Fernab vom Mainstream

Nein, kein verspäteter intensiver Rückblick zum Spiel im New York Europas. Die Löw Truppe verpasste es in Istanbul, signifikante Gesten zur Vertiefung der Deutsch-Türkischen Freundschaft beizusteuern. Statt mal wirklich etwas relaxt so ein Gruppenspiel anzugehen und notfalls mit einer knappen Niederlage nach Hause zu fahren, macht man ernst und gewinnt. Auf den Rekord ist doch gepfiffen. Die Punkte hätte der Gastgeber viel dringender gebraucht. Ende der Durchsage.

In Köln mühten sich derweil bei der Play the Game 2011 Sportjournalisten wie Daniel Drepper ernsthaft um tiefe Themen. Meine unbedingten Leseempfehlungen!

Liveblog von Tag 4 – FIFA und Change in Sport 

Liveblog von Tag 3 – Doping

Liveblog von Tag 2 – Mega-Events und Sportskandale

Liveblog von Tag 1 – Korruption und Wetten

Die Zeit des intensiven lesens lohnt sich. Daniel Drepper hat intensiv gebloggt und Schwerstarbeit geleistet. Kompliment und Danke. Garantiert sind diese intensiven Ausführungen über die Abgründe des kommerziellen Sports nicht so im Fachmagazin kicker am Montag oder in der Sportbild am Mittwoch zu finden.

Wer nach der Lektüre der hochinteressanten und nachdenklich stimmenden Zeilenflut von Daniel Drepper danach noch Durchhaltevermögen hat, schaut auch gerne bei Jonathan Sachse vorbei. Er war auch live vor Ort und hat sich ebenfalls Bonuspunkte in Sachen Fleiß verdient.

Update: Jonathan Sachse und Daniel Drepper haben sich für ihre Kollegin Anja Perkuhn stark gemacht. Sie war ebenfalls in Köln bei den Play the Game 2011 live dabei und bloggte fleißig, intensiv und leidenschaftlich. Eine Kostprobe davon gibt es hier zu lesen.

Jens Weinreich fasst seine Enttäuschung über das allgemeine Desinteresse an den Play the Game 2011 in Köln folgendermaßen zusammen:

,,Und, einmal mehr die Bemerkung, die ich via Twitter und Facebook mehrfach gemacht habe und die eigentlich eine ausführliche Betrachtung verlangt: Die Berichterstattung über Play the Game in deutschen Medien und die Anteilnahme deutscher Journalisten an Play the Game ist – eine Schande. Anders lässt es sich nicht sagen. Und das ist noch sehr höflich formuliert.“

Kai Pahl alias dogfood berichtet von der Sportjournalismuskonferenz 2011 in Köln mit gewohnt scharfsinniger Analyse. Die Konferenz war den vier Tagen von Play the Game vorausgegangen.  

,,Nach der Mittagspause ging es mit drei Workshops parallel weiter, u.a. mit “Sport-Trends und mediale Tendenzen: Wo tun sich neue Märkte auf?” auf der Oliver Fritsch, Jürgen Kalwa und meiner Wenigkeit. Das Thema war natürlich falsch gestellt: wenn wir drei Klugscheißer gewusst hätten, wo die neuen Märkte sind, hätten wir diese Märkte belegt und uns einen goldenen Bauchnabel verdient, statt das Blog aufzugeben (Kalwa), zu überlegen das/die Blogs abzugeben (Fritsch) oder mal kurz für vier Monate durch einen de-facto Fulltime-Job die Bloggerei nur noch auf kleiner Flamme weiterköcheln zu lassen.“

Fernab vom Mainstream agierte auch immer Fred Kowasch, Spiritus Rector , Organisator und Macher von sportspool.tv und interpool.tv. Jetzt wurde der Weg zurück zu den Wurzeln und wohl auch das Gesetz der Ökonomie der Aufmerksamkeit befolgt und sportspool.tv bei interpool.tv integriert.  

Ein erwarteter Sonntag

Es war keine Überraschung mehr. Die Spatzen pfiffen es bereits von allen Dächern dieser Welt. Während Sportler wie der frischgebackene Buchautor Lahm oder Schweinsteiger sowie Podolski weiterhin auf ihren ersten Weltmeistertitel warten, macht ein anderer Nägel mit Köpfen. Er fährt einfach die 2. Weltmeisterschaft ein. Sebastian Vettel. Herzlichen Glückwunsch!

Die mediale Berichterstattung dürfte sich die nächsten Tage vermehrt jener erwarteten Leistung des deutschen Red Bull Piloten vom Sonntag zuwenden. Sebastian Vettel, Sebastian Vettel, Sebastian Vettel, Sebastian Vettel, Sebastian Vettel, Sebastion Vettel, Sebastion Vettel, Sebastian Vettel, Sebastian Vettel, Sebastian Vettel, Sebastian Vettel, Sebastian Vettel, Sebastian Vettel, Sebastian Vettel, Sebastian Vettel… Fernab vom Mainstream mag auch ein Blick in die unkonventionelle taz interessant sein. Sie halten sich mit der Sportberichterstattung über die Formel-1 dezent zurück.

 Am heutigen Sonntag sind für Bergsteiger Stefan Nestler und seine Nepal Expedition 1200 Meter Aufstieg vorgesehen. In seinem Blog Abenteuer Sport berichtet er genüßlich vom gestrigen Ruhetag:

,,Gäbe es keine Ruhetage, man müsste sie erfinden. Der Mensch kann nicht immer Vollgas geben. Manchmal gehört er in die mentale Garage. Wir genießen die Muße am Lagerplatz in Kakkot auf 3300 Metern. Morgen stehen uns 1200 Meter im Aufstieg bevor.“

Viel Erfolg beim Vorhaben auf den Putha Hiunchuli in den nächsten Tagen zu steigen. 7246 Meter ist die Marke. Bemerkenswert. So ganz ohne das schielen auf die Marke der Meter beim Gipfel kommt man beim betrachten der professionellen Expeditionen ja nicht herum.