Es gibt Sportereignisse die überdauern den Tag. Über sie wird auch Jahrzehnte danach gesprochen. Heute vor 40 Jahren weckte mein Vater mich. Nein, die Schule musste noch etwas warten. Es war Zeit für etwas besonderes. Kein normaler Boxkampf. Muhammad Ali gegen Joe Frazier. Das kleine TV-Gerät sandte die schwarz-weiß Bilder in die Wohnstube. Faszinierend.
Christian Eichler hat in der FAZ einen sehr lesenswerten Rückblick auf den Fight zwischen Ali und Frazier geschrieben.
,,Der „Kampf des Jahrhunderts“ zwischen Joe Frazier und Muhammad Ali am 8. März 1971 im New Yorker Madison Square Garden bot vor 40 Jahren etwas so Epochales, dass ihm Abermillionen ihren Schlaf vor einem normalen Arbeits- oder Schul-Dienstag opferten.“
Mein Vater redete noch Tage später vom Kampf. Auf dem Schulhof tauschte ich mich mit meinen Schulkumpels aus. Damals haben wir die historische Dimension vielleicht nicht instinktiv fühlen können. Mit Superlativen wird gerade im Sport inflationär gehandelt. Superstar, Mega-Event, Sporthelden, Jahrhundertspiel, Match des Jahrhunderts, Jahrhundertflug, Sensationssieg, Spektaktulärer Weltrekord für die Ewigkeit, Jahrhunderttor etc. Das nutzt sich ab.
Doch der Boxfight Ali gegen Frazier, jenes Sportereignis mit der Bezeichnung – Kampf des Jahrhunderts – zeigt keinerlei Abnutzungserscheinung. Er berührt mich immer noch emotional sehr tief.