Google Suchbegriffe

Es kommt auch immer ein Besucherstrom durch die Google Suchmaschine hierher auf das Blog. In den letzten Tagen waren unter anderen folgende Suchbegriffe dabei:

Tour de france 2013 interesse in deutschland

garde schachuhr ruhla

doping fc barcelona

fdgb pokalfinalel fussball 04.06.1983

tal+memorial+2013

kieser training preise 2013

was macht eigentlich jan ullrich

günter netzer kfz kennzeichen

was+hat+red+bull+von+ihrem+sponsoring

adidas leibchen

schachtrainer in zürich gesucht

ddr-oberliga-1.fcunion-berlin-videos

jauch fleisch tönnies

Mount Everest Geschenke

Zeitfahren Bad Saulgau

Kieser Friedrichshafen

CEV Gala Wien

nils kaben zdf segeln

Schach: Live-Stream Magnus Carlsen – Borki Predojevic

Für alle Magnus Carlsen Fans ein Muss, egal wie schön die Sonne in Deutschland momentan an den verschiedenen Orten scheinen mag. Carlsen ist ein Magnet. Er zieht immer. Hier geht es zum Live-Stream zwischen Magnus Carlsen und Borki Predojevic in Lillehammer. Es wird Schnellschach gespielt. Terminiert sind 4 Partien.

Freitag, den 28. Juni 2013:   17.00 Uhr

Freitag, den 28. Juni 2013:    18.30 Uhr

Samstag, den 29. Juni 2013: 12.00 Uhr

Samstag, den 29. Juni 2013: 13.30 Uhr  

Austragungsort ist das Radisson Blu Lillehammer Hotel.

Müssen wir noch etwas über Magnus Carlsen erzählen? Weniger im Rampenlicht steht sein Kontrahent Borki Predojevic. Seine wikipedia Weste liest sich so.

Steinar Bryn ist Initiator des Schnellschach-Duells in Lillehammer. Bryn spielt selbst Schach. Er ist beim Nansen Center für Frieden und Dialog in Lillehammer engagiert. Steinar Bryn betreut Friedensprojekte auf dem leidgeprüften Balkan.

Vor 11 Jahren trafen Magnus Carlsen und Borki Predojevic bei einem Juniorenturnier erstmalig aufeinander und es gab damals kein Remis. Der Sieger war Borki Predojevic.

Verwiesen sei auch auf den hochinteressanten Artikel beim schach-ticker unter dem Titel Ein Schach-Event als Friedenssymbol. Dort sind akribisch alle Hintergründe des Wettkampfes und die symbolische Bedeutung inklusive dem historischen Bezug vom 28. Juni 1914 zu finden.

Wider dem Guardiola Hype

Für den Hype um seine Person kann und will ich ihn nicht verantwortlich machen. Der eine oder andere Fußballfan hat bereits eine Substratsättigung. Die Rede ist vom aus der Auszeit zu Bayern München gekommenen Trainer Pep Guardiola. Mir war es bereits bei der Installation vom Vereinstrainernovizen Klinsmann alles ein zu großer medialer Auflauf. Ära. Aufbruch in neue Dimensionen. 5 Jahre später ist in München wieder von einer Ära die Rede. Pep Guardiola ist gelandet. Das Ingolstädter Dienstauto mit 520 PS übergeben. Lorbeerkränze im Dutzend sind dem Katalanen überreicht worden. Die Lobeshymnen arteten teilweise in einen Personenkult aus. Vielleicht ist es an der Zeit das Scheinwerferlicht ein wenig zu dimmen. Sportexperte Thomas Haider, einst von Alberto Contador in Sachen Doping belogen, hat auf sport10.at auch ein paar kritische Anmerkungen vorzubringen. Unter dem Titel Doppelmoral verweist er auf dunklere Stellen in der Fußballerbiografie von Pep Guardiola. Er zieht den Vergleich zu Jan Ullrich, dem ehemaligen Tour de France Teilnehmer und Sieger der Höllentour von 1997. Die mediale Sicht auf beide fasst er so zusammen:

,,Ullrich der Böse, Guardiola der Messias.“

Dabei gibt es zwischen beiden Gemeinsamkeiten. Thomas Haider, der einst  mit der Amerikanerin Lindsey Vonn schon Interviews führte, als die Skirennläuferin noch Kildow hieß, verweist in seinem Artikel darauf:

,,Was Ullrich und Guardiola gemeinsam haben? Positive Dopingkontrollen in ihrer aktiven Karriere und jahrelang intensive Kontakte zu Blutpanscher Fuentes!“

Thomas Haider erinnert in seinem Beitrag an die unsäglichen Machenschaften von Mediziner Fuentes und die Verquickung zum Fußballbiotop. Hat-Tip geht an Fokus Fussball.

Aber es gibt auch noch andere kritische Stimmen, die beschäftigen sich nicht mit Doping sondern mit der etwaigen Gefahr für die Freude am Fußball unter Guardiola. Im Interview mit Zeit Online berichtete Wolfram Eilenberger dem Fußballinternetpionier und Hartplatzhelden Oliver Fritsch vor 5 Monaten:

,,Ich bin Bayern-Fan, ich bin Fußball-Fan, und ich mache mir Sorgen um die Schönheit des Spiels. In letzter Konsequenz könnte Guardiola nicht nur mir, sondern einem ganzen Kontinent die Lust am Fußball nehmen.“

Der meinungsstarke Wolfram Eilenberger ist Chefredakteur des Philosophie Magazins. Der Philosoph spielt selber Fußball und hat in der deutschen Autoren-Nationalmannschaft die Spielposition im linken Mittelfeld inne. Er hielt mit seiner Kritik an der Kurzpass-Spielweise von Guardiola nicht hinter dem Berg.

,,Im idealen Fußball des Guardiola regieren kurze Pässe, es gibt keine Distanzschüsse, direkten Freistöße, Flanken, Kopfballtore. Kleinteilige Ballkontrolle und Penetrationsarmut kennzeichnen seinen Stil. Günter Netzer, übernehmen Sie!“

Bayern München hat in den letzten Jahren nicht immer glücklich bei den Trainerneueinkäufen agiert. Erinnert sei an Klinsmann. Aber auch der Kontrakt mit Louis van Gaal fand ein jähes Ende in der 2. Saison. Kontrakt hin oder her. Stimmt das Timing des Einkaufs von Bayern München in der Personalie Guardiola? Eilenberger hat da seine Bedenken und urteilt:

,,Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass   die Bayern einen verglühten Stern gekauft haben.“

Das habe ich einst von Jupp Heynckes nach seiner Reaktivierung bei Bayern München gedacht. Hiermit muss ich noch nachträglich Abbitte beim Triple-Erfolgscoach leisten.

Reebok und Content Marketing

So, der erste Pep Guardiola Hype ist durch. Ist er wirklich schon durch?  Das zelebrieren der Übergabe seines Dienstwagens ist auch vonstatten gegangen. Der Audi S8 hat smarte 520 PS. Doch Hand aufs Herz. An den spektakulären Ferrari Dino 246 GT mit Kultikone Günter Netzer kommt er nicht ran. Audi und Bayern München, dies ist eine langgehegte Beziehung. Im Buch Fussball Unser von Eduard Augustin, Philipp von Kneisenberg und Christian Zaschke für die Süddeutsche Zeitung Edition 2005 gab es auf Seite 36 und 37 fein säuberlich aufgelistet die Dienstwagen für Trainerteam und Spieler von Bayern München. Trainer Felix Magath fuhr in der Saison 2005/2006 ein Modell A8 in lichtsilber Metallic mit zarten 450 PS. Den gleichen Motorisierungsgrad hatten die Dienstwagen von  Oliver Kahn, Lucio, Roy Makaay, Claudio Pizarro und Willi Sagnol. Die A 8 Fraktion.

Traveler Digital Camera

Dahinter kam damals die Gruppe um Mehmet Scholl, Michael Ballack (in seiner letzten Saison vor dem Absprung zu Chelsea), Sebastian Deisler, Andreas Görlitz, Paolo Guerro, Keeper Michael Rensing und Philipp Lahm. Ihre S4 Modelle waren mit 344 PS motorisiert. Dann folgte noch eine Gruppe mit 335 PS. Bixente Lizarazu, Martin Demichelis, Owen Hargreaves, Valérien Ismaël, Jens Jeremies, Ali Karimi, Hasan Salihamidzic, Roque Santa Cruz und Bastian Schweinsteiger. Fast bescheidene 225 PS nahm Seppo Eichkorn mit dem A6 Avant in Anspruch.

Traveler Digital Camera

Doch zurück in die Neuzeit. Was ist eigentlich mit der Personalie Robert Lewandowski beim Konkurrenten Borussia Dortmund? Wann bekommt er in München seinen Dienstwagen? Diesen Sommer wohl eher (noch) nicht. So kann er aus der Ferne schauen wie sich der gebürtige Memminger Mario Götze bei Bayern München unter Pep Guardiola einlebt. Inklusive Austausch über die Fahreigenschaften vom Dienstwagen.

Traveler Digital Camera

Themenwechsel. Stichwort Content Marketing. In aller Munde. Oder ist Content Marketing: Alter Wein in neuen Schläuchen? So fragte ich am 5. März 2013. Was ist dran am so oft in den Mund genommenen Marketingbegriff, ist es der selbe Hype wie bei Pep?  Das Thema beschäftigt Thomas Knüwer, Kultblogger auf Indiskretion Ehrensache, bereits länger. Seine Analysen sind immer lesenswert. Der einst für das Handelsblatt journalistisch tätige Knüwer hat das Thema Content Marketing auch diese Woche wieder angefasst. Er dröselt die ganze Sache am Beispiel Reebok unter dem Titel Reebook – via Content Marketing zur Neugeburt einer Marke auf. Dabei kommt eine Sportart in den Blickpunkt, die ich bis dato noch gar nicht kannte … Aber lest selber bei Thomas Knüwer.

Kleine Anmerkung, Die Impressionen von der Klassikwelt Bodensee stammen von mir vom regnerischen Freitag, den 14. Juni 2013 während der Oldtimerparade in Friedrichshafen.

Traveler Digital Camera

Anlässlich des 175. Geburtstag in diesem Jahr von Graf Zeppelin rollten 175 Oldtimer durch die Zeppelinstadt Friedrichshafen.

Spektakulärer Sponsoringvertrag: Adidas Geldsegen für Chelsea

Der Fußball und das Sportmarketing kennen keine finanziellen Grenzen. Das fränkische Unternehmen Adidas, mit den markanten drei Streifen, stattet den Champions-League Sieger von 2012 und Europa-League Gewinner von 2013, seit dem WM-Jahr 2006 aus. Chelsea darf sich über einen weiteren 10-Jährigen Geldsegen freuen. Das Schweizer Branchenmagazin Sponsoring Extra reisst die neue Dimension an:

,,Das ist Weltrekord für einen Fussballklub: Der FC Chelsea hat seinen Sponsoringvertrag mit Adidas um zehn Jahre verlängert und kassiert dafür nach Informationen des englischen Boulevardblatts „Sun“ 353 Millionen Euro.“

Milliardär Roman Abramowitsch und Startrainer José Mourinho dürfte es also bei etwaigen Transfers in den nächsten Jahren nicht am nötigen Kleingeld fehlen. Dabei war Geld auch in den letzten Jahren reichlich vorhanden. Roman Abramowitsch kaufte Chelsea 2003 und selbst Bayern München hatte einst das Nachsehen, der deutsche Rekordmeister aus der bayerischen Landeshauptstadt musste den talentierten, ehrgeizigen sowie torgefährlichen Mittelfeldspieler Michael Ballack ablösefrei wechseln lassen. Für viele Fußballfans ist Roman Abramowitsch eine Reizfigur. Die Journalisten Dominic Midgley und Chris Hutchins näherten sich der Person in dem Buch Der Milliardär aus dem Nichts – Roman Abramowitsch. Der heutige Chelsea Eigentümer hat einen langen Weg hinter sich. In den 80igern verkaufte er noch Puppen auf einem Marktstand in Moskau. Später fand er den Kontakt zu Jelzin und Putin. Tappten manche Oligarchen in die politische Ungnade-Falle, bewegte sich Abramowitsch äußerst geschickt im Umgang mit den jeweils politisch Mächtigen in Russland.

Traveler Digital Camera

Im Vorwort schrieb Horst Kläuser, Korrespondent für den deutschen Hörfunk in Moskau:

,,Die Karten, die der Vollwaise Roman ausgeteilt bekam, enthielten zunächst keinen Trumpf-Stich. Praktische Intelligenz, Härte und Bauernschläue, gewiss gepaart mit einer Portion Rücksichtslosigkeit und einem feinen Riecher für nutzbare Situationen mussten zusammen kommen.“

Ich hab das Buch mit seinen 316 Seiten damals verschlungen. Unglaublich gut geschrieben und recherchiert. Teilweise liest es sich wie ein spannender Wirtschaftskrimi. Doch zurück zum Sponsoring. Nun also der neue 10 Jahres Deal mit Adidas. Roman Abramowitsch dürfte zufrieden sein. Die kolportierten 353 Millionen Euro bis zur Saison 2022/2023 sind eine Kampfansage an die Konkurrenz. Ein feiner Riecher für eine finanziell nützliche Situation.

Boris Gelfand gewinnt Tal Memorial 2013

Das Tal Memorial 2013 ist auch bereits wieder Geschichte. Turniersieger ist Vizeweltmeister Boris Gelfand, der den norwegischen Schachmozart Magnus Carlsen auf Platz 2 verwies. Die komplette Turniertabelle liest sich denn so. Der für Israel spielende Boris Gelfand machte sich damit auch ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk. Am 24. Juni wird er 45 Jahre jung. Herzlichen Glückwunsch!

Wer ein wenig in die Ansichten und Einsichten von Boris Gelfand tauchen möchte, dem sei jenes bemerkenswerte Interview vor gut einem Jahr mit Ulrich Stock auf Zeit Online unter dem Titel Boxer sind wir nicht empfohlen.

Ist die Tour de France pervers?

Die Lohnarbeiter der Asphaltstraßen sind in Kürze wieder im Einsatz. Die Brot und Wasser Tour durch Frankreich steht auf dem Programm.

Es wird wieder jenes von den Organisatoren gewünschte Spektakel werden. Die Tour de France feiert Geburtstag. Die 100. Rundfahrt hält wieder ein fast unmenschlich anmutendes Streckenprofil bereit. Nur die harten kommen in den Garten. Für die einen ist es nach wie vor das faszinierendste Radrennen des Planeten und für andere die größte rollende Apotheke der Welt. Die Liste der grandiosen Pedalritter und ihrer anschließenden Entzauberung durch aufgeflogenes Doping ist ellenlang. Wie wird dies eigentlich bei den Anbietern von professionellen Sportwetten gehändelt? Ich meine, da gewinnt einer die Tour um sie Monate oder Jahre später wieder annulliert zu bekommen. Gib mir mein täglich Landis oder Contador. Oft haben auch die Zweitplazierten bei genauerer Betrachtungsweise Dreck am Stecken gehabt.  Der Wettschein ist zu dem Zeitpunkt oft bereits zerknüllt und nicht wieder auffindbar. Wettdrama der arteigenen Art. Verrückte Sportart. Verlogenheit inbegriffen. Aber auch die Stunde der Moralapostel. Erinnert sei an die Heuchelei um Lance Armstrong. Andererseits sind da diese faszinierenden Duelle in der Vergangenheit gewesen, diese Kämpfe Mann gegen Mann, diese kraftvollen Antritte am Berg, das sich schinden, die auch für den Fernsehzuschauer sichtbare Quälerei der Rennradfahrer. Nein, ich bring jetzt kein Udo Bölts Gedächtnis-Zitat. Dann diese Landschaftsaufnahmen. Die grandiose Naturkulisse. Die Wohnmobile an der Strecke. Die Faszination einer ganz großen Zirkusveranstaltung. Die Menschen lieben Spektakel.  Auch bei den Sprintankünften oder beim Zeitfahren, dem gnadenlosen Kampf gegen die Uhr. Was waren das für Duelle Lance Armstrong kontra Jan Ullrich. Hitchcock-Thriller der Extraklasse. Fast ganz Deutschland fieberte einst mit, hielt den Atem an und drückte die Daumen.

Auch der Tod ist mit eingepreist. Tommy Simpson starb 1967. Sein surrealer Tod am Mount Ventoux war sinnlos. Die Show ging weiter.

Vor 35 Jahren bildet sich nach einem Fußballspiel zwischen Deutschland und Österreich der Mythos Córdoba

Die Fußball-WM 1978 hat viele Geschichten. Traurige, fernab des Fußballplatzes. In Argentinien ist die Militärdiktatur an der Macht. Das Turnier soll auch zur Reputation des Regimes dienen.

Wie sauber ist das 6:0 von Argentinien gegen Peru?

Die Brasilianer hinterfragen heute noch jenes ominöse 6:0 von Argentinien gegen Peru. Der damalige Spielmodus versetzte den Gastgeber in die komfortable Situation, zu wissen wie hoch der Sieg ausfallen musste, um in das Endspiel zu kommen. Die Gauchos wussten die Gunst der Stunde gegen eine erschreckend schwach dagegen haltende Mannschaft zu nutzen. Es ranken sich Gerüchte, Vorwürfe und Ungereimtheiten um dieses Peru-Spiel. Europäische Mannschaften haben wieder in dem Vizeweltmeister von München einen würdigen Vertreter. Die Niederländer spielen ohne König Johan Cruyff und kämpfen sich nach 1974 ein weiteres Mal in das Finale, um eine erneute Niederlage gegen den Ausrichter der WM hinzunehmen. Mario Kempes schießt unwiderstehliche Tore und hat einen Lauf. 6 Tore machen ihn zum Torschützenkönig. Trainerstar wird Kettenraucher Menotti.

Österreich setzt in der Qualifikation und in der Vorrunde erste Duftmarken

Österreich hatte sich in der WM-Qualifikation gegen den Olympiasieger von Montreal 76, die Mannschaft der DDR mit Trainerlegende Georg Buschner, durchgesetzt und trumpfte auch in der Vorrunde auf. Spanien und Schweden wurden durch Siegtore von Hans Krankl bezwungen. Selbst die knappe Niederlage in der Abschlusspartie gegen Brasilien konnte den Vorrundengruppensieg nicht verhindern. Österreich hatte eine erste Duftnote in Argentinien gesetzt. Helmut Schön coachte die deutsche Mannschaft ein letztes Mal durch ein Turnier. In der Vorrunde gab es in Buenos Aires ein torloses Remis gegen Polen. Dann folgte in Córdoba ein 6:0 gegen Mexiko. Im abschließenden Vorrundengruppenspiel gab es nochmals ein 0:0. Tunesien war der Kontrahent in Córdoba.

Sportsoziologe Matthias Marschik zu Mythos und Realität von Córdoba

So damit hätten wir bereits die Zutaten für das Mythos-Rezept Córdoba. Deutschland und Österreich trafen nach den Ergebnissen der Vorrunde in der 2. Finalrunde vor 35 Jahren am 21. Juni 1978 aufeinander. Das Spiel ging, damit verrate ich keine Neuigkeit, 3:2 für Österreich aus. Der Radioreporter Edi Finger wurde nachträglich in einen Kultstatus gehoben, den die Fußballer mit dem Sieg ebenfalls erreichten. Im Interview mit der  Wiener Zeitung hat der Sportsoziologe Matthias Marschik auch Stellung zu Mythos und Realität von Córdoba genommen.

,,Córdoba ist inzwischen zu einem Begriff geworden, den verschiedenste Leute in Österreich mit verschiedensten Inhalten füllen. Das heißt, es ist ein leerer Begriff. Ich kann diesen Begriff national auf Österreich anwenden, ich kann ihn aber auch mit Wien verbinden. Es ist ja nicht so, dass die Aversion gegen Deutschland in Tirol oder Salzburg so stark verbreitet wäre wie im Osten Österreichs. Das ist im Grunde eine Wiener Geschichte. Ich kann den Begriff aber auch mit Sport und sogar mit der Politik verbinden, wo die Botschaft lautet, dass der Kleine gegen den Großen, seien es jetzt die Deutschen oder auch die EU, immer noch eine Chance hat. In diesen David-gegen-Goliath-Mythos Córdobas lässt sich alles hineininterpretieren und fast alles auch damit begründen. Daher ist Córdoba auch überall als Begriff so akzeptiert und eigentlich unantastbar geworden.“

In jenem besagten Sommer 78 arbeite ich übrigens erstmalig in den großen Ferien mit meinem Schulkumpel Udo 3 Wochen auf dem Fleischhof. Während einer Fußball-WM. Gutes Timing geht anders. Die Anfahrt zur Ferienarbeit mit der Straßenbahn war immer eine kleine Auswertung des vorrangegangenen Spieltags der WM. Auf dem Werksgelände des riesigen Fleischverarbeiters gab es dann allerdings nichts, was an Fußball erinnerte. Der Fokus lag auf Fleisch, Fleisch und nochmals Fleisch. Wir sahen und erlebten auf dem Fleischhof, dem größten der großen Stadt, auch sehr unappetitliche Dinge. Der Bedarf an Fleisch war auf Wochen gedeckt. Aber dies ist wieder eine andere Geschichte.