Das warten auf schwarze Zahlen bei der TSG Hoffenheim

Milliardär und Fußballinvestor Dietmar Hopp nannte eine Woche nach dem Aufstieg seiner TSG Hoffenheim in die Bundesliga im Interview mit der FAZ am 26. Mai 2008 den Zeitrahmen für schwarze Zahlen des Newcomers:

,,Ich will den Verein schnellstmöglich in die schwarzen Zahlen führen. Ich bin 68 Jahre alt und will keine Schulden hinterlassen. Unsere Planungsberechnungen zeigen, dass wir im zweiten Jahr der ersten Bundesliga schwarze Zahlen schreiben werden. Mit der neuen „Rhein-Neckar-Arena“ und einer achtzigprozentigen Auslastung. Dann muss es zu Ende sein. Dann ist es nicht mehr das Geld von Dietmar Hopp, das war lediglich die Anschubfinanzierung. Wir werden belächelt als Dorfverein, das sind wir natürlich nicht. Wir haben ein Einzugsgebiet von 2,4 Millionen Menschen.“

Nun, die aktuellen geheimen Zahlen von Dietmar Hopp sprechen eine andere Sprache. Was ist da eigentlich im Kraichgau schief gelaufen? Die schwarzen Zahlen lassen auf sich warten.

Die Süddeutsche Zeitung titelt mit der dpa Meldung Rote Hoffenheim-Zahlen trotz 240 Hopp-Millionen. Zum Aufgalopp im neuen Jahr kann es kaum schlechtere Schlagzeilen für einen Bundesligaverein geben. Wie profan wirkt da die Diskussion ob Kraft oder Butt das Bayern Tor hüten sollen.

Das ist momentan ein ganz guter Lehrfilm für Red Bull Chef Dietrich Mateschitz und sein ambitioniertes Projekt Aufstieg von RB Leipzig in die Bundesliga. Der charismatische Österreicher ist auch Milliardär. Während Hopp seine Milliarden mit Software im SAP-Konzern machte, waren es bei Mateschitz die verkauften Weißblechdosen mit dem Energy-Drink Red Bull. Nach dem genialen Coup im Sportsponsoring in der Formel 1 mit dem deutschen Piloten Sebastian Vettel soll nun im Leipziger Fußball der Sprung ganz nach oben in die Eliteklasse gelingen.

Apropos Film. Manchmal ist das ja so eine Sache mit dem Timing. Frank Pfeiffer, Regisseur des Films Das Leben ist kein Heimspiel erwischte es zum Jahresanfang kalt. 24 Stunden vor der Premierenfeier des Heimatfilms über die TSG Hoffenheim ging mit Ralf Rangnick einer der Hauptakteure von Bord. Im Interview mit dem Deutschlandfunk geht es auch um rausgeschnittene Szenen. Hm.

2 Gedanken zu “Das warten auf schwarze Zahlen bei der TSG Hoffenheim

  1. Josef Wutz 12. Januar 2011 / 09:02

    Wieso schreibt (wer auch immer) hier: „Frank Pfeiffer, Regisseur des Films Das Leben ist kein Heimspiel erwischte es zum Jahresanfang kalt. 24 Stunden vor der Premierenfeier des Heimatfilms über die TSG Hoffenheim ging mit Ralf Rangnick einer der Hauptakteure von Bord.“ Der Film der beiden Regisseure zeigt über weite Strecken das Geschehen hinter den Kulissen beim Aufbau einer Marke, eines Profit Center, die Schwierigkeiten dieses Unterfangens, seine Akteure und Opponenten. Das ist ein zeitloses Zeugnis für die Kommerzialisierung, Kapitalisierung von Sport/Fußball, das trotz der regionalen etc. Charakteristika für einen Prozess im gesamten deutschen/internationalen Fußball steht.
    Und als Pressebetreuer des Films kann ich Herrn Hopp und seinen Angestellten nur herzlich für die massive Unterstützung danken, die die Schlagzeilen nach dem RausMob des Trainers für die Vermarktung des Films gebracht haben.
    Von wegen „kalt erwischt“ . . .

    • sportinsider 12. Januar 2011 / 11:18

      Frank Pfeiffer bekennt am Anfang des Interviews mit dem Deutschlandfunk seine eigene Überraschung über den Abgang von Rangnick und dass er erst einmal mit der neuen Situation umgehen lernen muss. Soweit zum Thema kalt erwischt.

      Der als Heimatfilm von Pfeiffer bezeichnete Film ist eine Dokumentation vom Aufstieg der TSG Hoffenheim. Natürlich hat Ralf Rangnick im Film nicht die Präsenz vom Klinsmann in Sönke Wortmanns kassenträchtigen Kinoerfolg vom Sommermärchen 2006. Doch Rangnick ist der Hauptakteur des sportlichen Aufstiegs des einstigen Regionalligisten gewesen. In der Saison 2005/2006 verschliss Hoffenheim 4 Trainer. Dann kam Rangnick.

      Inwieweit der Film von Frank Pfeiffer und Rouven Rech eine phänomenale Erfolgsstory wird, bringt die Zeit.

      Übrigens zu Deinen Eingangsworten empfehle ich einfach einen Blick in das Impressum.

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