,,Interessanterweise neigen wir bei Sporthelden vor allem dann dazu, sie zu Helden zu stilisieren, wenn in Ihrer Sportart der Tod als Möglichkeit gegeben ist. Etwa in der Formel 1. Oder wenn sie fähig sind, ihr Tun zumindest als Kampf auf Leben und Tod zu inszenieren. Boris Becker war so einer. Er ist auf dem Platz gestorben, er hat sich auf den Boden geschmissen, er hat geheult, er hat geblutet – und er hat Neuland erobert: Er war der erste Deutsche, der Wimbledon gewonnen hat. Und wir alle dachten: Das macht er für uns, unser Boris, wir gewinnen alle mit.“
Christian Schneider, Soziologe, Philosoph und Psychologe, im fünfseitigen Interview unter dem Titel – Heldenland ist abgebrannt – in brand eins Heft 08 August 2011
Die damalige Ausgabe habe ich mir aufgehoben. Bin dieser Tage nochmals über das Interview gestolpert. DIe Frage lautet ja beim aufräumen zwischen den Weihnachtsfeiertagen und Neujahr sowie Heilige Drei Könige auch immer: Was behalte ich? Von was trenne ich mich bewusst? Jenes Interview mit Christian Schneider und die Geschichte von Oliver Fritsch, dem Hartplatzhelden und seinem Erfahrungsbericht mit dem Deutschen Fußball-Bund lassen mich das Magazin weiterhin gut behütet aufbewahren.