auf und Bravo Sport hat mit 8.250 Euro die größte Preissensibilität aufzuweisen. Berücksichtigt werden dabei natürlich auch die verschiedenen Druckauflagen. Der Kicker geht mit 600.000 Exemplaren an den Start. Sport Bild hat eine Druckauflage von 500.000 Exemplaren und Bravo Sport geht mit 120.000 in das Rennen.
Derweil positionieren sich auch die Sportartikelhersteller. Das Schweizer Branchenmagazin Sponsoring Extra titel Wettkampf der Marken Nike und Adidas. Dabei beziehen sich die Eidgenossen auf einen Beitrag vom Beratungsunternehmen Repucom zum Duell der Global Player. Wer das Original lesen möchte mit all seinen Details in Text und den 4 Grafiken schaut bei Repucom hinein. Dort wird grafisch die Anzahl der ausgerüsteten Teams der letzten 3 Fußballweltmeisterschaften 2006, 2010 und 2014 aufgedröselt. Auch die Anzahl der Likes und Follower von Adidas und Nike auf Facebook und Twitter ist zu sehen. Dazu kommt noch eine Top 10 von Likes nach Land für die beiden Sportartikelhersteller.
Auf wessen Rücken wird dieser Kampf zwischen Adidas und Nike eigentlich ausgetragen? Einen Einblick gibt das Interview von Ex-Adidas Näherin Estela Ramirez mit Maik Pflaum, verantwortlich für Arbeitsrechte und die Kampagne für saubere Kleidung bei Christliche Initiative Romero. Das komplette Interview von Estela Ramirez als PDF Dokument sei jedem zur Lektüre empfohlen. Hier geht es zum Interview_mit_Estela_Ramirez unter dem Titel “Wir müssen unsere Kräfte globalisieren”.
Wer Estela Ramirez persönlich erleben möchte, hat am Ende ihrer Rundreise durch Deutschland am morgigen Tag im Haus der Begegnung in Gütersloh Gelegenheit dazu. Sie hält einen Vortrag unter dem Titel Fair play – fair pay? über die Arbeitsbedingungen in der weltweiten Sportbekleidungsproduktion anlässlich der Fußball-WM in Brasilien. Hier geht es zum Veranstaltungsflyer.Die teilnehmenden Länder an der WM 2014 in Brasilien haben ihre Ausstatter. Ein Ranking sieht so aus:
Nike rüstet im einzelnen folgende Teams (10) aus:
Portugal, Niederlande, Südkorea, USA, Kroatien, Australien, Brasilien, England, Frankreich und Griechenland
Adidas rüstet im einzelnen folgende Teams (8) aus:
Nigeria, Mexiko, Kolumbien, Japan, Russland, Spanien, Argentinien und Deutschland
Puma rüstet im einzelnen folgende Teams (8) aus:
Elfenbeinküste, Algerien, Ghana, Kamerun, Chile, Uruguay, Schweiz und Italien
Burrda
Belgien
Uhlsport
Iran
Marathon
Ecuador
Lotto
Costa Rica
Legea
Bosnien-Herzegowina
Joma
Honduras
Das Kräfteverhältnis scheint eindeutig zu sein. Wenngleich auch ein Blick auf die nicht ganz so im Schweinwerferlicht stehenden Hersteller lohnt. Trainer Baade titelte kürzlich Burrda ist kein Paradiesvogel in einem sehr geschmeidigen Text über den Ausstatter der belgischen Nationalmannschaft. Einem der Geheimfavoriten. Katarische Wurzeln, Burrdas CEO Laurent Platini (Sohn von Michel Platini), das schöne Wort Trainingsanzüge kommen darin vor.
,,Bei genauem Hinsehen verfliegt die Freude über so viel Exotik in Belgien aber recht schnell. Exotik, über die man sich ja nicht um der reinen Exotik willen freut, sondern aus Gründen der Abwechslung und der Vielfalt heraus, die das Duopol (plus ein halbes) der Ausrüster im großen Fußball durchbricht.“
Kaum glauben mag man auf den ersten Blick der Nachricht vom Schwarzwälder Boten über den bei der WM in Brasilien nicht stattfindenden Trikottausch der Mannschaft vom Iran, die vom deutschen Hersteller Uhlsport aus dem schönen Balingen ausgestattet werden. Neben dem Sparsamkeitsdiktat des iranischen Fußballverbandes hebt man die Augenbrauen auch ob der Aussage von Ersatztorwart Ali-Resa Haghighi, der nach dem Waschen sein XL Trikot in signifikant kleinerer Größe wiederfand und dem Konter vom Verbandspräsidenten:
„Die Spieler müssen die nicht mit heißem Wasser waschen.“
Das lasse ich Mal so unkommentiert stehen.