Die Normalität ist eingetreten. Die spanischen Fußballer und ihr Trainerfuchs del Bosque haben der Elf von Übungsleiter Löw die Grenzen aufgezeigt. Ein kleiner Blick in den Pressespiegel nach dem Scheitern der Mannschaft im Halbfinale gegen Spanien:
Puyol sein Kopfballtreffer in der 73. Minute brachte die Entscheidung. Die taz titelt Eine große Symphonie des Fußballs und sah nach dem 0:1 folgendes:
,,Die deutsche Maschine war abgestorben. Die Musik wurde ganz leise. Aus einer fußballerischen Symphonie wurde ein Krampfspiel und die Deutschen mussten einsehen, dass gegen eine Mannschaft wie Spanien nichts zu erzwingen ist. Die hohen Bälle in den Strafraum, die am Ende auch Mario Gomez spielte, der für Sami Khedira ins Spiel gekommen war, bedeuteten keine Gefahr.“
Der Tagesspiegel sieht Übungsleiter Löw Nicht am Ende des Wegs, vergleicht Klinsmann mit dem Assistent von 2006 und befindet:
,,Seit vier Jahren trainiert Löw nun das deutsche Team, er weiß um die Erwartungen an das Amt und die Zumutungen, die mit ihm verbunden sind. Während der Halbfinal-Niederlage gegen Spanien konnte man ihm den Druck vom Gesicht ablesen. Ein Bundestrainer von heute ist eine öffentliche Person, bei der selbst die Frage wichtig ist, ob er sich die Haare färbt. Löw, der Fußballfachmann, ist den weichen Themen lange Zeit ausgewichen, vor dem Halbfinale aber hat er vergleichsweise ausführlich über seinen blauen Glückspulli referiert. Löw ist hier längst nicht so verbohrt wie sein Vorgänger Jürgen Klinsmann; er bedient mit einem kleinen Scherz auch mal die Bedürfnisse der Öffentlichkeit nach Unterhaltung.“
Lange hielt Deutschland das 0:0. Die Zeit Online attestiert Spanien Auf der Suche nach den Löchern und dem Torschützen eine bemerkenswerte Hartnäckigkeit:
,,Carles Puyol ist ein hartnäckiger Typ. Das war er schon immer. Es gibt die Geschichte, dass er damals, als er als Nachwuchsfußballer um Aufnahme in die Talentschmiede des großen FC Barcelona bat, immer wieder abgewiesen wurde, und dennoch stets wieder kam. Zu schlecht gehst du mit dem Ball um, sagten die Jugendcoaches, ich will aber doch, sagte Puyol. Irgendwann durfte er dann bleiben, es hat sich gelohnt.“
Die Süddeutsche Zeitung bemerkt die Wucht der Wahrheit und bringt die Personalie Müller ins Spiel:
,,Vielleicht hätte aber auch Müller die Wucht des Ereignisses ergriffen, der Respekt vor dem großen Gegner. Die elf DFB-Spieler auf dem Platz in Durban erinnerten jedenfalls kaum an die breitbrüstigen Energiefußballer aus den erhebenden Siegen gegen England und Argentinien. Die Spanier, die mit sechs Akteuren vom FC Barcelona begannen, zogen ihr dominantes Passspiel auf, sie attackierten die Deutschen im Aufbauspiel und erreichten damit fast während der gesamten 90 Minuten ein Übergewicht.“
Zum Schluß der kleinen Rundreise durch den Pressespiegel kommt die FAZ zu Wort und titelt Vor der Abwehr gefesselt und wirft ein Auge auf Bastian Schweinsteiger:
,,Es war die Saison, es war bisher auch die Weltmeisterschaft des Bastian Schweinsteiger. Aber es war nicht sein Halbfinale. Im großen Duell der Regisseure ist der Münchner in der zweiten Halbzeit gegen Spanien zum Statisten gemacht worden, während Xavi das Zepter schwang. Als der Chef der Spanier seinem Abwehrchef Carles Puyol den 1:0-Siegtreffer per Ecke auf den Kopf legte, konnte Schweinsteiger nur noch einen deftigen bayrischen Fluch loswerden, für den man keinen Lippenleser benötigte.“
Ganz schwache Vorstellung der deutschen Auswahl. Irgendwie mutlos haben Lahm, Schweini und Co. gespielt, ohne Fortune! Eigentlich hätten sie ja befreit aufspielen können. Aber das gestern war wirklich zum Vergessen….
Ich kann die Niederlage immer noch nicht fassen, einfach unvorstellbar. Jogi Löws hätten den Sieg sehr verdient!
Wer sich umfassend über Südafrika und die WM informieren möchte, dem empfiehlt sich ein Blick in das Südafrika-Portal:
http://2010sdafrika.wordpress.com/
Es ist einfach schade das es wieder nicht geklappt hat. Nach 2002 und 2006 hätten die Jungs den Pokal verdient. 2014 in Brasilien wird es auf jeden Fall ganz schwer.