Symbolfoto Zocken

Der smarte Bestsellerautor und Unternehmer Timothy Ferriss flog einst 10.000 Meter hoch über dem amerikanischen Spielparadies Las Vegas und traf auf einen sehr leidenschaftlichen Spieler. In seinem Kultbuch Die 4-Stunden Woche liest sich die Sequenz aus dem Flugzeug so:

,,Mark war ein waschechter Magnat. Er hatte zu unterschiedlichen Zeiten praktisch alle Tankstellen, Lebensmittelläden und Spielsalons in South Carolina besessen. Mit einem halben Lächeln gestand er mir, dass er und seine Kumpels im Durchschnitt zwischen 500 000 und einer Million Dollar verloren – pro Mann. Eine hübsche Summe.“

Nun, es sollte generell keiner an den Spieltisch gehen um seine Energierechnung zu begleichen. Spielen sollte man sich im entspannten Zustand leisten können. Der Magnat Mark konnte es.

Ja, dieser Tage musste ich ob der Vorgänge im Gerichtssaal in München unmittelbar an die Passage aus dem Ferriss Buch denken. Feinfühlig hatte der focus aus der bayerischen Landeshauptstadt den Leser mit der Börsen-Manie von Bayern Münchens Präsidenten unter dem Titel Nicht einmal seiner Frau Susi erzählte Hoeneß von den Zockereien vertraut gemacht.

Zocken gehört ja nicht zwingend zum auf der polytechnischen Oberschule beigebrachten Wortschatz. Sollte ich abrupt, analog dem Beispiel von Stefan Niggemeier mit seiner Serie Super-Symbolfoto (aktuell bereits bei Nummer 102, und es darf geraten werden welchen Zeitbezug der Blogger diese Woche gewählt hat), aus meinem Archiv ein Bild zum Stichwort Zocken heraussuchen, wäre vielleicht dieses mein spontaner Erstgriff:

Symbolfoto Zocken Traveler Digital CameraBruder Allwissend wikipedia bietet kein Bild, aber ein wenig Text an:

,,Der Begriff Zocken stammt aus dem jiddischen zschocken „spielen” und bezeichnet:

  • das Spielen von Glücksspielen
  • umgangssprachlich auch das Spielen von normalen Computer- oder Konsolenspielen
  • den Handel mit volatilen Aktien (vgl. Glücksspiel)

Siehe auch:

Wiktionary: zocken – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen“

Live-Ticker vom 2. Prozesstag gegen Uli Hoeneß

Guten Morgen.

Lässt das Interesse an der Berichterstattung aus dem juristischen Strafraum München bereits am 2. Prozesstag nach?

Merkur-Online mit dem Live-Ticker vom 2. Prozesstag:

,,+++ 8 Uhr +++ Auch an diesem zweiten Prozesstag sind die Kollegen @SteffiWeg und @PhVetter vor Ort und berichten aus dem Justizpalast. Die Schlange vor dem Gerichsgebäude ist heute Morgen bedeutend kürzer als am Vortag. Ein paar Hartgesottene haben sich aber trotzdem schon vor dem Justizpalast eingefunden.“

Die zwei wichtigen Frage vor dem Prozess waren ja für viele eigentlich folgende:

1. Gibt es eine Bewährungsstrafe?

2. Gibt es eine Haftstrafe?Traveler Digital CameraMerkur-Online nimmt Anleihe bei Rechtsanwalt und FDP-Politiker Wolfgang Kubicki auf:

,,+++ 8.47 Uhr +++ Kommt Uli Hoeneß‘ Geständnis zu spät? Jurist und FDP-Politiker Wolfgang Kubicki glaubt jedenfalls nicht an eine Bewährungsstrafe für den Präsidenten des FC Bayern München. ,,Die Zahl alleine, 18 Millionen Euro, ist so schwerwiegend, das mir der Glaube momentan fehlt, dass er eine Bewährungsstrafe erhalten kann.

Das Gericht werde Strafmilderungsgründe berücksichtigen. Dazu zähle auch die Tatsache, dass Hoeneß die volle hinterzogene Summe gestanden habe. ,,Er hat damit dokumentiert, dass er reinen Tisch machen will, wenn auch spät“, sagte Kubicki.“

Die Zeit bis zum Beginn des 2. Prozesstages um 9.30 Uhr verrinnt. Uhrenvergleich bei Merkur-Online:

,,+++ 9 Uhr +++  Noch 30 Minuten. Fotografen und Kamerateams positionieren sich im Gerichtssaal.“

Heute ist auch wieder die Münchner Abendzeitung mit ihrem Live-Ticker präsent.

Für Spiegel-Online haben David Böcking und Henning Jauerning einen Live-Ticker aufgelegt. Sie haben die Mimik vom Bayern München Präsident beobachtet und stellen fest:

,,Hoeneß lächelt kurz in die Kameras, wirkt insgesamt ernster als am Vortrag. Seine Frau Susi ist auch wieder ins Gericht gekommen.“

Mimik ist ein gutes Stichwort. Bild hat Mimik-Experte Dirk W. Eilert und Körpersprache-Experte Dr. Werner gefragt und die übersetzten Antworten auf die Gesichtszüge von Uli Hoeneß im Gerichtssaal bekommen.

Auch N24 ist mit einem Live-Ticker unterwegs und bringt den Steuergewerkschaftschef ins Spiel:
,,An einer Freiheitsstrafe für Uli Hoeneß geht nach Ansicht von Steuergewerkschaftschef Thomas Eigenthaler kein Weg mehr vorbei. „Eine Freiheitsstrafe ist für mich absolut zwingend“, sagte er dem Bayerischen Rundfunk. „Ob sie jetzt noch zur Bewährung ausgesetzt werden kann, daran habe ich ganz, ganz starke Zweifel.“
Auch Sport1 bietet einen Live-Ticker zum 2. Prozesstag gegen Uli Hoeneß. Vor Ort sind Mathias Frohnapfel und Christian Ortlepp. Reporter Ortlepp legt sich mit einer Prognose fest:
,,Tag 2. Wird ein ganz kurzer Tag. Deutet auf Vertagung nach Zeugenaussage hin.“
… Immer dieser Blick auf die Quoten.
Für das manager-magazin online analysierte gestern Wirtschaftsanwalt Oliver Sahan von der Kanzlei Roxin die Strategie des Hoeneß-Lagers.
,,Eines hat der erste Prozesstag gezeigt: Die Verteidigung sieht in diesem Verfahren offenbar von einer konfrontativen Verhandlungsstrategie ab und versucht vielmehr offensiv zu kooperieren.“
Am heutigen 2. Prozesstag sieht es momentan weiterhin nicht so gut aus für Uli Hoeneß. Die Müncher Abendzeitung:
,,11:28 Uhr: Während die Steuerfahnderin aus Rosenheim ausgesagt hat, hörte Hoeneß mit versteinertem Gesichtsausdruck zu. Die Bilder vom Prozesstag 2 gibt es hier.“
Auf miasanrot gibt es einen sehr guten Liveblog zum Hoeneß-Prozess. Die letzte aktuelle Meldung von 11.20 Uhr:
,,Der Bayrische Rundfunk ordnet die Aussagen der Steuerfahnderin ein. Sie belasten den Bayernpräsident, da Daten der Schweizer Bank Vontobel wohl bereits zum Zeitpunkt der Selbstanzeige erstellt wurden, aber erst kurz vor Prozessbeginn zur Steuerfahndung gelangten. Auch Spiegel Online sieht die späte Datenübergabe sehr kritisch. Für sie ist Rafael Buschmann vor Ort. Die Zeit spricht sogar davon, dass Hoeneß »Unterlagen zu seinen Schweizer Konten bewusst zurückgehalten« hat.“
Bereits am gestrigen Tag hatte miasanrot einen guten Job gemacht mit lesenswerten und nachdenklich stimmenden Erkenntnissen aus dem Gerichtssaal unter dem Titel Prozessauftakt mit Hoeneß – Erkenntnisse aus dem Gerichtssaal. Unbedingt lesen.
So ganz ohne moralischen Hinweis geht es nicht. Spiegel-Online bringt auf seinem Live-Ticker einen Kirchenmann mit seiner Sicht der Dinge:
,,Nikolaus Schneider, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), warnt vor einer Sondermoral für Hoeneß. Bei dem Verfahren gehe es auch um den einheitlichen ethischen Bewertungsmaßstab, sagte der Theologe den „Kieler Nachrichten“. „Trotz aller Verdienste um den deutschen Fußball: Daraus den Anspruch auf eine andere Moral abzuleiten, geht nicht“, sagte Schneider.“
Spiegel Online weist 11.52 Uhr auf einen Schauplatz in Ingolstadt hin, der nicht losgelöst von München zu sehen ist.
,,Bleibt Uli Hoeneß Präsident des FC Bayern München? Rupert Stadler, Audi-Chef und Stellvertreter von Hoeneß im Bayern-Aufsichtsrat, will sich weiterhin nicht zur Zukunft von Hoeneß äußern. Das Gerichtsverfahren gegen den Präsidenten des FC Bayern laufe noch, sagte der Konzernchef gerade in Ingolstadt auf der Audi-Bilanzpressekonferenz. Der Prozess beleuchte einen „komplexen Sachverhalt“ und bedürfe einer „letztinstanzlichen Entscheidung“.“
Mit der Länge von Prozessen ist es ja so eine Sache. Die Münchner Abendzeitung vermeldet eine etwaige Verzögerung:
,,Gerichtssprecherin Titz zu N24: „Es kann sein, dass sich das Urteil um Wochen hinauszögert“.“
Gesichert ist wohl hingegen der Besuch des heutigen Champion-League Spiels Bayern München kontra Arsenal London von Uli Hoeneß.
Traveler Digital Camera
Merkur-Online lenkt den Blick auf einen verärgerten Richter am 2. Prozesstag gegen Uli Hoeneß:
,,+++ 12.01 Uhr +++ Richter Heindl zeigt sich verärgert über die Art der Selbstanzeige. Sowohl der genannte „Schuhkarton voller Daten“ als auch die Tatsache, dass die Daten während der Faschingsferien eingegangen seien – eine Zeit, in der Gabriele H. und ihre Kollegen eigentlich Urlaub gehabt hätten.“
Mit dem Timing ist es immer so eine Sache.

En passant Autogramme von Gerd Müller und Joe Kelly

In meiner Jugend sammelte ich voller Freude aktiv die Autogramme von Sportlern. Mit selbst zusammengestellten Mappen voller sorgfältig ausgeschnittener und aufgeklebter Zeitungsbilder sowie Mannschaftsfotos von Fußballvereinen etc. war ich auf der erfolgreichen Jagd. Ich könnte ganze Bücher mit Anekdoten füllen. Das Jagdfieber nach Autogrammen hat mit den Jahren doch erheblich nachgelassen. Doch die eine oder andere Signatur hat sich auch in den letzten Jahren en passant spielerisch ergeben.

Traveler Digital Camera

Dabei schaut Gerd Müller, Bayern München Rekordtorschütze, Weltmeister und Siegtorschütze im WM-Endspiel von 1974 gegen die Niederlande im Olympiastadion , doch etwas entspannter aus wie Extremsportler Joe Kelly. Letzterer holte sich aktuell den Wok-WM Titel vor Georg Hackl und Armin Zöggeler.