VfL Wolfsburg und das etwas andere Sportsponsoring

Nach der desolaten Vorstellung in der Red Bull Arena von Leipzig konnte sich der VfL Wolfsburg schlechter Schlagzeilen in der Medienlandschaft Deutschlands sicher sein. Doch auch abseits vom grünen Rasen gibt es keine positive Imagekampagne im Sinne des Hauptsponsors. In der Süddeutschen Zeitung haben Claudio Catuogno und Klaus Ott sich des finanziellen Rahmens vom Vfl Wolfsburg angenommen und werfen unter dem Titel Das fragwürdige VW-System einen Blick unter die monetäre Motorhaube. Die Lehrbücher zum Thema Sportsponsoring dürfen umgeschrieben werden. Der eine oder andere Lieferant des Automobilkonzerns könnte sicherlich interessante Details erzählen . So tief an die einzelnen Puzzleteile des Sportsponsorings kommen dann Catuogno und Ott leider nicht. Die Frage ist ja generell mit welchen Mitteln ein Verein wie Wolfsburg alimentiert wird.

Red Bull powert VW weg oder RB Leipzig zeigt eine emotionale Höchstleistung

Gestern Abend habe ich auf den Sieg von RB Leipzig gegen die Wölfchen einen Prosecco getrunken. War der VW Konzern zu geizig? Hat man dem einstigen Meistercoach Magath zu wenig Geld zur Verfügung gestellt?  Oder greift das Red Bull Fußballprojekt in Leipzig langsam unter dem neuen Coach Pacult? 31.212 Zuschauer wurden offiziell in der einstigen Leipziger Kultstätte gezählt. Auch das dürfte den Verantwortlichen bei Red Bull ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert haben. An RB Leipzig scheiden sich ja oft die Geister. Oft kommen die Wörter Kommerz oder Kunstprodukt sowie gerne auch die fehlende Tradition zur Sprache. Retortenfußball ist auch noch so ein Schlagwort. Rotebrauseblogger fasst in seinem lesenswerten Bericht vom Spiel (er war live vor Ort in der Red Bull Arena dabei) die Thematik so zusammen:

,,Ich habe jedenfalls jede Minute des Spiels genossen und wenn das, was da gestern Abend los war, Retorten- oder Kommerzfußball gewesen ist, dann kann ich Retorten- und Kommerzfußball ziemlich gut leiden. Wie sich Mannschaft und Publikum über 90 Minuten gegenseitig hochgeputscht und zu emotionalen Höchstleistungen getrieben haben, war sehr schick.“

Da dürften die Kritiker von RB Leipzig momentan nicht viel zu lachen haben. Ich halte die Diskussion über Kommerzfußball eh für scheinheilig. Profifußball funktioniert ohne Geld nicht. Wie war das mit der Meisterschaft vom VfL Wolfsburg im Jahr 2009? Kann sich noch jemand an die Unsummen an Geld bei Einkäufen für die Werkself von Bayer Leverkusen in der Ära Calmund erinnern? Was ist mit der an die Börse gegangenen Marke Borussia Dortmund? Zum Glück habe ich zum damaligen Ausgabekurs keine Aktien gekauft. War ja wohl kein ehrenamtlicher Gang. Also ich sehe die Dinge entspannt.

Hartplatzheld Oliver Fritsch in brand eins

Es gab zwei Protagonisten die mich zum Bloggen inspiriert haben. Kai Pahl von allesaussersport und Oliver Fritsch von den Hartplatzhelden. Daher verfolge ich den Weg der beiden mit Interesse und Sympathie. Der Journalist und Hartplatzheld Oliver Fritsch schreibt mit dem Abstand von einigen Monaten zum damaligen juristischen Auswärtssieg in Karlsruhe gegen den Württembergischen Fußballverband einen interessanten Artikel in brand eins.

Chefredakteurin Gabriele Fischer im Editorial von brand eins:

,,Oliver Fritsch wollte nicht zulassen, dass der mächtige Deutsche Fußball-Bund entscheidet, wer seine „Hartplatzhelden“ sehen kann (S. 44).“

Er legt seine Sicht der Dinge dar und die eigenen Befindlichkeiten sowie Umstände. Letztere griffen auch unmittelbar in seinen Lebensentwurf. Einen juristischen Kampf gegen einen mächtigen Sportverband zu stemmen geht an die Substanz. Oliver Fritsch beschreibt dies anhand des sparsamen Kaffees aus der Thermoskanne oder der Nutzung von Mitfahrgelegenheiten sehr deutlich und warum die Halbtagsstelle bei Zeit Online eine ökonomische Notwendigkeit war und ist.

 Also bitte den Hintern vom Sofa hoch, raus zum nächsten Zeitungskiosk oder der gut sortierten Bahnhofsbuchhandlung und die brand eins mit dem Gartenzwerg auf dem Cover gekauft und auf Seite 44 anfangen zu lesen.

Programmhinweis in Sachen Werner Kieser

Stammleser wissen von meinem Faible für das Kieser Training im allgemeinen und im speziellen in Friedrichshafen. Am kommenden Sonnabend könnte ein Championsleague-Endspiel zwischen Barcelona und Manchester United übertragen werden oder die spektakulärsten Zielankünfte der Höllentour in Frankreich oder die Wiederholung vom Sieg der japanischen Frauen im Viertelfinale gegen die Neid Elf. Ich würde all dies nicht sehen können. Bei mir ist am Sonnabend, den 30 Juli 2011, um 18.30 Uhr auf 3sat die Fernsehzeit für Werner Kieser reserviert. Das Porträt Die Reporter: Schwächlinge und der Muskel-Papst ist in meinem Terminkalender dick angekreuzt.

Nachdenkenswert #101

,,Mit uns hätte man früher diese ganzen koordinativen Übungen, die wir heute machen, nicht machen müssen. Wir müssen den Jungs Bewegungsabläufe beibringen, die sie normalerweise schon viel früher hätten lernen müssen. Im Alter von 10 bis 14 Jahren. Zu meiner Zeit gab es damals nur den Sport. In der Schule und auch im Privatleben. Da sind wir auf die Straße gegangen, haben gekickt. Gegen die Mauer oder im Schulhof. Da müssen wir wieder hinkommen. Fernsehen, Computer – heute haben die Kinder doch einfach zu viele andere Dinge im Kopf. Und dann wundern wir uns, warum sie so dick sind.“

       Markus Babbel, Coach von Hertha BSC, im B.Z. Interview

Jan Ullrich mit neuem Management und Perspektiven

Die Tour de France 2011 ist durch. Derweil vermeldet der Champion von 1997 ein neues Sportmanagement. Jan Ullrich bedankt sich bei seinem langjährigen  Manager Wolfgang Strohband und teilt auf seiner Website mit:

,,Ab sofort werde ich mit dem dreimaligen Davis Cup-‐Sieger und Ex-Tennisprofi Charly Steeb zusammenarbeiten. Charly und das Team seiner Stuttgarter Sportmarketing-Agentur CHARLYSTEEB GmbH übernehmen zukünftig mein Management.“

Die CHARLYSTEEB GmbH beschäftigt sich mit Vermarktung, Marketing, Klientenmanagement und Eventmanagement. Jan Ullrich will nochmals beruflich durchstarten. Ich finde Lebensläufe mit einem Hoch und einem folgenden Tal und dem sich wieder aufrappeln und aufstehen sehr spannend. Als Reinhold Messner 1970 am Nanga Parbat seinen Bruder Günther verlor und selber sechs Monate in der Innsbrucker Klinik für Gefäßchirurgie zubringen musste, gab keiner der sogenannten Experten noch einen Pfifferling auf den jungen Bergsteiger. Messner bestieg anschließend noch alle Achttausender, durchquerte die Antarktis, gründete ohne staatliche Fördergelder einzigartige Museen und wurde ein erfolgreicher Buchautor und charismatischer Redner.

Doch ich will Jan Ullrich nicht zuviel Last aufbürden. Mich würde es freuen wenn er ein starkes Comeback hinlegen kann. Kürzlich schrieb ich hier im Blog zu etwaigen Zukunftsperspektiven vom Tour de France Sieger und einstigen deutschen Vorzeigehelden:

,,Ich finde es gut, dass Jan Ullrich wieder auf dem Rad unterwegs ist. Das war einst seine Passion. Die legt man normalerweise nicht so ohne weiteres ab. In der Perspektive wird er sich vielleicht eine Alternative einfallen (lassen). Manches ist denkbar. Radsportexperte bei Eurosport? Engagierter und kontinuierlicher Kolumnist bei Procycling? Organisator von Radrennen ? Ein Buchprojekt? Geführte Radtouren um den Bodensee? Promotion für ein Tour de France Computerspiel?“

Jan Ullrich wird seinen Weg finden. Ob dies jedem in Deutschland gefällt ist eine ganz andere Frage. Wichtig wird sein, dass er seriös beraten wird, und letztendlich auf sein Bauchgefühl hören wird. Hm. Kopfgesteuerte Menschen werden beim Wort Bauchgefühl vielleicht ihr Haupt schütteln. Doch aus meinen 47 Jahren Lebenserfahrungen ist das Bauchgefühl der beste Ratgeber. Natürlich muss Mensch da genau hinhören, das Bauchgefühl nicht verdrängen oder mit Nebelkerzen tarnen. Die innere Stimme lügt nie. Das dann zur Umsetzung der Verstand auch gebraucht wird ist ebenfalls eine Erfahrung von mir.

Cadel Evans triumphiert bei der Tour de France

Die Entscheidung ist durch. Der Australier Cadel Evans gewinnt die 98. Tour de France. Er darf und wird die Abschlussfahrt nach Paris genießen wie einen Ferienausflug auf dem Rad. Jan Ullrich wurde kürzlich im Interview mit Radsport-News nach dem Tourfavoriten 2011 gefragt und antwortete: 

,,Ich glaube, dass es dieses Jahr richtig spannend wird. Neben Contador gibt es so viele gute Leute. Die Schleck-Brüder und Cadel Evans. Ivan Basso steht auch auf meiner Liste. Es sind wirklich viele gute Leute. Andreas Klöden ist auch ein potenzieller Tour-Favorit. Man kann es schwer sagen.“

Die Schleck Brüder, und da insbesondere Andy, waren mein Tipp. Nein, meine Leser müssen sich keine Gedanken über etwaige finanzielle Verluste meinerseits Gedanken machen. Ich habe noch nie den Toursieger bei einem Buchmacher gewettet. Auch zu Zeiten von Tourdominator Lance Armstrong nicht. So eine Höllentour hat etliche Unwägbarkeiten, ein kleiner Sturz, ein Hungerast oder eine Unaufmerksamkeit im falschen Moment und der Tipp ist hin. Wer hätte denn vor der Tour 2011 gedacht, dass Andreas Klöden nicht bis nach Paris durchkommt? Da setzte ich doch demnächst lieber auf den Meisterschaftssieg von Bayern München in der Bundesligasaison 2011/2012. Eine sichere Bank. 

Doch zurück zu Cadel Evans. 2007 und 2008 war der Radsportcrack bereits jeweils zweiter der Tour. 2009 wurde Evans Straßenradweltmeister. Der heute 34-Jährige wechselte erst im Jahr 2001 so richtig in den Straßenradsport. Vorher fuhr der Australier intensiv Mountainbike. Angesichts seines Toursiegs bei der Frankreichrundfahrt 2011 darf auch über den Eintrag zum Thema Fahrertypus bei Wikipedia geschmunzelt werden:

,,Cadel Evans ist ein relativ typischer Allrounder. Er ist ein guter Zeitfahrer, insbesondere auf schwierigem Terrain, sowie ein guter Kletterer an gleichmäßigen, langen Anstiegen. Seine Schwächen sind, dass er Tempowechsel am Berg nicht gut mitgehen und er auch für einen Rundfahrer nicht gut sprinten kann. Zudem fährt er sehr defensiv und greift selten selbst an. Seine Stärke ist, dass er sehr konstant fährt und somit eher selten in den hinteren Rängen zu finden ist.“

Cadel Evans war alles andere wie defensiv. Er entreißt Andy Schleck das gelbe Trikot auf der vorletzten Etappe und wird der erste Australier ganz oben auf dem Podium in Paris sein. Evans hatte bis zum entscheidenden Zeitfahren den Vorsprung der Schleck Brüder nicht zu groß werden lassen, war in den Bergen wachsam und spielte seinen Trumpf in Grenoble souverän aus.

Tour de France: Die Entscheidung naht

Gestern haben die Schleck Brüder ernst gemacht. Angriff. Das Team Leopard Trek fand ja am 9. Mai 2011 Einzug in mein Ranking der 10 sympathischsten Mannschaften:

9. Leopard Trek (Radsport)

,,Jetzt werden sich einige Leser die Augen reiben oder vielleicht leise die Faust in der Tasche ballen. Gemach,Gemach. Nun, dieses Ranking ist meine persönliche Auflistung der aktuell 10 sympathischsten Mannschaften. Ich bin heiß auf das Auftreten der Schleck Brüder und der deutschen Voigt, Gerdemann, Wegmann und des Schweizer Zeitfahrspezialisten Cancellara sowie des Australiers Stuart O´Grady. Das ein Luxemburger Immobilienunternehmer ca. 15 Millionen Euro investiert und das vielleicht stärkste Radsportteam der Welt auf die Beine stellt und den Toursieg bei der Höllentour in Frankreich anpeilt ist bemerkenswert. Zwischenruf meines Superhirns: Was machen eigentlich die Sponsoraktivitäten der Telekom im deutschen Radsport?“

Das  Gelbe Trikot konnten sich die Schleck Brüder dann gestern jedoch noch nicht schnappen. Da hat immer noch der Franzose Thomas Voeckler Gefallen dran gefunden. Am Mittwoch ging die FAZ in einem Artikel der Frage nach: Kommt auch für Voeckler der Hammer? Der geballten Kraft des Luxemburger Bruderpaares war am Donnerstag keiner gewachsen. Voeckler behielt das begehrte Gelbe Trikot insbesondere aufgrund seines vorher erarbeiteten Zeitvorsprungs. Doch die Sekunden schmelzen. Die Schlecks sind sehr nah ran gekommen. Es lauert jedoch auch noch Cadel Evans. Zwischen diesem Quartett wird die Tour entschieden und Sportjournalist Jonathan Sachse (Live vor Ort)  wägt die Chancen der einzelnen Radcracks auf seinem Blog ab. Haben wir nicht einen vergessen? Gourmet Alberto Contador  büßte gestern Zeit ein. Schlechtes Frühstück?! Unzureichende Nährstoffe? Fehlende Vitalisierungscocktails? 

Heute ist die Zielankunft in Alpe d’Huzes. Legendär. Eurosport.yahoo hat eine Vorschau auf die 19. Etappe der Tour de France mit den geografischen Höhepunkten gebracht. Das Streckenprofil ist beeindruckend. Tief durchatmen. Da ist man dankbar, nicht selber rauffahren zu müssen. Es bloggt sich einfach leichter. Heute Abend werden meine Liebste und ich noch ein wenig im flachen Teil am Bodensee radeln. Zu dem Zeitpunkt wird der Etappensieger feststehen. Die Entscheidung in der Gesamtwertung naht. Es wird heute angegriffen werden. Da bin ich mir sicher.

Tour de France: Erinnerung an 1998

Ein paar unentwegte interessieren sich ja immer noch für die Tour der Leiden, die Höllentour, das größte Spektakel im Radsport, die legendäre Frankreichrundfahrt, die Tour der Helden und Schurken, die Tour der faszinierenden Bilder, die Tour der Giganten, das Heldenepos…

Der Mythos Tour de France mag bröckeln, doch interessant ist sie allemal noch. Diese Woche geht es auch über den Col du Galibier. Jürgen Löhle erinnert in der Augsburger Allgemeine unter dem Titel Auf den Gipfel getrieben an 1998. Jenes legendäre Duell zwischen Pantani und dem jungen Ullrich.

,,Grenoble Kein schöner Tag, dieser 27. Juli 1998. Es regnet, nur zehn Grad zeigt das Thermometer im Tal. Über 2000 Meter mischt sich Graupel unter die Regentropfen, Böen pfeifen um die Gipfel. Kein Wetter zum Radfahren – die Profis der Tour de France genießen aber keinen Schutz. Das Feld ist auf dem Weg von Grenoble nach Les Deux Alpes, 189 Kilometer bei Sauwetter. Der junge Deutsche Jan Ullrich trägt das Gelbe Trikot. Aber der Galibier wird ihn heute brechen.“

Jan Ullrich schaut sich heuer die Tour gemütlich von der Couch mit seinem Sohn an und machte unlängst im Interview auf Radsport-News auch einen aufgeräumten Eindruck. Damals, im Jahr 1998, war Jan Ullrich am Ende des mythischen Col du Galibier ein geschlagener Mann.

Ende einer Sommermärchen Reklame-Aktion

Durchatmen. Die verordnete und über das Land gestülpte Reklame-Aktion im Namen des Frauenfußballs ist vorbei. Aus Sommermärchen wurde Sommerfrust. Warum musste eigentlich Übungsleiterin Neid beim Finale so hyperaktiv den Japanerinnen zujubeln? Der Sieg der wuselflinken Frauen aus Asien beschönigt doch keinesfalls im Nachhinein das eklatante vorzeitige Aus im Viertelfinale vom selbsternannten Titelfavoriten Deutschland. Den nervenden Hype haben aber nicht die Spielerinnen um die entmachtete Birgit Prinz zu verantworten. Die als Marketing überventilierende Reklame-Aktion unter dem Namen Sommermärchen über Monate gefahrene Kampagne konnte mit jeder nervenden und lautstarken Werbung eines großen Anbieters von Elektronikschrott mithalten. Ich mag keinen Apfelmüll.  

Das Turnier wurde so imVorfeld bereits entwertet. Ich mag mir gar nicht all die Sportfunktionäre oder in Berlin an Politik werkelnden Bedenkenträger nach einem etwaigen Sieg von Deutschland im Finale vorstellen. Zum Glück ging der Kelch an uns vorbei. Bundeskanzlerin und CDU Mitglied Angela Merkel griff nach dem WM Aus gegen Japan zum Telefon und verriet Sport Bild:

 „Ich habe Silvia Neid angerufen und ihr und der Mannschaft für all die Freude gedankt, die sie uns bereitet haben. So ist nun einmal der Sport – nach einer hoffentlich nicht zu langen Phase der Enttäuschung werden sie sich neue Ziele stecken. Und wir Fans werden sie dabei wieder genauso unterstützen.“

Was macht eigentlich der Euro? Ihr Mentor Helmut Kohl hat das mit dem Fußball irgendwie leichter gehabt. Okay, 1986 jenes denkwürdige Spiel gegen Diego Maradonas Argentinien endete mit einer 2:3 Niederlage. Aber dann kamen 1990 der Weltmeistertitel in Rom und 1996 der Europameistertitel in England. Helmut Kohl war jedesmal dabei und holte sich die Sonnenstrahlen des Ruhms. Das hätten Merkel oder Basketballfan Wulff auch gerne gehabt. Pustekuchen. Das Sommermärchen verwandelte sich in Katzenjammer. Der Frust sitzt tief. Die Duelle zwischen Kulttrainer Schröder von Turbine Potsdam und Übungsleiterin Neid lassen erahnen, wie tief die Gräben mittlerweile im deutschen Frauenfußball sind. Die ARD und ZDF haben sich bezüglich der Sportschau auch schon klar positioniert. Es wird keine Strukturveränderung mit mehr Spielanteilen der Frauenbundesliga auf dem TV-Bildschirm geben. Sueddeutsche.de brachte die entsprechende dpa Meldung:

,,Der Wunsch des DFB-Präsidenten Theo Zwanziger, dass die Frauen-Bundesliga zukünftig wie die 3. Männer-Liga in der ARD-Sportschau behandelt wird, dürfte nicht in Erfüllung gehen. «Wir müssen das Turnier genau analysieren. Die WM ist aber nicht mit dem Ligabetrieb zu vergleichen», sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky der Nachrichtenagentur dpa. «Ich halte es derzeit für ausgeschlossen, dass wir regelmäßig Spielberichte aus der Bundesliga samstags zeigen», fügte er hinzu.“

Ich persönlich halte jedoch generell die Sportschau für reformbedürftig. Aber das ist wieder ein anderes Thema. So jetzt kann langsam die Tour de France in die entscheidende Phase treten. Interessanten Lesestoff gibt es auf dem Blog von Jonathan Sachse.