Biathlon-WM in Ruhpolding 2012: Magdalena Neuner Spiele?

Biathlon taucht heute hier im Blog nicht zur Premiere auf. Am 12. Februar 2010 wagte ich einen kleinen Rückblick auf die olympischen Winterspiele in Innsbruck 1976. Sie waren meine ersten intensiv medial erlebten Wintersportkämpfe. Dabei nutzte ich weder ARD noch ZDF. Es gab damals noch einen anderen deutschen sportaffinen Sender (im Laborversuch DDR) mit einem Faible für Sport im Schnee. Biathlon war noch sehr überschaubar:

,,Das heutige aufgeblähte Programm an Biathlon Wettkämpfen kam in sehr asketischer Form 1976 mit zwei Wettbewerben aus. Die Männer durften über 20 Kilometer und in der 4 x 7,5 km Staffel ihre Kräfte messen. Frauen mit dem Gewehr auf dem Rücken hatten gar keine Wettkämpfe.

Die UdSSR und die DDR belegten vor den USA die Plätze 1 und 2 in der Medaillenwertung. Auf Platz 5 kam die Bundesrepublik Deutschland. Die zwei erstgenannten Nationen gibt es heute auf der politischen Landkarte nicht mehr.“

 Nun, jetzt schreiben wir das Jahr 2012. Wintersport hat sich auch medial gemausert. Die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten ARD und ZDF zelebrieren seit Jahren Biathlon in der intensiven Dosis. Manch einer spricht gar von Überdosis.  Christian Spiller zog kürzlich auf Zeit Online in einem TV-Experiment Bilanz. Seine Einleitungsworte des Textes Nach 15 Stunden Wintersport schlief ich ein hatten diesen Rhytmus:

,,Der Kühlschrank ist voll, das Handy aus, die Heizung auch, Besucher werden abgewimmelt. 15 Stunden wird das ZDF an diesem Wochenende Wintersport übertragen. Ich werde die ganze Zeit vor dem Fernseher sitzen, fokussiert wie ein Biathlet am Schießstand. Weil ich die knapp zwei Millionen Zuschauer verstehen möchte, die jedes Wochenende einschalten, acht Stunden pro Tag und der ARD und dem ZDF Traumquoten verschaffen. Und weil die Fußball-Bundesliga Winterpause macht.“

Im Blickpunkt seit Jahren auch die Wettkämpfe der Frauen mit dem Gewehr auf dem Rücken. Es gibt unzählige Geschichten, Bilder, Interviews, Werbebotschaften (von Bankzertifikaten bis zur Wolle) etc. über und von Magdalena Neuner. Der Star einer einstigen Randsportart.

Die WM in Ruhpolding 2012 (hier geht es zur offiziellen Website) soll der Schlußstrich unter ihre Laufbahn sein. Vielleicht werden es Magdalena Neuner Spiele. Sechs Medaillen in sechs Wettbewerben sollen es am Ende der Medaillenjagd bei der heimischen WM sein. Die Medien werden sich festbeißen an der Personalie Neuner. Wer noch keine Substratsättigung zu verzeichnen hat, mag vielleicht auch noch ein wenig im Interview „Ich bin nicht nur die kleine süße Lena“ auf Welt Online stöbern.

Magdalena Neuner hat noch nie eine Heim-WM bestritten. Die Erwartungen der Zuschauer vor Ort und an den Fernsehgeräten sind hoch. Dabei hat keiner einen Anspruch darauf enttäuscht zu sein, wenn es dann doch nicht nur die insgeheim erhofften goldenen Medaillen geben sollte.  Die Welt würde sich weiterdrehen, die Sonne weiter täglich aufgehen. Also ganz entspannt der Dinge entgegensehen.

Update: Das Sportportal Spox kann sich dem Phänomen Neuner auch nicht entziehen. Dabei wird auch nach links und rechts geschaut. Die Kultseite hat sich elf Kandidaten der Damen- und Herrenkonkurrenz vorgenommen: Die Biathlon-WM Ruhpolding 2012 im Spox Medaillencheck. Wird Ruhpolding zur großen Neuner-Show? Schaun mer mal!

Sport am Bodensee: Volleyball Feinkost mit VfB Friedrichshafen und Zenit Kazan

Es ist angerichtet. Ab 20.00 Uhr fällt in der ZF Arena zwischen dem VfB Friedrichshafen und Zenit Kazan die Entscheidung über das Weiterkommen in der CEV Volleyball Champions-League. Hinspiel ging für die russische Klassemannschaft mit 3:0 aus. Riecht es im Rückspiel nach Golden Set? Ohne diese umstrittene Reglung wäre das heutige Heimspiel wohl Makulatur. Doch so … Unter dem Titel Den Golden Set erzwingen kommt auf der VfB Website der charismatische Trainer Stelian Moculescu zu Wort:

 „Nur weil der Golden Set uns in diesem Fall theoretisch zugute kommen könnte, ändere ich meine Meinung nicht. Mit dieser Regel wird das Hinspiel in der K.O.-Runde praktisch wertlos.“

Wer nicht die Möglichkeit hat in die Arena zu kommen, kann auf laola1.tv den Live-Stream ab 20.00 Uhr nutzen.

Für den VfB Friedrichshafen wäre ein Weiterkommen eine riesige Sache. Nach Papierform sollte Zenit Kazan sich das Ding nicht mehr nehmen lassen. Doch das ist ja das schöne bei solchen Konstellationen: Überraschungen sind immer drin. Vielleicht hätte ein Ausscheiden der russischen Mannschaft gar den Anstrich einer Sensation. Wenngleich solche Wörter wie Sensation gerade im Sport mitunter inflationären Charakter annehmen.

Derweil hier am Bodensee heute also Volleyball aus der Feinkostabteilung ansteht, wirft Match Race Germany in Langenargen seine Schatten voraus. Nur noch 84 Tage. Dann ist auch der neue Sponsor Porsche mit von der Partie.

Update: Aus für Friedrichshafen titelt der Südkurier und lässt Coach Stelian Moculescu nach der 0:3 (21:25, 21:25, 24:26) Niederlage gegen eine der weltbesten Volleyballmannschaft zu Wort kommen:

 „Wir haben es nicht geschafft, locker zu bleiben, und die Russen haben heute richtig toll gespielt. Kompliment an beide Mannschaften.“

Texte, die weiterhelfen

Ein paar sehr lesenswerte Texte sind aufgelaufen. Es lohnt ein Blick zu Trainer Baade und seinen epischen Worten Zwischen den Feiertagen ganz grau. Dem Meistercoach ist damit vielleicht der Blogbeitrag des Jahres 2012 gelungen. Er hat die Latte sehr weit hochgelegt. Mein Kompliment. Den Text von Trainer Baade kann sich jeder auch ausdrucken und einrahmen. Phänomenal. Gibt es eigentlich einen Literatur-Nobelpreis für Blogger? Wenn ja, bitte den Coach nominieren.

Fußball und Doping beschäftigen Sportjournalist Jonathan Sachse. Auf seinem Blog hat er sich im Beitrag Graham Hunter: Xavi bekommt Wachstumshormone  mit dem Thema auseinandergesetzt. Er verspricht, dass Thema Doping und Fußball weiter zu verfolgen. Müssen jetzt die Barcelona Erfolge in anderen Licht gesehen werden? Oder auch die Titel der spanischen Nationalmannschaft? Der spanische Sport sorgte unlängst mit der verurteilten Personalie Alberto Contador für Aufsehen und negative Schlagzeilen.

Daniel Drepper interviewte vor drei Jahren Jürgen Klopp für Zeit Online und konfrontierte ihn mit dem Thema Doping im Fußball. Der charismatische Trainer blockte ab. In Doping im Fußball: Alle drei Jahre eine Kontrolle fädelt  Sportjournalist Drepper mit der Episode seinen Text ein. Er beschäftigt sich mit der Intensität der Kontrollen und verspricht ebenfalls ein beharrliches dranbleiben am Thema Fußball und Doping.

Jens Weinreich outete sich einst als Fußballanhänger vom 1. FC Magdeburg. In der Zwischenzeit hat sich der investigative Sportjournalist einen Namen gemacht. Seine Recherchen gehen in die Tiefe, seine Texte sind immer lesenswert. Der 1. FC Magdeburg gewann einst 1974 in Rotterdam gegen den AC Mailand den Europapokal der Pokalsieger mit einem 2:0 Sieg. Das italienische Team aus dem Land des damaligen Vizeweltmeisters verlor deutlich und verdient. Jetzt hat Jens Weinreich ein sportpolitisches Thema aus Italien unter dem Titel Rom 2020: Vernunft und Verantwortung aufgegriffen. Ministerpräsident Mario Monti mag sich an dem Wahnsinn um das Rennen der olympischen monetären Bewerbungsschlacht nicht mehr beteiligen.

Das Beste von Hinz und Kunz

Irgendwann habe ich die Kunstfiguren Hinz und Kunz erschaffen. Beide treffen sich in losen Zeiträumen ohne Agenda und plaudern weniger über Gott und die Welt, sondern mehr über Sport mit seinen liebenswürdigen Macken, faszinierenden Momenten und emotionalen Achterbahnen. Heute eine kleine Sammlung der besten Dialoge von Hinz und Kunz.

Hinz: Hallo Kunz, wir sind wie so mancher Sportfunktionär. Ein wenig schläfrig. Wir wollten schon lange eine spektakuläre Partie spielen. Kunz, wie ich Dich kenne hast Du die Ruhe weg.

Kunz: Gemach, gemach mein Hinz. Erzähle mir erst von Deinen echten Sorgen.

Hinz: Ach, Kunz. Heute wieder sehr angriffslustig. Wollen wir denn nicht endlich eine Partie Schach spielen? Ohne Null-Karenz-Regel, ohne engstirnige Schachfunktionäre und ohne Handy.

Kunz: Herr Ober, bitte zwei Espresso, zwei Glas Wasser dazu und zwei Stück von dem gedeckten französischen Apfelkuchen mit Nüssen aus der Vitrine. Bitte noch das Schachbrett. Danke.

Hinz: Ich beginne gern mit Weiß.

Kunz: Dann läuft es auf eine Niederlage für Dich hinaus.

Hinz: Vielleicht hast Du diese Meinung nach der Partie exklusiv. Unser Kuchen und das Schachbrett kommen. Vielen Dank.

Kunz: Hinz, schau Dir diese Schachfiguren an, so glatt und leicht. Wundervoll gedrechselt und keinerlei Kanten. Ein wundervolles Spiel. Hier, fühl nur diese Dame an.

Hinz: (versucht sich zu konzentrieren) Ich beginne. 1. e2-e4

Kunz: Dann läuft es auf eine Sizilianische Verteidigung raus. 1. …  c7-c5.

Hinz: Die Handy Affäre bei der Deutschen Schachmeisterschaft war ein Aufreger. Will denn keiner mehr im Sport ehrlich gewinnen? Überall die Seuche. Schau Dir nur den Fleischliebhaber Contador an. Oder auch die FIFA Story mit den älteren Herren. Da wird die Einstellung zum Sport von uns Fans auf den Prüfstein gelegt. 2. Sg1-f3

Kunz: Ich finde den Apfelkuchen … der mundet. Phantastisch. Da will ich an die Firma in Zürich oder die Handy Geschichte aus Bonn oder den spanischen Velo-Jesus nicht denken. 2. …  d7-d6

Hinz: Velo-Jesus nannte einst Jürgen Kalwa den Bericht über Lance Armstrong. 3. d2-d4

Kunz: Natürlich kenne ich diesen genialen Artikel von Kalwa. Auch seine Analyse dieses umstrittenen Nike Spots mit Armstrong waren mir im Gedächtnis geblieben. 3. … c5Xd4

Hinz: Jan Ullrich fuhr auch wieder in Bad Saulgau. 4. Sf3Xd4

Kunz: Andreas Klöden fährt sogar immer noch ernsthafte Rennen. Der eine oder andere Sportjournalist mag ihn ja nicht so besonders. 4. …  Sg8-f6

Hinz: Damit wird Andreas leben können. 5. Sb1-c3

Kunz: Sehe ich auch so. 5. …  a7-a6

Hinz: Menschenskinder, die gute alte Najdorf-Variante. Bobby Fischer spielte sie ab 1958 sehr gerne. Da werde ich scharf drauf antworten müssen. Der Espresso ist auch unschlagbar. Herr Ober, bitte noch zwei Espresso und ein 2. Stück von diesem himmlischen Apfelkuchen. Danke. 6. Lc1-g5  

Kunz: Hinz, Du gehst ja ran. Nicht nur bei der Bestellung. Ich werde dann die Kalorien wieder beim surfen auf Spox mental abtrainieren. 6. …  e7-e6

Hinz: Unser 2. Stück Kuchen kommt. Dabei hat es das Sportportal ja nicht so mit Schach. 7. f2-f4

Kunz: Spox hat halt uns noch nicht entdeckt. Aber die ganze Bandbreite jenseits des Schachs decken sie gut ab. 7. …  Dd8-b6

Hinz: Du surfst ja regelmäßig bei Spox. Ist mir aufgefallen. Was gefällt Dir besonders an denen? 8. Dd1-d2

aus Hinz und Kunz über Schach und Spox

Hinz: Wow. Was für ein Blues. Von wann ist die Aufnahme?

Kunz: Hinz, das war ein Auftritt vom 8. Oktober 2004. Du siehst jetzt schon viel entspannter aus.  Unser Espresso und der Kuchen kommen. Danke. Bringen Sie uns noch bitte zwei Kaffee.

Hinz: Mir fehlte in letzter Zeit bei der Flut an monatlichen, täglichen und stündlichen Meldungen sowie überraschenden Entwicklungen auch ein wenig der Kompass.

Kunz: Du klammerst Dich einfach zu sehr an preußische Tugenden.  Lass es fließen. Es zwingt Dich doch keiner jeder Meldung oder jedem Ereignis hinterherzuhecheln. Oder jedem hochgejazzten Sportevent die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken wie einer guten Partie Schach.

aus Hinz und Kunz über die Flut an Sportereignissen und die Nachrichtenströme

Hinz: Da muss man aber auch auf die Bühne wollen. Eine Art Rampensau. Oder? 19. Sd6Xb5

Kunz: Messner macht gar nicht den großen Zampano auf der Bühne. Er kommt einfach authentisch rüber. Oliver Fritsch kann ja gerne auch gelegentlich Marcel Reif mit auf die Bühne mitnehmen oder die Männer von den Medienpartnern der Hartplatzhelden,  Tagesspiegel und Spox. Oliver Fritsch braucht nicht Anthony Robbins, Bodo Schäfer oder Jürgen Höller zu imitieren. Die Jungs haben es natürlich auf der Bühne rocken lassen. Jeder auf seine Art und Weise. Alle Veranstaltungen haben Geld eingespielt. Doch den nachhaltigsten Eindruck hat Messner auf mich ausgeübt. Bei Ihm ist es kein kurzfristiger Hype, sondern eine Langzeitstrategie. 19. … Da3-e7   

Hinz: Herr Ober, bitte noch zwei Espresso und für jeden von uns einen Apfelstrudel mit Vanillesoße und ein paar Erdbeeren. Danke. Oliver Fritsch – Hartplatzheld mit Thermoskanne auf Tournee. Im Gepäck seine Story, sein Buch, immenses Videomaterial. Du meinst dann stehen die Sponsoren Schlange? 20. Dd2-f4

aus Hinz und Kunz über Schach und den Hartplatzhelden Oliver Fritsch

Hinz: Eurosport begrüßte aber auch neue Zuschauer.
Kunz: Wir beide sind dem Spektakel ja auch seit Jahren verfallen. Diese herrlichen Landschaftsaufnahmen, die Duelle Mann gegen Mann. Die bunte Karawane. Doping wird auch von uns Zuschauern gerne ausgeblendet. Andererseits haben wir auch Jim Morrison, Janis Joplin oder Jimi Hendrix bewundert und ihre Musik gehört. Trotz aller Drogen. Alle 3 starben mit 27 Jahren. Oder Du legst auch gerne noch die Falco CD beim Autofahren ein.
Hinz: Ich steh zu meinen Schwächen. Wir haben noch zwei Themen. Kommen wir zuerst zum Schach. Die Dortmunder Schachtage – Wie fällt dein Fazit aus?
Kunz: Ruslan Ponomariov gewann das Sparkassen Chess-Meeting von Dortmund 2010 souverän. Ein Teilnehmerfeld von sechs Spielern ist mir jedoch insgesamt etwas dünn. Ich wünsche mir einfach mehr Mut von den Organisatoren. Warum nicht wirklich ein großes Dortmunder Turnier zusammenstellen. Mit Anand, Carlsen, Topalov, Kramnik, Aronian, Grischuk, Nakamura, Naiditsch etc. Durchaus unter Einbindung von Schachmäzenen. Die Weltmeister Anand und Carlsen (Blitz) stehen in der Mannschaft des deutschen Schachmeisters OSG Baden-Baden. Der deutsche Spieler Naiditsch ist ebenfalls Mitglied des Teams des Mannschaftsmeisters der Schachbundesliga. Ein richtiges internationales Top-Turnier. Mit einer Außenwirkung über die Dortmunder Grenzen hinweg.
Hinz: Bleibt noch die Monopoly Nummer im Eishockey. Ilya Kovalchuk sollte in 17 Jahren geschmeidige 102 Millionen  bei den New Jersey Devils verdienen. 95 Millionen Dollar sollte er in den ersten 7 Jahren bekommen. Auf dem Eishockey-Blog sind alle Details zum Kovalchuk Monopoly zu lesen.
Kunz: Ich habe alles mit großen Interesse verfolgt. Während hier in Deutschland fast der deutsche Meister ausgestiegen wäre und Ratlosigkeit und Traurigkeit in Hannover hinterlassen hätte, scheint Geld andernorts keine Rolle zu spielen. Diese Summen und Eckdaten des Vertragskonstrukt wirken auf den ersten Blick bizarr. Andererseits wurde Schauspieler Tom Cruise vor Jahren gefragt was er denn zu seinen teilweise 20 Millionen Dollar Filmgagen sage. Der Hollywodstar entgegnete in einer Charmeoffensive: -Ich bin es wert, und sollte ich es eines Tages nicht mehr wert sein wird mir auch keiner mehr 20 Millionen Dollar zahlen-. Augen auf bei der Berufswahl.
Ich darf erinnern das Marlon Brando Anfang der 60er Jahre eine Gage von 1 Million Dollar erhielt. Die Frage ist ja eine andere. Wie lange sind Fans bereit die Ticketpreise zu zahlen, ihren Vereinen die Treue zu halten, im Merchandising die neuesten Trikots und all die anderen Artikel zu kaufen.
Hinz: Da ist unsere Rechnung ja heute schlank. Ich übernehm sie gerne.
Kunz: Dann sage ich Danke und wünsche noch einen schönen Tag.

aus Hinz und Kunz über den Sportmonat Juli

Nachdenkenswert #127

,,Was wir nie machen werden: So wie Bayern über 100 Millionen in die Mannschaft zu stecken! Wir haben das klar mit Michael Zorc und Jürgen Klopp besprochen: Wir dürfen nicht bequem werden! Wir müssen weiter kreative Lösungen suchen. Wieder die Kagawas, Benders, Leitners finden. Wir müssen in anderen Regalen schauen als Bayern – und dürfen uns nur manchmal vor demselben treffen.“

Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund, im Interview mit Sport Bild

Flauschcontent für alle Freunde von Match Race Germany

Manch einer hält den Bodensee für das Paradies in Deutschland. Ich möchte da nicht  widersprechen. Heute ein paar Sequenzen der Match Race Germany 2011 in Langenargen, meinem Nachbarort von Eriskirch. Der Dank geht an Gygabite03 für die filmische Umsetzung der Impressionen. 

Sport am Bodensee: Stelian Moculescu schaut nach vorn

Deutschlands Serienmeister der letzten Jahre im Volleyball verliert sein Hinspiel bei Zenit Kazan in 72 Minuten mit 0:3. Der VfB Friedrichshafen empfängt jetzt am 28. Februar um 20 Uhr die Akteure der russischen Klassemannschaft in der heimischen ZF Arena in der Zeppelinstadt. Erfolgscoach Stelian Moculescu bläst ob der Hinspielniederlage auch kein Trübsal und  schaut selbstbewusst auf der Website der Häfler nach vorn mit folgenden Worten:

„Das Ergebnis in Kazan heißt eigentlich gar nichts. Kazan muss ja jetzt auch in Friedrichshafen gewinnen. Damit ist das erste Spiel eigentlich wertlos.“

Zenit Kazan ist keine Laufkundschaft. Dies zeigt ein Blick in den Kader. Gelänge dem VfB Friedrichshafen ein Sieg würde im Anschluss sofort die Entscheidung durch das durchaus umstrittene sogenannte Golden Set gespielt. DVL-wiki fasst die Dinge des Regelwerks prägnant zusammen:

,,Der Golden set ist ein Entscheidungssatz, der in Wettbewerben mit Hin- und Rückspiel gespielt wird, sofern beide Mannschaften je ein Spiel gewinnen konnten. Dabei spielt das Satzverhältnis keine Rolle. Der Golden set wird unmittelbar im Anschluss an den letzten Satz des Rückspiels gespielt.“

Zenit Kazan ist also noch nicht durch und wird Moculescus Worte durchaus einzuordnen wissen. Die Papierform spricht für die russische Mannschaft, doch die ist öfters in entscheidenden Momenten auch gerade in europäischen Wettbewerben auf dem Parkett zur Makulatur geworden.

Sport am Bodensee: Live-Stream Volleyball Champions-League Zenit Kazan gegen VfB Friedrichshafen

Genug der Vorrede zum Volleyball Champions-League Spiel Zenit Kazan gegen VfB Friedrichshafen. Heute gegen 14.00 Uhr MEZ geht es los. Der deutsche Serienmeister steht heute auf dem Prüfstein. Das mediale Büffet ist angerichtet. Hier geht es zum Live-Stream bei Laola1.tv für alle Freunde, Anhänger, Sympathisanten und Daumendrücker vom VfB Friedrichshafen. Wer auf seinem Schreibtisch oder in der LKW-Fahrerkabine einen Fernseher hat, mag auch  bei SPORT1+/HD ab 14.00 Uhr MEZ dem Spiel live folgen können.

Alle Häfler Fans mit Zeitpolster können in der ZF Arena dem Public Viewing beiwohnen. Die Pforten werden 13.30 Uhr geöffnet.

VfB Idol Idi zeigte sich im rockigen Interview auf der VfB Website mit der entsprechenden Einstellung. Er wird diese Woche zum zweiten Mal Vater. Sein Statement:

,,Das passiert ja erst nach dem Spiel. Im Ernst. Man muss die Situationen trennen. Natürlich kann ich meine Familie nicht vergessen und auch nicht, dass unser Baby in drei Tagen auf die Welt kommt. Aber jetzt folgt erst einmal unser Spiel. Auf das muss ich mich zu 100 Prozent konzentrieren. Wenn das beendet ist – ich hoffe mit einem Sieg -, geht es nach Hause und ich bin bereit für das Baby.“

Das nenne ich Einstellung. Siegermentalität. Wille zum Sieg. Emotionale Leidenschaft. Power.

Auf geht´s.

Schachspieler für Studie gesucht

Die über 70-Jährigen drängen in das Licht der Öffentlichkeit. Während in Berlin Personalien wie Otto Rehagel oder Joachim Gauck die Medien auf Trab halten, kommen neue Nachrichten in Sachen Schach aus der Bankenmetropole Deutschlands. Die Goethe Universität Frankfurt am Main sucht Schachspieler für eine Studie. Chesstigers leitet den Text für alle Interessenten mit schachlichen Hintergrund folgendermaßen ein:

,,Sind Sie einer jener Schachspieler, die während einer Partie alles um sich herum vergessen, völlig in die Stellung eintauchen – sich also dem „Flow“ hingeben können? Dann sind Sie – unabhängig von Ihrer Spielstärke – der perfekte Proband für die Studie der Goethe Universität in Frankfurt am Main, in welcher dieses Phänomen und seine Wirkung auf den Menschen ergründet werden soll.“

Jetzt will ich aber auch alle aktuellen Schachgroßmeister Deutschlands nach Frankfurt am Main fahren sehen. Vielleicht nehmen auch Peer Steinbrück, Helmut Schmidt oder Karl-Theodor zu Guttenberg an der Studie teil. Alle drei Schachamateure sorgten ja im vergangenen Jahr für Schlagzeilen. Am Bodensee gibt es in den Buchhandlungen noch das Buch der beiden SPD-Genossen mit dem Titelbild vom falsch aufgestellten Schachbrett. Kann ja selbst in den besten Kreisen passieren.

Kann der designierte neue Bundespräsident Gauck eigentlich Schach spielen?

Fußball: Quizfrage des Tages

Ich will diversen Sportsendern mit langlebiger Tradition im Bezug auf hochintellektuelle und sportive Quizfragen keine Konkurrenz machen. Doch heute muss einfach eine Frage kommen: Wer ist dieser talentierte Kopfballspieler?

Bitte nicht voreilig eine Lösung in den Raum werfen. Gehaltvolle Quizfragen bedürfen einer gewissen Nachdenkzeit. Ich bitte darum.

Hat-Tip für das Fotomotiv der Quizfrage geht an benditlikebender und Zum runden Leder (dort auch gerne eine ganze Spezialstrecke an fotografischen Höhepunkten der Laufbahn vom talentierten Kopfballspieler).