Überraschend sind die Meldungen der vergangenen Tage aus dem Machtzentrum der FIFA nicht. Thomas Kirstner schreibt auf sueddeutsche.de unter dem Titel Die FIFA-Farce in der Einleitung seines Textes:
,,Es ist ein Drama ohne Gleichen in der Geschichte des Weltfußballs. Sepp Blatters Rivale Mohamed bin Hammam zieht nicht nur plötzlich seine aussichtsreiche Kandidatur um die Fifa-Präsidentschaft zurück, sondern wird wenige Stunden später auch noch suspendiert – endet so der extrem schmutzige Machtkampf um den Amtsinhaber?“
Das Postengescharrere erinnert an den kürzlich vollzogenen Rangierbahnhof bei der marginalisierten FDP. Doch anders wie die ehemals lautstark agierende deutsche Partei hat die FIFA noch richtiges Machtpotential. Sie sitzt an den Schalthebeln des kommerzialisierten Weltfußballs. Blatter gibt sich gern jovial. Er ist ein Freund der Familie. Fußball ist gut für den Weltfrieden. Ethik wird vorbildlich vorgelebt. Blatter gibt von seiner Amtfülle auch keinen Zentimeter ab. Er hat keine Jungspunde zu fürchten.Erst im vergangenen Jahr sorgte die FIFA mit der spektakulären Vergabe der WM 2018 und 2022 an die Fußballhochburgen Russland und Katar für Stirnrunzeln bei Fußballexperten, Sportjournalisten, Fans und den leer ausgegangenen Mitbewerbern.
Es steht bei der FIFA ja eine Wahl an. Sehr schön hat es die Deutsche Welle unter dem Titel Freibrief für FIFA-Chef Blatter – Wiederwahl gesichert auf den Punkt gebracht:
,,Das Ethik-Komitee des Fußball-Weltverbandes FIFA hat den Weg für die Wiederwahl von Präsident Joseph Blatter freigemacht. Das Gremium sprach den amtierenden Verbandschef von allen Vorwürfen der Korruption frei.“
Na also. Es geht doch mit ein wenig guten Willen. Mich erinnert die FIFA immer an den Film Und täglich grüßt das Murmeltier. Dort saß der Protagonist Phil Connors in einer Zeitschleife fest und durchlebte wieder und wieder den gleichen Tag.