Nein, heute kein Schach. Es sei denn hier, hier und hier.
In Nürnberg laufen die Vorbereitungen für ein Eishockey-Spektakel der besonderen Art auf Hochtouren.
Der Termin ist für Fans des schnellsten Mannschaftsspiels der Welt seit langen fest im Kalender verankert. Am 5. Januar 2013 begegnen sich unter freien Himmel die Thomas Sabo Ice Tigers und der Meister Eisbären Berlin.
Dafür wird das Fußballstadion vom 1. FC Nürnberg zur Eishockey-Arena umfunktioniert.
Seit knapp 3 Wochen (konkret ab dem 12. Dezember 2012) wird gewerkelt. Das Interesse am Eishockey-Event zwischen den Thomas Sabo Ice Tigers und den Eisbären Berlin ist riesengroß.
Die Tickets für Nürnberg gingen weg wie warme Semmeln. Der Bedarf an minutiös geplanten Sportgroßveranstaltungen mit dem Hauch des außergewöhnlichen ist in Deutschland noch nicht gedeckt.
Gabi Eisenack hat die Details vom Aufbau, den Wetteraussichten, dem Vorrat an Kältemaschinen, der Anzahl der beteiligten Firmen bei der Materialanlieferung etc. auf nordbayern.de zusammengetragen. Der Countdown läuft.
Meinen Lesern wünsche ich ein sehr spannendes Sportjahr 2013 mit stabiler Gesundheit und persönlichen Wohlergehen!
Einen wunderschönen guten Abend. Herzlich Willkommen. Ich begrüße alle Schachfreunde, alle Interessierten am königlichen Spiel, die sympathischen Kiebitze, Sportfans, Webmaster, Programmierer, Schachjournalisten, Autoren, Schachverleger, Marketingexperten, Contentspezialisten, Fanclubs, Großmeister, aktiven Leser mit dem Faible für Schach und eröffne den virtuellen Gala-Abend mit einem musikalischen Auftritt der Spitzenklassse. Begrüßen Sie ganz herzlich mit mir Stephanie Trick und Jörg Hegemann am Piano. Viel Vergnügen!
Ein stimmungungsvoller Einstieg in die heutige Verkündung des Ergebnis der Sportinsider Wahl der Schachwebsite des Jahres 2012. Schach ist aus der Mode geraten. Meinen die einen. Andere sagen die besten Jahre liegen vor ihm. Ich mag mit einem Zitat des Schachweltmeisters Bobby Fischer aus dem Jahr 1972 die Faszination des königlichen Spiels umreißen wollen. Vor seinem Schach-WM Kampf gegen Boris Spasskij in Reykjavik sagte er:
,,Möglicherweise wird es das größte sportliche Ereignis der Geschichte. Bedeutender sogar als der Kampf Frazier-Ali…“
Das Duell zweier Schachgroßmeister mit der unendlichen Leidenschaft für das Spiel auf 64 Feldern ging als Schachmatch des Jahrhunderts in die Geschichte des Schachs ein. Fischers Freund Svetozar Gligoric hielt diese Worte vom amerikanischen Schachweltmeister in seinem Buch Fischer Spasskij Schachmatch des Jahrhunderts in seiner Einleitung auf Seite 17 fest.
Ich liebe Schach. Der Kampf Fischer gegen Spasskij war sozusagen meine Schachsozialisierung. Damals, im Jahr 1972 verfolgte mein Vater jede Nachricht aus der isländischen Hauptstadt. Später sollten meine Schulkameraden und ich in der Schule zeichnen wie wir uns das Jahr 2000 vorstellen. Internet kam in meinen Zeichnungen nicht vor. Eher waren es Lufttaxis, Schwebebahnen, kilometerhohe Wolkenkratzer, Raumanzüge und so eine Art Propeller auf den Rücken der Menschen um kurze Wege zwischen den einzelnen Hochhäusern per Eigen-Mobilität zu regeln. Nein, Internet und eine Vielfalt an interessanten Schachwebsiten waren in den Zukunftsvisionen von uns Schülern nicht vorgesehen.
Zeitsprung. Es ist das Jahr 2012. Schach hat längst die Möglichkeiten des Internets ergriffen. Es gibt unglaublich guten Content. Bei der Sportinsider Wahl der Schachwebsite des Jahres 2012 haben die Leser abgestimmt.
Mit viel Freude darf ich die Laudatio für Platz 3 halten.
ChessBase hat Schachgeschichte geschrieben vor 26 Jahren. Jene berühmte Fahrt in die Schweiz. Zielort Basel. Gesprächspartner war die Schachikone Garri Kasparow. Zwei engagierte, leidenschaftliche Männer stellten dem Schachweltmeister etwas bis dato einmaliges vor. Matthias Wüllenweber und Frederic Friedel zeigten Garri Kasparow auf einem Atari das erste lauffähige ChessBase-Programm. Wie die Geschichte sich weiterentwickelte ist bekannt. Schachprogramme, Trainingsdatenbanken, Videos, Schachserver komplettieren heute ein marktgerechtes Angebot und haben unter Einsatz von viel Man-Power zur anerkannten Marktgröße geführt. Ein Blick auf die Mannschaft von ChessBase zeigt auch die personelle Kraft die hinter dem Content steht. ChessBase powert mit einer hohen Frequenz und hält die Schachwebsite immer auf aktuellen Stand. Bonusmaterial sind die zahlreichen interessanten Interviews, das Bildmaterial und dann gibt es auch noch Daniel King. Bemerkenswert.
Bevor wir zur nächsten Laudatio kommen…
Eine Hommage an Paul Morphy.
Mit großer Freude darf ich die Laudatio für Platz 2 halten.
Chess Tigers lässt die Augen von Marketingexperten glänzen. Chess Tigers ist untrennbar mit Schachweltmeister Viswanathan Anand verbunden und sorgt für ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland. Vishy Anand ist Ehrenmitglied. Bei seinem WM-Kampf dieses Jahr in Moskau legte Eric van Reem einen Kultblog Mate in Moscow zum Match auf. Chess Tigers on Tour. Doch auch an einen anderen Schachweltmeister wird permanent erinnert. Der eingangs von mir erwähnte Bobby Fischer ersann einst das Fischer Random Chess, heute bekannt unter Chess960. Mit viel Engagement wird der kreativen Möglichkeiten von Chess960 durch Chess Tigers gehuldigt. Hans-Walter Schmitt fördert auch vehement das Thema Grundschulschach. Betreut sie bei Wettkämpfen. Kinder bekommen leuchtende Augen beim Schachspiel. In Zeiten der Überflutung mit Spielkonsolen in das eine oder andere Kinderzimmer keine Selbstverständlichkeit.
Der große Höhepunkt des Abends naht.
Doch gerne vorher eine Hommage an Bobby Fischer.
Tief durchatmen. Wer ist auf Platz 1 durch die Leser gewählt worden?
Ehre wem Ehre gebührt.
Lassen wir das Orchester aufspielen mit dem Sänger Udo Jürgens.
Ein Applaus für die Schachwebsite des Jahres 2012.
Meine Damen und Herren schauen Sie mit mir auf …
Wir wollen den Spannungsbogen nicht überziehen.
Im Scheinwerferlicht steht…
Schach-Ticker ist eng verbunden mit den Namen Franz Jittenmeier. Ihm zur Seite steht Journalist und Autor Raymund Stolze. Die professionelle und redaktionelle Betreuung merkt man dem Content an. Intensiv werden die Turniere beleuchtet, auch aktuelle Exklusiv-Interviews wie mit dem Vater von Sebastian Bogner zum bevorstehenden Förderationswechsel in die Schweiz machen den Charme der Schachwebiste aus. Der Schach-Ticker hat einen regelrechten Fanclub. Kurt Walpurgis und Joachim Talarski seien hier stellvertretend genannt. Ihre Begeisterung für das Gesamtpaket in puncto Schach-Ticker ist riesig. Gern gelesene Pflichtlektüre. Mit der neuen Rubrik „Kurz & Knapp – Die Schach-Ticker Turnier-Umschau“ ist dem Team sicherlich auch ein guter Schachzug gelungen. Jedenfalls signalisieren das die Besucher gegenüber den Machern der Schachwebsite des Jahres 2012.
Herzlichen Glückwunsch!
Was wäre Schach ohne eine komplette Turniertabelle.
So haben die Leser insgesamt gewählt …
Sportinsider Wahl der Schachwebsite des Jahres 2012
Antwort
Stimmen
Prozent
Schach-Ticker
147
40%
Chess Tigers
75
20%
ChessBase
41
11%
Schach Magazin 64
30
8%
Schachwelt
17
5%
Entwicklungsvorsprung
14
4%
Schachbundesliga
12
3%
DeepChess
11
3%
Karl Online
8
2%
Schachblätter
7
2%
Zeitschrift Schach
6
2%
Rochade Europa
4
1%
Danke für all das Herzblut, die Zeit, Mühe und die Kraft Schach populärer zu machen. Jeder hat seine eigene Philosophie, individuelle Handschrift. Das ist auch gut so. Von dieser Vielfalt lebt das Internet. Nicht auszudenken wenn es nur eine Schachwebsite gäbe.
Einen schönen Abend und viel Freude bei der nächsten gespielten Schachpartie.
Am Sonnabend, den 22. Dezember 2012 sind die Wahlkabinen noch geöffnet.
Wer erst noch traditionell 20.00 Uhr die Tagesschau anschauen möchte… und sich noch nicht für eine Schachwebsite entscheiden konnte… Gemach, gemach.
Bis 22.00 Uhr ist das Wahllokal noch geöffnet.
Aber auch jüngere Schachfreunde, die vielleicht später noch auf die Piste wollen und dem nächtlichen Clubtreiben ihrer Stadt einen Besuch abstatten möchten, können so mit guten Gewissen in das Nachtleben eintauchen. Vorher noch das entsprechende Kreuz machen.
Die Ergebnisse werden am Sonntag, den 23. Dezember zum 4. Advent veröffentlicht.
Update:
Für diejenigen Schachfreunde, Kiebitze und Interessierte mit bereits erfolgter Stimmabgabe im Wahllokal gibt es noch ein wenig Videobonusmaterial.
Schachmatch des Jahrhunderts zwischen Bobby Fischer und Boris Spasskij 1972.
Mein Vater hat ihn bei der Schacholympiade 1960 selber live im Duell mit Bobby Fischer spielen sehen.
Die Rede ist vom damaligen 23 Jahre alten Schachweltmeister Michail Tal.
Hier eine 10-Minütige Sequenz von Michail Tail beim Blindsimultan.
Kann sich das geneigte Publikum noch an Garri Kasparow und die Geschichte mit IBM erinnern?
Was bleibt vom Sportjahr 2012? Jener tränenreiche Tag in München nach der Chelsea Niederlage? Drogba köpft sich in die Herzen der Fans des Teams von Rohstoffmagnat und Milliardär Roman Abramowitsch. Die Nachricht der Übernahme eines englischen Traditionsvereins von einem bis dato in Deutschland fast unbekannten russischen Geschäftsmannes erfuhr ich 2003 in Berlin. Die Verteidigung des Schachweltmeistertitels von Viswananthan Anand gegen Boris Gelfand in Moskau. Das Halbfinal-Aus der Mannschaft von Übungsleiter Löw und die anschließende heftige mediale Diskussion. Die Sternstunde der Beachvolleyballer von London. Die Harting Show nach Diskusgold. Die Magdalena Neuner Geschichte … Abschied vom Leistungssport nach einer grandiosen Laufbahn.
Die Stärke vom THW Kiel und die Nichtwahl auf einen der Podiumsplätze der Handballer bei der Wahl der Mannschaft des Jahres in Deutschland. Das Meisterstück des Kult-Achters Deutschland. Die Heuchelei um Lance Armstrong. Die Vettel Fahrten zum 3. WM Titel und Platz 2 hinter Robert Harting bei der Wahl der Sportler des Jahres. Das Double von Borussia Dortmund. Der Elo Rekord von Magnus Carlsen. Die Sicherheitsdiskussion und Papiere vom DFB sowie DFL.
Die Debatte um den Medaillenspiegel, Förderung des Leistungssports, Transparenz, effektive oder vielleicht gar nicht gewollte Dopingbekämpfung. Die Demission von Dirk Bauermann bei Bayern München und der Sand im Getriebe im Projekt Basketball von Uli Hoeneß. Die starke Saison im Herbst von RB Leipzig. Der Absturz des Hoffenheim Projektes bis auf den Relegationsplatz inclusive Trainerwechsel-Dich-Spiel. Ein schmerzhafter Verlust von Schachtrainer Paul Gaffron. Der von Red Bull perfekt in Szene gesetzte Baumgartner Sprung. Ein neuer Messner Film über die Bergsteigerlegende.
Der Tod von Schiedsrichter Amerell. Die Volleyballer von Recycling Berlin mit dem deutschen Meistertitel. Die OSG Baden-Baden mit dem Abo auf die Meisterschaft in der Schachbundesliga. Der Pokalsieg vom VfB Friedrichshafen. Eine Tour de France mit ramponierten Renommee. Wieder sehr viel Einmischung der Politik in den Sport. Der Protestant Gauck sowohl bei den feiernden Fußballern von Borussia Dortmund nach dem Pokalsieg in Berlin, eine Woche darauf in München beim bereits erwähnten Champions-League Finale mit Beteiligung von Bayern München. Basketballfan Wulff trat vom Amt des Bundespräsidenten zurück. Schachspieler Peer Steinbrück glückt die Eröffnung der Partie – Ich will Bundeskanzler werden – nicht so recht.
Trend Schulschach in Deutschland zeitigt weiter zarte Blüten. Red Bull engagiert sich jetzt auch im deutschen Eishockey. Stichwort München. Die Eishockey-Nationalmannschaft hat mit Pat Cortina einen neuen charismatischen Coach. Der deutsche Männerhandball schaut weiterhin sehnsüchtig auf 2007 und die Ära Heiner Brand. Ralf Rangnick ist nach gesundheitlicher Pause wieder auf der Bühne. Jetzt in anderer Funktion…. Usain Bolt bedankt sich nach seinem Olympiasieg bei seinem deutschen Sportarzt.
Es gäbe noch sehr viel zu sagen, zu erwähnen, doch ich hab einfach spontan aus meinem Kopf und dem emotionalen Gedächtnis ein paar Erinnerungsstückchen aufgeschrieben…
Ich habe noch keinen Weihnachtsbaum gekauft. Meine Jahrhundertliebe lächelt …
Gerne klappe ich für heute den Laptop zu.
Meinen Lesern wünsche ich ein glückliches Händchen bei den letzten Weihnachsvorbereitungen und gerne möchte ich mich hiermit auch für die aufgebrachte Lesegeduld, die Inputs, die Aufmerksamkeit, die Anregungen sowie Hinweise bedanken.
Es hat zahlreiche Stimmen zur Wahl der Schachwebsite des Jahres 2012 gegeben, auch die Biebertaler Schachfreunde mit User Mailer meldeten sich auf ihrer Homepage zu Wort:
>>>>>>>>>>>>>> Sportinsider: Wahl der Schachwebsite des Jahres 2012
Blickt man auf die vergangenen 20 Jahre zurück, hat sich eine Reihe interessanter Webseiten zum Thema Schach im Internet etabliert, wobei wesentlich mehr auch wieder verschwunden sind; oder ohne weiteres Seitenupdate vor sich hin schlummern.
Jetzt ruft (endlich) eine Seite auf, die Schach- Webseite des Jahres 2012 zu wählen, und gibt denn auch ein kleines Who’s who zum Besten. So ganz ernst muss man die Sache ja nicht nehmen, denn alleine auf Grund der Reichweite haben es Seiten wie Chessbase leichter viele Klicks zu generieren.
Stöbert man durch die Linksammlung der Auswahlseiten, dann wird aber doch ein „gerechtes Ergebnis eingefordert“ und der Leser zur somit zur gerechten Abstimmung aufgefordert; naürlich für die Seite, wo er gerade ist.
Das in diesem Newsletter Schach in Hessen hinreichend gewürdigt wird, sollte in den vergangenen zwei Jahrzehnten kaum einem Leser verborgen geblieben sein.
Was also hat denn die angebotene Auswahliste hessisches zu bieten?
Rochade Europa, Karl Online und sicherlich Chess Tigers, wobei erstere nicht gerade durch eine ausgeprägte Informationsvielfalt im Internet(!) auffallen. Und Karl Online macht da zwar deutlich mehr, aber den Karl Print ziehe ich da doch sicher vor, was auch den Machern lieber sein wird. Einzig chess-tigers.de kommt ohne Printausgabe aus und publiziert nur im Netz: von Weltmeisterschaften bis zum regionalen Schach in Hessen.
Was habe ich da wohl noch für eine Wahl bei der Abstimmung? Natürlich vorher noch ein paar andere zur gleichen Einsicht bringen! Also bitte:
Update: Der Text ist von Hans D. Post und in seinem Newsletter Hessenschach 12/24 erschienen. Die Biebertaler Schachfreunde und chesstigers veröffentlichen ebenfalls den Newsletter Hessenschach von Schachfreund Hans D. Post.
Karl Online wird sich verändern im neuen Jahr. So ist zu hören. Generell werden die Printmedien in den nächsten Jahren verstärkt ihre Online-Angebote pflegen und hegen (müssen). Ob es im Moment schmeckt oder nicht. Der Abgang der Frankfurter Rundschau und von Financial Times Deutschland im Jahr 2012 hatte auch mit den halbherzigen Online-Auftritten zu tun. Die Menschen lassen sich nicht vom Internet abhalten. Warum sollten sie auch.
Dabei bin ich kein Freund der Grabenkämpfe zwischen Print und Online. Beides hat seine Berechtigung. Nur kann keine Printzeitung oder ein gedrucktes Magazin sich perspektivisch gegen das Netz stellen, weil die nachkommenden Leser mit den jüngeren Geburtsjahrgängen teilweise mehr Online-Leseerfahrung mitbringen wie die jetzige Printstammleserbelegschaft. Das im Netz oft ein Hype ist, viel Wind gemacht wird um Kleinigkeiten, einige sich gar in den vergangenene Jahren als Avantgarde aufgestellt haben und ein Internet Manifest verabschiedeten … Geschenkt.
Aber vielleicht nehme ich mich dem Thema Online-Auftritte von Schachverlagen auch im neuen Jahr nochmals verstärkt an. Auf alle Fälle wird es interessant sein die Entwicklung der Internet- Auftritte von Printerzeugnisse im Schach zu beobachten.
Die Wahlkabinen sind noch offen, jedoch nur noch bis zwei Tage vor Heilig Abend. Bei der am 22. Dezember 2012 endenden Sportinsider Wahl zur Schachwebsite des Jahres 2012 werden nicht alle nominierten Schachenthusiasten auf den Plätzen 1 – 3 landen können. Dies liegt in der Natur der Sache. Es wird auch die Platzierungen im Feld geben. Doch auch dies ist ehrenwert. Ich möchte dann jedoch um genug mentale Stärke bitten und keine Reaktionen a la Kiel erleben.
Stelian Moculescu ist ein ehrgeiziger Trainer. Er mag Niederlagen nicht. Diesen kann er in der Regel keinen hohen Sympathiewert zuordnen. Natürlich lag nach der Niederlage in der 6. Etappe der CEV Champions League gegen die Österreicher ein wenig der Blues über der ZF Arena. Doch es wurde in Friedrichshafen nicht auf Halbmast geflaggt. Das Leben ging nach dem Verlust des Spiels gegen Hypo Tirol Innsbruck hier am Bodensee weiter. Nach dem Aus im nationalen Pokal gegen evivo Düren nun auch Endstation in dieser Saison auf internationalen Parkett. Stelian Moculescu im Interview auf der Website des Häfler Kultvereins:
,,Wenn man das so deuten will, dann kann man sagen, dass es Programm hat, dass es diese Saison eine Tendenz gibt, dass wir in wichtigen, entscheidenden Momenten nicht richtig reagieren. Wir haben immerhin Spieler, die schon mal Volleyball gespielt haben und die jetzt diese Saison nicht das erste Mal auf so einem Niveau spielen. Von daher fällt die Ursachenforschung schwer.“
Jetzt kann der Meisterschaft die volle Konzentration gelten. Der VfB Friedrichshafen hat oft genug in den letzten Jahren mit voller Power auf allen drei Hochzeiten getanzt. Ein Szenario eines titellosen Übergangsjahres wäre auch kein Weltuntergang, wenngleich für die Macher des Vereins gewöhnungsbedürftig. Titel sind das Salz in der Suppe.
Reden wir über Geld und das Sponsoring. Vielleicht wäre es auch nicht schlecht in den nächsten Jahren verstärkt neue Unternehmen für den Sponsorenpool zu gewinnen. Visionär 2-3 vertriebsstarke Menschen mit einer Affinität zum Sport und dem Wissen um Zusammenhänge in der Wirtschaft zusätzlich in der Geschäftsstelle des VfB Friedrichshafen einbauen. Von dort die komplette wirtschaftspotente Bodenseeregion vertriebstechnisch professionell täglich bearbeiten. Eine intensive Akquise die den Namen verdient.
Auch neue Wege gehen. Mir fällt da spontan das Thema Spielerpatenschaft ein. Einzelne Spieler für eine Saison für einen interessanten monetären Betrag Unternehmen anbieten. Gegenleistung sollte dann über das Autogrammgeben hinausgehen. Da darf ein Spieler auch in einem Unternehmen wie ZF oder einem neu zu gewinnenden Firmenverbund auch gerne Podiumsvorträge halten über Trainingspläne, Jahresziele, Einteilen der Ziele in Etappen, Motivation, Beharrlichkeit und herauskitzeln der Leistungsreserven. Durchaus Anleihen bei Reinhold Messner sich holen. Über den Tellerrand schauen. Firmen ordern den Bergsteiger mit dem extremen Ehrgeiz und einer kontinuierlichen Lernbereitschaft gerne. Warum sollen leistungsstarke Volleyballer vom VfB mit entsprechender Rhetorik nicht auch den Firmen Mehrwert bieten können? Zu Firmenjubiläen oder einem Tag der offenen Tür Spieler aus dem Nähkästchen plaudern lassen. Oder Kooperationen mit Schulen. Verstärktes Sachsponsoring. Erhöhung des Etats bei den bestehenden Sponsoren. Die Marke VfB Friedrichshafen mit Emotionalität und einer strategischen Sponsorarbeit noch stärker herausarbeiten.