Was machen Deutschlands Elite-Schachspieler? Gibt es messbare Arbeitszeugnisse? Gemach, gemach. Der geneigte deutsche Schachfreund muss beim Anblick der offiziellen FIDE Rangliste ein wenig nach unten scrollen, um den ersten Schachspieler mit der Nationenbezeichnung GER zu finden. Auf Platz 40 sieht das Auge dann Arkadij Naiditsch notiert. Daniel Fridman nimmt Rang 94 ein und Georg Meier findet sich auf Platz 100 wieder. Tief durchatmen. Irgendwo eine Leistungsexplosion in Sicht? Vielleicht bedarf es noch etwas Geduld. Chesstigers berichtet von einem Schachtalent:
,,Maximillian Vaintroub vom SK Mannheim-Lindenhof 1865 zeigte sich in der Klasse „F“ mit 44 Teilhehmern als unschlagbar. Im Leistungsbereich unter TWZ 1300 gewann er alle Spiele. Mit 5 Punkten aus 5 Partien = 100% gelang dem 9-jährigen hochtalentierten Badener mit russischen Wurzeln der perfekte Score. In den Klassen A, B, C, D und E konnte keiner der 238 Teilnehmer bei der 1.Qualifikation zur Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft 2011/2012 dieses Traumergebnis erreichen.“
Das Thema Frauen und Schach brachte einst Bobby Fischer immer zu sehr polarisierenden Bemerkungen. Dazu aber mehr im Jubiläumsjahr 2012. Dann feiert das Schachmatch des Jahrhunderts zwischen dem Wunderkind Bobby Fischer aus den USA und dem Leningrader Titelverteidiger Boris Spasskij aus dem Jahr 1972 in Reykjavik sein 40. Jubiläumsjahr. Die Champagnerkorken dürfen knallen. Es wird eine Flut an Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt geben zum Duell des Exzentrikers Fischers und dem nach der 2. Partie mit 2:0 führenden Spasskij. Auch die anderen Darsteller auf der damaligen Bühne wie Max Euwe, Lothar Schmid, Fred Cramer, Ed Edmondson, William Lombardy, Efim Geller, Ivo Nei, Nikolai Kroguis, Chester Fox oder Jim Slater werden wieder Scheinwerferlicht abbekommen. Doch um den Faden nicht zu verlieren zum Thema Frauen und Schach: DeepChess wartet mit einem interessanten Interview der französischen Großmeisterin und professionellen Pokerspielerin Almira Skripchenko auf. Für Freunde von Bonusmaterial mag es hier noch einen Hinweis auf den Wikipedia Eintrag zu Almira Skripchenko geben.
Was macht eigentlich das kulturelle Schachmagazin Karl von Herausgeber und Chefredakteur Harry Schaack? Nun Online gibt es einen lesenswerten Auszug eines Artikels aus der Karl 3/11 über Anatoli Karpow. Der eine oder andere wird eventuell monieren: Ist doch schon ein paar Tage raus. Nun, das hier ist kein Speed-Newsletter oder Breaking News Aggregator, sondern ein entspannter Sportblog. Da nehme ich mir die Zeit, die ich mir nehmen will und hetze nicht jeder Tagesaktualität nach. Mir ist persönlich die vierteljährliche Erscheinungsweise von Karl eh sehr angenehm. Das Magazin braucht nicht veratmet zu werden, es kann in Ruhe gelesen werden. Hektische und sich überschlagende News-Zeilen sind nicht das Ding von Harry Schaack. Die Beiträge gehen in die Tiefe, sind sauber und intensiv recherchiert.
Nun, es gibt ja immer auch Leser die bei dem Thema Schach gerne selber gleich zu den Figuren greifen und ein paar Züge nachspielen wollen. Okay, da gibt es auch noch ein wenig Spielmaterial. Olaf Teschke hat auf seinem Blog Rank zero ein Turmendspiel anzubieten.