Deutschlands Sportfunktionäre und Politiker haben eine verheerende Woche an Niederlagen hinter sich. Erst das klare Abstimmungs Nein gegen München 2018 beim Kampf um die monetären Spiele unter den Ringen. Jetzt auch noch das Aus der eigentlich für den WM-Titel vorgesehenen Elf von Übungsleiterin Neid. Der PR-Zirkus hat damit wohl auch ein Ende.
Die deutschen Frauen sind bei diversen Buchmachern als 1,3 Favorit gehandelt worden. Für alle Nicht-Sportwetter: Für einen Tausender Wetteinsatz hätte es 1300 Euro wieder gegeben. Da dürfte der Katzenjammer bei dem einen oder anderen Favoritenwetter heute nachklingen. Was machen jetzt eigentlich die öffentlich-rechtlichen Sender mit dem Rest der Fußball-WM? Abschalten? Sich verstärkt der Tour de France widmen? ARD und ZDF werden sich schon etwas einfallen lassen.
Das so oft und unsinnigerweise herbeigeredete Sommermärchen 2.0 oder 2011 ist wie eine Seifenblase gestern Abend zerplatzt. Deutschlands erfolgreichster Frauenfußballtrainer Bernd Schröder dürfte sich mit seinen Aussagen im Zeit Online Interview vor der WM ,,Wir brauchen Persönlichkeiten, keine Barbie Puppen“ bestätigt fühlen.
Allerdings hatte der Kulttrainer von Turbine Potsdam bei der konkreten Vorschau auf das Japan Spiel auch falsch gelegen. In seiner Kolumne bei B.Z. unter der Überschrift Gegen Japan sind wir klar im Vorteil schrieb er unter anderen:
,,Jetzt geht’s also ins erste K.o.-Spiel. Ab dem Viertelfinale gibt es keinen zweiten Versuch mehr. Wir haben dabei formell die besseren Voraussetzungen.“
Ich konnte mit dem Begriff formell noch nie viel anfangen.
Für ein deutsches Sportmärchen im ausstehenden Sommer 2011 bleibt da jetzt eigentlich nur noch ein Tour de France Sieg von Andreas Klöden. Mehr Einzelheiten zur aktuellen Situation bei der Frankreich Rundfahrt gibt es bei eurosport.yahoo unter dem Titel Tour de France – Saint-Flour, sieben Jahre danach.