Er ist ein Hüne. Der Diskuswerfer Robert Harting hat sich als Medaillensammler par excellence entwickelt. Europameister. Weltmeister. Olympiasieger. Seine Siegespose mit dem zerrissenen Nike-Shirt ist mittlerweile Kult und wird von den Fans, Journalisten und Fotografen erwartet. Nebenbei verteidigte er seinen Titel Sportler des Jahres 2012 problemlos auch in diesem Jahr. Er verwies den viermaligen Formel-1 Weltmeister Sebastian Vettel aus dem Red Bull Rennstall auf den zweiten Platz. Der Racer war bei seiner Videobotschaft in den festlichen Benatzetsaal von Baden-Baden nicht gerade begeistert. Vettel mag keine Vizetitel. Diskuswerfen hinkt in der medialen Übertragung weit hinter den Formel-1 Rennen hinterher. Eigentlich verbietet sich ein Vergleich. Der Tod des Glücks ist der Vergleich. Doch Robert Harting ist ein Typ mit Ecken und Kanten. Er spricht Klartext, wo andere sich abducken oder die Worte geschmeidig Richtung Wohlwollen von Politikern und Sportfunktionären drechseln. Seine Kritik ist deutlich und kommt ungeschminkt daher. Da macht Robert Harting auch nicht halt vor Pfarrer Gauck.