Wenn Volleyballer die Hotelbar unsicher machen und dann in den Urlaub gehen

Über Übungsleiter Löw und seine Nominierung reden wir ein andermal. Derweil können  Mario Gomez und Rene Adler in Ruhe ihren Sommerurlaub planen. Vielleicht hier am Bodensee.Traveler Digital CameraTraveler Digital CameraTraveler Digital CameraUrlaub machen auch die Volleyballer. Der Bodensee musste die Jubelsprünge der Berliner ertragen. Am Ende gewannen die Berlin Recycling Volleys beim VfB Friedrichshafen in der guten Stube der ZF Arena. Das schmerzt doppelt. Wer sieht in eigener Halle den Erzrivalen schon gerne die Meisterschaft feiern. Ein freudetrunkener Nationalspieler Robert Kromm:

„Unser Flieger geht erst morgen früh zurück, wir werden jetzt die Hotelbar unsicher machen und Spaß haben. Der vierte Titel in Folge ist auf jeden Fall das Ziel. Jetzt machen wir aber erstmal Urlaub.“

Die Hauptstädter holen damit nach 2012, 2013 auch 2014 den Titel. Die Serie sah am Ende so aus:

1. Finalspiel: 27. April  Berlin Recycling Volleys – VfB Friedrichshafen 2:3
2. Finalspiel: 30. April  VfB Friedrichshafen – Berlin Recycling Volleys 1:3
3. Finalspiel: 03. Mai Berlin Recycling Volleys – VfB Friedrichshafen 3:1
4. Finalspiel: 07. Mai  VfB Friedrichshafen – Berlin Recycling Volleys 1:3

Beim letzten Spiel warfen die Männer von Stelian Moculescu nochmals alles an Power und Einsatz auf die Waagschale. Gereicht hat es am Ende dann nicht. Bittersüß klingen da die anerkennenden Worte vom Berliner Manager  Kaweh Niroomand:

„Wir hatten am Ende auch ein bisschen Glück, weil wir im vierten Satz leistungsmäßig am schlechtesten gespielt haben. Jetzt sind wir einfach nur glücklich, denn das war so nicht unbedingt zu erwarten. Friedrichshafen hatten sich sehr gut verstärkt, sie konnten von der Bank immer stark nachlegen. Ein wenig wie Bayern München im Fußball.“

Am Ende blieb dem VfB Friedrichshafen der Trost einer Auszeichnung. Der Star Ventzislav Simeonov ist MVP der Saison.

E-Mail an Adidas Chef Herbert Hainer: NäherInnen verdienen einen Lohn zum Leben

Heute ist in Fürth die Adidas-Hauptversammlung. Die Christliche Initiative Romero erwartet eine turbulente Hauptversammlung und merkt an:

,,Am 8. Mai spricht Ex-Adidas Näherin Estela Ramirez, die auf Einladung der CIR auf Vortragsreise in Deutschland ist, als kritische Aktionärin auf der HV des Sportgiganten in Fürth. Ihre Forderung: Play Fair – pay fair! Da die NäherInnen in Adidas weltweiten Zulieferfabriken noch immer keine würdigen Löhne erhalten, wird Estela gegen die Entlastung des Vorstandes stimmen.“

Diese Woche hatte ich ja bereits auf das Interview von Estela Ramirez mit Maik Pflaum, verantwortlich für Arbeitsrechte und die Kampagne für saubere Kleidung bei Christliche Initiative Romero, hingewiesen.

Hier geht es zum kompletten Interview von Estela Ramirez als PDF Dokument. Unbedingt lesen. Eine Pflichtlektüre. Interview_mit_Estela_Ramirez unter dem Titel “Wir müssen unsere Kräfte globalisieren”.

Was kann man selber tun? Jetzt. Da gibt es auf der Website von Christliche Initiative Romero die Protestmail Näherinnen verdienen einen Lohn zum Leben mit folgenden Inhalt.

Sehr geehrter Herr Hainer,

ich will, dass die Frauen und Männer, die meine Kleidung nähen, genug verdienen, um ihre Familien zu ernähren, ihre Miete zu bezahlen und ein menschenwürdiges Leben zu führen.

Die Wirklichkeit sieht für viele von ihnen anders aus. NäherInnen überall auf der Welt müssen jeden Tag hart arbeiten, um überhaupt über die Runden zu kommen. Sie können trotzdem kaum die grundlegendsten Dinge des Lebens kaufen.

Ich will, dass sich das ändert. Ein existenzsichernder Lohn ist ein Menschenrecht, für alle Menschen überall.

Ich finde es ist an der Zeit, allen ArbeiterInnen in der Bekleidungsindustrie einen Lohn zum Leben zu zahlen. Ich unterstütze den Aktionsaufruf und fordere die Marken und Modehändler und politischen Entscheidungsträger auf:

– den existenzsichernden Lohn als Grundrecht aller ArbeiterInnen öffentlich anzuerkennen;
– ihre Verantwortung für die Einführung eines existenzsichernden Lohns für ArbeiterInnen in der Bekleidungsindustrie zu akzeptieren;
– konkrete und messbare Schritte festzulegen, die dazu führen, dass NäherInnen einen Lohn zum Leben verdienen.

Bitte halten Sie mich über Ihre weiteren Schritte auf dem Laufenden.

Mit freundlichen Grüßen