Ohne den charismatischen Unternehmer Thomas Sabo würde kein DEL-Eishockey in Nürnberg mehr gespielt werden. Er stemmte mit persönlichen finanziellen Einsatz einst die schwierige Situtation. Die Lichter wären sonst ausgegangen. Die diesjährige Saison kann ihn jedoch nicht zufrieden stimmen. Kürzlich äußerte er sich auf der Website der ICE Tigers mit einem Brief an die Fans. Neben Kritik an der derzeitigen sportlichen Misere gab es auch eine Fanschelte. Thomas Sabo verwies deutlich auf den Umstand fehlender Zuschauerunterstützung hin:
,,Allerdings muss man an dieser Stelle erwähnen, auch wenn man sich jetzt hierfür keinen Applaus abholt, dass sich die Stimmung in der Arena teilweise nahtlos an die Leistung der Mannschaft angepasst hat. Es kann nicht sein, dass eine Handvoll Iserlohner Fans bei einer 2:1-Führung mehr Stimmung macht, als der Rest der Arena.“
Menschenskinder, Fanschelte ist ein zweischneidiges Schwert. Es handelt sich um zahlende Kundschaft. Manchmal stecken auch Negativerlebnisse tief im Publikum drin.
Erinnert sei an die katastrophale 0:9 Heimniederlage gegen die Düsseldorfer Metro Stars im Herbst 2010 oder den darauffolgenden 0:3 Rückstand im Heimspiel gegen die Scorpions aus Hannover mit Ergebniskosmetik zum 2:3.
Da konnten selbst hartgesottene Dauerkarteninhaber ins Grübeln kommen. Verzweiflung und Resignation nicht ausgeschlossen.
Ich finde das Zitat von Thomas Sabo gar nicht so gravierend. Ich denke, dass er das Publikum einfach ein bisschen aufrütteln wollte, damit sich das auch auf die Mannschaft niederschlägt. Sehe zumindest nichts von einer „Schelte“.
Nun, Kuschelworte des Lobes waren es nicht. Sabo kritisiert unmissverständlich die Mannschaft und bescheinigt den Fans eine erstaunliche Anpassungsfähigkeit an die Nicht-Leistung des Eishockeyteams. Natürlich wollte Thomas Sabo mit dem Tadel (sprich Fanschelte) an das Publikum etwas bewirken, im besten Fall Emotionen und Leidenschaftliche Unterstützung von den Rängen herauskitzeln.