Nachdenkenswert #37

,,Eigentlich durch Zufall, der Besuch eines Eishockeyspiels in der Schweiz, das ich vorher nur vom Lesen – also so ganz ohne bewegte Bilder kannte. Hier und da ein grober Check, niemand pfeift (weder Fans noch Schiedsrichter) – oder ein leichter Stockschlag wird mit Drücken des Handschuhs ins gegnerische Gesicht direkt gerächt, und weiter geht’s. Der Gegenspieler war eingenordet, es gab nicht mal eine Unterbrechung – und der Schiedsrichter verfolgte das Tun der beiden Akteure sehr genau, es wurde also nicht einfach übersehen. Das macht Spaß, hält das Spiel dynamischer und gibt den Spielern die Möglichkeit körperliche Präsenz zu zeigen.

Wenn man lange Zeit schleichend eingelullt wird von Warmwasser-Eishockey, vergisst man wie es war, zumindest blendest du es aus und siehst die Veränderungen in der DEL als unumgehbare, der fortschreitenden Zeit geschuldeten Veränderungen. Du findest dich damit ab – doch dann fährst du 300 Kilometer in den Süden, und hast es wieder. So wird es vielen mit dem nächtlichen Einschalten von ARD und ZDF bei Olympia gegangen sein. Übrigens: Auch die Schweiz spielt nach IIHF-Regeln, die oft in der Argumentation der DEL als Buhmann für viele Strafzeiten herhalten.“ 

        Chantalle Alberstadt, Mitorganisatorin der Aktion Spieltag58,

        im sportinsider Interview