FIDE Rangliste, Schachweltmeister Anand und ein Interview mit Potenzial zum Kultstatus

Champions dürfen auch zwischen den Titelkämpfen Siege einfahren. Die Fans, Betreuer, Sportjournalisten, Power-Blogger oder Sponsoren erwarten dies sogar. Der 41-Jährige Schachweltmeister Viswanathan Anand verbucht den Turniersieg beim Corsican Masters. Chesstigers hat ausführlich alle Infos, Zahlen und Spielpaarungen über das Turnier und leitet diese mit folgenden Sätzen ein:

,,Viswanathan Anand hat mal wieder seine außergewöhnlichen Schnellschach-Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Im Knockout-Finale des Corsican Masters schlug der Weltmeister Shakhriyar Mamedyarov klar mit 2:0, nachdem er zuvor nacheinander Michael Massoni, Avetyk Grigoryan und Krishnan Sasikiran besiegt hatte. „

Damit hat Anand sich vorzeitig ein kleines und feines Geburtstagsgeschenk bereitet. Der Tiger von Madras, auch Vishy genannt, wird am 11. Dezember diesen Jahres 42. Jahre alt.

Die aktuelle offizielle FIDE Rangliste ist auch einsehbar und sieht die üblichen Verdächtigen vorn. Der von seiner Mutter modisch beratene Magnus Carlsen grüßt von Position 1. Auf Rang 2 liegt Viswanathan Anand und den 3. Platz belegt Levon Aronian. Wladimir Kramnik ist in Lauerposition auf der 4. Position. Alle vier Großmeister gehören dem elitären Elo-Zahl Club 2800 an.

Dann gibt es noch einen Hinweis von Leser Michael Bach alias @ElCobra der mit einem Hat-Tip belohnt wird. Er verweist auf ein Interview mit dem Potenzial zum Kultstatus. Loriot hätte seine helle Freude daran gehabt. Alleine wie die Interviewte Fotografin Ingrid von Kruse die Wichtigkeit des Aschenbechers herausstellt, fast beiläufig den Mittagsschlaf von Schachamateur Helmut Schmidt erwähnt, sie kurzentschlossen beim Spiel mit der Süddeutschen Zeitung im Frage-Duell ein wenig Promotion ihres eigenen Buchs und dem Hinweis auf das Frankfurter Architekturmuseum betreibt, oder ihre Unschuld bezüglich des Schachbretts beteuert – die einzige Handlung war das verrücken des Tischs zum Fenster – oder die Eile des Auftrags mit einem Anruf vom Verlag mit anschließender Taxi Fahrt zu den Schachamateuren sowie den Stimmungen der Herren Steinbrück und Schmidt vor Ort. Die Fotografin Ingrid von Kruse kann kein Schach spielen. Sie trifft auch keine Schuld. Ihre Antworten haben das Potenzial zum Kultstatus. Ein Bonbon als Beispiel:

,,Dass die Spieler das selbst nicht gemerkt haben!“

Loriot hätte den Dialog und die Sätze und die glaubwürdig gespielte Unschuld nicht besser in Szene setzen könne. Hier geht es zum kompletten Interview der Süddeutschen Zeitung Schmidt und Steinbrück spielen falsch. Ich werde immer wieder in dieses amüsante Stück Zeitgeschichte schauen. Ausdrucken, einrahmen und immer wieder das Kultinterview von der Story vom Aschenbecher bis zum denkwürdigen Schluss durchlesen. 

Kruse: ,,Wie legt man so ein Schachbrett denn richtig hin?

SZ: Das weiße Feld immer unten rechts, Frau von Kruse. Immer unten rechts.

Kruse: Soso. Danke.“

Es wird Zeit wieder irgendwann eine ernsthafte Schachpartie zu spielen.