Was macht ein Schachspieler an einem verregneten Sonntag? Er geht mit guter Laune in das Kunsthaus Bregenz am Bodensee. Im Gepäck eine Einladung zum Simultanschachturnier mit Österreichs Nr. 1 im Frauenschach, Eva Moser. Meine Zusage stand per E-Mail an Helene Mira vom Schachklub Bregenz seit einigen Tagen fest. Die Vorstellung, in dem Ambiente im Rahmen der Kunstausstellung von Gabriel Orozco im Kunsthaus zu spielen, bereitete mir bereits im Vorfeld große Freude. Sein Citröen DS war denn auch gut sichtbar in Bregenz plakatiert.Der Künstler Gabriel Orozco erblickte 1962 in Jalapa im mexikanischen Bundesstaat Veracruz das Licht der Welt. Heute lebt er in New York, Paris und Mexiko-Stadt. Im Kunsthaus Bregenz wird bis bis 6. Oktober 2013 ein ganz arteigener Citroën dem Publikum gezeigt: La DS Coraline ist ein stark abgespeckter Citroen DS. Der Oldtimer ist ein Hingucker.
Die Verbindung des verschlankten Citröen DS und Schach ist eine Versuchung der besonderen Art. Der Schachevent sollte im 3. Stock vom Kunsthaus Bregenz stattfinden. Geschwind nahmen die Füße die Treppen, meine Pünktlichkeit ist legendär. Meine mentale Vorbereitung bestand auch in ein paar Momentaufnahmen des Raumes vor Beginn der Simultanschach Veranstaltung mit Eva Moser.
In so einem Ambiente hatte ich noch nie Schach gespielt. Klar, das französische Automobile in der Spezialanfertigung von Konzeptkünstler Gabriel Oroczo, war der absolute Blickfang. Vorerst.
Für Getränke war auch gesorgt. Österreichisches Mineralwasser in Glasflaschen und ein passendes Glas für jeden der 25 Schachspieler, die sich mit Eva Moser messen würden an diesem Sonntag, den 8. September 2013. Vorfreude schönste Freude.
Mein Platz war gefunden. Vom Schachbrett aus war der Blick frei zum schlanken Citröen DS. Die Flasche behutsam geöffnet. Fast meditativ das Mineralwasser in das Glas gegeben. Einen kleinen Schluck genommen. Der Raum füllte sich langsam. Jeder nahm seinen Platz am Schachbrett ein. Es war eine sehr schöne Atmosphäre. Die Vorfreude auf das Simultanschach mit der 31-Jährigen Eva Moser war spürbar.
Eva Moser brachte gute Laune mit und unterhielt sich angeregt mit den zwei charmanten Damen. Schach ist doch wunderschön.
Da sage noch einer Simultanschach wäre out. Wäre langweilig oder findet keine Schachbegeisterung mehr. Meine Konzentration galt jetzt wieder dem Schachbrett. Wie würde Eva Moser eröffnen? Sie begann mit dem Doppelschritt des Königsbauern. Es wurde eine Sizilianische Partie.
Meine Partie dauerte 3,5 Stunden gegen die Großmeisterin. Eva Moser spielte konzentriert. Ich machte anfangs keine Fehler. Wie das manchmal so ist. Mein Tagesziel war ein Remis gegen die Nummer 1 im Frauenschach von Österreich. Parallel spielte sie auch an den anderen Brettern.
Meine Leser sollten unter meinem Ehrgeiz jedoch nicht leiden. So sammelte ich während der Partie weitere Momentaufnahmen.
Eva Moser in Denkerpose.
Konzentration pur. Die Partien wollten ausgespielt werden.
Fotos wollen auch gesichtet werden.
Im Vordergrund meine Schachpartie. Nein, trotz bereit liegenden Stift, habe ich die Schachpartie dann nicht notiert. Ich wollte die Atmosphäre pur aufsaugen. Hatte auch zwischendurch die Füße in Bewegung gesetzt. Das eine oder andere Foto war auch zu machen. Ich habe es im Nachgang auch nicht bereut, die Partie nicht mitgeschrieben zu haben.
Kiebitze gabe es im Saal natürlich auch. Ich mag diese Atmosphäre sehr.
Derweil begann der Druck auf meine Königsstellung durch Eva Moser größer zu werden. Mein Tagesziel Remis hatte ich immer noch im Hinterkopf. Alleine, ich war nicht fehlerfrei an diesem Nachmittag. In dieser Stellung zog ich f7-f5. Danach begann der Sturm auf meinen König.
Okay, wenige Züge danach gab ich auf. Mein Tagesziel verfehlt, doch einen unglaublich atmosphärischen und schönen Sonntag in Bregenz verbracht zu haben, war an jenem verregneten Sonntagnachmittag Belohnung genug.
Tag: 16. September 2013
Eishockey und keine Olympiapause sowie ambitionierte Ziele vom EHC Red Bull München
Die Temperaturen sind in Deutschland abgekühlt. Ein Zeichen für den Beginn der neuen Eishockey-Saison. Der Start ist vollzogen. Das Kultblog Check von hinten hat die 10 härtesten Fakten für den Start in die neue DEL-Saison 2013/2014 zusammengetragen. Der Blick geht dabei bereits voraus und macht auch vor Sotschi keinen Halt:
,,Im Rhythmus bleiben: Zwar erwartet den Sportzuschauer diesen Winter ein Eishockey-Turnier der Extraklasse zu wunderbaren Sendezeiten, doch das deutsche Publikum braucht seine Gewohntheiten nicht aufzugeben, der Spielbetrieb wird hierzulande nicht von einer lästigen Olympiapause gestört.“
Den Start in die neue DEL-Saison hat Eishockey News unter dem Titel Berlin, Krefeld, München und Nürnberg sind noch ungeschlagen – Köln Sieger im Top-Spiel aufbereitet. Die 20. Saison nimmt Fahrt auf.
EHC München hat den Sponsor Red Bull im Rücken. Im vergangenen Jahr im September gab es für mich ja so einen Satz zum schmunzeln. Christian Winkler, Manager vom EHC Red Bull München, sagte damals gegenüber der tz:
,,Wir sind ein Low-Budget-Team , das vom Einsatz lebt!”
Red Bull und ein schmales Budget im Sportsponsoring passen eigentlich nicht zusammen und sind so weit entfernt wie der Salzstock in Gorleben von einem verlässlichen Atommüll-Endlager. Nun, definitiv ist der EHC Red Bull München in dieser Saison 1 nach Cortina kein Low-Budget-Team. Für die neue Saison hat der österreichische Getränkehersteller richtig Geld in die Hand genommen. Kolportiert werden eine zweistellige Millionensumme (ca. 13 Millionen Euro).
Die sportlichen Ziele sind ambitioniert. Für Christian Winkler ist die jetzige Saison eine Jubiläumssaison. Sein 10. Jahr für die Münchener. In der Abendzeitung München gibt es eine Rückschau auf Tränen, Siege, Hoffnungen, Lizenzen, Penaltyschießen, körperliche Blessuren der härteren Art und den Wunsch nach einem respektablen Eishockey-Stellenwert in der bayerischen Landeshauptstadt.