In meiner Kindheit und Jugend habe ich begeistert Fußball und Schach gespielt. Bei Fußball handelte es sich um Sport. Gar keine Frage. Die Kniee oft aufgeschrammt, die Spielkleidung dreckig, der Körper verschwitzt. Halt richtiger Sport, so die oft gehörte Meinung. Beim Schach sah dies ein wenig anders aus. In der Regel kam jeder Schachspieler mit ordnungsgemäßer Kleidung nach Hause vom Turnier. Es gab keine Schürfwunden oder mit Pflaster zu verarztende Stellen am Körper. So gab es immer wieder auch vereinzelte Stimmen die Schach eher der Kultur zugehörig sahen. Sport hatte anders auszusehen. Schach hat doch nichts mit Sport zu tun hörte ich mir von dem einen oder anderen Fußballkumpel an. Eigenartigerweise hatten jene noch nie eine 5-stündige Turnierschachpartie gespielt. Einige kannten noch nicht mal die Spielregeln des Königlichen Spiels auf 64 Feldern. Sprüche klopfen konnten sie hingegen. Sie hatten auch nie die spannende Atmosphäre erlebt, wenn sieben Partien beim Mannschaftskampf bereits entschieden waren und das Spitzenbrett über den Ausgang der Meisterschaft entschied. Sich akribisch mit Eröffnungsbüchern auf etwaige Varianten zu Beginn des Schachspiels einstellen oder Literatur über das Mittelspiel oder Turmendspiel intensiv durcharbeiten hatte doch nun wirklich nichts mit Sport zu tun.
Eine sehr schöne Definition der Sportart Schach ist Prof. Dr. Christian Hesse in seinem Buch Expeditionen in die Schachwelt gelungen:
,,Schach ist eine geistige Kampfsportart und gleichzeitig ein Resonanzboden für Ästhetik, Leidenschaft und intellektuelles Heldentum, ein ganzes Königreich voller Ideen, Emotionen, Imaginationen, von einmaligen Einblicken, links- und rechtshemisphärischer Denkaktivität, von gebündelter Kreativität und wunderbarer Harmonie zwischen logischen und paradoxen Elementen. „
In 6 Tagen beginnt in Sofia Hochleistungssport. Viswanathan Anand und Veselin Topalov bestreiten den mit Spannung erwarteten Schach-WM-Kampf. Wer ist der Favorit? Der Wettanbieter bwin offeriert folgenden Kurs:
World Chess Championship 2010 – Stand: 12.00 Uhr am 15.04.10
Schachweltmeister
Viswanathan Anand (IND) 1,65
Veselin Topalov (BUL) 2,10
Soweit die Quoten. Mit dem Anand Kurs ging Bayern München in die aktuelle Fußball-Bundesliga Saison bei oddset, um auch noch einen anderen Wettanbieter zu nennen. Im Schach lief es ja für die Münchner dieses Jahr nicht ganz so gut. Der Schachclub Bayern München musste den Abstieg aus der 1. Schachbundesliga hinnehmen. Was sagt da eigentlich Hape Kerkeling dazu? Der Entertainer hat ja eine besondere Beziehung zum Schachclub Bayern München.
Wer sich ein wenig in die Biografien der Protagonisten von Sofia einlesen möchte, findet bei wikipedia Anand und wikipedia Topalov Lektüre.
Hier geht es zur offiziellen Homepage Anand-Topalov. Die Turnierseite bietet für jeden Schachfreund interessante Informationen. So findet sich ein interessantes Interview mit Topalov und eine Übersicht der Sponsoren und Partner.
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