Von Boris Becker, dem Wimbeldon Gewinner und Olympiasieger von Barcelona 1992 ist folgender Satz überliefert:
,,Gewonnen oder verloren wird zwischen den Ohren.“
Der 44-Jährige mehrfache Sportler des Jahres in Deutschland hat ein Faible für das Pokerspiel und ist Bayern München Fan. Im Prinzip ist jeder Sportler auf der Suche nach der Königsstrategie zum Sieg. Schachspieler ziehen sich mit ihrem Beraterstab zurück um strategische Pläne zu erörtern, Boxer gehen ins mehrmonatige Vorbereitungscamp inclusive Erarbeitung eines Schlachtplans, Fußballspieler bekommen Taktik und Strategie als Rüstzeug mit auf den Weg. Die richtigen Pokerstrategien sind nicht mit Zufallsversuchen zu bekommen. Sich in die Materie einarbeiten mag weniger spannend und lustvoll auf den ersten Blick erscheinen, für professionelle Pokerspieler mit dem Willen zum Sieg jedoch unabdingbar.
Die Berufsspieler haben beträchtliche Preisgelder eingespielt. Zufall oder reines Glück ist dies nicht. Es ist oft harte Vorbereitungszeit auf ein Turnier. Zeit und Geduld im richtigen Augenblick. Oft lukrativer wie Berufsschach. Das Mitglied des aktuellen deutschen Mannschaftseuropameisters im Schach, Großmeister Jan Gustafsson, gab vor 4 Jahren dazu im Interview mit der FAZ unter dem Titel ,,Im Pokern ist mehr zu holen als im Schach“ folgendes Statement ab:
,,Im Pokern ist mehr Geld zu holen als im Schach. Leider bin ich darin nie so gut geworden, dass ich richtig viel gewonnen hätte, aber es war dennoch deutlich mehr als im Schach.“
Auch Fußballspieler wie Khedira, Podolski oder Jansen haben öffentlich ihr Faible für das Pokerspiel bekundet. Dabei kommt in der Öffentlichkeit keiner so cool rüber wie der eingangs erwähnte Tenniscrack Boris Becker. Sein Pokerface ist von den noch auf den großen Titel mit der deutschen Nationalelf wartenden Kickern nicht zu toppen. Den Jungs mit dem Adler auf der Brust fehlte irgendwie beim Turnier in Polen und der Ukraine eine umsetzbare Königsstrategie inclusive taktischen Feintunings sowie der berühmten Sache mit dem Kopf. Verschütteter Milch lohnt nicht nachzuweinen. Haken dran. Auf ein Neues.