Robert Harting erst mit Gold und dann der erwarteten Siegergeste

Der Generalausstatter des deutschen Leichtathletikverbandes dürfte mit der Goldmedaille von Robert Harting einen weiteren Grund gehabt haben die Champagnerkorken knallen zu lassen. Das Logo von Nike kommt durch die emotionale Zerreißprobe des Diskuskönigs immer sehr gut zur Geltung. Markeninszenierung auf ganz hohen Niveau. Dabei dürfte Robert Harting bei seiner Energieleistung im Moskauer Olympiastadion Luschniki durchaus eher mit seinem Körper und der Konkurrenz zu kämpfen gehabt haben. Doch mittlerweile hat er die Siegergeste ähnlich wie Superstar Usain Bolt verinnerlicht. Beide Stile sind unterschiedlich. Robert Harting hat den für ihn authentischen Jubel gewählt. Übrigens hatte Sport Bild mit dem Cover vom Sportkalender  am 2. Januar 2013 irgendwie die richtige Nase.Traveler Digital CameraRobert Harting mit Gold in Moskau. Bayern Münchens Fußballer Thomas Müller mit der Champions-League in Wembley und dem Bonus Triple. Formel 1 Pilot Sebastian Vettel auf WM-Kurs für sich und Red Bull.

Robert Harting vom SCC Berlin ist erfolgreicher Titelverteidiger. Der sehr meinungsstarke Diskusweltmeister auf leichtathletik.de:

,,Der Rücken tut weh und der Beuger nun auch. Die Technik stimmt momentan nicht, also musste ich es mit Biegen und Brechen versuchen. Das ist Hochleistungssport, machen wir uns nichts vor, der Verschleiß ist da. Ich wusste, dass 68,13 Meter nicht gereicht hätten, also musste ich da noch nachlegen, auch wenn es weh tat. Jetzt lege ich mich erstmal auf die Physiobank, aber beim ISTAF bin ich wieder zurück im Ring.“

Am 1. September 2013 ist beim ISTAF eine Premiere geplant. Der Olympiasieger Robert Harting und Paralympics-Sieger Sebastian Dietz wollen im Diskuswettbewerb gemeinsam im Berliner Olympiastadion starten.

Pastor Barnaby schließt die Kirche für Usain Bolt eher

Es war der Höhepunkt des Wochenendes. Der Bolt Lauf am Sonntag in Moskau im Olympiastadion Luschniki. Manchmal korrespondieren Zeitpläne nicht optimal miteinander. Es stand noch ein Gottesdienst an. Pastor Barnaby schloss die Kirche eher und gab so den sportbegeisterten Schäfchen seiner Gemeinde die Chance den Einzug der Gladiatoren inklusive der Usain Bolt Show im Fernsehen zu erleben. Die komplette Story gibt es auf The Jamaica Online Star zu lesen.Traveler Digital CameraDerweil gibt es keine guten Nachrichten für das angedachte Projekt Usain Bolt Baustein, für den 26. August 2013 Sprintstar Bolt zu den Gugl Games nach Linz zu holen. Robert Wagner, Direktor des Linzer Leichtathletik-Meetings, schrieb mir heute aus Moskau per E-Mail:

,,250.000 Euro plus 50.000 Steuerabgaben waren dann doch zuviel Geld.“

Der ursprüngliche Plan sah den Erwerb eines Bolt Baustein in Form eines VIP-Tickets für den Preis von 1000 Euro von 250 Personen vor. Ein exklusiver Sitzplatz im Innenfeld der Sprinterbahn auf einer Sondertribüne, ein Gruppenbild mit Usain Bolt, das handsignierte Poster dieses Gruppenbildes für jeden Käufer des VIP-Tickets, ein Catering vor dem Leichtathletik-Meeting und ein Dinner im VIP-Raum des Linzer Stadions nach der Veranstaltung mit allen Ehrengästen.Traveler Digital CameraAuf meine Frage, welche drei Ereignisse ihn bei der Leichtathletik-WM in Moskau am meisten begeistert haben, antwortete Robert Wagner so:

,,Sportlich natürlich Bolt (weil es immer schwierig ist in ein Rennen zu gehen, in dem man nur verlieren kann), das 400m Finale (weil der Wille der Britin unglaublich war, zehn Meter vor dem Ziel immer noch an eine Chance zu glauben und dann dafür belohnt zu werden) und dann die unglaubliche Maschinerie einer derartigen Veranstaltung faszinieren mich immer wieder. Ich war 2002 in Wien Technischer Direktor der LA Hallen-EM und betrachte derartige Großveranstaltungen daher natürlich mit anderen Augen.“

Auf Bolt lastete der ganze Erwartungsdruck. Inklusive der Gemeindemitglieder die vorzeitig von Pastor Barnaby nach Hause geschickt worden. Christine Ohuruogu legte wirklich ein atemberaubendes Herzschlagfinale über die 400er Strecke hin. Nie aufgeben. Churchill wird dieses Motto von Motivationstrainern gerne zugeschrieben und auf der Bühne sowie in Büchern ausführlich behandelt. In der Saison 2001 wurde es auch das signifikante Oliver Kahn Prinzip.