Neue Besen kehren gut

Nach der Saison ist vor der Saison. In Abwandlung eines altbekannten Spruchs vom legendären und für seine Weisheiten bekannten Weltmeistertrainer 1954 Sepp Herberger. Bayern München hat gleich auf beiden Trainerpositionen der 1. und 2. Mannschaft das Personal gewechselt. Neue Impulse verspricht sich die Vereinsführung um Rummenigge und Hoeneß davon. Der Coach für die 2. Mannschaft, Erik ten Hag, hatte dann auch gleich ein entsprechendes Statement bereit:

“Wenn man mit dem FC Bayern in der Vierten Liga spielt, muss man aufsteigen. So einfach ist das.”

Erik ten Haag, der 43-Jährige Niederländer, hat die Bayern München Einstellung bereits verinnerlicht. Er soll Bayern München II der nötigen Frischzellenkur unterziehen. Gerd Müller und Rainer Ulrich agieren als Co. Trainer. Walter Junghans ist Torwarttrainer und für die Arbeit mit den Keepern verantwortlich. Der 25 Mann starke Kader hat laut transfermarkt.de einen aktuellen Wert von 2.675.000 Euro. Den höchsten Marktwert der in der Regionalliga Bayern spielenden Mannschaft von Erik ten Hag hat Pierre-Emile Höjberg mit 500.000 Euro. Auf seine weitere Entwicklung sind viele im Umkreis des Vereins sehr gespannt.

Pep Guardiola hat die erste Mannschaft übernommen, die ersten Siege in Freundschaftsspielen eingefahren. Gespannt dürfen die Zuschauer auf die etwaigen taktischen Nuancen im Jahr 1 nach dem Triple Erfolg unter Jupp Heynckes sein. Tickets werden auch in der neuen Saison von den Fans in ganz Deutschland heißbegehrt sein. Die Allianz-Arena mit dem 2013 begeistert aufspielenden europäischen Champion Bayern München ist ein Publikumsmagnet. Wer Bayern live erleben will sollte den Ticketkauf nicht dem Zufall überlassen. Der Spielplan für die neue Saison steht. Am 9. August empfängt der Meister, DFB-Pokalsieger und CL Gewinner die Mannschaft von Borussia Mönchengladbach, einstiger Dauerrivale um die Meisterschaft in den Siebzigern.

Davor ist am 31. Juli und 1. August 2013 der Audi Cup mit den Top Clubs Manchester City, AC Mailand und FC São Paulo in der Allianz-Arena terminiert. Fußballenthusiasten, die den Saisonbeginn nicht erwarten können, haben die Möglichkeit das Starensemble von Pep Guardiola gut eine Woche vor Beginn der Bundesliga zu sehen. Sie können sich Tickets online sichern und damit die Sommerpause verkürzen. Auftaktgegner am 31. Juli ist der FC São Paulo aus dem Land des fünffachen Weltmeisters.

Die Verpflichtung von Pep Guardiola war ein Coup. Er wird den Run auf Bayern München Tickets auch aufgrund seiner Vita weiter verstärken. Dabei, jetzt schließt sich wieder der Kreis zum eingangs erwähnten Erik ten Hag, begann der Katalane einst seine Trainertätigkeit 2007 bei der zweiten Mannschaft vom FC Barcelona.

Heute vor 39 Jahren: Regenschlacht Deutschland – Polen im Frankfurter Waldstadion

Die Bilder gingen um die Welt. An jenem 3. Juli 1974 sollte das Fußballspiel um den Einzug in das Finale der Weltmeisterschaft stattfinden. Die Partie Deutschland – Polen stand auf dem Spielplan. In den Annalen ist wahlweise von Regenschlacht oder Wasserschlacht die Rede. In jenem Sommer, anders wie 2006, gab es bei den 38 Spielen der WM 74 in mehr als der Hälfte der Partien Regen als unangenehme Begleiterscheinung. Doch so eine Wettersituation wie am besagten 3. Juli 1974 im Frankfurter Waldstadion stellte alle Beteiligten auf eine ungewöhnliche Probe. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz und pumpte mit Schläuchen die Wasserlachen aus der Strafraumzone. Kräftige und einsatzstarke Männer, eine Schirmmütze als Kopfbedeckung, schoben unermüdlich Walzen über den Rasen des Waldstadions. Gespielt wurde dann auch noch. Das ganze sah damals so aus:

Die polnische Mannschaft war damals Weltklasse. Olympiasieger von München 1972, gespickt mit dem Torwart Jan Tomaszewski, Held von Wembley in der Qualifikation vor 100 000 Zuschauern, der technisch überdurchschnittlich versierte Kazimier Deyna wurde nach Johan Cruyff und Franz Beckenbauer zum drittbesten Fußballspieler des WM-Turniers 74 gewählt. Coach Kazimier Gorski hatte einen Gala-Sturm zur Verfügung. Grzegorz Lato wurde Torschützenkönig der WM. Seine kongenialen Sturmpartner waren Andrzej Szarmach und Robert Gadocha. Sie eilten von Sieg zu Sieg. Um das Regenspiel rankten sich noch jahrzehntelang Mythen. Die Pfützen seien in der deutschen Spielhälfte nicht abgepumpt worden. Die technische Klasse des polnischen Spiels und der Sturmreihe sollte damit behindert werden. Von Manipulation gar war die Rede. Doch zum 25. Jahrestags der Regenschlacht von Frankfurt verwies der Trainer Kazimier Gorski alle Gerüchte und Manipulationsvorwürfe ins Reich der Fabel. Er machte darauf aufmerksam, dass die polnische Nationalmannschaft an jenem 3. Juli 1974 die Seitenwahl hatte.