Sportjahr 2011

Das alte 2010 geht den Weg in das Sportarchiv. Vierschanzentournee unter dem Namenspatronat von Jack Wolfskin, die Materialschlacht in Südamerika bei der Rallye Dakar, eine teure Winterspartakiade in Vancouver, Schachmatch des Jahrzehnts in Sofia mit Topalov und Anand, Double von Bayern München und leider ein schlechter Tag im Champions-League Finale in Madrid gegen Inter Mailand mit Superhirn Mourinho als Coach, das Double von Brose Baskets, eine Leichtathletik EM in Barcelona mit der schnellsten Frau über 100 Meter aus Deutschland, die  monetären Festspiele der allmächtigen Firma in Südafrika, die fehlende Fairness eines deutschen Torwarts bei einem Schuss eines Engländers, Abschied von Günter Netzer aus der Fernsehpartnerschaft mit Gerhard Delling, Tour de France und die Probleme des Fleischessers Alberto Contador danach, die Unsicherheiten von Lance Armstrong, die Probleme einiger deutscher Sportjournalisten mit Andreas Klöden, ein Fahrt aufnehmendes Basketballprojekt von Bayern München unter Coach Dirk Bauermann, permanente Schlagzeilen und Rangeleien beim fairen (!?)   Bewerbungskraftakt um die Winterspartakiade 2018,  eine Schacholympiade in Sibirien mit dem heroischen 64. Platz der Männermannschaft aus Deutschland und der Niederlage Robert von Weizsäckers im harten Kampf um Wählerstimmen,  Sieg der Hartplatzhelden um Oliver Fritsch im juristischen Strafraum in Karlsruhe, Formel 1 Coup von Sebastian Vettel und Red Bull, die Vergabe der Fussball-WM 2018 an die einstige  Sport-Supermacht Russland sowie die abenteuerlich anmutende Vergabe 2022 an die finanzkräftigen Jungs aus Katar, schlechter Stil von Obama bei der Vergabeniederlage der USA in Zürich, das Momentum von Levon Aronian beim Tal-Memorial und bei der Blitzschach-WM in Moskau, die Auslosung der Frauenfußball WM in Frankfurt ohne Sepp Blatter und Oliver Kahn, deutlichere Punktrückstände von RB Leipzig auf den Chemnitzer FC und Bayern Münchens auf Borussia Dortmund, ein schwächelnder THW Kiel und erstarkte Füchse und Hamburger Handballer, Rückzug von Legende Toni Innauer aus dem Skisprungzirkus …  

Das Sportjahr 2011 steht an.

Merkur Online hat eine satirische Vorschau auf das Sportjahr 2011 gewagt.

Meinen zahlreichen treuen Leserinnen und Lesern danke ich für die Zeit und Aufmerksamkeit im Jahr 2010. Ich wünsche einen phantastischen Start und viel Lebensfreude im neuen Jahr.

Zeit der Bilanzen

Das Jahr neigt sich dem Ende. Da wird von dem einen oder anderen auch Bilanz gezogen. Don Dahlmann gibt auf seinem Racingblog in gewohnt ausführlicher und tiefer Analyse einen Rückblick auf die Formel 1 Saison.  Er zieht ein zweiteiliges Fazit: Im Teil 1 nahm er die Fahrer unter die Lupe und im Teil 2 die Teams.  

Rotebrauseblogger zieht eine ausführliche und interessante Zwischenbilanz beim spannendsten Fußballprojekt Deutschlands. Er sieht mehr  Schatten wie Licht.  Ein Nichtaufstieg wäre eine ärgerliche Zeitverzögerung für Red Bull und seine ehrgeizigen Ziele mit RB Leipzig in die Bundesliga zu kommen. Ich persönlich sehe die Verfolgungsjagd in der Rückrunde durchaus nicht chancenlos.

Die Leipziger Volkszeitung zieht unter dem Titel Medaillenregen und Vettel-Mania – das Sportjahr 2010 im Rückblick eine Bilanz. Es fehlen auch nicht Bayern München, Golfspieler Martin Kaymer oder Claudia Pechstein beim Blick in den Rückspiegel des ablaufenden Jahres.

Deutschlands smartester Schachgroßmeister, Jan Gustafsson, gibt einen persönlichen Rückblick auf sein Schachjahr. Seine Kolumne hat inzwischen fast Kultstatus erreicht. Selbstkritisch fasst er sich bei seiner Bilanz für 2010 jedoch auch an die eigene Nase.

59. Vierschanzentournee oder ein bemerkenswertes Interview von Toni Innauer in der SZ

Pünktlich zu Beginn der Vierschanzentournee lese ich doch heute in der Printausgabe der Süddeutschen Zeitung ein bemerkenswertes Interview mit Toni Innauer. Er kratzt den Lack von einer medial gehypten Wintersportart und spricht Klartext. Das Interview ist erfreulicherweise auch online nachzulesen. Der 52-Jährige Österreicher kennt alle Facetten des Skispringens und seine Antworten im Gespräch mit Thomas Hahn regen zum Nachdenken an:

,,Der Sport könnte ein Vorbild sein, wenn er sich selbst und die Verantwortung für seine Spielregeln ernst nimmt. Und da habe ich gemerkt, dass es im Berufssport immer schwieriger wird, vernünftige, humane Ideen umzusetzen. Man wird, wenn man Kollateraleffekte berücksichtigen will, fälschlicherweise als naiv betrachtet. Wenn man Erfolg absolut sieht und auch das Gefühl hat, solange ich nicht erwischt werde, ist die Wahl der Mittel egal – dann sind wir in einer Situation, die uns langfristig ruiniert. Deshalb müssen wir uns den Sport immer wieder genau anschauen und unsere Regeln bedenken: Sind da genug Regenerationszeiten drin? Ist das menschlich zumutbar, was wir verlangen? Wenn wir das nicht tun, wird der Bereich versaut.“

Skisprunglegende Innauer kritisiert auch das Techno-Gedröhn während der Weltcups, nimmt Stellung zur Diskussion um die Bindung, bedauert stärker werdenden sportpolitischen und medial-wirtschaftlichen Einfluss auf das Skispringen. Auch Themen wie Bulimie oder der Druck der Auslese unter den österreichischen Springern und etwaige Nationenwechsel werden besprochen. Also meine unbedingte Leseempfehlung. Wer obige Ausfahrt zum Interview verpasst hat: Hier geht es zum kompletten Interview

Schachspieler des Jahres 2010

Stefan Löffler nimmt die jährliche Umfrage der russischen Schachzeitschrift 64 zum Anlass eine persönliche Rangliste seiner Schachspieler des Jahres 2010 auf der Schachwelt zu veröffentlichen.

         Turm in der Schlacht

             © Michael Alber: Pixelio 

Rang 1 belegt Aronian vor Carlsen und Iwantschuk. Schachweltmeister Anand sieht Löffler auf Rang 5. 

Viswanathan Anands Platzierung erläutert Stefan Löffler: 

,,Viswanathan Anand hat seinen WM-Titel knapp aber verdient verteidigt und Carlsen zwischenzeitlich die Weltranglistenführung abgenommen. Um hier höher oder ganz oben zu stehen, hätte der Inder allerdings noch mindestens ein klassisches Turnier gewinnen müssen. Sein letzter Sieg, Linares 2008, liegt aber schon fast drei Jahre zurück.“

Ein Weltmeister muss sich auch zwischen den Titelkämpfen zeigen. Klassische Turniere nicht nur mitspielen, sondern auch seine Position mit Turniersiegen unterstreichen. Trotzdem ist Platz fünf etwas zu tief für meinen persönlichen Geschmack.

Levon Aronian ist auch meine Nummer 1  im Jahr 2010. Er hatte zuletzt Momentum. Seine Siege beim Tal-Memorial zusammen mit Karjakin in Moskau und die anschließende Blitzschachweltmeisterschaft in der russischen Metropole waren beeindruckend. Beide Siege waren spektakulär. 

Magnus Carlsen und die Identifikation mit dem Sponsor

Magnus Carlsen hat den Bogen noch nicht raus. In Sachen Marketing und Identifikation mit den Produkten seines Werbepartners. Hat er doch unlängst in der Financial Times Deutschland  folgende Sätze herausgehauen:

,,Wenn ich mal länger zu Hause in Bærum bin, fällt es mir schwer, den Tag zu strukturieren. Ich hänge mit Freunden ab und kaufe Geburtstagsgeschenke im Sandvika Storsenter, dem größten Einkaufscenter Skandinaviens. Kleidung interessiert mich nicht so, vielleicht ändert sich das durch meine Zusammenarbeit mit G-Star. Momentan ziehe ich an, was meine Mutter kauft.“

Die Verantwortlichen der Marketingabteilung von der  Modefirma G-Star müssen beim lesen solcher Zeilen eigentlich graue Haare bekommen. Da wird ein junger Mann mit dem Geburtsjahrgang 1990 und dem Potenzial für eine glanzvolle Schachlaufbahn sowie der Chance auf den Weltmeistertitel in naher Zukunft, als cooles Testimonial aufgebaut, und dann wirft Carlsen mit seinen obigen Worten das Image in Sekundenschnelle um.

2 neue Sportblogs nehmen Fahrt auf

Blogs an den berühmten Nagel zu hängen war in den letzten 12 Monaten im Trend. Die selbsternannte Laufsau Marc Bischoff schloß im Dezember 2009 seinen Laufblog unter anderen mit folgenden Abschiedsworten: 

,,Für die Laufsau ist es gerade am schönsten. Die Laufsau läuft nicht, weil wir hier im Schnee ersaufen, das ist auch mal schön. Die Zugriffszahlen auf den Blog haben astronomische Höhen erreicht (7000 im letzten Monat). Und ich habe das Thema nun endgültig durch. Ich bin mir sicher, dass ich so ziemlich alles in den letzten eineinhalb Jahren verwurstet habe, was man zum Thema Jogging und Laufen unterhaltend schreiben kann.

Schuhkauf: erledigt
Laufen bei Schnee, Eis und Matsch: erledigt
Marathonteilnahme: erledigt
Wettkampfverpflegung: erledigt
Familie, Kinder: erledigt
Tücken der Technik: erledigt
Musikbegleitung: erledigt
Laufklamotten: erledigt
Trainingslehre: erledigt
Weihnachten: erledigt
lustige Videos: mehr als gut für Euch ist…
Übergewicht: durch
Krankheiten: hatschi

Also auf gut deutsch: mit fällt nix mehr ein. Nichts jedenfalls, was Euch wöchentlich unterhalten würde, und erzwingen muss man es ja nun nicht.“

Doch es waren noch weitere Nägel für andere Blogger da. Stefan Löffler wollte ab April 2010 seinen individuellen Schachblog nicht mehr weiterführen. Frank Große bot im August kein Schachtraining mehr auf seinem Blog an. Der Schachzoo von Ilja Schneider wurde auch mit keinem neuen Lesefutter mehr bestückt und schloß im August die Pforten.  Torsten Wieland verabschiedete sich im November vom lesenswerten Schalker Königsblog.

Ich finde es immer sehr schade wenn ein Blog an den Nagel gehangen wird. Doch wie im richtigen Leben geht es immer weiter. Es haben in den letzten Wochen 2 neue Sportblogs das Licht der Welt erblickt. Journalist Jonathan Sachse wurde von mir bereits in Aschenputtel Frauenfußball und die ZDF Live Berichterstattung und seine Alternative erwähnt.

Das Credo von Jonathan Sachse:

,,Meinen Blog habe ich mit dem Slogan “Leidenschaft. Transparenz. Öffentlichkeit.” überschrieben. Hiermit soll mein Verständnis von gutem Journalismus skizziert werden, das, was ich anstrebe. Ich liebe es, mich ausgiebig mit einem Thema auseinanderzusetzen. Die intensive Recherche ist meine Leidenschaft, hier bin ich Perfektionist. Aus Minuten werden schnell Stunden, gerne auch Monate.“

Hier geht es zum Blog von Jonathan Sachse. Er nimmt gerade Fahrt auf.

Ein weiteres interessantes Sportblog ist von Daniel Drepper am Start. Er bohrt auch gleich die dicken Bretter. Fuentes is back. Aber auch aus dem alltäglichen Leben eines Sportjournalisten berichtet er transparent und mit einem Blick auf das Geschäftsgebaren einer Lokalzeitung unter Wie ich beim Ahlener Tageblatt rausgeschmissen wurde…

Auch Daniel Drepper hat ein spezifisches Credo:

„Real journalism consists of what someone doesn’t want published, all the rest is public relations.“ — George Orwell. Zumindest hin und wieder soll hier echter Journalismus geboten werden. Vor allem, aber nicht nur, über die Jubel- und Erfolgsmaschine Sport.“

Beide Sportblogs von Jonathan Sachse und Daniel Drepper versprechen für die Zukunft interessanten Lesestoff. Es ist Ihnen Durchhaltevermögen, Power, Leidenschaft, unbändige Freude am bloggen und eine große Leserschar zu wünschen.

Nachdenkenswert #81

,,Hinzu kam mein Faible für Schachcomputer, der mir zuvor einige interessante Beratertätigkeiten für die damals größten Schachcomputerhersteller eintrug.  Aus der ein oder anderen Enttäuschung über vermeidliche Fehlentscheidungen der Hersteller entwickelte sich dann der Wunsch, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und es auf diese Weise besser zu machen. Den Schwerpunkt sollten eine fachlich kompetente Beratung und die Auswahl geeigneter Schachcomputer für jeden Schachfreund bilden. Mein stetiges Bemühen um den optimalen Service wurde von den Kunden honoriert, das Geschäft wuchs und gedieh. Mit sieben Vollzeit- und bis zu fünf Teilzeitmitarbeitern sind wir heute nicht nur der in Deutschland, sondern in ganz Europa – wahrscheinlich sogar der weltweit – führende Schachvertrieb.“

        Günter Niggemann, Kopf von Schach Niggemann,

        engagierter Schachhändler, im sportinsider Interview

Fußball: Wettskandal bietet großes Kino in Bochum

Am 20. Dezember gibt es in diesem Jahr noch einen Prozesstag in Bochum um den Wettskandal im Fußball. Nummer 10. Fortsetzung folgt dann im neuen Jahr. Filmautor Fred Kowasch, Spiritus Rector und Macher von interpool.tv sowie sportspool.tv, verfolgt im juristischen Bochumer Strafraum die Geschehnisse vor Ort. Er verfolgt kontinuierlich die Entwicklung im Gerichtsraum. Atmosphärisch beschreibt Fred Kowasch auf sportspool.tv die Situation. Seine Einleitungsworte vom 9. Prozesstag:

,,Er sitzt da im schicken Anzug, vorn über gebeugt am Tisch der Zeugen. Fast scheint es, als könne er seinen Auftritt kaum erwarten. Kurz vor Zehn Uhr Morgens, Saal C 240, Bochumer Landgericht. 9. Prozeßtag im ersten Wettskandalprozeß. In den nächsten gut drei Stunden wird es hier richtig ‚grosses Kino‘ geben.“

Was danach an Details zu Tage kommt bietet großes Kino. Konkrete Geldsummen werden genannt, der Staatsanwalt Andreas Bachmann attestiert „Champions League“ Niveau. Bestechungsabsprachen wurden mit einer Selbstverständlichkeit wie der Einkauf von Brötchen beim Bäcker getätigt. Eigentlich ein Filmstoff für Dieter Wedel.

Renditeobjekt Schachwelt

In Zeiten der Schwindsucht vom Euro und des amateurhaften Verhaltens der Regierung wird verstärkt Ausschau nach Sachwerten gehalten. Frank Hoppe hat dieser Tage auf der Website des Deutschen Schachbundes einen Geheimtipp gehabt:

,,Nach nicht einmal einem Jahr beendete GM Jörg Hickl im Juli seinen Versuch eine weitere Schachzeitschrift am Markt zu etablieren. Glücklich dürfen die sein, die einst zu den Abonnenten zählten. In einigen Jahrzehnten werden die insgesamt 11 Ausgaben der Schachwelt zu den Raritäten auf dem Schachmarkt zählen. Die Auflage war schließlich nicht besonders hoch.“

Nun, die Schachwelt wird einige Jahrzehnte abhängen müssen um adäquate Renditen einzufahren. Die Sportmerobilia Auktion von AGON zeigte am letzten Wochenende das Potenzial von Erinnerungsstücken mit Patina. Sammler haben da tiefe Taschen.

Jetzt ist die Schachwelt noch zu frisch um nennenswerte Erlöse zu erzielen. Ich bin ja gerade dabei meinen Bestand an gut abgehangenen Schach-Echos aufzulösen. Das ist ein ganz guter Gradmesser um den Wert alter Schachzeitungen zu messen.

Jörg Hickl setzt nun verstärkt auf Online-Content. Auf mehr Leser. Auf mehr Vermarktungsmöglichkeiten. Ein kleiner Web-Shop ist auch integriert. Dabei sind die Claims in Deutschland eigentlich abgesteckt. Platzhirsch chessbase und chesstigers haben funktionierende Geschäftsmodelle im Netz etabliert.

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40. AGON Sportmemorabilia Auktion

Wikipedia ChessBase

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Magnus Carlsen gewinnt London Chess Classic 2010

Schachgenie Magnus Carlsen bekam vor einer Woche eine kalte Dusche in London. In der Auftaktpartie verlor er mit den schwarzen Steinen gegen Luke McShane. Ich mochte Auftaktniederlagen in meiner aktiven Turnierschachphase wie  zugefrorene Autotüren oder eine Übernachtung auf der A 9 über Nacht im Dezember 2001. So eine live erlebte Nacht mit allen Facetten (Einsatzkräfte des THW, Verteilen von Tee an Familien mit Kindern, Chaos, einsetzende Dunkelheit, Schneetreiben, LKWs die über 3 Spuren queer stehen) wünscht man sich persönlich nicht so schnell wieder. Ich war damals an einem Freitag auf dem Weg von Leipzig zu meiner Liebsten in Nürnberg.

Doch zurück zu Magnus Carlsen. Er hat sich dann in der zweiten Runde mit einem Sieg gegen Michael Adams schadlos gehalten. Doch in der 3. Runde setzte es wieder eine Niederlage gegen Viswanathan Anand. In den letzten 4 Runden holte Carlsen dann mit 3 Siegen und einem Remis gegen Kramnik die erforderlichen Punkte zum Turniersieg beim London Chess Classic 2010.

Magnus Carlsen hat also seinen Vorjahressieg verteidigen können. Nach dem Verlust des Blitzschachweltmeister Titels kürzlich in Moskau, ein versöhnlicher Jahresabschluß für den Zwanzigjährigen Norweger. London hat im Schach einen guten Klang. Das Wort Tradition wird ja oft auch inflationär gebraucht. Für London und die Schachgeschichte treffen die neun Buchstaben jedoch 100% zu. Jens-Erik Rudolph geht unter dem Titel Schachwelt anno Tobak (2) – London 1851 im Blog der Schachwelt tief in die Historie hinein. Die Männer haben damals ohne Bedenkzeit agiert. Teilweise wurden für einen Schachzug sagenhafte 2 Stunden Gehirngymnastik investiert.