Reykjavik, 1972. Der 29-Jährige amerikanische Großmeister Bobby Fischer fordert die 25 Jahre währende russische Vorherrschaft im Schach heraus. Sein Konkurrent ist Boris Spasskij. Zwischen 1951 und 1969 fanden alle Kämpfe um die Schachweltmeisterschaft in Moskau statt. Spasskij ist 36 Jahre alt und geht als Titelverteidiger ins Rennen.
Vor dem WM Kampf gab Bobby Fischer selbstbewußt ein Statement ab:
„Möglicherweise wird es das größte sportliche Ereignis der Geschichte. Bedeutender sogar als der Kampf Frazier-Ali…“
Bobby Fischer gewinnt mit 12,5 : 8,5 gegen den Großmeister aus Leningrad. Das Schachmatch war nicht nur für ein paar Millionen Schachspieler auf der Welt interessant. Selbst Leser ohne Kenntnisse des Königlichen Spiels griffen begierig zur Zeitung. In einer Zeit des kalten Krieges war es auch ein Duell der Systeme. Man mag solche Stilisierungen für übertrieben halten, jedoch entsprach es dem damaligen Zeitgeist.
Ich selber war damals 9 Jahre alt. Mit 6 Jahren hatte ich das Schachspiel von meinem Vater gelernt. Er sah 1960 bei der Schacholympiade in Leipzig Bobby Fischer live gegen Michail Tal. Die Erinnerung steckte tief in ihm. Für den Schachkampf gegen Boris Spasskij drückte er Bobby Fischer die Daumen. Jeden Schnipsel aus der Zeitung las mein Vater mir vor. Im Radio wurde stündlich nach Nachrichten gesucht. Nein nicht die allgemeine Weltlage. Nicht der Wetterbericht. Nachrichten aus Reykjavik waren das Ziel.
Bobby Fischer kämpfte unablässig für bessere und professionelle Bedingungen der Schachspieler. Er brachte mit Vehemenz das Thema Preisgelder auf den Tisch. Über die Jahre beklagte der Amerikaner den Austragungsmodus der Turniere. Oft waren ja in den Qualifikationsturnieren mehrere Russen am Start. Da wurden sich Kräfteschonend die Remise zugeschoben.
Bobby Fischer hielt sich bereits in den 60igern für den besten Schachspieler der Welt. 1972 in Reykjavik bewies er es der ganzen Schachwelt. Das Wunderkind war mit 14 USA Meister und mit 15 Schachgroßmeister. Mit 29 krönte er seine Schachlaufbahn und wurde Weltmeister.
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1972 – es war das Jahr, in dem ich mit 25 Jahren die Liebe zum Vereins- und Turnierschach fand. Während des WM-Kampfes fieberte ich jeden morgen der Tageszeitung entgegen und wollte nur eines wissen: wie hat Bobby gespielt. Grausam lang waren die Ruhetage. Täglich war der WM-Kampf in meiner Abteilung (damals noch EDV) Thema Nummer eins. Meine Begeisterung für den Schachsport gipfelte im darauf folgenden Jahr mit der Gründung des Schachclubs in Tettnang (inzwischen in der Landesliga). Der tolle Bericht hat in mir viele Erinnerungen geweckt.
Vielen Dank für die Blumen. Ja, die Ruhetage waren unendlich lang. Mein Vater war auch voller Ungeduld an diesen Tagen. Dieses Schachmatch elektrisierte. Schön, wenn die Begeisterung zur Gründung des Schachclubs in Tettnang geführt hat.