Reminiszenz an ein falsch aufgestelltes Schachbrett von Peer Steinbrück und Helmut Schmidt

Entgegen landläufiger Vorurteile sind Schachspieler nicht schüchtern. Sie haben keine Angst vor klaren Ansagen. Die Stimme von Schachfreund Peer Steinbrück vernahm ich aus dem Autoradio von Sender Antenne Bayern mit folgenden Worten:

,,Wir wollen diese Bundesregierung ablösen.“

Bei den Wahlkampfstrategen der CDU dürften nicht die Sektkorken geknallt haben. Steinbrück ist für Fußballfreundin Merkel der härteste Gegner aus der einstigen Troika um die Bundeskanzlerkandidatur bei der ehemaligen Volkspartei. Dabei ist auch Schachspieler Peer Steinbrück nicht frei von Fehlern. Am 30. Oktober 2011 titelte ich hier im Blog Peer Steinbrück und Helmut Schmidt mit den Schwierigkeiten am falsch aufgestellten Schachbrett. Ein Raunen ging durch die Republik.

Die Foto-Panne auf dem Buchcover war auch Thema des Interviews mit der erfahrenen Fotografin Ingrid von Kruse bei der Süddeutschen Zeitung. Unter dem Titel Schmidt und Steinbrück spielen falsch gab es die Einzelheiten um die nicht ganz so einfachen Rahmenbedingungen vor Ort für die Starfotogarfin, die bereits Astrid Lindgren, Willy Brandt oder Federico Fellini abgelichtet hatte:

SZ: ,,Wie lange konnten Sie sich auf Steinbrück und Schmidt vorbereiten?

Kruse: Keine Sekunde. Der Verlag rief eine halbe Stunde vorher bei mir an, schon stand das Taxi vor der Tür. In Schmidts Haus hatte ich nur eine Stunde Zeit und musste sehen, wie ich mit den Räumlichkeiten und Stimmungen der Herren zurechtkam. Schmidt hatte nur noch an diesem Tag Zeit und Lust für das Foto. Da musste ich mich beeilen. Ich habe aber nur den Aschenbecher angefasst. Und meine alte Hasselblad.“

Ich prognostizierte damals ein Interview mit Potenzial zum Kultstatus.

Sport am Bodensee: Interboot wirft seine Schatten auf den 2. Bavaria Charity Cup 2013 voraus

Hier am Bodensee gibt sich in Friedrichshafen eine interessante Messe nach der anderen den Staffelstab in die Hand. Erst die OutDoor 2012 (siehe auch den Bericht im Handelsblatt). Eine Branchenmesse auf der immer wieder intensiven Suche nach neuen Trends und Umsätzen für alle Outdoorfreunde. Kürzlich die renommierte 21. Eurobike 2012 mit namhafter Radprominenz wie Sabine Spitz, Danny MacAskill oder Jan Ullrich. Jetzt die Interboot. Bodensee und Boot, diese Assoziation wird hier mit Begeisterung gelebt. Gratis die grandiose Bergkulisse dazu.

Das Jahr 2013 wirft bereits seine Schatten voraus. Die Zukunft ist auf der Interboot selbstverständlich auch ein Thema. Der 2. Bavaria Charity Cup 2013 wird vorbereitet. Mit an Bord auch der eine oder andere Fernsehstar. Für alle Interessierten hier die Pressemitteilung aus Friedrichshafen:

PRESSEMITTEILUNG

BAVARIA Yachtbau, die Wassersportmesse INTERBOOT und das Match Center Germany stellen das Programm für den BAVARIA CHARITY CUP 2013 vor.

Deutsche TV Stars segeln 2013 zwei Regatten des BAVARIA Charity-Cups.

Sonne, blaues Meer, guter Wind und tolle Segelyachten – auch 2013 veranstaltet BAVARIA seinen Charity-Cup und mitsegeln wird wieder das BAVARIA Charity Yachtrace Team mit deutschen TV-Stars wie Christoph M. Ohrt, Dieter Landuris, Denise Zich, Daniela Ziegler und Johannes Brandrup. Das Charity Yachtrace Team wird 2013 weitere Film- und Fernsehschauspieler als Mitglieder begrüßen. Die INTERBOOT und das Match Center Germany unterstützen 2013 als Partner und Sponsor den Cup.

Nach einer erfolgreichen ersten Saison wird das BAVARIA Charity Yachtrace Team auch 2013 den Gedanken „Charity“ auf das Meer und erstmalig auch auf den Bodensee tragen. Zehn deutsche TV-Stars segelten 2012 in der Bucht von Palma de Mallorca erfolgreich gegen Teilnehmeryachten aller Klassen beim José Carreras International Yacht Race um den BA­VARIA Charity-Cup und belegten die Plätze fünf, sechs, acht und zwölf.

Der Cup wurde erstmalig im Rahmen der ARD José Carreras Gala ausgerufen und am 29. Juli 2012 mit dem José Carreras International Yachtrace gestartet. „Wir haben hart dafür gearbe­itet und sind gespannt auf unsere erste Regatta – bei uns gilt der Olympische Gedanke, mehr ist wahrscheinlich auch nicht drin!“ sagte Christoph M. Ohrt, der auf einer BAVARIA CRUISER 50 des deutschen Yachtbauers startete und nach vier Tagen Segeln Fünfter wurde.

Für 2013 plant der deutsche Yachtbauer ein zusätzliches Rennen im Rahmen des Match Race Germany in Langenargen am Bodensee, sowie als großes Finale eine Regatta vor Palma de Mallorca.

Das eigens für den Cup gegründete BAVARIA Charity Yachtrace Team wird 2013 deutlich aufgestockt, unter anderem durch die Schauspieler Götz Schubert, Ursula Buschhorn, Simon Licht, Lara Joy Körner, den Regisseur Stephan Wagner und weitere Top-Künstlern der deutschen Film- und Fernsehlandschaft.

Der BAVARIA Charity-Cup ist eine Regatta für Segelboote aller Klassen. Der Yachtbauer aus Giebelstadt möchte als Initiator und Veranstalter des Charity-Cups wohltätige Stiftungen und Organisationen unterstützen und als größter Yachthersteller Deutschlands den Gedanken „Charity“ auf die Meere tragen. 

-Ende.

Seufzer

Diese Woche beginnt für viele Frauen wieder ein Albtraum. Bundesligafußball über der Woche.

Derweil gehören Schachfreund Peer Steinbrück die Schlagzeilen. Einst gab es in Amerika Watergate. Die Frankfurter Rundschau titelte am Wochenanfang Sponsoring: Steinbrück erlebt sein Schachgate. Gestern war die Geschichte mit dem Versuch die Post und Telekom zu einem Sponsoring in meiner heißgeliebten Sportart Schach zu bewegen, fast wieder versendet. Das Handelsblatt brachte gestern auf der Titelseite ein Foto von Schachfreund Peer Steinbrück. Kämpferisch sieht er darauf aus. Links hinter ihm stehen drei Buchstaben. SPD. Die Überschrift des Artikels lautet Der Bankenschreck. So eine Art offene Eröffnung des Wahlkampf 2013 mit einer Generalabrechnung der allseits beliebten Finanzindustrie. Von Schach war da im Handelsblatt auf der Titelseite bereits schon keine Rede mehr.

Aber es gibt auch noch richtiges Schach. Das Masters Finale in Sao Paulo nimmt Fahrt auf. Chessbase bringt in gewohnter Qualität die Einzelheiten.

Ein Blick auf das FIDE-Ranking

Wer beim Blick auf das FIDE-Ranking Magnus Carlsen an der Spitze vermutet liegt nicht falsch mit seiner Annahme. Der 21-Jährige Norweger grüßt von Platz 1 der FIDE Weltrangliste mit der imposanten Elo-Zahl von 2843. Der charismatische Garri Kasparow erreichte im Juli 1999 einen Wert von 2851. Dies ist in der Geschichte des Schachs die bisherige höchste Elo-Zahl die ein Großmeister ereicht hat. Kasparow war im Juli 1999 im Alter von 36 Jahren. Magnus Carlsen wird dieses Jahr am 30. November seinen 22. Geburtstag feiern. Es ist bemerkenswert in welcher Elo Höhenluft sich der norwegische Jungstar bewegt.

Ich würde, da wiederhole ich mich gerne, Magnus Carlsen gerne in einem WM-Schachmatch sehen. Die Paarung Viswanathan Anand – Magnus Carlsen fände ich spannend. Beide nahmen ja leider kürzlich nicht an der Schacholympiade in Istanbul teil. Mein Vater sah einst 1960 bei der Schacholympiade in Leipzig im Ringmessehaus das Duell zwischen Bobby Fischer und Michail Tal. Grandios. Er erzählte sehr oft und begeistert davon. Nach 21 Zügen gab es ein Remis. Es war keines von der langweiligen Sorte. Aber das ist eine andere Geschichte. Zurück zur Gegenwart. In einem WM-Kampf müsste Carlsen unter Beweis stellen ob er schon reif für den Sturm auf den Thron ist. Schachweltmeister Anand hat sehr beharrlich und zäh bei den Schach-WM Kämpfen in Sofia gegen Topalov sowie in Moskau gegen Gelfand gekämpft. Der Lohn war jeweils der verdiente Weltmeistertitel. FIDE-Ranking Erster Carlsen müsste in einem Duell auf der WM-Schachbühne zeigen aus was für Holz er ist.

Warteschlange fernab von Uli Hoeneß

Nein, ich habe diese Woche nicht auf den Straßen von München campiert um ein 5er Smartphone zu ergattern. Nicht jede Retrowelle des sozialistischen Laborversuchs der DDR muss man mitmachen. Da bin ich konsequent. Ich habe bereits zu DDR Zeiten dem anstehen in der Schlange nichts abgewinnen können. Einst kam ich mit einem guten Kumpel aus dem Capitol in Leipzig (Kult-Kino und jährliche Heimstätte der Internationalen Dokumantarfilmwoche). Es war in den Achtzigern. Februar. Eisig kalt die Abendluft. Wir gingen Richtung Hauptbahnhof und kamen dabei an einer vorweggenommenen 5er Smartphone Szene vorbei. Am Sachsenplatz bei Leipzig Information formierte sich bereits eine Schlange. Am nächsten Morgen ab 9.00 Uhr sollte es Tickets (damals nannte man es noch Karten) für den westdeutschen Kabarettisten Dieter Hildebrandt geben. Für die Nacht waren Temperaturen für bis zu Minus 7 Grad vorhergesagt. Die Menschen waren mit Thermoskanne, Decken und Campinghockern ausgestatttet.

Mein Kumpel und ich zogen dann doch weiter. Das Leben ging auch ohne Besuch eines Hildebrandt Auftritts in Leipzig weiter. Selbstredend bildeten sich auch Schlangen bei der Vergabe von Reisen, dem eintreffen von Bananen beim Gemüsehändler oder der Zuteilung von Berechtigungsscheinen für Fliesen oder Hobeldiele. Meine Mutter hatte eine kleine Wäscherei im Hinterhof. Ihre Kundschaft versorgte sie immer mit den neuesten Infos im Kietz. Gab es irgendwo Bananen wurden meine zwei Schwestern und ich mit Faltbeutel zum einkaufen geschickt. Die Bananen gab es in limitierter Gewichtsabgabe. Dies war zu Zeiten wo die DDR im Ranking des Medaillenspiegels bei den olympischen Spielen immer vor der Bundesrepublik Deutschland dominierte. Diplomaten im blauen Trainingsanzug. Das konnte auf  Dauer nicht gut gehen.

Campieren wegen einem 5er Smartphone in München im Jahr 2012 … Das ich das noch erleben durfte. Derweil gibt Uli Hoeneß in der bereits erschienen Ausgabe vom Oktober des Fußballmagazins 11Freunde ein längeres Interview. Da streift er wie nebenbei auch den Fußball in Leipzig. Stichwort RB Leipzig. Attestiert Hopp von Hoffenheim mehr Herzblut und Nachhaltigkeit für Fußball im Vergleich zu Red Bull Chef Mateschitz. Ich bin mir da nicht so sicher. In der Regel zieht Mateschitz seine Sponsorengagements bis zum angestrebten Erfolg durch. Ich wage nicht meinen Instinkten zu widersprechen. RB Leipzig wird Deutschland in einigen Jahren in der Bundesliga sehen. Hoeneß gibt auch VW einen mit. Stichwort Meisterschaft 2009 mit Wolfsburg. Teuer erkauft. Der Weltmeister von 1974 macht über seine Abneigung gegenüber Twitter keinen Hehl draus. Der Präsident von Bayern München will in China Sponsoren stärker mit einbinden. Dort wird bei der Ankunft von Bayern München auch schon einmal von den Chinesen zur Begrüßung der Fußballer Stern des Südens gesungen. Der einstige wieselflinke Stürmer hat bei der Summe von 40 Millionen für Martinez auch an den Bau von Kindergärten für diesen Geldbetrag gedacht. Er sieht die Bundesliga in 10 Jahren in Europa dominieren. Hoeneß trägt dann nach getaner Arbeit inclusive der Fotos zum Interview auch mit den Redakteuren die Bank den Hang hinunter.

Eigentlich ist jetzt noch ein wenig Entspannung für die 5er Smartphone campierenden angesagt. Vielleicht hilft ein Blick auf ein Foto von Schachweltmeister Bobby Fischer. Bitte auch die relaxten Kiebitze im Hintergrund beachten.

Eishockey: Pat Cortina kennt keine leichte Vorbereitung

Die Spatzen pfiffen es bereits von den Dächern. Er kommt. Jetzt. Die Rede ist von Pat Cortina. Neuer Coach der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft. Sein Verein EHC Red Bull München heißt die Doppelfunktion, Vereinstrainer und Verantwortlicher neuer Bundestrainer, für gut. Der Daumen ist nach oben gerichtet. Manager Christian Winkler in der tz vor der Ratifizierung des Vertrags:

,,Die Nationalmannschaft ist die wichtigste Mannschaft Deutschlands. Für den EHC wäre es eine Große Ehre, den Bundestrainer zu stellen.“

Na denn. Pat Cortina übernimmt das Amt vom glücklosen Jakob Koelliker. Das schweizer Experiment war gescheitert. Auch Eishockey in Deutschland ist ein Ergebnisspiel. Der neue Bundestrainer gilt als harter Hund. Cortina ist für eine intensive körperliche Vorbereitung seiner Teams bekannt. Da machte auch der Sommer 2012 keine Ausnahme. Eishockeytrainer Pat Cortina mit einem Statement in der tz:

,,Ich bin jetzt seit 24 Jahren im Geschäft – jedes Jahr gibt es diese Beschwerden. Ich glaube, ich höre auf mit meiner Arbeit, sobald jemand sagt, eine Vorbereitung bei mir wäre leicht. Zusammen mit Fitnesstrainer Daniel Müller haben wir gute Sachen gemacht.“

Die Vita von Pat Cortina weist unter anderen den Aufstieg von Ungarn in die A-Gruppe und das hochhieven vom EHC in die oberste deutsche Eishockey-Spielklasse auf. Ihm wird ein gutes Händchen bei der Förderung junger Spieler und ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn nachgesagt. Mit der Verpflichtung zum Bundestrainer richten sich die Augen auch auf die olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi. Pat Cortina wird den Spruch des einstigen Bundescoach Uwe Krupp kennen:

,,Schulterklopfen ist nur 50 Zentimeter von einem Tritt in den Hintern entfernt, du bist immer nur so gut wie dein letztes Turnier.”

Tief durchatmen. In Kürze steht der Deutschland Cup 2012 in München an. Cortina wird dort sein erstes Turnierecho als neuer Bundestrainer bekommen.

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