Okay, es ist nichts angebrannt. Der VfB Friedrichshafen verlor in der Hauptstadt bei Berlin Recycling Volleys (der Name ist ja Wahnsinn) nach einer 2:0 Satzführung noch 2:3. Es fehlen noch zwei Siege zum Weiterkommen. So die einfache mathematische Aufgabe. Der Häfler Kulttrainer Stelian Moculescu sollte seinen Jungs vielleicht zur Motivation jenes Interview von Ricardo Galandi unter dem Titel Poker für die Psyche bei neues deutschland zur Lektüre geben. Der deutsche Nationalspieler prognostiziert ein 3:2 in der Play-off Serie für die Berlin Recycling Volleys und sieht für den Gewinn des 5. Spiels in Friedrichshafen ,,Kein Problem„. Interessant auch seine Aussagen zum wachsen des Teamgeists bei den Berlinern:
,,Wir verbrachten die Freizeit miteinander: haben Poker gespielt, abends ein Bierchen getrunken oder Volleyballvideos geschaut. Das schweißt zusammen.“
Entscheidend ist auf dem Parkett. Die Häfler haben noch alle Trümpfe in der Hand. Alles hätte, wenn und aber hilft ja doch nicht weiter. Natürlich war in Berlin eine Vorentscheidung möglich. Doch so bleibt der Spannungsbogen erhalten. Coach Stelian Moculescu zeigt auch keine übertriebene Sorge ob der Niederlage in der Berliner Max-Schmeling Halle. Ganz nüchtern stellt er auf der VfB Website den Zwischenstand fest und ruft zur Leistung auf:
„Es ist nichts passiert. Es steht gerade einmal eins zu eins. In den nächsten Spielen sollten nicht nur zwei oder drei Spieler ihre Leistung bringen, sondern alle. Es müssen nicht einmal hundert Prozent sein, aber eine anständige Vorstellung. Dann funktioniert das auch und wir gewinnen.“
Das 3. Spiel findet in der ZF Arena am 28.03.12 um 20.00 Uhr statt. Gelegenheit zu einer anständigen Vorstellung. Seit 2005 verbuchten die Volleyballer vom VfB Friedrichshafen immer die Deutsche Meisterschaft. Serienmeister, ein Abo auf den Titel. Die Konkurrenz kam in diesen sieben Jahren kein einziges Mal zum Zug. Keine klitzekleine Ausnahme. Irgendwie müssen innerlich doch einige … Die Berliner holten übrigens 2003 und 2004 die Meisterschaft. Im Überschwang des sonntäglichen Erfolgs erinnerten die Berlin Recycling Volleys auf Ihrer Webseite an die präsidialen Worte der Vorwoche:
,,Was für ein schöner Sonntag… waren die ersten Worte den neuen Bundespräsidenten Joachim Gauck. Exakt eine Woche nach dessen Wahl galt dieser Ausspruch auch für die BERLIN RECYCLING Volleys. Im zweiten Play-off-Halbfinale besiegten die Hauptstädter den Titelverteidiger VfB Friedrichshafen vor 4.367 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle mit 3:2 (23:25, 21:25, 25:19, 25:18, 15:12) und begeisterten dabei durch eine unglaubliche Aufholjagd.“
Dabei hatte die Paarung in der Vergangenheit auch bereits deutlich mehr Zuschauer angezogen. Erinnert sei an die 8.045 Zuschauer in der Saison 2010/2011 im Spitzenspiel gegen die Häfler. Aber andererseits ist die Zahl von 4.367 schon okay.