Es füllte die Medienseiten der Republik. Karl Lagerfeld hätte für eine Modenschau nicht mehr Aufmerksamkeit bekommen können. Die stilsichere Ankunft im neuen Hafen war den Neulingen nicht vergönnt. Mario Götze und Jan Kirchhoff sammelten keine Pluspunkte beim Bayern München Ausstatter. Der ehemalige Fußballprofi Christoph Metzelder, 2002 Vizeweltmeister im Adidas-Trikot geworden, bemerkte zur T-Shirt Kontroverse zwischen den beiden Platzhirschen im Markt der Sportartikelhertseller im Interview mit dem Branchenblatt W&V:
,,Aus der Sicht von Nike war das eine clevere Aktion. Aber dies wird den Start der beiden beim FC Bayern nicht gerade vereinfachen. Andererseits liegt es natürlich auch in der Verantwortung des Vereins, darauf zu achten, dass vertragliche Verpflichtungen eingehalten werden.“
Das kann man so stehen lassen. Adidas war nicht amüsiert. Das ist doch klar.Dr. Peter Rohlmann, beschäftigt sich seit Jahren mit Sportmarketing. Im Online-Artikel vom Handelsblatt mit dem etwas martialischen Titel Götze im Sponsorenkrieg kommt er zu Wort und deutet auf Auswirkungen bei der nächsten Vertragsverhandlung zwischen dem Herzogenauracher Unternehmen und Bayern München:
„Bei den nächsten Vertragsverhandlungen wird Adidas gegenüber den Münchenern einen Trumpf mehr in der Hand haben“
Dr. Peter Rohlmann betreibt die Marketingagentur PR Marketing in Rheine. So ganz aus der Verantwortung kann man bei der ganzen Geschichte eigentlich auch nicht Sportdirektor Sammer lassen. Stammleser wissen, er hat einen Sympathiebonus bei mir. Ich habe ihn einst selbst noch im Dynamo Dresden Trikot in der DDR-Oberliga in Leipzig spielen sehen. Seine Karriere ist mehr wie ehrenwert. Doch den jungen Spieler Götze hätte er auf alle Fälle zum Kleiderwechsel schicken müssen. Etwaige Nike Anweisungen hin oder her. Man kennt es doch noch von der eigenen Tanzschule. Es gibt eine Kleiderordnung. Wer dagegen verstieß hatte einen ganz schweren Stand beim Tanzlehrer und durfte in der Regel den Heimweg antreten, wenn das Outfit nicht der Etikette entsprach.Karl-Heinz Rummenigge findet Nike nicht gut. Der einstige Weltklassestürmer und meinungsstarke Mann in der Führungsriege von Bayern München sieht das Fair Play verletzt.
„Ich bin von Nike enttäuscht. Das ist nicht Fairplay, was sie zielbewusst gespielt haben.“
Dabei gab es ja auch immer die Stimmen, die einen Einfluss von Nike auf das Tragen der Kleidung in Form eines T-Shirt mit dem Logo des amerikanischen Umsatzgiganten verneinte. Kirchhoff und Götze seien sozusagen autark in ihren Handlungen gewesen.
Zum Abschluss ein interessanter Gedanke von User Nordkurve bei der Abendzeitung München, mit einem Hinweis in Richtung des Borussia Dortmund Ausstatters.
,,Win-Win-Situation für Adidas und Nike. Wie oft wurde deren Namen in der vergangenen Woche in den verschiedenen Medien genannt und geschrieben, dazu die Bilder mit Nike-T-Shirts und Adidas-Trikots. Und das ganz kostenlos, in der sauren-Gurken-Zeit. Ohne die Nike-T-shirts hätten beide auf diese kostenlose Werbung verzichten müssen. Wirklich sauer sind da sicher nur Puma & Co.“
Okay, andererseits hat Puma ja in Kürze seinen Goldstar Usain Bolt bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Moskau im Olympiastadion Luschniki vom 10. bis 18. August in der Hinterhand.