Gashimov Memorial: Magnus Carlsen hat 2,5 aus 3 und ein Blick auf einen Jugendkampf

Das Gashimov Memorial nimmt weiter Fahrt auf. Alle Augen, der Fanclub von Hikaru Nakamura vielleicht ausgenommen, sind auf den amtierenden Schachweltmeister gerichtet. Magnus Carlsen, bekennender langjähriger Real Madrid Fan, hatte kürzlich im Viertelfinale der Fußball-Champions-League viel Freude. Seine Königlichen um Cristiano Ronaldo kegelten Borussia Dortmund aus dem Wettbewerb. Das 3:0 aus dem Hinspiel (Das Ding ist doch durch, oder?) konnte vom Wembley-Finalisten 2013 in Dortmund nicht mehr gekippt werden. Zwischen den Pfosten der Madrilenen stand Weltmeisterkeeper Casillas (an dieser Stelle eine Arjen Robben Gedächtnisminute für die vergebene Großchance im Endspiel 2010 in Südafrika einlegen). Mal sehen wieviel Freude Schachchampion Magnus Carlsen diese Woche mit seiner Mannschaft hat. Ach, weil es so schön war, binde ich das Geburtstagsgeschenk vom Real Madrid Präsidenten an den damals frischgebackenen Weltmeister hier nochmals mit ein.

An dieser Stelle sei mir von meinem treuen und schachinteressierten Lesepublikum gestattet, ein paar Momentaufnahmen fernab des Profischachs einzuflechten. Hier am Bodensee gibt es die verdienstvolle Nachwuchsarbeit von Tilo Balzer beim Schachverein Friedrichshafen. Schachfreund Balzer, der mir freundlicherweise auch einige Fotos vom Jugendwettkampf in Markdorf zur Verfügung stellte, schreibt:

,,Es wurde in 2 Gruppen (A- / B-Gruppe nach Spielstärke) mit jeweils 8 Spielern (4 x MA gegen 4 x FN) in 4 Runden gespielt, so dass in jeder Gruppe 4 Fnler gegen 4 Markdorfer in Rotation antraten. Da wir nur 7 Spieler hatten wurden wir durch das Tettnanger Schachtalent Sebastian Roll ergänzt.“

Ju Vgl gegen MA 003

Diese Fotos erinnern mich immer an meine Wettkämpfe in meiner Kindheit und Jugend. Das kribbeln im Bauch. Lampenfieber in Reinkultur. Die Spiellust, gepaart mit Ehrgeiz. Wer mag als Kind oder Jugendlicher schon gerne verlieren? Es ist ein königliches Spiel. Ju Vgl gegen MA 023

 ,,Karla Reif, Martin Böckler (in A) und Ludwig Reif (in B) gewannen alle ihre
4 Partien ! Super toll ! „

Ju Vgl gegen MA 013

,,Aber auch Sebastian Roll (B, 3,5), Richard Reif und Richard Teich (A, jeweils 3) spielten hervorragend.“

Ju Vgl gegen MA 006

,,David Behnke hatte etwas Pech und holte nur einen Punkt. Silas Hofmann spielt erst seit zwei Wochen bei uns und wird bei seiner guten Veranlagung durch Training und Erfahrung sehr bald ein sehr Ernst zu nehmender Spieler werden.“

Ju Vgl gegen MA 015

Ju Vgl gegen MA 011Soweit ein kleiner Ausflug in die faszinierenden Gefilden des Jugendwettkampfs Markdorf gegen Friedrichshafen.

Schachweltmeister Magnus Carlsen hat inzwischen seine heutige Partie gegen Sergey Karjakin auch beendet. Der norwegische Schachmozart, der beizeiten in seiner Kindheit mit dem Schachspiel anfing hat jetzt 2,5 aus 3. ChessBase und Chess-Tigers haben alle relevanten Informationen der heutigen 3. Runde zusammengestellt. Die aktuelle Tabelle schaut so aus:

                                         A-Turnier | Stand nach Runde 3

Bernie Ecclestone mit einem Termin in München

Traveler Digital Camera

Update: Das Medieninteresse an der Personalie Bernie Ecclestone ist riesig. Grund genug auf ein paar aktuelle Artikel hinzuweisen.

Bei der taz berichtet K. Antonia Schäfer über den letzten Autokraten.

Die Frankfurter Rundschau bringt einen Beitrag vom Sportinformationsdienst (SID).

Die tz bringt einen Artikel mit Fragen und Hintergründen von der dpa.

Auf Format.at wird getitelt Ecclestone kämpft vor Gericht um sein Lebenswerk.

Der newsticker der Neue Zürcher Zeitung bringt eine afp Meldung und verweist auf eine etwaige humorvolle Note, die sich vom Hoeneß Prozess signifikant unterscheiden könnte.

,,Für Freunde eines gepflegten Humors dürfte der Prozess am Landgericht München I einiges zu bieten haben. Denn der Brite Ecclestone und der bayerische Richter Peter Noll sind sich schon im Prozess gegen Gribkowsky begegnet. Die beiden lieferten sich bei Ecclestones Zeugenaussage Dialoge mit so viel Wortwitz, dass die Prozessbeteiligten und Zuhörer vergnügt auflachten.“

Er war nie um einen Spruch verlegen. Der Playboy brachte im vergangenen Jahr folgendes Ecclestone-Zitat:

,,Ich bin bescheiden – ein Learjet, ein Helikopter und täglich ein Steak, mehr brauche ich nicht zum Leben.”

Damit schaffte das Marketinggenie es am 29. Oktober in meine Rubrik Nachdenkenswert #200.

Doch jetzt hat der Patriarch der Formel-1 andere Sorgen. Es steht ein Prozess an.

Bernie Ecclestone und seine Sicht auf die Justiz sind so eine Sache. Einst (bei Spiegel Online im Jahr 2006) kam der Chefpromoter der Formel 1 mit folgenden Worten daher:

„Wenn man in Amerika ‚Guten Morgen‘ sagt und es ist 5 nach 12, landet man vor Gericht.“

Ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage: Das Urvertrauen von Bernie Ecclestone in die amerikanische Justiz ist so weit entfernt wie der Salzstock in Gorleben von einem verlässlichen Atommüll-Endlager.

Doch diese Woche steht ein Termin in einem deutschen Gerichtssaal für den sehr mächtigen Automobilsport-Funktionär und Milliardär Ecclestone an. Der 83-Jährige ist nicht als Zeuge nach München geladen.

Da rede noch einer von Krise im Journalismus oder fehlender Beharrlichkeit. Nicht alles ist über einen Kamm zu scheren. Beim hartnäckigen investigativen interpool.tv von Spiritus Rector, Organisator und Macher Fred Kowasch kommt der Ecclestone Biograph Tom Bower im bemerkenswerten Interview zu Wort.

„What is the significance for Mr Ecclestone to be on trial in Munich?“

„Ecclestone is very upset about being on trail. The last thing that he wants is to be accused of bright who to the thread is going to to prison. The german courts are very different to the british courts. Ecclestones success and genius has always been to accept that he is touchable but he then can touch them back harder to keep them away. And usually he could, he always can find a way out.“

Tom Bower seine Biografie über den britischen Medienstar und ehrgeizigen sowie umstrittenen Formel 1 Vermarkter No Angel: The Secret Life of Bernie Ecclestone war international sehr beachtet. Wer mag schaut bei The Guardian hinein. Dort hat Richard Williams sich mit dem Buch auseinandergesetzt. Williams ist selber profunder Kenner der Motorsportszene und seiner Hintergründe sowie Begleiterscheinungen. Von ihm stammt das Buch The Death of Ayrton Senna.

Auch Jörg Eigendorf und Dagmar von Taube haben sich auf welt.de mit der Personalie des machtbessenen und einflussreichen Ecclestone in ihrem Artikel unter dem Titel So funktioniert das System Bernie Ecclestone beschäftigt.

Hermann Renner berichtete aus Schanghai auf der Online Site der FAZ unter dem martialischen Titel Krieg hinter den Kulissen der Formel 1 und bemerkte unter anderen einen leeren Pavillion:

,,Pavillon Nummer 04 im Fahrerlager von Schanghai blieb leer. Normalerweise hat Bernie Ecclestone dort sein Hauptquartier. Doch der erste Mann der Formel 1 blieb dem Grand Prix von China fern. Vier Tage nach dem vierten Lauf zur Formel-1-Weltmeisterschaft beginnt am Donnerstag sein Prozess in München. Ecclestone ist dort vor dem Landgericht wegen Bestechung und Anstiftung zur Untreue angeklagt.“

Eventuell wird es dann nach Ende des Prozesses wie zuletzt geschehen, an der Zeit sein über die Neue Zürcher Zeitung mit einer kleinen Chronik der Besichtigung vom Uli Hoeneß Gefängnis zu berichten.

Nachdenkenswert #227

,,Irgendwas mit Mateschitz, der zum ersten Mal live ein Spiel von RB Leipzig besuchte. Und sich kein schlechtes Spiel für seine Reise aussuchte. Auch der MDR war davon so von den Socken, dass er mit der Mateschitz-Cam jede Bewegung einfing und als Best Of in seinen Spielbericht einstreute. Demnächst dann als Director’s Cut auf DVD im Shop ihres Vertrauens. Vielleicht ja auch bei Amazon, dort kann man – falls ich das bisher zu selten erwähnte – über die Suchbox hier im Blog in der rechten Seitenleiste Sachen bestellen und dadurch mein schreibendes Unwesen unterstützen, da ein paar Prozent des Kaufpreises von welchem bestellten Artikel auch immer dann auf mein Konto wandern. Das nur als Hinweis, wo wir doch gerade bei Mateschitz, also Kommerz waren. Oder so..“

Matthias Kießling auf seinem Kultblog rotebrauseblogger mit Randbemerkung 5 bei seiner ausführlichen Analyse zum Spiel RB Leipzig gegen SV Darmstadt 98 vor 39.147 Zuschauern