Sommer 2012. Nun also die Partie der Mannschaft von Übungsleiter Löw gegen das Team von Coach Prandelli.
Es gibt sicherlich langatmigere Halbfinalpaarungen. Jetzt gibt es bei einem Sieg eine Belohnung. Der Einzug in das Finale der Fußball-Europameisterschaft 2012. Kiew vor Augen.
2006 und 1970 gab es diese Konstellation der Auseinandersetzung um den Platz im Finale ja jeweils bei der WM. Vor 42 Jahren gewann Italien im sogenannten Jahrhundertspiel mit 4:3 in der Verlängerung gegen die Mannschaft von Trainer Schön. 2006 gab es ebenfalls kein vorbeikommen an den technisch und mental sehr versierten Spielern mit den klangvollen Namen. Bundestrainer Klinsmann musste eine Halbfinalniederlage hinnehmen. Auf der Bank war auch sein damaliger Assistent Löw zu finden.
Es ist nur ein Fußballspiel. Daran darf bei aller medialer Überhöhung dran erinnert werden. Der Kultblogger Trainer Baade fasste die Dinge kürzlich in sehr weise Worte:
,,Entfesselter Anti-Italienismus scheint bedauerlicherweise zu Turnierfußballzeiten in diesen Breiten besonders hoffähig zu sein, auch dank der gewissenlosen Arbeit einer gewissen Zeitung, welche hier aber ohnehin nicht als Denkersatz fürs eigene Hirn akzeptiert würde.“
Auch bei einem Einzug der italienischen Mannschaft in das Finale von Kiew werden viele Urlaubsreisen an den Gardasee, nach Rom oder Rimini weiter gebucht werden. Die italienische Gastronomie wird die nächsten Monate gewohnt fleißig Espressobestellungen der Bundesbüger zwischen Rostock und Friedrichshafen aufnehmen. Es handelt sich um ein Fußballspiel. Nicht mehr und nicht weniger.